Primo für Österreichische Bibliotheken

Die Österreichische Bibliothekenverbund und Service GmbH (OBVSG) setzt zukünftig auf Primo:engl: , eine Bibliothekssoftware der israelischen Firma Ex Libris. Damit reagiert man auf ein verändertes Rechercheverhalten der Nutzer. Primo wird dabei die neue Schnittstelle zum Suchenden, während Aleph im Hintergrund weiterhin für die Verwaltung der Bestände eingesetzt wird.

Der Vorteil von Primo ist, dass diese Software nicht wie ein klassischer OPAC die Metadaten der Bestände erfasst und durchsuchbar macht, sondern dass hiermit auch die Volltexte von Digitalisaten indiziert werden können. Damit lassen sich auch Zeitschriften, E-Books und Hochschulschriften, die derzeit noch in seperaten Systemen erfasst werden, unter einer einheitlichen Web-Rechercheoberfläche durchsuchen und hoffentlich auch finden 😉 .

Weitere “Features” sind:

  • Vorschläge für “verwandte” Literatur
  • Verfassbarkeit eigener Rezensionen
  • Bewertung bestimmter Titel
  • alternative Suchvorschläge
  • Sortierung Treffer nach Relevanz
  • Übertragung Suchergebnisse in externe Literaturverwaltungssystem wie Connotea

Die Anfangsinvestitionen für den Verbundkatalog belaufen sich auf circa 200.000 Euro. Hinzu kommen noch die Kosten für die Lizenzen der Einzelbibliotheken. Herbst 2009 will man damit in den Produktionsbetrieb gehen.

Quelle:
Neue Software für Österreichs Bibliotheken via futurezone von ORF.at

Zur Zitationshäufigkeit

Und noch ein wenig Statistik zum vergangenen Jahr. In Stephen Abrams Blog bin ich auf die beiden Reports gestoßen.
Top 20 Countries in ALL FIELDS, 1998-August 31, 2008:engl:
und
Most-Cited Paper From the Top 20 Countries, 1998-August 31, 2008:engl:

Quelle:
Abram, Stephen: Scientific Citations:engl: Scientific Citations auf Sephen’s Lighthouse
Leider funktioniert der Permanent Link nicht, so dass man sich seinen Beitrag vom 8. Januar heraussuchen muss.

2009 – Jahr des E-Books – Ein paar Gründe

Bereits Ende August 2008 habe ich ja schon mal gemutmaßt, dass dieses neue Jahr, das Jahr des E-Books wird. Siehe dazu auch die ersten beiden Kommentare. Jetzt habe ich bei Chris Andrews 20 Gründe:engl: als Bestätigung gefunden und werde sie nachfolgend ins Deutsche übertragen (ohne Gewähr 😉 ).

1. NEUE E-BOOK-READER LASSEN LAPTOPS UND iPHONE ALT AUSSEHEN

In 2009 wird es eine Verschmelzung digitaler Technologien und Materialien geben, die die Lesegeräte leichter, vielseitiger und attraktiver machen. Diese werden eine ästhetische Lücke zwischen existierenden Laptops und Handys schließen. Die Reader-Hardware wird nicht nur mobil sein, sondern sich auch für die Arbeit im Büro oder die Nutzung Zuhause eignen. Das beste ist, diese Geräte werden Café-freundlich sein.Ob das ausreichend ist? Siehe dazu die Diskussion im heutigen Beitrag: E-Book-Reader – Was ist die Zukunft?

2. KRITISCHE MASSE IST ERREICHT – JETZT GEHT ES UMS WACHSTUM

E-Book-Reader haben inzwischen ein ähnliches Wachstum wie der iPod während seiner ersten Jahre auf dem Markt. Der iPod benötigte ca. zwei Jahre bis die erste Million an Nutzern erreicht war. Das E-Book hat jetzt ungefähr eine halbe Million Nutzer, welche im letzten Jahr entsprechende Lesegeräte erworben haben und etwa eine weitere halbe Million, die vorhandene Geräte (PCs, PDAs, Laptops, Handys, Spielekonsolen) – vorrangig iPod und iPhone.

