Ein Imagefilm von “Room to Read” aus Indien

Social progress can be measured by the social position of the female sex.
Karl Marx

Im Juli 2010 berichtete ich bereits über Room to Read in Nepal. Zu diesem Zeitpunkt wurde deren zehntausendste Bibliothek eröffnet.  Es sind insbesondere die Lese- und Schreibfähigkeit von Mädchen und jungen Frauen, die gefördert werden.

Sir Ken Robinson beschreibt in seinem Buch “In meinem Element” die beispielhafte Erfolgsstory von Room to Read. John Wood, der Gründer, verdiente jahrlang ein Vermögen als Marketingmanager bei Microsoft. Robinsion erläutert, wie es dazu kam, dass Wood eines Tages seinen “alten” Job an den Nagel hängte:

“Während einer Reise in den Himmalaja kam er in eine Schule in ein ärmliches Dorf. In der Schule wurden 450 Schüler unterrichtet, aber es gab nur 20 Bücher – und keines davon war ein Kinderbuch. Als Wood den Direktor fragte, wie die Schule mit so wenigen Büchern über die Runden käme, bat der Direktor ihm um Hilfe. Wood fing an für diese und dann auch für andere Schulen Bücher zu sammeln und Geld zu beschaffen. Er tat das abends und am Wochenende und neben seinem enorm anspruchsvollen Tagesjob. Schließlich kündigte er bei Microsoft und folgste seiner wahren Berufung – er gründete Room to Read,  eine gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die Alphabetisierung in armen Ländern voranzubringen.”

Nach der Kündigung Woods bei Microsoft erfuhren viele ehemalige Kollegen, dass er auf einem Eselsrücken Bücher auslieferte und hielten ihn für komplett verrückt. Room to Read hatte nicht nur Wood zu einem anderen Menschen verändert, sondern viele Abertausende Menschen mehr, die nun mehr Chancen im Leben haben. Gäbe es mehr Menschen vom Schlage eines John Wood, würde die Alphabetisierung in Entwicklungs- und Schwellenländern eines Tages schneller abgeschlossen sein. Im nun folgenden Video wird die Situation in Indien näher erläutert und es wird dabei besonders die Rolle der jungen Schülerinnen betont, deren Eltern überzeugt werden konnten ihre Töchter länger zur Schule gehen zu lassen.

“Wir wissen, wie man Geld dazu bringt, sich nicht mehr zu langweilen. Geld auf der Bank zu haben, ist kein Spaß. Spaß ist es, damit eine Schule zu gründen.” John Wood

Förderung für die Potsdamer Stadt- und Landesbibliothek

Die der Innenausbau und die Ausstattung der Stadt- und Landesbibliothek in Potsdam sowie der Potsdamer Volkshochschule wird vom Land mit 1,8 Millionen Euro gefördert. Der Brandenburger Bauminister Jörg Vogelsänger übergab dem Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs den Bewilligungsbescheid. Der Landesregierung sei es ein wichtiges Anliegen, die Bildung zu fördern. Der komplette Umbau des Gebäudes ermöglicht so eine Integration der VHS und schafft eine Bildungs- und Kultureinrichtung an einem zentralen städtischen Ort. Die Attraktivität dieses “Wissensspeichers” soll erhöht werden und ein lebensbegleitendes Lernen vereinfachen.

Es wurden bereits 5,7 Millionen Euro für den Umbau genehmigt. Die 1,8 Millionen Euro sollen jetzt für die Inenausstattung von Bibliothek und VHS verwendet werden.

Die Stadt Potsdam wird die Stadt- und Landesbibliothek komplett sanieren und umbauen. Dabei werden bisher fremd genutzte Gebäudeteile mit genutzt, so dass zusätzlicher Platz gewonnen wird, um die VHS zu integrieren. Davon werden die ca. 300.000 Nutzer der Biblitohek und die ca. 7.000 VHS-Kursteilnehmer profitieren, denen dann 16 modern eingerichtete Unterrichtsräume zur Verfügung stehen werden.

Die 1,8 Millionen Euro werden über das Programm “Nachhaltige Stadtentwicklung” der Europäische Union als Fördersumme bereitgestellt. 4,6 Millionen Euro stammen aus dem Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ und etwa 1,1 Millionen Euro aus dem Hauptstadtvertrag. Die Bescheide über die 5,7 Millionen Euro hatte Potsdam bereits November letzten Jahres erhalten.

