Bitte: Klassischen ZDB-OPAC erhalten!

Der klassische ZDB-OPAC soll zu Ende Juni abgeschaltet werden. An seine Stelle tritt auf Basis eines Discovery-Systems (?) der neue “Katalog der Zeitschriftendatenbank (ZDB)“.

Hinweis (hinzugefügt am 10.06.2018):
Bitte auch die Kommentare lesen, die die Aussage des Beitrages relativieren.

Liebe Kolleginnen,
liebe Kollegen der Zeitschriftendatenbank,

ich kann verstehen, dass man sich entbehrlicher und veralteter Technik entledigen möchte, um keinen Ballast mit sich herumzuschleppen. Die neue Suchmaschine der Zeitschriftendatenbank ist sicherlich eine tolle Unterstützung der Nutzer, die Ihren Weg in die Zeitschriftendatenbank finden. Viele der neuen Innovationen sind toll.

Dennoch möchte ich an dieser Stelle den Aufruf von Herrn Tilmann Fischer des Staatlichen Museums für Naturkunde aus Stuttgar unterstützen, der für das Team der SMNS-Bibliothek spricht:
[InetBib] Klassischen ZDB-Opac erhalten !

Professionals, die täglich mit der ZDB arbeiten, bevorzugen den klassischen, übersichtlichen, sachlichen, „spartanischen“ ZDB-Opac.

Ich würde an dieser Stelle provokant behaupten: Für eine schnelle, zielgerichtete Auskunft spricht Einiges für die Ressourcen- und Informationskompetenz der ausgebildeten, professionellen Anwender, wenn Sie direkt das Tool für die Exakte Suche verwenden, welches diese am bestmögichen unterstützt – der klassische ZDB-OPAC.

Für viele auskunftgebende Kollegen und Kolleginnen geht es an dieser Stelle nicht darum, überhaupt “Etwas” zu finden, sondern die Quelle zu finden, von der sie ziemlich genau wissen, wie diese exakt heißt, z.B. durch eine vorhergehende Recherche durch den Nutzer, die Angabe in einer Bibliographie. Ziel ist es häufig schnellstmöglich in einem Auskunftsgespräch aussagefähig zu werden, wo die gewünschte Zeitschrift im entsprechenden Zeitraum zur Verfügung steht.

Es gibt sicherlich weitere Anwendungsbeispiele, wo es auf eine exakte Suche ankommt. An den exakten Treffer kann man sich mit seinem Recherchewissen (Phrasensuche, nachträgliches Einschränken) in einer ansprechenden Zeit auch in der neuen Suche herantasten, aber es gibt einige Gründe, die für den OPAC sprechen. Ich habe mir die grundlegendsten “Features” mal angeschaut und meine ganz subjektive Einschätzung zusammengeschrieben. Ausschlaggebend war, so wenig Handgriffe wie möglich tun zu müssen, um so schnell und möglichst aussagefähig zu einem Ergebnis zu kommen.

 

Kriterium OPAC (alt) Suchmaschine (neu) Subjektive Wertung aus Sicht einer “Auskunfstbibliothekarin”
Titelübersicht
Schnelles erkennen des richtigen Titels
  • sehr kompakt, gewohntes Bild aus vielen OPACs, erlaubt Inhalte schnell zu erfassen – schnelle Aussagefähigkeit
  • Sortierung nach Titel, ggf. mehrere Seiten zu blättern bis Titel erscheint – durch alphabetische Ordnung kann man ungefähr einschätzen, auf welche Seite man springen muss, um zum Titel zu kommen
  • Allgemeine “Erfahrungswerte” lassen sich rasch sammeln.

  • Viel Platz, Schönheit der Anzeige, individuellere Gestaltung und höherer Wiedererkennungswert als ZDB
  • Sortierung nach Relevanz – ggf. Titel bereits sehr weit oben, der sonst aufgrund der alphabetischen Ordnung sehr weit hinten, ähnliche Titel können aber sehr weit auseinander stehen, bei nicht so “relevanten” Titeln muss man ggf. lange Scrollen oder Suche einschränken
  • Relevanz wird immer wieder neu bewertet (keine sammelbaren “Erfahrungswerte”)

Votum: OPAC (alt)