3. MILLIONEN MENSCHEN WERDEN ERSTE ERFAHRUNGEN MIT DIGITALER TINTE (ELEKTRONISCHEM PAPIER) MACHEN UND SIE WERDEN BEGEISTERT SEIN

Weniger als 1% der Menschen, die das Internet nutzen, haben schon einmal mit Elektronischem Papier zu tun gehabt, welches den Leskompfort deutlich steigert. Der erste Anbieter dieser neuen Technlogie hinter den E-Book-Readern ist die Firma E-Ink:engl: . Sie werden überrascht feststellen, wie sich die Meinung der Menschen zu E-Books komplett ändern wird, je mehr Menschen dieser Technologie begegnen.

4. WENN ES EINE SACHE GIBT, DIE SICH JEDER WÜNSCHT, IST ES KOMPFORT

Bücher und E-Books, in allen ihren Formen, sind Komfort und Nahrung für den Geist. Bücher emöglichen es Ihnen, für einen Moment abzuschalten, zu denken, sich zu erinnern und zu reflektieren, alles in Ihrer eigenen Geschwindigkeit. Sie sind dauerhaft und persönlich. Ob Sie Siddhartha zum 11. Mal lesen oder ob Sie auf der Suche nach einem neuen Kochbuch sind, eBooks bieten auch einen zeitgemäßen Komfort für geistige Bedürfnisse.

5. WAS SIE WOLLEN, WENN SIE ES BENÖTIGEN? – NUN, DAS IST PRAKTISCH

Jedes Buch, zu jeder Zeit und an jedem Ort? Sie müssen den Lieblingsausschnitt von “Alice im Wunderland” genau jetzt finden? Wie ist es mit einem ruhigen Gedicht, bevor Sie eine dynamische PowerPoint-Präsentation beginnen? Sie benötigen ein Kapitel aus Ihrem Lehrbuch für Buchhaltung? Die praktischen Vorteile eines E-Books werden hier die emotionalen Gründe für ein Buch überwiegen. (Anmerkung: Bei hochaktulellen, zeitlich begrenzt aktuellen, kurzen Beiträgen oder Faktenwissen setzt sich das E-Book zunehmend durch. Eine Akzeptanz langer Texte in elektronischer Form ist wohl noch nicht ausreichend. Hier hat man wohl erst die erreicht, die stark technisch versiert sind.)

6. WOLLEN SIE EINEN FILM HERUNTERLADEN ODER TAUSEND EBOOKS?

Tausend E-Books herunterzuladen dauert ungefähr genauso lange und verbraucht etwa den gleichen Speicherplatz wie man für einen Film benötigt. Das heißt, die Kosten für die Lieferung sind billig, wovon alle Seiten profitieren (d.h. sowohl die Verleger als auch die Nutzer). Es müssen auch keine neuen Netzwerke für Vertrieb, Werbung etc. aufgebaut werden. Auch wenn das nicht heißt, dass die E-Book-Preise geringer sein werden als die ihrer gedruckten Gegenparts, so gibt es zumindest ein wenig Hoffnung. (Anmerkung: Diese Hoffnung ist verschwindend gering, wenn sich die Verlagslobby mit ihrer Forderung nach einer Buchpreisbindung für E-Books die gleichen Erfolge feiert wie bei der Lobby-Arbeit im Bereich Urheberrecht.)

7. DIE GELDMENSCHEN: EINSTIEGSKOSTEN SIND IM MOMENT NIEDRIG, POTENTIELL ABER AUCH HOCH

In einigen Jahren, wenn die E-Book-Industrie besser entwickelt ist, wird es Firmen weit mehr Geld kosten, in dieses Feld einzusteigen. 2009 ist das perfekte Jahr sowohl für Risiko-Investitoren (, die ihre Methoden verfeinert haben, nicht aber ihr Endziel GEWINNE), Firmeninvestoren als auch kleinere Kapitalanleger Geld zu risikieren, in der Hoffnung ein Akteur auf einem Wachstumsmarkt zu werden.