Quelle:
Förderbescheid für Umbau der Potsdamer Bibliothek, Info Potsdam

Die niederländische Stiftung Bibliotheek.nl nahm ihre Arbeit auf [+ Richtigstellung]

Seit dem 1. Januar diesen Jahres gibt es im niederländischen Bibliothekswesen die Stiftung Bibliotheek.nl. Sie ging aus dem ehemaligen Verband “Vereniging van Openbare Bibliotheken” und dem “Sectorinstituut Openbare Bibliotheken” hervor. Mit der Stiftung Bibliotheek.nl wird die digitale Bibliothek der Niederlande erweitert und effizienter verwaltet.  Die Stiftung trägt zur Erweiterung und Verwaltung der nationalen digitalen Bibliothek bei. Unter ihrem Dach sind alle öffentlichen Bibliotheken der Niederlande zusammengefasst.

Ein Blick auf die Webseite http://www.stichtingbibliotheek.nl lohnt sich, wie ich finde. Wer wie ich, nicht die niederländische Sprache beherrscht, wird dennoch das meiste verstehen, auch wenn es (noch) keine englische Übersetzung der wichtigsten Inhalte auf der Webseite gibt. Diese kompakte Webseite soll die Sichtbarkeit der öffentlichen Bibliotheken der Niederlande im Internet erhöhen, eine gemeinsame Informationsinfrastruktur anbieten, um mit jeder Bibliothek leichter in Kontakt treten zu können. Außerdem soll dieses Internetportal die Entwicklung und Umsetzung von digitalen Produkten und Dienstleitungen erleichtern. Daraus werden sich dann Kooperationen mit Bibliotheken und anderen Einrichtungen des kulturellen Sektors ergeben.

Der folgende Imagefilm liefert einen Vorgeschmack darauf, was zukünftig in den Niederlanden von innovativer Bibliotheksarbeit noch zu erwarten sein wird. Obwohl er auf niederländisch ist, kann er bei genauem Hinhören doch von Menschen, die Deutsch können, verstanden werden.

[update]Richtigstellung: Sollte der Eindruck entstanden sein, dass die Stiftung erst zum 1.1.2011 entstanden ist, bitte ich dies zu entschuldigen. Es tut mir sehr leid. Natürlich ist das offizielle Gründungsdatum der 1.1.2010. Ich selbst war wohl noch nicht ganz im Jahr 2011 angekommen. Mit freundlichen Grüßen, Wolfgang Kaiser [/update ; 12.01.2011]

Bibliotheken in Sachsen-Anhalt benötigen eine bessere Internetpräsenz

Thomas Leimbach, Präsident des Landesverwaltungsamtes, sieht die Bibliotheken vor einem schwierigen Anpassungprozess. Er erachtet es als notwendig, dass in den nächsten 10 – 15 Jahren die Bibliotheken ihr “bislang traditionell verhaftetes Erscheinungsbild erheblich wandeln” müssen. Aus seiner Sicht zu erwarten seien daher eine weitere Konzentration der Einrichtungen, bei der finanzielle, räumliche und technische Ressourcen zu bündeln seien. Nur auf diese Weise könne die Qualität der Bibliotheken gehalten und ihre Akzeptanz bei den Lesern gesteigert werden. Notwendig sei es, dass sie sich mehr und mehr an die Lebenswelt ihrer Nutzer anpassen und sich dabei zu modernen Dienstleistern entwickeln.

Ein wichtiger Punkt sei dabei, dass sie online noch sichtbarer würden. Inzwischen seiden die Menschen an die Informationsbeschaffung über das Internet gewöhnt, an die Vorteile wie eine 24-Stunden-Verfügbarkeit. Dies sollte durch Downloadmöglichkeiten von Medien erreicht werden. Aktuelle Zielsetzung für dieses Jahr sei es, bis zum Jahresende 2011 etwa 20 000 Zeitschriften, Fachbücher, Musikalien, Filme und Belletristik Bibliotheksnutzern zur Verfügung zu stellen. Ein weiteres wichtiges Kriterium aus Leimbachs Sicht sind auch die Öffnungszeiten, die sich noch stärker an den Bedürfnissen der Nutzer orientieren müssten, damit es weiterhin heißt: «Bibliotheken sind Kulturdienstleister ersten Ranges.»

Derzeit wird in Sachsen-Anhalt in 265 von 379 Gemeinden eine öffentliche Bibliothek unterhalten (laut Landesverwaltungsamt). Neben 84 hauptamtlich geleiteten Einrichtungen stehen 181 nebenamtlich betreute öffentliche Bibliotheken den Sachsen-Anhaltinern zur Verfügung. Das Land unterstützt diese Bibliotheken 2011 mit rund 380 000 Euro beim Kauf von Medien, dem Aufbau von Bibliotheksverbünden und Netzwerken zur Leseförderung.

