Lesen in der Bahn

Wem sind sie nicht schon in den Zügen der Republik begegnet, diese lesenden Mitreisenden, und wer hat sich nicht schon selber die Zeit während einer Zugfahrt mit einem Buch vertrieben? Das Buch als einfachster Weg die Reisezeit totzuschlagen: ärgerlich nur, wenn man vorm Ende seiner Reise auf der letzten Seite angelangt ist. In diesem Fall hat man natürlich nie ein Reservebuch dabei. Dieser Tage hat man aber Glück, wenn man im RE2 „Rhein-Haard-Express” sitzt, denn der Zug ist Teil der Leseförderungs-Aktion “Tausch (d)ein Buch”. Im Bistro stehen den Reisenden Bücher aller Genres zur Verfügung. Diese können im Zug gelesen und wieder zurück gegeben werden, aber es darf auch gern das eigene Buch gegen eins aus dem angeboten Bestand getauscht werden.

Dies ist eine gemeinsame Aktion der Stiftung Lesen und der Deutschen Bahn. Die DB ist im übrigen seit 13 Jahren Mitglied der Stiftung Lesen und bringt nun die Leseförderung auf die eigenen Schienen. Bis zum 10. September 2010 läuft die Aktion noch in ausgewählten öffentlichen Verkehrsmitteln im Ruhrgebiet. In welchen Verkehrsmittel im Ruhrgebiet fleißig gelesen und getauscht werden darf, findet man unter www.bahn.de/tauschdeinbuch und unter www.stiftunglesen.de/tauschdeinbuch .

Einziger Wermutstropfen bei der ansonsten tollen Aktion: Sie ist zeitlich und räumlich begrenzt. Es wäre wünschenswert, dass bei einem Erfolg der Aktion die Bahn diesen Service am Kunden weiter betreibt und auf andere Bundesländer ausdehnt, denn auch dort soll es Leseratten geben, die gern im Zug in einem guten Buch schmökern.

Quelle:
Fischer, Annika: Aus vollen Zügen sollen Lesesäle werden. In: Der Westen

3 Kommentare

  • Wow, coole Idee. Denkt man gar nicht, dass die Bahn sowas ausprobiert… 😉
    Wie ist es mit der Qualität der Bücher? Hast du das ganze schonmal ausprobieren können? Ich lese beispielsweise sehr ungern in einem total zerfledderten Buch – und die Gefahr ist ja doch sehr groß, dass die Leute speziell die alten und kaputten Bücher abgeben, oder?

    Gruß Michael

    • Katharina Lachmann

      Also wie bereits im Artikel erwähnt ist die Bahn seit Jahren Mitglied bei der Stiftung und hat sich schon öfter an Projekten zur Leseförderung beteiligt, allerdings ist es das erst mal das sie es in diesem Rahmen tut.
      Soweit ich gelesen habe wurden die meisten Bücher die am Anfang zur Verfügung standen von verschiedenen Verlage und Buchhandlungen gesponsert. Da das Konzept aber darauf ausgelegt ist das die “Nutzer” für jedes Buch was sie nehmen ein anderes da lassen, ist es schwer eine pauschale Aussage zum Zustand der Bücher zu geben. Es kann natürlich passieren das einige diese Aktion nutzen um in ihrem Bücherregal aus zu misten, aber andere Konzepte zeigen das die meisten Leute die so einen Service nutzen es nicht tun. “Tausch dein Buch” ist keine neue Idee, z.B. in Hamburg wo in einigen Bussen Bücher getauscht werden können und es gibt in einigen Städten auch umgebaute Telefonzellen die sich diesem Konzept bedienen.
      Ich hab es noch nicht ausprobiert, finde es aber schade das diese tolle Aktion so regional begrenzt ist.

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