Bibliotheken als Testorte für Spielesoftware

Um Spielesoftware im Rahmen des Kindersoftwarepreises “Tommi” effektiv testen zu lassen, werden in einer Kooperation mit Sony, Nintendo und Microsoft Großstadtbibliotheken mit den entsprechenden Geräten und der Software ausgestattet.
Dazu Gabriele Beger (Vorsitzende DBV):

“Heute sind auch Computer- und Konsolenspiele für den Zugang zum Wissen und für die Erlangung von Informations- und Medienkompetenz hervorragend geeignet. Es kommt nicht auf den Träger einer Information an, sondern stets auch auf den Inhalt. Es gibt ja schließlich auch ganz schreckliche Bücher.”

Die 3 Tommi-Preise werden dann auf der Frankfurter Buchmesse vergeben.

Live vom Bibliothekartag….

…wo gerade aktuell die Ausstellung eröffnet wird. (Über den musikalischen Jingle kann man geteilter Meinung sein 🙂 Meinen Vortrag über Patientenbibliotheken habe ich bereits erfolgreich hinter mich gebracht und er liegt auch bereits auf dem OPUS-Server, kann also an der “Info-Tankstelle” am Stand von VDB und BIB per USB heruntergeladen werden.
Jetzt werde ich mir etwas Essbares organisieren und dann geht’s spannend weiter mit Bibliotheksneubauten.

Onleihe in Berlin

Als ich im IBI-Weblog las, dass die Berliner Öffentlichen Bibliotheken jetzt auch die Onleihe anbieten, wollte ich das als stolze Besitzerin eines Bibliotheksausweises gleich mal testen. Das Ergebnis ist leider ernüchternd: das Angebot ist relativ klein, besonders was die Kategorie E-Paper angeht (ok, gerade erst gestartet). Noch dazu gibt es relativ wenig Exemplare bspw. des SPIEGELS, weshalb sich die Vormerkungen häufen. Also hab ich mir etwas ausgesucht, was der Saison gänzlich unangemessen ist und demzufolge auch nicht ausgeliehen war: Charles Dicken’s Weihnachtslied in Prosa. Der Ausleihvorgang verlief soweit reibungslos, auch wenn ich es seltsam fand, dass zweimal nacheinander auf dem Button “Jetzt ausleihen!” stand. Ein “weiter mit der Ausleihe” o.ä. wäre weniger verwirrend, zumal man freundlich darauf hingewiesen wird, dass das gewählte Medium nur 30 min im “Bibliothekskorb” verbleibt. Dies geschieht aber eben, wenn man bereits annimmt, das Medium ausgeliehen zu haben. Naja. Nach dem Klick auf den Download-Button suchte der Browser erstmal eine ganze Weile nach dem Server, um mir dann zu verkünden: “File does not exist”. Interessant. Nach einem Reload bekam ich dann die Nachricht, dass der Server überlastet sei. Erst nach einigem Warten und nochmaligem Reload befindet sich nun die Datei auf meinem Rechner, für 7 Tage und 9 Stunden.
Sicherlich kann man anführen, dass der Dienst selbst noch recht neu ist und auch erst nach und nach das Angebot erweitert werden kann. Die technische Umsetzung lässt jedoch zu wünschen übrig, auch die Beschränkung auf den Media Player zur Wiedergabe ist ungünstig, was aber bereits kritisch diskutiert wurde.
Alles in allem kann ich nun einige Kritik von Herrn Graf nachvollziehen, aber mal schauen, was die Zukunft bringt in puncto Onlineangebote speziell an Öffentlichen Bibliotheken.

Bibliotheksportal startet Themenbörse für Ausbildungs- und Studienprojekte

Andrea Osterode (knb) weist in inetbib auf einen neuen Service des Bibliotheksportals hin: die Themenbörse für Ausbildungs- und Studienprojekte. Diese ist als Wiki eingerichtet und als Kontaktplattform für Bibliotheken, Hochschullehrer und Studierende bibliotheks- und informationswissenschaftlicher Studiengänge gedacht, die Projekte planen und Kooperationspartner suchen.

Nestor-Handbuch zu Langzeitarchivierung…

…ist in einer ersten Ausgabe (Version 0.1, März 2007) erschienen:

Einzelne, von verschiedenen Experten erstellte Fachaufsätze gestatten einen Einblick in die diversen Themengebiete der Langzeitarchivierung: von technischen und rechtlichen Aspekten bis hin zur Definition von Rahmenbedingungen.

Gut die Hälfte der Beiträge ist allerdings noch “grau”, das heißt in Bearbeitung.

via BSZ

Library of Inspiration

Die Library of Inspiration stellt sich vor als

virtual library containing short reflections about music, literature, and film that have provided inspiration to the contributors of the site. The library’s intent is not to offer comprehensive reviews but rather a journey into inspiration, paying tribute in some way to what it was that aroused awakening.

Besonders interessant im Hinblick auf mein neues Forschungsgebiet “Die Bibliothek als (öffentlicher) Ort” finde ich folgende beiden Aussagen:

1.Why a “Library”?

A library is a place you can go to explore and lose yourself. It is quiet. It provides isolation and a sense of peace.

2.You are welcome here

This is the spirit of the library. You are welcome here. Enjoy your stay.