  • Durch die kompakte Darstellung lassen sich die wichtigsten Informationen schneller erfassen.
Besitznachweise
Schnelle Auskunftsfähigkeit zum Bestand
  • immer 1 Klick notwendig, um zu den detaillierten Besitznachweisen zu kommen,
  • durch “geographische” Sortierung (Bundesland), kommt man recht schnell zu Bibliotheken in der Nähe, die ggf. die Zeitschrift haben (gleich mit detaillierten Besitznachweisen)

  • Besitznachweise Zeitraum grundlegend sofort hinter der Bibliothek erkennbar (mehr Details erfordern 1 Klick)
  • Sortierung besitzender Bibliotheken alphabetisch, nicht mehr nach Bundesländern gruppiert (ggf. Mehrarbeit oder gute geographische Kenntnis von Bibliotheken in der Nähe, die die Zeitschrift im Besitz haben könnten)

Votum: unentschieden

  • Der OPAC punktet durch die gleichzeitige geographisch-gruppierte Sortierung (Fernleihregionen) der besitzenden Bibliotheken. Zum Teil muss man aber auch sehr weit nach unten scrollen, um eine bestimmte Fernleihregion und Stadt (z.B. Schmalkalden in Thüringen) zu . Der OPAC verliert aber ein wenig, da ich den Zeitraum für den es Besitz gibt, erst erkenne, wenn ich einmal auf das vorgestellte Plus klicke.
  • Die Suchmaschine punktet dadurch, dass der Zeitraum sofort hinter der besitzenden Bibliothek steht. Allerdings muss ich für weitere Detail einmal auf Bestand klicken und für eine regionale Einschränkung muss ich auf die Faszetten zurückgreifen oder durch die alphabetische sehr weit nach unten scrollen, um die gewünschte Stadt zu erreichen.
geographische Sortierung
Schnelles Erkennen von Beständen ggf. in der Nähe der eigenen Bibliothek
  • geographisch bereits durch Sortierung der Standorte/Bibliotheken nach Fernleihregionen ist bei Besitznachweisen standardmäßig gegeben
  • Bestandsinformationen durch 1 Klick aufrufbar
  • ggf. Scrollen, keine Extra-Registerkarte,
  • grobe geographische Einschränkung über Anzeigeoptionen nach Fernleihregion zusätzlich möglich
  • geographische Sortierung anhand Bestandskarte (neue Registerkarte) möglich
  • Visualisierung der Standorte
  • Einschränkung durch Faszetten möglich
  • Einschränken durch Hineinzoomen in die Karte möglich
  • erneut Aufruf Bestandsinformationen für einzelnen Standort notwendig

Votum: ZDB (alt)

  • Die geographische Sortierung nach Fernleihregionen ist relativ schnell zu verstehen und reicht als Orientierung für Empfehlungen aus.
  • Die Bestandskarte ist für NutzerInnen ein schönes Feature, jedoch für eine rasche Orientierung und Empfehlung nur bedingt geeignet. Es fällt eher in die Kategorie “nice to have”.
Titelhistorie und Bestandsrelationen
Auffinden weiterer Suchansätze, Beilagen etc.
  • sehr umfangreich und vollständig
  • sehr textlastig
  • sehr kompakt
  • erfordert Konzentration und Kenntnis von Abkürzugen etc.
  • gute Gliederung, dennoch manchmal sehr unübersichtlich

  • Aufteilung auf zwei weitere Registerkarten: Titelhistorien (chronologische Verknüpfungen, Beilagen) und Titelrelationen (Beziehungen eine Veröffentlichung zu anderen Veröffentlichungen)
  • Versuch grafischer Gestaltung
  • Kürzung der Zusatzinformationen, die bei Titeldaten ZDB vorhanden sind
  • ggf. fehlende Verweisinformationen

Titelhistorie:
Titelrelationen:

Votum: OPAC (alt)

  • Die kompakte, sehr auf Vollständigkeit ausgelegte Anzeige erlaubt es sehr schnell die notwendigen Zusatzinformationen zu filtern und ggf. weiterführende Sucheinstiege zu finden. Titelhistorie und Titelrelationen lassen sich textlich gegliedert rasch erfassen.
  • Die Visualisierungsversuche der Suchmaschine sind nett, aber die Benennung der Titelhistorie und Titelrelationen sind für normale Nutzer m.E. wenig verständlich und nur bedingt intuitiv nachvollziehbar. Eine Hilfe, die den Unterscheid zwischen beiden erklärt, richtet sich auch eher an ein Fachpublikum. Ein rascher Überblick über weitere Sucheinstiege ergibt sich nicht daraus.
Fazit:
Der klassische OPAC ist für ein geschultes Fachpublikum in vielen Fällen der schnellere Zugang zu der gesuchten Zeitschrift, Serie etc. Er erlaubt durch die kompakte Darstellung auch ein einfacheres Erfassen der zusammengetragenen Informationen. Die grafischen Darstellungen (Karte, Relationen, Historie) sind nice to have und können sicherlich Impulse setzen, haben m.E. aber nur wenig Mehrwehrt, wenn es auf schnelle und exakte Aussagen ankommt.