Die Linken reagierten daraufhin kritisch und sprachen Leimbach jegliche Sachkenntnis ab, hätten die Bibliotheken sich doch in den vergangenen Jahren deutlich modernisiert. Dies zeige sich auch in den gestiegenen Nutzungszahlen, wie Stefan Gebhardt, Kulturpolitischer Sprecher, verdeutlichte. Er hob hervor, dass der Landtag von Sachsen-Anhalt mit der Verabschiedung eines Bibliotheksgesetzes im Jahr 2010 diese Leistungen der Einrichtungen gewürdigt und diese im Gesetz als unverzichtbare Bildungseinrichtungen definiert hätte.

Es wäre allerdings falsch, diesen Modernisierungsprozess als ausreichend betrachten. Leimbach hat in keinster Weise die Leistungen der Bibliotheken geschmälert, sondern darauf hingewiesen, dass weitere Anstrengungen notwendig sind.

“Erwähnenswert ist außerdem, dass der Bibliotheksverbund Mansfelder Land, also die Bibliotheken im Direktwahlkreis von Herrn Leimbach, im Jahr 2008 mit dem Innovationspreis für neuartige Bibliotheksstrukturen ausgezeichnet wurden. Wenn Herr Leimbach nun den Bibliotheken ein „traditionell verhaftetes Erscheinungsbild“ attestiert, zeugt dies schlicht von Unkenntnis seinerseits.”

Und wenn Gebhardt glaubt, eine Schwalbe mache bereits den Sommer aus, dann irrt er sich. Die Aussage Leimbachs zeugt ganz und gar nicht von Unkenntnis, sondern meiner Meinung nach eher von Kenntnis über die Zustände in vielen kleinen, nichtstädtischen öffentlichen Bibliotheken, die zum Teil die letzten Kultureinrichtungen in kleinen Gemeinden sind, deren Nutzung nicht ständig Geld kostet.

Leimbach äußerte sich zu den von Gebhardt genannten Angaben deutlich. So kann er belegen, dass die Nutzungszahlen in den letzten Jahren gesunken und nicht gestiegen sind. Die Bibliotheksdichte sei vergleichbar mit der in der gesamten Bundesrepublik, aber seit 2004 bis 2009 ist die Zahl der Bibliotheksbesucher von 2,8 auf 2,2 Millionen gesunken, was einen Rückgang von rund 22 % bedeute.

Dem Landesverwaltungsamtschef konnte schlichtweg nicht entgehen, dass sich die öffentlichen Bibliotheken in einem Modernisierungsprozess befinden, da er diesen mit der im Amt angesiedelten Fachstelle für öffentliche Bibliotheken wesentlich mit beeinflusste. Dabei handele es sich um “einen Prozess, der noch lange nicht abgeschlossen ist, die Orientierung an der Lebenswirklichkeit potentieller Bibliotheksnutzer ist dabei unerlässlich, wenn man sich den großen Herausforderungen der Realität stellen will”, betont Leimbach.

„Und die Realität heißt eben neben der klassischen Ausleihmöglichkeit weiteren Service durch online – Angebote und – Ausleihen zu bieten. Das Buch als klassisches Medium einer Bibliothek wird weiterhin Hauptbestandteil und Kerngeschäft bleiben, dennoch müssen mehr flanierende Angebote die Bibliotheken attraktiver machen und Lust an Genuss von Kultur – in welcher Form auch immer – steigern.“, so Leimbach weiter.

Auch auf das positive Beispiel Gebhardts ging er ein, das er unbenommen als solches Beispiel bezeichnen könne, dennoch sei es auch an dieser Stelle notwendig, Weiterentwicklungen voranzutreiben, da man sonst den Einrichtungen einen “Bärendienst” erwiese.

Lustig ist, wenn von Faktenkenntnis ungetrübt und nur zurückschauend die Opposition Kritik übt, die sich im Nachhinein in keinster Weise konstruktiv für die betroffenenen Einrichtungen erweist.