Diese Dimension der Bibliothek als Ort der Ruhe, an dem man sich “erfahren und verlieren” kann und an dem man willkommen ist, geht leider allzu oft beim bloßen Jonglieren der Bibliotheken mit statistischen Kennzahlen verloren. Dabei kann diese Funktion der Bibliothek als Alleinstellungsmerkmal wie kaum einer anderen öffentlichen Institution dienen.
Nachdenkenswert.
via gedankenträger

Patientenbibliothek gerettet

Solche positiven Nachrichten liest man gern: In Bogenhausen wurde eine Patientenbibliothek vor der Schließung bewahrt, indem sich die “Städtische Klinikum München GmbH” und die Stadt die Finanzierung der Bibliothek teilen, meldet der Bogenhausener Anzeiger. Als Konsequenz daraus ist die Patientenbibliothek von nun an auch für die Öffentlichkeit zugänglich.

In dem erwähnten Artikel findet sich noch ein interessanter Bezug zum letzten Posting zur Bibliotherapie:

Die »Eskapismus«-Funktion hält auch die studierte Diplom Bibliothekarin für extrem wichtig. »Schließlich ist das Krankenhaus ein Ort, an dem niemand gerne ist. Und mit einem Buch kann man in andere Welten eintauchen und für eine gewisse Zeit vergessen, wo man sich gerade befindet«, berichtet Scherer aus ihrer fünfjährigen Erfahrung im sozialen Bibliothekswesen.

via netbib

Bibliotherapie – reinvented

Der Guardian hat am Samstag einen interessanten Artikel zum Thema Bibliotherapie gebracht. Auch wenn die Behauptung “Bibliotherapy might be a brave new word” so nicht ganz stimmt, fasst der Artikel die Möglichkeiten – und Grenzen – der Therapie von Patienten durch das Lesen ausgewählter Literatur in kleinen Gruppen anschaulich zusammen.

This is surely the other great therapeutic power of literature – it doesn’t just echo our own experience, recognise, vindicate and validate it – it takes us places we hadn’t imagined but which, once seen, we never forget. When literature is working – the right words in the right place – it offers an orderliness which can shore up readers against the disorder, or lack of control, that afflicts them. Most misery memoirs fail in this respect – they invite readers to be prurient rather than to identify, exaggerate where no exaggeration is necessary, and are too clamorous to grant the space to contemplate and withdraw.

Aus meiner Sicht hervorzuheben ist aber auch die Einsicht, dass es mit dem Bereitstellen und Aussuchen der Bücher aus bibliothekarischer Sicht nicht getan ist. Wie ich bereits in meiner Magisterarbeit (Die moderne Patientenbibliothek) betont habe, kann eine qualifizierte Therapie immer nur in Zusammenarbeit mit geschultem medizinischen Fachpersonal stattfinden, um negative Auswirkungen bei Patienten zu vermeiden. Vor allem aber bei Patienten, die sich der Welt vielleicht völlig verschlossen haben, können Bücher und das Gespräch über sie verschüttete Zugänge öffnen, wie Katie Peters – ihres Zeichens ‘Get into Reading worker’- es anschaulich schildert:

“One lady was shouting and swearing at anyone who approached, and when I mentioned poetry told me in no uncertain terms to go away. But as I sat and read poem after poem, she visibly relaxed, her mood changed completely and she happily chatted about the poems to other residents.”

Umfrage

Die Berliner Stadtbibliothek Treptow-Köpenick führt in der Zeit vom 3. bis 8. Dezember eine Umfrage durch, die sich speziell an Nichtnutzer richtet, um deren Wünsche und Anforderungen zu erfahren. Beteiligt sind auch Studierende der Berliner Bibliotheks- und Informationswissenschaft. Eine rege Teilnahme möglichst vieler Bürger ist dabei natürlich sehr wichtig.
Den Hintergrund bilden u.a. die Sparvorhaben des Bezirks Treptow-Köpenick, dem leider etliche Stadtteilbibliotheken zum Opfer fallen werden. Alternativ wird daher auch über einen neuen Standort in der Nähe des S-Bahnhofs Schöneweide nachgedacht, an dem die Bestände der zu schließenden Bibliotheken zusammengeführt werden könnten. Zudem wäre die infrastrukturelle Lage dort viel günstiger. Das ist jedoch sehr vage (inoffizielle) Zukunftsmusik.
Aber: die Hoffnung stirbt zuletzt, wie es so schön heißt.

DNB startet 2008 Sammlung von Netzpublikationen

Ab 2008 soll es nun ernst werden mit dem 2006 gesetzlich beschlossenen Auftrag der Deutschen Nationalbibliothek zur Sammlung von Netzpublikationen. Zunächst soll – in einer ersten Testphase mit ausgewählten Partnern – mit Monographien begonnen werden. Allerdings sind vor allem auf Verlegerseite noch viele – nicht nur technische – Aspekte unklar. Auf der gestrigen Informationsveranstaltung, die der Verleger-Ausschuss des Börsenvereins und der DNB gemeinsam ausrichteten, standen deshalb noch einmal Fakten und Diskussionen im Mittelpunkt. Fazit: die Verlage wünschen sich endlich eindeutige Entscheidungen seitens der DNB.

Den Verlagen nur etwas zu diktieren, liegt der DNB jedoch fern, wie Schwens immer wieder durchblicken ließ. Die DNB wolle einen gemeinsamen Nenner finden, agiere nach dem Motto: minimaler Aufwand bei maximaler Wirkung.

via börsenblatt online

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