Bitte den klassischen ZDB-OPAC für die Kollegen und Kolleginnen erhalten!

6 Kommentare

  • vform

    Einige sein kann man sich vermutlich, dass der klassische OPAC eher was für hartgesottete “Endnutzer” ist, aber schon ein mächtiges Werkzeug für “Profis” ist.

    Ich muss gestehen, mir gefällt der neue Zugang schon. Die Sortierung ist auch standardmäßig nicht nach Relevanz, es gibt ja nur Titel oder Jahr. Das Ergebnis ist nach Relevanz, Aber bei “All” als Suchschlüssel (also über alle indexierten Felder) ist das beim alten Katalog effektiv letztlich auch der Fall. Und das Suchefeld lässt sich ja nun bei beiden genauer Eingrenzen. Anführungszeichen helfen beim alten, wie beim neuen um schneller zum Ziel zu kommen.

    Theoretisch hat der neue die Verknüpfung von feldspezifischen Termini. mit der cql-Syntax (die aber durchaus auf der Seite erläutert werden dürfte). Wobei die ZDB auch ein erweitertes Suchformular für sowas anschalten könnte (nehme ich jedenfalls an, dass es nur abgeschaltet ist).

    Via cql kriegt man ggf. auch API-mäßig was, wie via SRU (was wohl mit dem alten Opac auch flöten ginge).

    Und im Bezug auf Endnutzer: zdb+zeitschriftentitel (zdb bild der wissenschaft) führt bei Google schick in den neuen Katalog – das hat schon was. Überhaupt, es geht ja im Zweifel darum, dass die Nutzer selber finden, was sie brauchen. Mir hat immer der Ansatz gut gefallen, an der Auskunft auch den Weg zu zeigen und nicht nur das Ergebnis zu nennen. Wenn man dem Endnutzer primär ein Discovery anbietet, dann sollte es damit auch möglich sein, in der überragenden Zahl der Fälle gut zum Ziel zu kommen. Für den Rest der Fälle mag der Profi und ein klassischer Opac dann noch helfen können. Aus Erfahrung kann es beim Doppelbetrieb OPAC/Discovery aber zum witzigen Effekt kommen, dass die Profis keine Ahnung vom Discovery als Hauptwerkzeug der Nutzer haben. Damit fällt aber auch das Profi-Feedback weg, wie das Discovery “eigentlich” und “besser” funktionieren sollte.

    Im Kern frage ich mich höchstens, warum der alte Opac abgeschaltet werden muss. Der Pflegeaufwand dürfte eigentlich gen Null gehen. Als Alternative hat er sicher seine Berechtigung (auch wenn ich die Kritik am neuen zu harsch finde :)).

    • Dörte Böhner

      Hi,

      ich habe ja geschrieben, dass ich die Betrachtung aus Sicht einer Auskunftsbibliothekarin gemacht. Es ging um Schnelligkeit und Auskunftsfähigkeit.

      Bestimmte Anfragen sind mit einem Discovery System auch bei der Suche nach Zeitschriften einfacher zu finden, insbesondere wenn es um sehr allgemeine Zeitschriftentitel geht. Profiwssen beim Katalog, wenn man die ganzen Suchkürzel aus dem Effeff kennt, die bei PICA-Katalogen (Front- wie Backend) funktionieren, ist dann nochmal was anderes.

      Den rein technischen Aspekt, den du beschrieben hast, da kann ich nichts zu sagen. Da bin ich dann doch draußen.

      Der Ansatz, Hilfe zur Selbsthilfe funktioniert sicherlich mit dem neuen “ZDB-Katalog” besser, setzt aber Folgendes voraus:
      – Der Nutzer kann an einem Bildschirm dem Weg folgen und nachvollziehen, wie er zum Ergebnis kommt.
      – Der Nutzer bringt Geduld mit, da die Aussage, wo er die Zeitschrift findet, länger dauert. (Am Telefon, wo der Nutzer nicht sehen kann, dass man was tut, ist die Geduld noch geringer.)
      – Die der Auskunft nachfolgende Informationen haben keinen wichtigeren Wert, um am Ende an die Information zu kommen, weil der Nutzer dann zu viele Informationen verdauen muss und nicht alle in seinem eigentlichen Interesse sind.

