Lesen in der Bahn

Wem sind sie nicht schon in den Zügen der Republik begegnet, diese lesenden Mitreisenden, und wer hat sich nicht schon selber die Zeit während einer Zugfahrt mit einem Buch vertrieben? Das Buch als einfachster Weg die Reisezeit totzuschlagen: ärgerlich nur, wenn man vorm Ende seiner Reise auf der letzten Seite angelangt ist. In diesem Fall hat man natürlich nie ein Reservebuch dabei. Dieser Tage hat man aber Glück, wenn man im RE2 „Rhein-Haard-Express” sitzt, denn der Zug ist Teil der Leseförderungs-Aktion “Tausch (d)ein Buch”. Im Bistro stehen den Reisenden Bücher aller Genres zur Verfügung. Diese können im Zug gelesen und wieder zurück gegeben werden, aber es darf auch gern das eigene Buch gegen eins aus dem angeboten Bestand getauscht werden.

Dies ist eine gemeinsame Aktion der Stiftung Lesen und der Deutschen Bahn. Die DB ist im übrigen seit 13 Jahren Mitglied der Stiftung Lesen und bringt nun die Leseförderung auf die eigenen Schienen. Bis zum 10. September 2010 läuft die Aktion noch in ausgewählten öffentlichen Verkehrsmitteln im Ruhrgebiet. In welchen Verkehrsmittel im Ruhrgebiet fleißig gelesen und getauscht werden darf, findet man unter www.bahn.de/tauschdeinbuch und unter www.stiftunglesen.de/tauschdeinbuch .

Einziger Wermutstropfen bei der ansonsten tollen Aktion: Sie ist zeitlich und räumlich begrenzt. Es wäre wünschenswert, dass bei einem Erfolg der Aktion die Bahn diesen Service am Kunden weiter betreibt und auf andere Bundesländer ausdehnt, denn auch dort soll es Leseratten geben, die gern im Zug in einem guten Buch schmökern.

Quelle:
Fischer, Annika: Aus vollen Zügen sollen Lesesäle werden. In: Der Westen

Bibliothekare im Film: Eine Szene aus der Serie Twilight Zone (1961)

In a future totalitarian society, a librarian is declared obsolete and sentenced to death.”

Eigentlich wollte ich diesen Beitrag erst in einigen Wochen veröffentlichen, doch ein Tweet von gestern (“In a totalitarian society, Romney Wordsworth is condemned to death for the crime of being a librarian”) durch Monika Bargmann machte das Thema noch aktueller und so entschied ich diesen Blogpost vorzuziehen. Der Filmclip am Ende meines heutigen Beitrags ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der Folge “The Obsolete Man” der Serie Twilight Zone. Romney Wordsworth muss sich wegen seines Berufes rechtfertigen und wird für obsolet erklärt, da er im totalitären Staat, in dem es keine Bücher mehr gibt, keine Rolle mehr spielt. Er wird zum Tode verurteilt, weil er Bibliothekar (ein Beruf, der zur Todesstrafe führt) ist und an Gott glaubt.  Sein letzter Wunsch ist es die Hinrichtungsmethode selbst wählen zu dürfen. Die 48 Stunden später stattfindende Exekution wird für die Gesellschaft “live” im Fernsehen übertragen. Weiterlesen