German 23 Mobile Things – Woche 1 : Twitter (Teil 1) #ger23mthings

Mache ich mal Hausaufgaben im Selbstlernkurs German 23 Mobile Things, den Gabriele letzte Woche ankündigte und der Montag an den Start gegangen ist.

Ich bin seit Februar 2009 bei Twitter, also eher schon ein alter Hase, aber macht ja nix. Man kann immer dazu lernen und sich manche Sachen auch wieder bewusst machen.

Warum twittere ich?

Ich habe den Text von Olivia Adler “Die Top-10-Gründe, warum Twitter an der Spitze der Social-Media-Nahrungskette steht” gelesen. Hier kommen meine Anmerkungen zu den 10 Gründen, warum Twitter unbedingt genutzt werden sollte.

1. Es kostet nichts.
Naja, ein wenig schon: etwas Zeit, Kommunikationswillen, eine gute Internetverbindung, aber das sind Sachen, die man sich sowieso nimmt. Und anders als bei Facebook werde ich nicht mit Werbung vollgedröhnt, Spielen abgelenkt und von bunten Bildchen genervt, wenn es um Informationserfassung geht.

2. Es ist einfach.
Als ich damit begonnen habe, empfand ich Twitter in Vergleich zu allen anderen Angeboten, z.B. Facebook, selbsterklärend. Sehr einfach war erfassbar, was in den AGBs zu lesen, wie es mit der Privatssphäre steht und wie es zu händeln ist. Die paar Besonderheiten, wie RT, Hashtag usw. konnte man sehr schnell erlernen. Kurzum, es war fast zu einfach und Leute darüber zu finden und zu followen auch 😉

3. Riesige Reichweite.
Das war gar nicht so ausschlaggebend und ist es auch heute nicht. Es bekommen ja eigentlich nur die was davon mit, die im Grunde bei Twitter aktiv sind. Aber dennoch, meien Reichweite, was mein KollegInnen-Netzwerk angeht, die hat sich erheblich ausgeweitet und die wäre ohne Twitter gar nicht so einfach zu erhalten.

4. Es ist Open Source.
Dafür bin ich wohl nicht Geek genug. Dass Twitter nicht ganz so offen ist, wie es tut, sieht man darin, dass verschiedene Tools vom Markt genommen wurden, weil Twitter sich keine Konkurrenz machen wollte. Ich habe lange Zeit mit Brizzly gearbeitet, weil es einfach und bequem ohne zusätzliche Installation war. Seit dem hat mich kein anderer Client (Tool zum Arbeiten mit Twitter mit zusätzlichen Funktionen) gänzlich überzeugt. Twitter ist einfach und deshalb muss man sich dann manchmal auch mit einfachen Twitter-Lösungen begnügen.

5. Es ist kurz.
Yeah, es ist kurz. Twitter ist für mich Informationsjunky wie ein super gut auf mich und meine Informationsbedürfnisse abgestimmter Nachrichtenticker. Alles was ich zum Scannen brauche kriege ich in wenigen Zeichen und kann dann entscheiden, ob mich mehr interessiert. Ist es zu kurz? – Nur wenn es um Diskussionen geht und da kann man auf gute andere Tools ausweichen. :cheesy:

6. Entscheidend ist nicht, was du weißt, sondern wen du kennst…
Einerseit ja, andererseits nein. Das kommt vermutlich immer auch aufs Sendungsbewusstsein an. Eine gute Auswahl an “Quellen”, also Leuten denen man folgt, ist immens wichtig, wenn man nicht nur wegen einer guten “Show” bei Twitter unterwegs ist. Man bestimmt selbst das gebotene Programm, wenn man sich die Leute aussucht, denen man folgt. Gefolgt wird man allerdings nur dann, wenn man selbst etwas weiß, unterhaltsam ist oder auf andere Art aus der Masse heraussticht (- mal von Freunden abgesehen 😉 )

7. Es ist vielfältig.
Hängt natürlich ein wenig von Punkt 6 ab, wen man so folgt und wer einem folgt. Aber selbst dann kriegt man gute Rückmeldungen von anderen, wenn man die richtigen Hashtags verwendet. Zumindest erweitert sich der Kreis derer, die bei Problemen können erheblich, Dank offener Timeline, Retweets durch Follower und deren Follower. Und man selbst kann auch so auf völlig neue Dinge aufmerksam werden.

