Alles neu im Oktober – Leipziger Stadtbibliothek

Die Leipziger müssen ab August für zwei Monate auf ihre Stadtbibliothek verzichten. Zumindest auf die Hauptbibliothek. Dann schließt die momentane Interimslösung ihre Türen und man zieht zurück ins renovierte Haus am Wilhelm-Leuschner Platz.

Dazu gibt es nun schon ein vorbereitendes Video.

Die feierliche Neueröffnung wird am 27. Oktober 2012 sein.

unglue.it – Crowdfunding für bereits publizierte Bücher

Das Portal unglue.it hat sich zum Ziel gesetzt, bereits publizierte Bücher mittels Crowdfunding als E-Books unter CC-Lizenz verfügbar zu machen:

When you buy a book, you get a copy for yourself. When you unglue it, you give a copy to yourself and everyone on earth.

Derzeit laufen auf der Plattform drei “campaigns”, haben also drei Autoren einen Preis festgelegt, der durch die Netzcommunity erreicht werden muss, damit ihr Buch als DRM-freies E-Book auf dem Portal bereitgestellt wird. Weitere Werke kann man nach Registrierung zu einer Wunschliste hinzufügen. Finden sich genügend Interessierte, kann eine campaign gestartet werde, vorausgesetzt die Rechte lassen sich klären.

Eine interessante Idee – besonders, wenn man im ZEIT ONLINE-Artikel “Unglue.it befreit Bücher” darüber hinaus liest, dass der “Geschäftsführer Eric Hellman […] zuvor Kommunikations- und Entwicklungsplattformen für Bibliotheken [entwickelte]”. Und so verwundert es auch nicht, dass viele (amerikanische) Bibliothekarinnen und Bibliothekare unter den Unterstützern der Plattform sind. Bei den deutschen Kolleginnen und Kollegen (namentlich ekz bzw. Onleihe) scheint das Konzept laut Hänßler eher auf Skepsis zu stoßen, vor allem, was die Attraktivität der Titel angeht. Allerdings muss es m.E. ja auch nicht vorrangig um Bestseller gehen, sondern ein solches Verfahren einer nachträglichen “E-Bookisierung” könnte z.B. auch für vergriffene Werke spannend sein (was derzeit ja durchaus schon von einigen Bibliotheken als Print-on-Demand Service (kostenpflichtig) angeboten wird, mit dem Unterschied, dass dann eben nur eine Person etwas davon hat).

Und noch ein anderer Aspekt ist spannend: die Autorinnen und Autoren bekommen durch die Resonanz auf die von ihnen festgelegte und zu finanzierende Summe eine Aussage über den realen Wert ihres Werks (denn es wurden auch schon campaigns wieder geschlossen, die nicht genügend Förderer fanden). Dies könnte natürlich auch manche Autorinnen und Autoren davon abhalten, sich dieser öffentlichen Bewertung zu stellen.

Auf jeden Fall ist es begrüßenswert, dass es (nicht nur im Bereich E-Books) zunehmend mehr Versuche gibt, unterschiedliche Geschäftsmodelle auf ihre Tragfähigkeit in der digitalen Welt zu testen und zu etablieren. Welche sich durchsetzen, werden im besten Fall letztlich die Nutzer entscheiden.

Quelle: Boris Hänßler: Unglue.it befreit Bücher, ZEIT ONLINE

BRaIn 9 ist online

Diesmal hat sich die 9. Ausgabe von BRaIn den europäischen Bibliotheken in Brüssel gewidmet. Dabei stellt Maria Fentz mit Bezug auf die 8. Ausgabe fest: “Brüssel ist nicht Amsterdam“. So konnte die “europäische” Stadt nicht den in sie gesetzten Erwartungen standhalten:

Brüssel – denkt man da nicht an eine Stadt, die opulent aussieht? Eine Stadt, eine europäische Stadt, wenn nicht sogar DIE europäische Stadt? Voller Ernüchterung stellten wir in Brüssel fest, dass es nur wenige schöne Plätze in der Stadt gibt. Das ist jetzt natürlich eine sehr subjektive Meinung.

Highlight für diese Besucher der Stadt war Tropismes, ein Buchladen oder wohl eher ein Buchtempel.

Elisbeth Segger schreibt “Von Büchern, Feuern und Glockenspielen – Die Zentralbibliothek der KU Leuven“. Neben der Geschichte der Bibliothek und Universität geht es auch um den Glockenturm, dessen Carillon zweimal die Woche für 45 Minuten gespielt wird und für das man Musikwünsche abgeben kann.

Christoph Hoewekamp schreibt einen kurzen Beitrag zu Parlamentsbibliohteken. Diese dienen “Unter Ausschluss der Öffentlichkeit” der Literaturversorgung des Parlaments. Ann Eichelbaum wagt dann auch einen Streifzug durch die Bibliothek des Europäischen Parlaments und stellt sich der Frage “Ist Schnee Abfall?“.

Auch das Thema EU wird in der Ausgabe von BRaIn beleuchtet, schließlich befindet sich man am Sitz des Europäischen Parlaments. Maria Grzeschniok gibt einen kurzen Überblick über die “Geschichte der EU“. Tom Reichelt widmet sich den “Bibliotheken der Europäischen Union – Analog und Digital“.

Die Bibliotheken des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und des Ausschuss der Regionen (beschrieben von Emanuel Ermer) sorgen für die Informationsversorgung dieser beiden Einrichtungen. Johanna Sophie Schwarze und Sarah Paatsch richten ihr Augenmerk auf “Die Zentralbibliothek – Das „institutionelle Gedächtnis“ der Europäischen Kommission“.

Und last but not least sorgt Heike Hilbert für die “Blogwatch” mit Schwerpunkt auf Dinge, welche die europäischen Bibliotheken in letzter Zeit betrafen, u.a. ACTA, Open Access und Urhberrecht sowie die Europeana. Schön, dass auch Bibliothekarisch.de wieder darin Erwähnung findet 🙂

Na, dann packen wir schon vorsichtshalber mal wieder erwartungsvoll die Koffer und schauen, wohin uns die Jubiläums-Ausgabe von BRaIn mitnimmt.


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