Quellen:
Bibliotheken sollen ins Internet, Mitteldeutsche Zeitung, 02.01.2011
Bibliotheken: Kritik an Leimbach, HalleForum.de, 04.01.2011
Bibliotheken: Leimbach weist Kritik zurück, HalleForum.de, 05.01.2011

[Kurz] Über die Privatisierung einer Stadtteilbibliothek in einem Vorort (Nacka) von Stockholm

Gestern berichtete die Süddeutsche Zeitung in ihrer Rubrik “Nachrichten aus Stockholm” über die wohlhabenden Einwohner der Gemeinde Nacka, deren Bibliothek privatisiert werden solle.  Der Wortlaut der Nachricht begann wie folgt: “Es ist Weihnachten und ganz Schweden ist mit Einkäufen beschäftigt.” Ganz Schweden? Im Stockholhmer Vorort Nacka wird laut über die Privatisierung der dortigen Gemeindebibliothek nachgedacht, da diese bald private Firmen übernehmen sollen. Dies führte in vielen Zeitungen zu heftigen Reaktionen. Der Journalist Jonas Thente empörte sich in der Zeitung “Dagens Nyheter“:

“Die Privatisierungseiferer sollen ihre kleinen schmutzigen Finger von unseren Büchereien lassen.”

Der Kulturausschuss der Gemeine Nacka sieht das alles nicht so dramatisch und versicherte, dass es keinesfalls um einen Verkauf der Bibliothek ginge, sie solle eben von privaten Unternehmen betrieben werden.

Quelle:
SZ, 24.12. 2010, Feuilleton, S. 17

Aus aktuellem Anlass: Die Bibliotheken des Jahres 2010 der Niederlande

Auf den Titel der Bibliothek des Jahres 2010 freuten sich in den Niederlanden vor kurzem die MitarbeiterInnen und BürgerInnen Almeres. Am 9. und 10. Dezember fand die Verleihung in Maastricht statt. Den Preis teilt sich die Stadtbibliothek Almere mit der Stadtbibliothek in Wassenaar.

Weitere Preise gewannen die Bibliotheken in folgenden Städten:

  • – Veghel, 4 ½ Sterne,
  • – Ulft, 4 Sterne
  • – Dokkum und Venlo, 3 ½ Sterne
  • – Haren, Holten und Weesp mit 3 Sternen
  • – Amersfoort-Vathorst, Odoorn und Gravenpolder, 2 ½ Sterne

Anässlich der Verleihung der Bibliothekspreise betonte die Jury die gesellschaftliche Bedeutung der öffentlichen Bibliotheken, zumal diese unter dem Druck der Sparpolitik und schrumpfender Budgets zu leiden haben. In der Jury waren unter anderem der Politiker Felix Rottenberg und die Autorin Nelleke Noordervliet vertreten. Wie ich Anfang diesen Jahres bereits erläutert habe, wird aus jeder niederländischen Provinz eine preiswürdige Bibliothek ernannt. Danach werden unabhängige Mystery-Shopper unangemeldet zu verschiedenen Zeiten in die Bibliotheken geschickt, um folgende Kriterien zu testen und zu überprüfen:

  • den Bau
  • das Design
  • die Ausleihe
  • die Service-und Kundenorientierung

Daraus wurde ein Bericht erstellt, der an die Jury gesendet wurde.

Herzlichen Glückwunsch an die Gewinner!

Return of investment – Die TIB lohnt sich

Die Technische Informationsbibliothek TIB in Hannover kostet. Sie ist die Zentrale Fachbibliothek für Technik, Architektur, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik in Deutschland und ist in vielen Fällen Alleininhaberin von Beständen in ganz Deutschland. Zudem ist sie mit ihrem Bestand an technisch-naturwissenschaftlicher Literatur in Papier- und digitaler Form die weltweit größte Bibliothek ihrer Art. Sie führt zudem zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Digitalen Bibliothek durch.

Jährlich erhält sie 23 Millionen Förderung und macht aus jedem investierten Euro 3,80 Euro. Damit beweist sie, dass ihr Nutzen 3,8 Mal so hoch ist wie ihre Kosten für die Wissensgesellschaft. Zu diesem Ergebnis kommt eine TNS Infratest-Studie unter mehr als 600 Unternehmen, Forschungsinstituten und öffentlichen Einrichtungen.

Die Zahlen sind beeindurckend und machen deutlich, welchen Wert Bibliotheken besitzen. Für die TIB ist das Ergebnis der Studie auch ein positives Zeugnis für ihre Arbeit.

„Das Ergebnis der TNS Infratest-Studie zeichnet die TIB als effektiven Wissensgenerator und effizienten Informationsdienstleister aus. Mit ihren unschätzbaren Beständen ist sie ein wichtiger Motor für die Forschung und die Wirtschaft, die unsere Wissensgesellschaft bereichert“, sagt die Niedersächsische Wissenschaftsministerin, Professor Dr. Johanna Wanka.