8. Es ist eine Mega-Social-Media-Plattform
Ich nutze Twitter natürlich auch Kanal für meine anderen Social-Media-Angebote, z.B. mein Blog. Aber das dosiere ich sehr gut. Seltsamer Weise gibt es sonst kaum direkte Querverbindungen von Twitter zu den anderen Social-Media-Plattformen, außer dass ich auf Facebook und Google+ mit vielen “befreundet” bin, denen ich auch bei Twitter folge. Twitter ist vielleicht manchmal der Schmelztigel für viele verschiedene Nachrichtenquellen, die ich nicht direkt über RSS-Feeds verfolge und ein ganz klein wenig Unterhaltungsprogramm mit “Freunden”.

9. Es ist in Echtzeit.
Definitiv!!! Aber es gibt ein Archiv der Timeline, wo man verschiedene Dinge nachlesen kann. Und das geht wahnsinnig schnell in Vergleich zu Google+ oder Facebook.

10. Es ist die weltgrößte verbindende Sozialkapitalgruppe in der bisher bekannten Menschheitsgeschichte.
Definitiv kein Grund, warum ich bei Google mitmische. Es geht nicht darum, Lady Gaga oder Justin Bieber zu bauchpinseln. Es geht mir darum, politisch zu sein, sofern ich dafür Bedarf sehe, (mich) zu informieren im Beruf, in berufsnahen Bereichen oder anderen Interessengebieten, aber als Teil einer Sozialkapitalgruppe sehe ich mich mit meinen speziellen Interessen nicht. Ich gehe nicht zum Geldausgeben oder -verdienen zu Twitter. Ich möchte Input und Spass.

Was bedeutet das nun aber für eine Einrichtung, die Twitter nutzen will?

Ist Twitter etwas für Bibliotheken? Februar 2009 habe ich diese Frage schon mal gestellt.

1. Es kostet nix: Naja, es kostet ein wenig Zeit und Muße und ein wenig Planung, wenn man nicht allein für den Account zuständig sein soll.
2. Es ist einfach: Wenn man die wenigen Regeln, die es gibt, beachtet (RT, Hashtag, sich kurzfassen)
3. Riesige Reichweite: Potential hat Twitter, aber die tatsächliche Reichweite baut sich nur langsam auf, über interessante Inhalte und die richtigen Personen, die einen entdecken, bzw. die man entdeckt (Follower/Following)
4. Open Source: Schön, aber kein Grund, sich zu Twitter zu begeben. Es gibt aber ggf. Tools wie Tweetdeck und Statistikwerkzeuge, die einem helfen können, optimaler mit Twitter zu arbeiten.
5. Es ist kurz: Für eine kurze Info reicht es.
6. Es ist entscheidend, wen du kennst: Kennt man seine Kunden richtig? Wo kriegt man Anregungen her? Man bestimmt selbst, wie gut man ist, indem man anderen guten Beispielen folgt und sich in das Twitterversum einfügt.
7. Es ist vielfältig: Es kann Anregungen in den Arbeitalltag bringen, es kann informieren, es kann inspirieren – hängt immer von der Person / den Personen hinter dem Account ab
8. Es ist eine Mega-Social-Media-Plattform: Das hängt davon ab, wo ich noch bin, wie geschickt ich die Accounts verknüpfe und wie gut ich meine Zielgruppen kenne.
9. Es ist in Echtzeit: Der Kopierer funktioniert gerade nicht? Dann rein bei Twitter mit der Nachricht, aber bitte auch wieder, wenn er funktioniert oder wenn es länger dauert. Man kann schnell gesehen aber auch genauso schnell übersehen werden. Es gibt keine Lesegarantie!
10. Weltgrößte Sozialkapitalgruppe… – Die Chance hier potentielle Nutzer, Nutzer und Nichtnutzer zu erreichen ist groß, aber man sollte Twitter als nur einen weiteren Informationskanal verstehen. Siehe dazu nochmal Nr. 5.