      Ich verzichte meist auf die Erklärung eines kompletten Sucheweges, wenn ich abschätzen kann, dass ein Nutzer am Ende eine Fernleihe vornehmen muss. Hier gibt man rasch zu viele Informationen weiter, die ein Nutzer in 5 Minuten, die er an der Infotheke zu investieren bereit ist, nicht erfassen und nachvollziehen kann. Das Argument, Hilfe zur Selbsthilfe wird da rasch “weggebügelt”.

      In dem Fall, dass eine Fernleihe ausgeführt werden muss, müsste ich von der Suche in der Bibliothekssuchmaschine (Unterschied “Books and more” und “Article and more”) ausgehen und schon mal einen Hinweis auf die Bedeutung von “Referenz” (rein bibliographischer Nachweis) geben, Dann müsste ich ein neues Suchinstrument nennen, welches weiter erklärt werden muss (ZDB Katalog) und letztendlich zum GVK gehen, wo dann neben diesem Instrument die Abläufe einer Fernleihbestellung erklärt werden müssen. Das kann ich in einer Veranstaltung von 45 Minuten machen, aber nicht bei einem 5-Minuten-Gespräch. Für mich ist in diesem Punkt wichtiger, dass er die gefundene Quelle am Ende per Fernleihe bestellen kann und nicht, wie er hinkommt.

      Hier kommt es definitiv auf den Nutzer an und sein Vorwissen.

      Ich gebe dir recht, dass man sich mit den Möglichkeiten eines Discovery Systems wirklich auch als Profi auseinandersetzen muss, insobesondere was die Suchparadigmen angeht. Es ist ein sehr markanter Unterschied zwischen “exact match” und “best match”, zwischen formaler Sortierung und relevanzabhängiger Suche, zwischen Bedienbarkeit mit und ohne Vorkenntnisse.

      Meine Aussage aus Sicht einer Aussichtbibliothekarin ist: Alter OPAC.
      Meine Aussage aus Nutzersicht (nicht Bibliothekar): Neuer OPAC.

      Erkenntnis: Die Nutzung des jeweiligen Suchinstrumentes ist situationsbezogen zu beurteilen, aber wenn es bei der Nutzung durch einen “Rechercheprofessional” auf Geschwindigkeit ankommt und bereits aus einer voraussgehenden Recherche “exakte Angaben” vorliegen, ist aus meiner Sicht der Einsatz des alten OPAC mein Mittel der Wahl und Teil meiner Ressourcenkompetenz.

      Geht es darum, eine Befähigung anderer zur Recherche zu schaffen und ergeben sich daraus nicht weiter neu zu erlernende Schritte oder besteht genug Zeit zur Vermittlung des Gesamtvorganges, dann ist sicherlich der neue ZDB-OPAC das richtige Werkzeug, der auch neue Funktionen bietet, die für Nutzer besser verständlich und anwendbar sind als beim alten Tool.

      Beide Tools haben ihre Berechtigung und ihre Zielgruppe. Bestände die Frage, welchen ich für meine Nutzer verlinken sollte, wäre es der neue Katalog, aber für meine Recherchen, die ja i.d.R. Anschlussrecherchen sind, würde ich mit meinem Wissen immer wieder auf den alten OPAC zugreifen und mir daher einen Link in den Favoriten speichern. Ich brauche also beide.

      • vform

        Ich mache zwar Auskunftsdienst, aber aus der Sicht “AuskunftsbibliothekarIn” kann ich mich trotzdem zu Zeitschriften/ZDB gar nicht qualifiziert einbringen. Für mich kommt das Thema im Alltag praktisch nicht zum Tragen. Ich hab mich nur gewundert, ob die Unterschiede wirklich so gewaltig sind. Im Bezug auf die Nutzer hast du Recht, dass es sicher von Fall zu Fall und sicher auch vom Anfrageaufkommen, Kommunikationsmethode (Telefon und komplexe Fragen hab ich – glücklicherweise – praktisch nie), Erwartungshaltung und Zeit abhängt.

        Ich hab jetzt nochmal ein bisschen genauer den neuen Opac angeguckt. Dabei sind mir dann doch noch ein paar Sachen aufgefallen.

