Anschluss an die Online-Welt

Wir streiten uns diskutieren zur Zeit darüber, wieviel Social Media in Bibliotheken einziehen soll, wie man Bibliotheken begeistert und wie man letztendlich auch die Entscheider überzeugen kann. Dabei sind wir so sehr in unserer Welt verstrickt, dass wir dabei ganz gerne vergessen, dass es noch immer Bibliotheken gibt, die selbst noch nichtmal im Web 1.0 angekommen sind.

In Böhmenkirch freut sich die Bibliotheksleiterin Ute Bölster zusammen mit dem Bürgermeister über ein “tolles Weihnachtsgeschenk”, denn zwei ortsansässige Firmen haben ihr KnowHow genutzt und im Wert von 2500,00 Euro der Bibliothek im Kronenhof eine umfangreiche Homepage gestaltet und sponsern ihr auch dauerhaft den Betrieb des dazu benötigten Webservers.

Unter www.bibliothek.boehmenkirch.de kann sich nun jeder über die Angebote, Ausleihbedingungen oder Veranstaltungen der Bücherei informieren. Auch der Medienbestand kann nun online recherchiert werden.

Quelle
Böhmenkircher Bibliothek hat eigene Homepage, Südwestpresse

3 Kommentare

  • Hi!

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Bibliothekare das Internet zur Gänze eher wie ein Stiefkind behandeln (virtuell anwesende selbstverständlich ausgenommen [wäre auch wirklich skurril das auf dem Blog zu behaupten, zu dem man über Twitter gefunden hat]…).

    Ist das ein Trugschluss? Sehen viele eher keinen Sinn darin (empfinden es evtl. gar als ‘unpassend’), oder ist es tatsächlich mehr eine Art … Angst vor Konkurrenz? Oder täusche ich mich gänzlich? 🙂

    • Dörte Böhner

      Wie dies in Öffentlichen Biblitheken i.d.R. aussieht, kann ich gar nicht sagen. Ich bin jedoch in den letzten Jahren sehr stark mit verschiedensten Angeboten elektronischer Art beschäftigt gewesen – von der Gestaltung von Websites bis hin zu E-Books, E-Tutorials und anderen Webangeboten. (Ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich jetzt auch mal wieder mehr mit Büchern zu tun habe. Da mir das auf Arbeit reicht, lese ich jetzt eben E-Books 😉 )

      Ältere Kollegen haben sicherlich immer mal wieder Schwierigkeiten mit den notwendigen technischen Grundlagen, aber auch sie wissen, dass das Internet ein wichtiger Quell für die Informationsversorgung ist. Wenn sie skeptisch sind, liegt das wohl häufig an der Angst, dass ihnen da eine Konkurrenz zu ihrer Einrichtung heranwächst, mit der sie nicht konkurriern könnten. Da ähneln sie wohl in vielen Punkten auch Buchhandlungen und Verlagen. Wollen ja, können nein.

      P.S. Gut dass Anwesende augeschlossen sind. Aber dass ein Großteil Bibliothekare dem Internet aufgeschlossen sind, zeigt ja auch die Vielfalt an bibliothekarischen Blogs, z.B. aufgelistet im Plan3t.info.

      • Mir scheint, ich hatte bisher hauptsächlich mit den reaktionärsten Bibliothekaren zu tun. Jedenfalls kenne ich auch nicht viele unterhalb der 50, wenn ich ehrlich bin. Außer vielleicht am Counter der Hauptbibliothek in Wien. (Auch wenn Alter und Technik-Skepsis nicht zwangsläufig Hand in Hand gehen gibt es eine auffällige Korrelation).

        Umso erfrischender ist es für mich, hier zu lesen. 😉