Digitale Straßenbibliotheken Teil III: Die Underground Library in New York

Nach dem Projekt Ingeborg aus Klagenfurt, das sich mittlerweile in Wien und anderen Städten (z.B. Graz oder Villach) zu etablieren scheint, wurde bereits auch schon die von der Firma Vodafone gesponserte Bibliothek in einer Metrostation Bukarest im Oktober 2012 hier im Blog vorgestellt. Das Projekt “Underground Library” wurden von Max Pilwat, Keri Tan and Ferdi Rodriguez, drei Studenten der Miami Ad(vertising) School initiiert. Mit dem Projekt will die New York Public Library (NYPL) die New Yorker Bürger daran erinnern, dass deren Bibliothek eine wertvolle und kostenfreie Einrichtung ist. Alle, die mit der Metro in New York fahren, erhalten ein kostenfreies E-book, wenn sie zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit sind. Nach Ende der Lektüre werden die Leser und Leserinnen über die nächsten Bibliotheksfilialen in unmittelbarer Nähe informiert. Im Video gibt es nähere Erläuterung dazu, wie die Kamapagne funktioniert und die “Kunden” diese annehmen.

The Underground Library from Keri Tan on Vimeo.

Agency: Miami Ad School
Art Directors: Keri Tan & Max Pilwat
Copywriter: Ferdi Rodriguez

MARC must work harder

Ich hab Tränen gelacht und zähle mich dabei nicht zu den Metadaten-Nerds und Katalogisierungsperfektionisten. Dieser Film “Unchained Metadata” ist für Bibliotheksnerds genau das Richtige…

With nearly 300 million bibliographic records, WorldCat is the largest aggregation of shared library data in the world. With access to this data on a large parallel processing computer cluster, OCLC Research has undertaken a number of projects to maximize its value by processing the data in interesting ways to create new services. Work is also being done to report back to the library profession on how the MARC standard has been used over the last 40 years. OCLC Research Senior Program Officer Roy Tennant kicked off his keynote presentation with this “Cataloging Unchained” video and went on to describe some of these efforts as an illustration of the power of mining shared library data.

Quelle:
Price, Gary: A New Film By OCLC’s Roy Tennant: “Cataloging Unchained”, infodocet Library Journal

[Infografik] Wofür stehen Social Network-Angebote?

Jedes Soziale Netzwerk und jedes Social Media-Angebote hat eine andere Klientel und die Interessen, warum man in dem einen oder anderen vertreten ist, sind unterschiedlich. Die folgende Infografik macht anhand von Kaffee deutlich, worin die Unterschiede liegen.

Infografik verschwunden, 10.01.2014 Social Media explained

[Update ] Bildquelle: Beitrag von Stephen Abram

Infografik: Social Media explained with Coffee

Social Media explained

Quelle:
Bjerstedt, Rachel: [Infographic] Social Media Explained (With Coffee), Marketplace Heaven

Aufmerksam geworden über:
Abram, Stephen: Infographic: Social Media Explained with Coffee, Stephen’s Lighthouse

Zivilgesellschaftliches Engagement in Bibliotheken

oder

Was macht eigentlich die Frage des Ehrenamtes

von Schleiwies, Gerald

Die seit Juli 2012 unter der Leitung der Frankfurter Stadtbüchereidirektorin Dr. Sabine Homilius neu eingerichtete dbv/vdb Managementkommission lud am 18./19.1.2013 nach Berlin. Der gut gewählte Titel „Bibliotheken und Zivilgesellschaft. Freiwilligenarbeit in Bibliotheken – vom Experiment zur Routine?“ brachte leider nur ein gutes Dutzend Teilnehmer ins Auditorium des Jakob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum. Da jedoch auch viele Referenten lebhaft über die zwei Tage mitdiskutierten kann ich trotzdem über eine gelungene Veranstaltung sprechen.

Das lag auch an der sehr guten Auswahl an Referatsthemen, die zum großen Teil schon auf der dazugehörigen Veranstaltungsseite einsehbar sind.