8. EINE MILLION E-BOOKS IMMER ZUR HAND: ES IST DAS “ANDERE INTERNET”

Viele Bücher sind durch einen rigorosen konzeptionellen, korrigierenden, editierenden und abschließenden Bearbeitungsprozess gegangen. Jedes Buch hat seinen eigenen einzigartigen Inhalten, zusammengefasst in einem kompakten, fest umrissenen Angebot.
Stellten Sie sich eine Million E-Books ähnlich wie einer Million Websites vor, bei der jede(s) mehr als 200 Seiten enthält und wo auf jede Seite des Buches direkt zugegriffen werden kann. Zusammengenommen stellen diese E-Books eine riesige neue Informationsquelle dar.

9. DAS BUCH IST NUR EIN FORMAT, NICHT ANDERS ALS EINE CD, VHS ODER DVD

Wir liebten diese linearen Medien wie LPs, dann die weniger linear aufgebauten CDs, aber inzwischen haben wir uns im Großen und Ganzen von LPs gelöst und bald auch von den CDs. Das Buch ist nur ein Lieferformat, das über erstaunliche 500 Jahre bestand, aber im Grunde genommen diente es nur dazu, Inhalte zu transportieren, etwas, das E-Books viel Besser können. (Anmerkung: Der Umgang mit dem Internet und seinen freien Verlinkungen fällt noch immer vielen “linear” geprägten Lesern schwer. Häufig werden entsprechende lineare Strukturen genutzt, um Inhalte sinnvoll zu transportieren. Über Verlinkungsstrukturen des Internets können hingegen in E-Books Themenbeziehungen dargestellt werden, die in linearer Form verloren gegangen sind.)

10. EIN WORT: ENERGIE

Der Energieverbrauch für E-Book-Reader ist deutlich geringer als für derzeitig genutzte Laptops und Handys. Sie können für einige Wochen fortwährend lesen, ohne dass der Reader aufgeladen werden muss. Vergleichen Sie das einmal mit anderen Geräten, die Sie momentan so nutzen. (Anmerkung: Interessant wäre hier auch der Vergleich zwischen der Energie, die derzeit aufgewendet werden muss, um ein Buch zu drucken und der Erstellung und Verwendung der elektronischen Form des Buches. Welche Energiebilanz ist langfristig gesehen besser?)

11. AUTOREN, VERLEGER UND VERKÄUFER PROFITIEREN FINANZIELL

Bereits jetzt vermelden Firmen einen höheren Profit mit E-Books als mit Büchern. Viele direkte Kosten, die mit der Herstellung und dem Vertrieb von Büchern verbunden sind, entfallen bei E-Books, z.B. Druck-, Vertriebs-, Lager- und Verwaltungskosten. Es entfallen bei E-Books auch indirekte Kosten wie Personalkosten.

12. MIT BÜCHERN HERUMSPIELEN IST OKAY, SIE ZU LESEN IST BESSER

Wenn Sie möchten, können Sie Ihre Zeit im Auto verbringen, um zum Buchladen zu fahren oder die Bibliothek zu durchforsten. Es ist okay. Die Wahrheit zu dieser Zeit ist, dass die Bücherjagd nicht die Zeit ist, die Sie mit dem Buch verbringen. Sie können aufgrund von E-Book-Suche und Softwaredownlaod schneller in ein Buch eintauchen, was bedeutet, Sie mehr Zeit, um sie mit dem Buch zu verbringen. (Anmerkung: Das funktioniert nur, wenn der Leser in der Lage ist, die Software zu installieren (Technische Kompetenz) und das gewünschte Buch über die Suchmöglichkeit zu finden (Recherchekompetenz). Macht das die Bibliotheken überflüssig? Es klingt ein wenig so. Nein, es macht nur deutlich, dass Bibliotheken einen Wandel mitmachen müssen. Ihre Angebote dürfen nicht in den Gebäuden bleiben. Sie müssen den Nutzer am Schreibtisch, im Café oder auf dem Sofa erreichen. Es heißt ein wenig Abschied vom Bibliotheksgebäude – ich denke, für die wird es zunehmend im Rahmen der Bibliothek eine andere Aufgabe geben – und ein Willkommen für Online-Angebote. Die Formel 24/7 wird genauso ausschlaggebend sein, wie ein gutes elektronisches Angebot und die entsprechende Vermittlung von Kompetenzen (i.e.S. Informationskompetenz).)

