"Living Library" – Überlebensstrategie?!

Es ist im letzten Jahrzehnt viel über die Bedeutung von Bibliotheken gesprochen worden. Wie wichtig sind Bibliotheken im Zeitalter von Internet, Web 2.0 und Google? Immer wieder werden Stimmen laut, die in Bibliotheken nicht mehr sehen, als Relikte aus einer vergangenen Zeit.
Vermutlich werden viele denken:

Well, the old library of the past, is in fact, on its way to becoming not so relevant. In today’s world, a library must evolve or go the way of the dinosaur.

Die Living Library ist anders, neuer, jünger. Sie ist nichts nur für altmodische, bücherlesende Leute. Sie kennt alle Bedürfnisse und Wünsche ihrer emsigen Nutzerschaft. Die Bibliothek versteht sich als lebendiger, atmender, integrierter Teil einer lokalen Gemeinschaft und bietet lebensverbessernde, erschwingbare Programme, die nirgends sonst zu finden sind. Eine Living Library bietet Kurse, Veranstaltungen, Kunstausstellungen, mietbare Konferenzräume für lokale Organisationen, Computerlabore, Vorlesungen für Kinder, Lernräume, eine große Buchsammlung, DVDs, CDs, E-Books und viele andere Qualitätsangebote – vielleicht auch ein Café und eine Chill-out-Ecke.

Die Living Library ist ein Platz, an denen sich Menschen begegnen und Ideen austauschen können, Hausaufgaben erledigt oder die eigenen Online-Geschäfte kontrolliert werden können. Die Bibliothek ist ein Platz, wo das Personal weiß, was in der Welt passiert und Informationen dazu zusammenstellt. Die Bibliothekare wissen, wie man aktuelle Informationen anbietet zu den gerade stattfindenden Ereignissen. Sie helfen ihren Nutzern, tiefgehendere Informationen zu finden. Das wichtigste dabei ist, eine Living Library ist auch ein Platz, an dem es zuverlässige Informationen mit persönlicher Auskunft gibt.

Wie lebendig und lebensnah ist Ihre Bibliothek? Geht sie zum Nutzer oder wartet sie, bis der Nutzer sich zu ihr verirrt? Welchen Service bieten Sie, der den Nutzer erreicht? Wie motivieren Sie Mitarbeiter und Nutzer, um die Bibliothek als solches auch zu leben? Gehört die Living Library zur Library 2.0 oder ist Library 2.0 nur ein Teil von ihr? Lebt Ihre Bibliotheken in der realen und in der virtuellen Welt? Eigentlich bedarf es da nur einer Frage. Erreicht Ihre Bibliothek alle Nutzer, die sie erreichen will, von jung bis alt, von lesefaul bis lesehungrig?

Quelle:
Christine Ford Guidry What is a living library?:engl: in Straus Newspapers

Begründung des Urteils vom LG Berlin zu MyProf.de

Endlich ist die Urteilsbegründung zum Urteil des Berliner Landgerichtes vom 31. Mai 2007 (Az. 27 S 2/07) in Sachen des Bewertunsforums Mein Prof.de da.

Die Annahme einer (generellen) Pflicht zur inhaltlichen Überprüfung aller eingestellten Beiträge – unabhängig der Kenntnis konkreter rechtswidriger Beiträge Dritter – scheidet für den Betreiber eines Onlineportals aus.

Grund ist, dass man eine Pflicht zur inhaltlichen Überprüfung aller eingestellten Beiträge für den Betreiber eines Onlineportals nicht annehmen kann, da diese wegen der großen Menge an Beiträgen praktisch nicht durchführbar wäre. Eine Prüfungspflicht allerdings bestände in dem Fall, dass der Betreiber auf einen Verstoß hingewiesen wird.

Eine Revision wurde vom Gericht abgelehnt, da es sich mit diesem Urteil im Einklang mit der höchstrichterlichen Rechtsprechung sieht.

Quellen:
Heidrich, Joerg: LG Berlin: Keine Überwachungspflichten für Forenbetreiber via heise online
LG Berlin, Urteil vom 31.05.2007 – Az. 27 S 2/07 via Medien, Internet und Recht

Bibliothek 2.0

Patrick Danowski und Lambert Heller haben für Bibliothek- Forschung & Praxis ein Heft zum Thema “Bibliothek 2.0” zusammengstellt.