Das zivilgesellschaftliche Engagement bzw. Ehrenamt in Bibliotheken ist sehr viel weiter verbreitet als es die statistischen Zahlen der Jahresberichte vermuten lassen. Die Fragen in der Einladung waren daher vielfältig:

Wie weit darf die Integration gehen? Welche Ansprüche stellen „Ehrenamtler“? Wie ‚hegt und pflegt’ man das ehrenamtliche Engagement? Was ist mit den bibliothekarischen Kerntätigkeiten, die eine Fachausbildung erfordern? Sind Freiwillige aus den Öffentlichen Bibliotheken nicht mehr wegzudenken? Erweist sich die Integration des bürgerschaftlichen Engagements in Bibliotheken als nützliche Brücke in die Zivilgesellschaft? Welche Rechtssicherheit brauchen Engagementwillige? Welche Rechtssicherheit brauchen die engagierenden Bibliotheken?

Der dbv hatte sich zum 100. Bibliothekartag in Berlin in einer mehrfach tagenden „AG Ehrenamt“ zu einem gemeinschaftlichen Positionspapier der Verbände getroffen und dieses Papier dort vorgestellt: Bibliotheken und Bürgerschaftliches Engagement: Eine Standortbestimmung

Vorausgegangen war eine Umfrage, die Dr. Rainer Sprengel für den dbv evaluierte. Zudem wurde ein vbnw Handbuch zur Freiwilligenarbeit die neue Grundlage zu einer dbv Anleitung, die jedoch auf den Seiten des dbv nicht so einfach zu finden ist: http://www.bibliotheksverband.de/fileadmin/user_upload/DBV/themen/ehrenamt/B%C3%BCrgerschaftliches_Engagment_in_Bibliotheken_Handbuch_2011.pdf

Soweit alles klar? Es gibt also umfassendes Material für einen positiven Umgang mit dem zivilgesellschaftlichen Engagement und darüber hinaus viel erfolgreiches Best Practices Material. Auf dieser Fortbildung durfte die HöB, die schulbibliothekarische Arbeitsstelle der Stadtbücherei Frankfurt oder die Veranstaltungsarbeit der Stadtbibliothek Rheine glänzen. (Vorträge siehe Link zur Auswahl)

Bei der AG Ehrenamt gab es jedoch einen Wermutstropfen; der BIB hat zwar die ganze Zeit an dem Papier in meiner Person mitgearbeitet, es wurde letztendlich vom Vorstand jedoch nicht unterstützt und kurzfristig wurde über die Geschäftsstelle ein eigener Entwurf präsentiert.

Und so durfte auch die aktuelle Vorsitzende Kirsten Marschall sich auf der Tagung äußern. Es wurde noch einmal betont, dass bibliothekarische Kerntätigkeiten nur von hauptamtlichem Personal wahrgenommen werden sollen. Aber genau das ist das Problem des BIB Standpunktes: Was sind denn heute die Kernpunkte z.B. einer öffentlichen Bibliothek? Leseförderung? Gerade hier ist das Ehrenamt hochgradig aktiv. Ausleihe, Lektorat, Katalogisierung? Bei den katholischen Bibliotheken organisieren Ehrenamtler zu 90% die zumeist kleinen Einrichtungen nach einer guten Ausbildung ganz allein. Weder Öffnungszeiten sind dadurch gefährdet noch die Auswahl an Medien ist zu bemängeln.

Wer in andere Bereiche des „bürgerschaftlichen Engagements“ blickt bekommt weitere Definitionsprobleme. Wodurch unterscheide sich denn die Arbeit einer freiwilligen und einer Berufsfeuerwehr. Von der Bahnhofsmission über das THW bis zum Rettungsdienst werden viel lebenswichtigere Bereiche ehrenamtlich versorgt als die Öffnungszeiten einer Bibliothek.

Daher ist auch der Metablick der Referate von Dr. Mechthild Scholl und Bielefelds Stadtbibliotheksdirektor Harald Pilzer sehr wertvoll. Viele ehemals ehrenamtliche Tätigkeiten haben sich im Laufe der Geschichte ganz selbstverständlich zur Hauptamtlichkeit gewandelt. In Zeiten knapper öffentlicher Kassen ist eine leichte Rückwärtsdrehung daher nichts Ungewöhnliches.
Die Stadtbibliothek Bielefeld unterhält vier ihrer acht Zweigstellen nur noch aufgrund ehrenamtlichen Engagements. Man hat dort aus der Not eine Tugend gemacht, denn geplant zwar diese Situation nicht.