13. EINE WIRKLICH GRÜNE TECHNOLOGIE – OHNE ES NUR ZU VERSUCHEN

Obwohl sehr viel über Technologien gesprochen wurde, die “Bäume retten” sollen, war dies meistens nur Gerede. Vor über 20 Jahren feierte Chris Andrews die CD-ROM als die Technologie, “die Bäume rettet”, nur um dann festzustellen, dass die Menschen CD-ROMS in dem Umfang nutzen, wie sie Seiten drucken. Jetzt mit den Vorteilen der Digitalen Tinte für E-Books besteht keine Notwendigkeit all diese Seiten zum besseren Lesen auszudrucken, da das bessere Lesen durch den E-Book-Reader ermöglicht wird. (Anmerkung: Nur die bessere Lesbarkeit ist in vielen Fällen nicht der einzige Grund, Seiten auszudrucken. Gerade im wissenschaftlichen Bereich sind manuelle, handgeschriebene Anmerkungen ein wichtiger Grund. Das Unterstreichen per Stift und die handschriftliche Anmerkung geht schneller als das Scrollen oder Hinspringen per Maus zu der gewünschten Stelle. Auch wird durch das manuelle Verfassen der Annotationen der Gedankenprozess erheblich weniger gestört. Nur wenn die Reader diese Funktionalität ebenfalls integrieren, haben sie eine Chance, sich gegen andere Geräte und das Gedruckte durchzusetzen.)

14. AUF GRUND EINER SCHWIERIGEN WIRTSCHAFTSLAGE WERDEN FIRMEN VERSUCHEN, SICH IM E-BOOK-GESCHÄFT ZU ETABLIEREN

Wie viele Firmen fragen sich gerade, in welche Wachstumsmärkte sie vorstoßen können und wo sie wirklich im Wettbewerb mithalten können? Viele Firmen der Unterhaltungsindustrie,Telefonhersteller und Anbietern von Geschäftsequipment können ihre bestehenden Ressourcen so umstellen, dass sie E-Book-Reader, Peripheriegeräte, Software herstellen und Dienstleistungen erbringen können. Dies bedeutet ein höheres Investment in E-Books und mehr Wahlmöglichkeiten fürr Konsumenten.

15. EIN VERSUCH UND SIE WERDEN BEGEISTERT SEIN

Das erste Mal, wenn Sie ihr Lieblings-E-Book per WLAN auf Ihren E-Book-Reader in weniger als einer Minute heruntergeladen haben, wird garantiert nicht Ihr letztes Mal sein. Es ist eine wunderbare Erfahrung, plötzlich in einem Buch zu lesen, vielleicht in einem neuen Buch oder in einem Buch, dass Sie die letzten fünf Jahre nicht angesehen haben – und das alles ohne Stress. Einfach das Buch bestellen, einen Schluck Tee und das Buch ist fertig.

16. DAS iPHONE, NINTENDO DS SETZEN ZUNEHMEND AUF E-BOOKS UND WERBEN DAFÜR

Es gibt bereits Geräte ohne die aktuelle Technologien der Digitalen Tinte, die ihren Nutzern aktuell einen Zugang zu Büchern ermöglichen. Obwohl die Qualität: der Lesbarkeit ein Problem sein wird, bringt dies einigen Millionen Menschen die Idee des E-Book-Lesens näher.

