Hotels für Bücherfreunde
Welcher Bücherwurm träumt nicht davon einmal in mitten von Büchern zu nächtigen. Dieser Traum lässt sich heute ganz einfach in einem sogenannten Bücherhotel verwirklichen. Diese haben sich darauf spezialisiert, dem Bücherfreunde ein perfektes Umfeld zu bieten. Die Bewertung der Hotels erfolgt ganz nach dem Motto Lesen mit kleinen Büchersymbolen. So darf der Gast in einem Fünf-Buch-Bibliotel eine Buchauswahl von mindestens 1500 Büchern erwarten.
Zum Service der Häuser gehört es, dass der Gast sich bereits im Vorfeld ein Buch seiner Wahl auf das Zimmer bestellen kann, welches bei der Ankunft für bereit liegt. Zudem ist der ganze Service des Hotels auf die Bedürfnisse einer wahre Leserate abgestimmt. So sind die Essenszeiten flexibel und auch das Lesen bei Tisch ist gestattet. Außerdem warten gemütliche Leseplätze im ganzen Haus auf den Gast.
Die Idee stammt von dem Salzburger Unternehmer Sebastian Mettler, der selbst leidenschaftlich gern liest. Mittlerweile gibt es in Österreich 50 dieser Bibliotels, die sich teilweise sogar auf bestimmte Genre spezialisiert haben.
Doch warum in die Ferne schweifen, auch in Deutschland kann man in einem Bücherhotel nächtigen und natürlich lesen. Das erste Bücherhotel Deutschlands liegt auf dem Gutshof in Groß Breesen in Mecklenburg-Vorpommern im Dreiländereck zwischen Hamburg, Rostock und Berlin. Hier wird man von über 100.000 Büchern erwartet, die in verschiedenen Gebäuden untergebracht sind. Zum einen befinden sich natürlich in den Zimmern selbst Bücher, zum anderen gibt es ein Bücherhaus mit Bücherstube, außerdem ein Gutshaus mit Bibliothek und ein Denkhaus mit Privatbibliothek. Die Bestände des Hotels sind aber weder sortiert noch archiviert, so dass man sich auf gut Glück durch die Bücherberge wühlen muss. Der Gast kann gern eigene Bücher mit bringen und diese mitgebrachten Bücher dann tauschen: für zwei eigene gibt es im Tausch ein Buch aus dem Bestand des Hotels zur Mitnahme.
Eine schöne Idee 💡 finde ich. Der Vorteil, wenn man als bekennende Leserate in einem solchen Hotel absteigt, ist mit Sicherheit, dass man eine Menge an Gepäck spart, denn die eigene Literatur für den Urlaub kann man sich ja getrost vor Ort suchen. Und dass dieses Konzept durchaus funktioniert, zeigt das erste Bücherhotel Österreichs in Bad Kleinkirchheim, welches seit zehn Jahren existiert.
Quelle:
Bibliotels: “Bücherhotels” erobern neue Gäste via ORF.at
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Das VÖB BLOG weist in seinem Beitrag Orf über Bibliotels auf dieses Posting hin
Das Literaturblog Bayern wies am 1.Mai 2010 in dem Eintrag “Service auf Literarisch: Bibliotels” ebenfalls darauf hin. Es wird ein weiteres Bibliotel in Deutschland (das Insel-Hotel Lindau) erwähnt. Eine zentrale Webseite findet sich unter http://www.bibliotels.com, unter der vor allem österreichische Einrichtungen aufgelistet sind, aber auch deutsche Bibliotels (http://www.bibliotels.com/fileadmin/bibliotels/prog/betriebe/Staat.php?Staat=D). Am 29.04. diesen Jahres schrieb das Börsenblatt (http://www.boersenblatt.net/380468/) über einen eigenen Index mit einer eigenen Symbolik, um die verschiedenen Bibliotels zu kategorisieren: Zwei aufgeschlagene Bücher bedeuten eine „sehr gute Lesebasis“, drei „tolle Lesemöglichkeiten“, vier „Leseperfektion“ und fünf „Lesestar“. Um als Lesestar zu gelten, muss das Hotel oder die Pension (Art und Kategorie der Unterkunft spielen erst in zweiter Linie eine Rolle) zum Beispiel eine Bibliothek von mindestens 1500 Büchern sowie eine „gut sortierte Auswahl an fremdsprachigen Büchern, mindestens zwei weitere Sprachen neben Deutsch, eine davon Englisch“ aufweisen und jedem Gast eine eigene Tageszeitung sowie ein eigenes Abspielgerät für die mindestens 100 vorhandenen Hörbücher bereit stellen. Das Vorhandensein von mindestens 20 Literaturfilmen ist ein weiteres Kriterium, um zum „Lesestar“ zu werden.
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@Wolfgang Und hier ist der noch der Link zu dem erwähnten und großzügig zitierten Text ;-): http://blog.literaturportal-bayern.de/2010/05/01/service-auf-literarisch-bibliotels/
Vielen Dank Frau Schuster für den fehlenden Link von mir. Die meisten Links, die Sie auch benutzten, habe ich auch verwendet. Den wichtigsten vergaß ich, obwohl ich ja die Quelle durchaus nannte.