Eines zeigt sich in allen Bereichen ganz klar. Ohne Hauptamt funktioniert kaum ein Ehrenamt. Die Anleitung und Qualifizierung des Ehrenamtes ist daher eine klare Kernkompetenz und Aufgabe des Hauptamtes. Da gibt es in Deutschland jedoch kaum eine Struktur, mit Ausnahme des kirchlichen Bibliothekswesens.

Nicht nur mein Fazit der zwei Tage ist, dass das Ehrenamt weiterhin als Agendum der Verbände gehandelt werden muss. Noch schöner wäre es dann auch, man wäre sich verbandübergreifend über die Kernfragen zum Ehrenamt einig, dann kann man auch verbindlich über die Aufgaben und Werte von Bibliotheken sprechen und die Angst vor dem Ehrenamt abbauen. Denn bisher geben die Kollegen gute Noten, die bereits Ehrenamtler haben; die Anderen sehen Ehrenamt skeptisch ohne jedoch damit zu tun zu haben (Quelle: Sprengel – Ehrenamtspapier des dbv). Das Konfliktpotential wird sich auch auf lange Sicht nicht beseitigen lassen, denn die grundpolitische Ein- und Fragestellungen schwingen bereits bei der grundsätzlichen Nennung des Themas mit, die jetzige Situation ist auf lange Sicht bibliothekspolitisch ungesund.

Über den Autor
Gerald Schleiwies ist stellvertr. Fachdienstleiter der Stadtbibliothek Salzgitter und Fachgebietsleiter Lektorat und Bestandsaufbau. Für eine zeitlang arbeitete er in der BIB Kommission für Bibliothekspolitik, die zwischenzeitlich aufgelöst wurde und ist in bibliothekarischen Belangen zur Zeit ehrenamtlich nicht aktiv.

Kontakt:
Mail: gerald.schleiwies(at)stadt.salzgitter.de
Twitter @biblioreader
Xing: Account vorhanden
Homepage: http://Schleiwies.net

What is a library? What do librarians do?

Was ist eine Bibliothek und was machen eigentlich die BibliothekarInnen dort? So beschreiben sich die Betroffenenen selbst:

Breakfasting with librarians during the ALIA Information Online conference in Sydney, Australia, February 2011. Generous librarians answered the questions:
What is a library?
What do librarians do?
… and some shared what they think new librarians need to know…

Bücher sind großes Kino

Bücher sollen zum Wegbegleiter werden für ein ganzes Leben, weshalb Kinder ihnen möglichst früh in ihrem Leben begegnen sollen. In Österreich gibt es dafür die Kampagne Buchstart, die unter anderem mit dem folgenden Video wirbt:

Buchstart from David Neumayr on Vimeo.

Aufmerksam geworden über:
Bücher sind großes Kino: ein Buchstart-Video-Clip, Biblio.at-Blog

Mehr E-Books für Studierende (Updates)

Der E-Book-Trend geht weiter. Verlage haben erkannt, dass sie auch mit ihren Lehrbüchern ins Netz müssen. Insgesamt 13 Wissenschafts- und Fachverlage der UTB-Verlagswelt werden im 2. Quartal 2013 mit einer gemeinsamen Plattform “scholars-e-library” starten. Das dort zur Verfügung gestellte E-Book-Portfolio wird dann über Bibliotheken ihren Studierenden zugänglich gemacht.

Die “scholars-e-library” wird vorwiegend Titel aus den Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften enthalten und erlaubt einheitliche Nutzungs- und Abrechnungsbedingungen für alle teilnehmenden Bibliothekare und Bibliotheksnutzer.

Den Vertrieb übernimmt koordinierend die Stuttgarter Verlagskooperation, die bereits seit 2009 Erfahrungen mit Lehrbuch-Plattform “utb-studi-e-book” sammelt, über die inzwischen trotz aller kritisch zu sehenden Einschränkungen1, mehr als 50 Hochschulbibliotheken die über 1.000 Lehrbücher ihren Nutzern zugänglich machen.