17. RECHTEGERANGEL: ALLES OKAY BEI E-BOOKS

Bei Musik und Filmen gab es (und gibt es) bezüglich der Rechte schwere Argumentationsschlachten zwischen Firmen und der Industrie. Für Bücher ist die Situation wesentlich klarer, denn es gibt einfachere Regelungen zum geistigen Eigentum mit weniger Beteiligten. Normalerweise werden Bücher von einer Person geschrieben. Vergleichen Sie das einmal mit den riesigen komplex gestalteten Teams, die Musik oder einen Film schaffen. (Anmerkung: Wenn es so einfach wäre, es nicht zu viele verschiedene zu kommerzielle Interessen gäbe, die mit Büchern verbunden wären, könnten Bibliotheken E-Books “gewinnbringend” im geistigen Sinne für Ihre Nutzer anbieten, müssten nicht krampfhaft Lösungen gesucht werden, die alte Nutzungsmöglichkeiten für dieses “neue” Medium erzwingen, so z.B. die rechtlichen Bedingungen des § 52 b UrhG oder das Angebot der Onleihe)

18. DIE RIESIGE ANZAHL FREI ERHÄLTLICHER E-BOOKS

Es gibt hunderttausende gutbekannter Bücher in der Public Domain (in Deutschland betrifft dies die Zahl der gemeinfreien Werke), die frei angeboten werden können, genau jetzt und legal. Wo wir selten Musik hören oder Filme sehen, deren Schutzfristen abgelaufen sind, lieben wir viele klassische Bücher, die vor langer Zeit geschrieben worden sind. Denken Sie einmal an Alice im Wunderland:engl: oder Die Kunst des Krieges:engl: .

19. EINE NEUE GENERATION UNABHÄNGIGER AUTOR TRITT JETZT HERVOR

Das Schreiben und Editieren von 200 Seiten ist harte Arbeit, egal ob für ein Buch oder E-Book. Dennoch gibt es wie im Musikbusiness die Theorie, dass einige gute Autoren – bedingt durch das bestehende System – niemals verlegt werden. Nun können sie die Sache selbst in die Hand nehmen und ihr Werk unabhängig als E-Book veröffentlichen, um es so einer großen Öffentlichkeit für wenig Geld zugänglich zu machen. Achtung: Unabhängig bedeutet nicht gleich “gut” – dieses Label ermöglicht nur eine neue Möglichkeit für neue Stimmen.

20. ES IST DER INHALT

Tatsächlich ist das Buch oder das E-Book nur der Informationsträger. Es vermittelt ein lange und vielleicht herzerwärmende oder möglicherweise informative Mitteilung – vom Autor an Sie. Alles was Ihnen hilft, sich in einer dynamischeren, effizienteren und informativer Art in den Inhalt zu vertiefen, nützt Ihnen. In diesen Bereichen punktet das E-Book. Entscheidend ist der Inhalt.

Vieles spricht dafür, dass 2009 entscheidend sein kann für die Durchsetzung von E-Books. Die Punkte sind allerdings auch diskussionswürdig.

E-Book-Reader – Was ist die Zukunft?

Die Zukunftswerkstatt wirft in ihrem Beitrag “e-Book-Reader oder was-Reader?” die Frage auf, welcher Reader sich durchsetzen wird und welche Eigenschaften er haben muss.
Aufhänger war die Veröffentlichung der javabasierten Software PG Mobile – Project Gutenberg’s Mobile Edition des Gutenberg Projekts, mit der die Texte des Projektes und auch dazugehörige Bilder in eine handylesbare Form umgewandelt werden können. Damit lassen sich über 25.000 E-Books auf den Handys lesen.

Das Projekt Gutenberg fragt bei der Ankündigung der Readersoftware:engl: :

Why using Amazon’s proprietary Kindle when you can use your mobile phone instead?

Handydisplays können mit Helligkeit und Kontrast punkten. Sicherlich ist auch die Rechenleistung der einzelnen Handys gut genug, um damit E-Books gut lesen zu können. Und Handys besitzen im Gegensatz z.B. zum Sony-Reader oder eben zum Kindle bereits viele. Warum sollte man also in ein großes, zusätzliches Lesegerät investieren? Die Zukunftswerkstatt fragt zudem:

Wollen Sie das Gerät auch jeden Tag mitschleppen, wenn Sie sowieso schon ein Laptop als „großes” Lesergerät benutzen?