Uwe Rosemann, Direktor der TIB freut sich darüber, dass mit der Studie nun die Bedeutung der TIB quantifiziert werden kann und sie ein Beweis dafür ist, dass die TIB einen Mehrwert für den Forschungsstandort Deutschland erwirtschaftet. Auch die Bestätigung der eigenen Arbeit durch ihre Kunden aus Industrie und Forschung bedeutet viel für die Angebote der Bibliothek. Er wertet das Urteil auch als Unterstützung der Strategie, als Bibliothek neue Aufgabenfelder zu besetzen un sich weltweit zu vernetzen.

Durch diese Umfrage, so Frau Dr. Sabine Graumann von TNS Infratest, war es möglich, den Mehrwert von Bibliotheken, öffentlichen Organisationen oder staatlichen Institutionen nun auch qualitativ zu erfassen. Mit dem von TNS Infratest gewählten neuartigen Projektansatz wurde der quantitative Beitrag der TIB sowohl für den einzelnen Nutzer als auch für den gesamten Wissenschaftsstandort Deutschland ermittelt.

Zur Ergebnismessung wurde auf die Contingent-Valuation-Methode zurückgegriffen, ein wissenschaftlich anerkanntes Verfahren, welches von den Nobelpreisträgern Kenneth Arrow und Robert Solow entwickelt wurde. Die Befragten wurden unter anderem gebeten, eine Einschätzung über die Höhe des Schadens abzugeben, gäbe es die Institution nicht mehr und was sie zu zahlen bereit wären, um diese zu erhalten. Die Methode, die bereits in vielen Bereichen, wie beispielsweise in der Kulturpolitik und im Umweltbereich, eingesetzt wird, wurde erstmals für eine öffentliche Bibliothek in Deutschland angewandt.

Quelle:
Wundenberg, Petra: Die TIB – eine ausgewiesen lohnenswerte Investition, IDW online
Der volkswirtschaftliche Nutzen der TIB beeindruckt, TIB Hannover

Softwarespenden für bedürftige Bibliotheken

Bedürftige Bibliotheken? Vermutlich werden sich jetzt einige Einrichtungen angesprochen fühlen und das wäre auch sehr gut.

Das Blog “Nachrichten für öffentliche Bibliotheken” weist auf eine Aktion von Stifter-helfen.de hin. Dort können Non-profit-Unternehmen, wie z.B. öffentlich zugängliche Bibliotheken gegen eine Verwaltungsgebühr Softwarespenden erhalten. Zu diesen Bibliotheken zählen Staats-, Universitäts-, Hochschul-, Landes-, Spezial-, Kirchliche, Stadt-, Gemeinde-, Schul-, Fahr-, Patienten-, Zentralbibliotheken etc. Firmen wie Microsoft, SAP, Cisco, Symantec, GiftWorks und Efficient Elements stellen über 130 aktuelle Softwareprodukte zur Stärkung des gemeinnützigen Sektors Bibliotheken zur Verfügung.

Cisco unterstützt Bibliotheken beim Aufbau eines WLAN- und VPN-Netzwerkes. Efficient Elements bietet eine Software für Präsentationen an. GiftWorks unterstützt die Verwaltung von Fundraising mit seiner Software. Microsoft bietet mit 120 Softwareprodukten die größte Auswahl an, u.a. das aktuelle Betriebssystem und Office 2010. SAP unterstützt mit seinen Angeboten die Möglichkeiten der Präsentationen und des Berichtswesens einer Bibliothek. Symantec stellt Virenscannersoftware und Backup-Software zur Verfügung.

Interessierte Bibliotheken sollten sich bei Stifter-helfen.de registieren und dann das Formblatt ausfüllen und per E-Mail oder Fax einreichen. Das Team von Stifter-helfen.de überprüft die Angaben und erteilt nach Abgleich der Förderkriterien innerhalb von fünf Tagen eine Antwort. Danach können die Produktspenden über die Spenderplattform bezogen werden.

Das Angebot ist nicht kostenlos, sondern es fällt eine Verwaltungsgebühr an, die zwischen vier und zehn Prozent des üblichen Marktpreises beträgt. Bibliotheken sparen also zwischen 90 und 96 Prozent für den Erwerb eines Produktes.

Das Online-Portal Stiftungszentrum.de Servicegesellschaft. Dieses arbeitet mit TechSoup Global und den IT-Stiftern zusammen, um es deutschen Non-Profit-Organisationen zu ermöglichen, mit moderner Informationstechnologie effizint arbeiten und somit Kosten senken zu können. Das IT-Spendenprogramm von TechSoup Global gibt es in den USA seit 2002 und wurde 2006 auf Großbritannien, Belgien und Polen erweitert.

Hinweis:
Softwarespenden für öffentliche Bibliotheken, Nachrichten für Öffentliche Bibliotheken

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