Worauf achten beim Anfang?

Auch da hat sich wenig geändert meiner Meinung nach zu meinem Beitrag “Wie mit Twitter beginnen und worauf achten” vom 15.04.2010: Anfangen, Zuschauen, Nachdenken, Mitmachen, Interagieren…

Was muss man lernen?

Hashtags = #
Nutze ich zu selten… Sollte man tun, um seine Aussage zu unterstützen, findbar zu machen, aber jedes # (Hash), das ein Wort auszeichnet (Tag), ist ein Zeichen Platz, das man von den 140 Zeichen inkl. eigenem Namen abrechnen muss. Vermutlich bin ich ein wenig Hashtag-faul. Über bestimmte Plugins in Verbindung mit einem bestimmten Hashtag (z.B. #fb) kann man dafür sorgen, dass der Tweet dann auch gleich bei Facebook erscheint. Im Übrigen setzen ja auch Facebook und Google+ inzwischen Hashtags ein. Eigentlich eine geniale Sache, gerade beim Konferenztwittern (z.B. #bib6, #bibtag13) oder wenn es um bestimmte Projekte (z.B. #obj, #oa etc.) geht 🙂

Wie nutze ich Hashtags? Ich nutze sie für meine Linklisten, wenn ich zu einem bestimmten Event Hinweise benötige. Auf den Hashtag klicken und schon sucht Twitter für mich alle zu dem Thema. Gerne baue ich so ein Hashtag auch in den Titel meiner Blogbeiträge ein, z.B. zuletzt #cyc4lib

Zu den bekanntesten Hashtags gehören Freitags das #ff = #followfriday, wo man seine Favoriten, denen man folgt, anderen empfiehlt; #fail für etwas, das falsch läuft und #followerpower, wenn man Hilfe von seinen Mitlesern benötigt.

Retweet = RT
RT – Retweets kann man manuell gestalten indem man den Tweet eines anderen inklusive seines Twitternamens kopiert und ein RT davor setzt. Dann sieht die Timeline (also alle, die einem folgen), dass man selbst diesen Tweet retweetet hat. Nutzt man das automatische Retweeten von Twitter, so wird der Tweet des anderen, den man Retweeten möchte in die Timeline eingespielt unter dem Namen des Retweeteten. Der manelle RT hat den Vorteil, dass man eigene Bemerkungen hinzufügen kann
MT – Modified Tweet sind manuell erstellte, leicht veränderte Retweets, wenn z.B. die Zeichenlänge nicht ausreicht oder man bestimmte Teile weglässt.

Ungern gesehen sind Autotweets, Tweets von irgendwelchen Tools, die ganz automatisch abgesetzt werden. Auch identische Tweets, die sowohl bei Facebook als auch bei Twitter mit gleicher Aussage erscheinen, nerven eher, zumal viele Twitterer eben auch bei Facebook unterwegs sind.

Direkt Message = DM
Direktnachrichten können nur die untereinander tauschen, die sich gegenseitig folgen. Diese Nachrichten sind nicht sichtbar für andere.

Favoriten = Favs
Favoriten können in zweierlei Weise genutzt werden. Man kann sich so bestimmmte Tweets merken oder man signalisiert dem anderen Zustimmung, fast so wie bei einem “Like” bei Facebook.

Mentions = @
Mentions sind Erwähnungen, wobei Twitter zwischen Interaktionen und Erwähnungen unterscheidet, wenn ma dort auf Verbindungen klickt. Ich habe mir angewöhnt, die Interaktionen zu checken. So kann ich sehen, welche Themen für meine Follower am interessantesten sind. Außerdem merke ich, wenn ich angesprochen oder nur irgendwo erwähnt werde. In beiden Fällen kann ich darüber entscheiden, wie ich darauf reagieren möchte. Eine offene Ansprache, weiterführende Informationen, ein Danke oder eine Anpassung dessen, was ich an Informationen weitergehe.

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