        Bei näherer Betrachtung, würde ich der neuen Version nicht mal das Label “Discovery” verpassen, insofern die Handhabung und Funktionsweise sich nach meinem (teils nochmal beim Tippen hier gewonnenen) Eindruck eigentlich vom alten gar nicht so radikal unterscheidet und nur ein paar Elemente hinzufügt. (Ist es eigentlich eine Eigenentwicklung – wirkt nämlich eigentlich erstaunlich nah am alten Opac). Klassische Discovery-“Bösartigkeiten” wie automatisches Stemming oder Trunkieren scheint der neue Opac jedenfalls nicht zu machen (also auch hier “exact match” wie beim alten). Vor allem ist eben die Darstellung eben anders..

        Wichtig scheint mir schon, dass ein Kernpunkt aus dem “Titelübersicht”-Abschnitt, dass die Sortierung nach Relevanz sei, nicht stimmt. Auch ändert sich die Relevanzbewertung beim “Discovery” ja eigentlich nicht, es sei denn, es wird betreiberseitig angepasst; die gleiche Suche hintereinander, wird (bei gleichem Datenumfang natürlich) das selbe Ergebnis bringen. Jedenfalls verstehe ich den Punkt so nicht. Nachvollziehen kann ich, dass der Opac für das (sehr) geübte Auge durch Kompaktheit punktet.

        Bei “Besitznachweise” und “geographische Sortierung” verstehe ich die fehlende “geographische Sortierung” nicht. Beim neuen kann man auch nach Leihverkehrsregion sortieren – ist das nicht da selbe? Vielleicht sollte es die Standardsortierung sein (noch schöner wäre sogar eine ggf. aufklappbare Gruppierung)..Die Visualisierung ist, wie du schreibst, ein nice-to-have.

        Beim Thema “Titelhistorie und Bestandsrelationen” – hast du gesehen, dass die die Pica-Daten mit dem “nach-unten”-Pfeil oben rechts einblenden kannst (der an mehreren Stellen vor allem für Experten auftaucht)? Das ist die 1:1-Darstellung aus dem alte Opac.. Ansonsten finde ich die Visualisierung im Prinzip ziemlich gelungen (Vollbild wäre eine nette Option).

        Und dann hab ich noch Quatsch geschrieben, als ich CQL und SRU als getrennte “Techniken” einordnete. Eigentlich sehr löblich, wenn Bibliotheken sich an die eigenen Standards halten und sie (erkennbar) anbieten. Via cql kann man praktisch wie im klassischen Opac suchen (im einfachsten Fall á la ‘ppn=1142158004’ oder auch ‘tit=”bild” and frm=A and ela=XA-DE and dok=zeitschrift’.) Man muss allerdings explizit auf cql wechseln im Menü. Fehlen tut mir eine Liste der “Suchschlüssel”. Dabei fiel mir aber gerade auf, dass auf der Startseite doch eine erweiterte Suche vorhanden ist, wo dann sehr viel mehr Suchfelder angeboten werden. Darüber findet man immerhin die definitiv (direkt tippbaren) Suchschlüssel, die den alten Opac praktisch 1:1 entsprechen (mehr hat der alte Opac jedenfalls auch in der Hilfe nicht genannt):

        [all] = Stichwort (allgemein) [STW]
        – = Titelanfang [TST]
        tit = titel (Stichwort) [TIT]
        – = Körperschaftsname (Anfang) [KSK]
        koe = Körperschaft (Stichwort) [KOE]
        iss = ISSN [ISS]
        ort|ver = Erscheinungsort, Verlag [VER]
        num = Standardnummern [NUM]
        – = CODEN [CDN]
        per = Personenname [PER]
        dcz = DDC-Sachgruppe [DCZ]
        voz = Verbreitungsort [VOZ]
        zdb = ZDB-ID
        dok [Facette] = Dokumenttyp [DOK]
        bib (?) = Bibliothekssigel [SIG]
        ela = Erscheinungsland [ELA]
        – = Signaturen [SGN]
        – = Sondersammelgebiet [SSG]
        tst = Titel exakt

        Würdest du da noch Suchkürzel vermissen (die nicht offiziell beim alten Opac aufgeführt sind)?

        Nach einem Moment Beschäftigung damit, finde ich den neuen noch nen Tick besser als schon nach dem Ersteindruck. Schön wäre, wenn noch auf etracker.com und Google-Fonts verzichtet würde.