Ein Grund für eine zusätzliche Reader-Hardware ist sicherlich der bessere Lesekompfort durch die größeren Displays. Außerdem ist bei beiden Readern auch das Angebot an Titeln ausreichend (vom englischen Angebot ausgehend). Der Sony-Reader bietet zudem ebenfalls die Möglichkeit, E-Books des Projekts Gutenberg zu lesen.
Für den proprietären Kindle ist es möglich ca. 170.000 Titel bei Amazon zu erwerben und weitere kostenlos verfügbare Titel (im Internet:engl: , bei Bibliotheken:engl: )auf das Gerät zu laden. Allerdings unterstützt Kindle im Gegensatz zum Sony-Reader weder das PDF- noch das epub-Format.

Bei den Handys lassen sich diese Formate bequem anzeigen. Der Vorteil eines größeren Displays der reinen Reader-Hardware schwindet auch hier zunehmend, das Handys mit einem immer größeren Display ausgestattet werden und Textgrößen mit einer Fingerbewegung angepasst werden, so beispielsweise beim iPhone.

Laut der Horizon-Report:engl: wird Mobilität in nächsten zwei bis drei Jahre ein großes Thema, durch technische Entwicklung wie zum Beispiel neue Handys (mit großem Display) und eBook-Reader wird die Informationsbeschaffung immer ortsunabhängig. Wenn wir Kindle als ein Mobilgerät betrachten, ist das noch zu erwarten, ob das reine „Lesegerät” von ihren Kunden angenommen wird. Hier meine ich nicht nur die Multifunktionalität, sonder auch die technische Einschränkung von eInk -basierte eBook-Reader, damit die Grafik und Videos nicht anzeigen kann.

Das E-Paper mit der Verknüpfung von Papier- und Computerbildschirmqualität kann für die Reader eine Chance sein, besonders bei kurzen Werken mit Wegwerfqualitäten. Im Zeitungsbereich beginnt man hier langsam damit zu experimentieren.

Das Magazin Esquire brachte am 8. September 2008 zum 75. Jahrestag als erstes Magazin ein Cover mit elektronischem Papier:engl: :video: heraus.[7] Die “Special Collector’s Edition” wurde 100.000 mal hergestellt. Elektronisches Papier

Ob das Elektronische Papier eine wirkliche Chance für eigenständige Geräte ist, muss sich erst noch erweisen.

Über die Zukunft der eigenständigen Reader-Hardware werden ihre Funktionalitäten entscheiden. Neben dem Bedien- und Lesekompfort werden ihre Offenheit verschiedensten Text-Formaten gegenüber, Annotationsmöglichkeiten, Lesezeichenfunktionen, ihre Synchronisierbarkeit mit anderen Lesemöglichkeiten, Aktualisierbarkeit der darauf enthaltenen Software, Datensicherheit, Benutzungseinschränkungen durch DRM oder proprietäre Beschränkungen, Speicher- und Akkukapazitäten und viele andere Kleinigkeiten mit für Erfolg oder Niederlage entscheidend sein. Allerdings schätze ich die Chancen für diese eigenständigen Geräte derzeit als sehr gering ein, zumal der Trend zu Multifunktionsgeräten und größtmöglicher Mobilität ungebrochen ist.

Quelle:
Jintan: e-Book-Reader oder was-Reader? via Zukunftswerkstatt

In eigener Sache (II)

In ihrem Beitrag “In eigener Sache” weist Doreen nicht nur darauf hin, dass Ihr Vortrag, den sie September auf der AGMB-Tagung hielt, nun online zu erreichen ist 🙂 , sondern auch, dass sie jetzt Dank ihres Mannes “Thiede” heißt 😉 .
Heute wurde auf ihren Vortrag Bibliothekarischer Service für Patienten im Krankenhaus: Patientenbibliotheken im Spannungsfeld von Gesundheitspolitik und Informationsgesellschaft auch nochmal durch Bruno Bauer bei medinfo hingewiesen.

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