Laut UTB nutzt “scholars-e-library” die gleiche technische Infrastruktur wie “utb-studi-e-book” die CAMPUS DIGITALE BIBLIOTHEK oder University Press2 nutzen, d.h. die Plattform Content-Select (http://www.content-select.com/produkte.0.html), die von der Firma Preselect.media aus Grünwald bereit gestellt wird.

Zu Beginn werden E-Books erstmal von den folgenden zehn UTB-Verlagen angeboten:

  • Verlag Barbara Budrich – Opladen, Toronto
  • facultas.wuv und Maudrich Verlag, Wien
  • Wilhelm Fink Verlag, Paderborn
  • Narr Verlag, Francke Verlag und Attempto Verlag, Tübingen und Basel
  • Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn
  • Ernst Reinhardt Verlag, München, Basel
  • Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn, München, Wien, Zürich
  • UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz, München.
  • Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, Bristol
  • vdf Hochschulverlag AG, Zürich

Wichtig für Bibliotheken: Genauso wie bei “utb-studi-e-book” können bei der verlagsübergreifen Plattform “scholars-e-library” beliebig viele Nutzer auf die Titel simultan zugreifen, ohne dass Flash für die Anzeige benötigt wird. Durch das ähnliche Profil der Verlage besteht ein passendes Titelangebot, auch dem verlagsübergreifend ab 50 Titeln per Pick & Choose ausgewählt werden kann. Zudem gibt es aber auch Fachbereichspakete (Vorauswahl) mit Titeln aus allen Verlagen. Werbung macht man auch damit, dass nur eine Ansprechpartnerin für die gemeinsame Angebotserstellung, Bestellabwicklung und Betreuung bei UTB notwendig ist.

Den Vertrieb der “scholars-e-library” bei UTB verantworten Andrea Euchner (Ansprechpartnerin für alle vertrieblichen Fragen) und Iris Vlad-Heidecker (technische Betreuung und Support).

Nach einem richtig tollen Wurf klingt das für mich nicht. Die Plattform und die Lizenzbedingungen von “utb-studi-e-book” haben sich schon verbessert im Vergleich zu meinem Bericht von 2009, aber wirklich nutzungsfreundlicher3 ist man nicht geworden. Und mit dieser Plattform will man nun auch das neue Produkt verkaufen. Naja! :confused:

[Update, 23.02.2013] Frau Euchner wies über Twitter darauf hin, dass “scholars-e-library” andere Nutzungsbedingungen haben wird als “utb-studi-e-book”. Nun, ich bin mal gespannt, inwieweit Bedürfnisse der Studierenden besser beachtet werden.[Update]

Quellen:
scholars-e-library: e-books aus 13 Verlagen, UTB
UTB: scholars-e-library – Gemeinsames E-Book-Angebot für Bibliotheken, Börsenblatt.net

  1. Für die Möglichkeit, kleine Teile auszudrucken, als PDF abzuspeichern oder für die “umfangreiche” Zitatentnahme per Copy & Paste, müssen sich die die Bibliotheksnutzer auf dieser Plattform zusätzlich selbst registrieren. Die Einschränkungen in der Nutzung sind dabei sehr restriktiv. Ein Download auf einen E-Reader ist beispielsweise auch nicht möglich, so dass man gezwungen ist, auch lange Texte an einem Plattschirm zu lesen. Ein kurzer Test, die Seite mobil aufzurufen, ist fehlgeschlagen, obwohl ich mit den Smartphone im WLAN der Bibliothek eingeloggt war. []
  2. Der Fehler ist mir passiert, da ich die technische Plattform bereits kannte. “utb-studi-e-book” wird über die technische Plattform von Juni.com []
  3. Kundenfreundlicher ist da nicht das richtige Wort. []

[Kurz] Ehemals Reichstädtische Bibliothek in Lindau

Am 08. September 2013 soll die Ehemals Reichstädtische Bibliothek in Lindau auch Besuchern zugänglich gemacht werden. Bisher gab es keinen reulären Zugang. Bis es jedoch so weit ist, gibt es jedoch noch viel zu tun, um die im 16. Jahrhundert begonnene Sammlung ordentlich präsentieren zu können. Laut dem Fabian-Handbuch enthält diese Sammlung ca. 17.000 historische Bücher.

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