        Ansonsten würde ich jetzt sogar von meinem Einschätzung aus der ersten Antwort abrücken, dass der Doppelbetrieb des alte Opac ja kein Aufwand wäre. Eine neue Adresse bräuchte er sicher, da sinnvoller Weise ja von dem alten URL auf den neuen redirected werden muss. Und wenn ich mich bei obigen Punkten nicht irre (gut möglich!), bietet er praktisch dasselbe, nur in neuem Gewand und mit ein paar (guten) Extras. Und wenn das so ist, schiene es mir sinnvoller, wenn bemängelte Aspekte beim neuen gelöst würden. Vielleicht könnte es eine Profiansicht geben, die nicht viel mehr macht, als ein paar Dinge kleiner/”kompakter” darzustellen (wobei 10 Ergebnisse immer noch fast auf eine Seite passen), die Suche per Default auf cql stellt und automatisch das klassische Pica-Format bei den Details anzeigt und dort auch per Default nach Leihregion sortiert (+ gruppiert vielleicht).

        Aber wie gesagt, ich bin kein exzessiver Nutzer des Dienstes (alt oder neu). Insofern kann ich einen Effizienzverlust (Aufgrund von Training oder Aufgrund eines “Fehldesigns” oder sonstigem) gar nicht bewerten.:)

        • Dörte Böhner

          Hi,

          danke, dass du dich so detailliert nochmal mit der Sache beschäftigt hast. Ich habe leider nicht die Zeit, derzeit so detailliert drauf zu antworten, wie ich gerne würde.

          Also halte ich kurz fest: der erste Eindruck des neuen Kataloges täuscht, was unter anderem an einer fehlenden Erklärung “für Experten” mitgetragen wird. Look & Feel entspricht einem Discovery-System, daher bin ich wohl von einem solchen im Hintergrund ausgegangen.

          Die geografische Sortierung ist sicherlich nach einem zusätzlichen Schritt erreichbar, aber das ist mal wieder ein Mehraufwand, an den man dann auch erstmal denken muss.

          Danke für den Hinweis mit dem Pfeil.

          An dieser Stelle findet man tatsächlich die wichtige, kompakte Ansicht. Den Pfeil habe ich ignoriert, weil ich den an der Stelle als etwas wahrgenommen habe, wo man nach unten springen kann, nicht als etwas, hinter dem sich weitere Informationen verstecken.

          Die Beschäftigung zeigt, dass die Hilfe, die zum neuen Katalog angeboten wird, für Experten unzureichend ist, die nicht in die Weiterentwicklung involviert waren.

          Die SRU-Infos zum neuen Katalog habe ich dann nach etwas Recherche gefunden: SRU-Schnittstelle: Katalog der Zeitschriftendatenbank („zdb“), Anpassung der Indizes und Einführung von Sortierschlüsseln

          Also Fazit: Würde an einer besseren Dokumentation gearbeitet, die “Bekanntes” für Experten sichtbarer macht und die Darstellung an einigen Stellen kompakter gestaltet würde, dann ist der neue OPAC eine Verbesserung mit neuen Features, die sich besonders und aus meiner Sicht erfolgreich an “Nicht-Information-Professionals” richten. Es bedarf nicht eines parallelen Betriebes beider Angebote, sondern letztlich nur einer “besseren Kommunikation”, was sich hinter dem Tool versteckt.

          Danke nochmal dafür, dass du dich an der Diskussion beteiligt hast und dadurch viele Dinge klarer geworden sind 😀 #learning

          • RF

            “Den Pfeil habe ich ignoriert, weil ich den an der Stelle als etwas wahrgenommen habe, wo man nach unten springen kann, nicht als etwas, hinter dem sich weitere Informationen verstecken.”

            Das Problem ist mir leider auch gut bekannt. Zunächst habe ich den Pfeil gar nicht so richtig wahrgenommen und mich gewundert, wo die Details verborgen sind. Anderen KollegInnen ging es ähnlich. Da sollte also vielleicht nachgebessert werden, das Problem ist ja anscheinend verbreitet.

          • vform

            Vollständigkeit halber (hier) kann man noch erwähnen, dann auch die Hilfe (das Fragezeichen in der Navileiste oben) ziemlich hilfreich u.a. für die Suchschlüssel ist. Eigentlich nicht zu übersehen, aber hilft vielleicht jemanden, der wie ich die ganze Zeit am Seitenende oder anderswo nach “Hilfe” guckte – manchmal ist man wie vernagelt 🙂