Der Inhalt des von uns zusammengestellten Schwerpunkts in BIBLIOTHEK. Forschung und Praxis, Jg. 31 (2007) Nr. 2:

Patrick Danowski, Lambert Heller:
Bibliothek 2.0 – wird alles anders? Eine Einleitung in das Themenheft “Bibliothek 2.0″

Jochen Dudeck:
Bibliotheken in der Netzwerkgesellschaft

Oliver Obst:
Weblog-Anwendungen in Bibliotheken

Edlef Stabenau:
Wie alles anfing, oder „Hinter den Kulissen von netbib”

Christian Spließ:
Blick durchs Podoscope: Webseiten, die man kennen sollte

Lambert Heller:
Bibliographie und Sacherschließung in der Hand vernetzter Informationsbenutzer

Katharina Regulski:
Aufwand und Nutzen beim Einsatz von Social-Bookmarking-Services als Nachweisinstrument für wissenschaftliche Forschungsartikel am Beispiel
von BibSonomy

Oliver Flimm:
Die Open-Source-Software OpenBib an der USB Köln – Überblick und Entwicklungen in Richtung OPAC 2.0

Patrick Danowski, Barbara Pfeifer:
Wikipedia und Normdateien: Wege der Vernetzung am Beispiel der Kooperation mit der Personennamendatei

Anne Christensen:
Auskunft 2.0: Vom Wie und Wo der bibliothekarischen Antwort im Web 2.0

Thomas Hapke:
Informationskompetenz 2.0 und das Verschwinden des “Nutzers”

Jin Tan:
Bibliotheken in Second Life

Anne Christensen:
Rezension:
Laurel Anne Clyde: Weblogs and libraries, Oxford u.a.: Chandos, 2004.

Markus Trapp:
Rezension:
Die Google-Gesellschaft. Vom digitalen Wandel des Wissens . Kai Lehmann, Michael Schetsche (Hrsg.). Bielefeld

Daniel Zimmel:
Rezension:
John Willinsky: The access principle. Cambridge, Mass. [u.a.] : MIT Press , 2006.

Heinz-Jürgen Bove:
Rezension:
Michael Stephens: Web 2.0 & libraries: Best practices for social software. Chicago, IL

Preprints abzurufen unter: http://www.bibliothek-saur.de/preprint/inhalt.htm

Quelle:
Danowski, Patrick: BFP: Heft zum Thema “Bibliothek 2.0″ via Bibliothek 2.0 und mehr …


Anmerkung: Ich weiß, Bibliothek 2.0 gehört nicht zu Web 2.0/x.0, denn dies enthält nur Techniken dieser Bewegung, aber da ich dem Ganzen kritisch gegenüber stehe und die Meinung vertrete, hier handelt es sich um eine ungünstige, wenn nicht sogar falsche Begriffswahl, werde ich dafür nicht ein neues Topic aufmachen. Die Idee und Bewegung hinter dieser Beschreibung “Bibliothek 2.0” ist jedoch m.E. wichtig genug, um sie im Auge zu behalten. Daher wird auch weiterhin alles zum Thema “Web 2.0 – Bibliothek 2.0” unter dem Topic Web x.0 auftauchen.
Sicherlich hätte man dies auch unter Bibliothekarisches einordnen können, aber dafür ist die Schwerpunktlegung von Bibliothek 2.0 zu technisch und derzeitig Web 2.0-lastig

Was benötigen Führungskräfte einer Library 2.0?

Diese Frage wurde gerade von Jennifer Greb angestoßen.
Skills for Library 2.0 Leaders:engl:

I think that the ability to present trainings,
build teams, make plans, etc, are essential, but I’m especially
interested in knowing about the technical skills needed.

Die Diskussion hat bereits innerhalb kürzester Zeit 20 Antworten erhalten und ein Ende wird es wohl so schnell auch nicht geben.


Greb, Jennifer: Skills for Library 2.0 Leaders:engl: auf gmane.education.web4lib. (An electronic discussion for library-based World-Wide Web managers.)

Der Direktor einer Library 2.0

Nun, jede Bibliothek benötigt einen Direktor, so wohl auch die Bibliothek 2.0.
Tasha Saecker vom Blog Sites and Soundbytes:engl: entwirft die Vision eines Library Director 2.0:engl: .

Unverzichtbar sind dabei:

  • Less hierarchy more flexibility
  • Trust staff – no micromanagement
  • Transparency
  • Involve all levels of staff in conversation
  • Explain decisions fully and honestly
  • Create a structure that supports quick decision making and implementation
  • Train staff and encourage them to learn and share knowledge
  • Allow play time with technology
  • LISTEN LISTEN LISTEN
  • Offer structures for feedback; staff blogs, department forums, etc.


It all comes around to the same place – equality, openness, honesty, trust and communication. That is what I think Library Director 2.0 is all about. We must do it with our staff before we can even think of doing it with our patrons. But once our staff is being treated this way, it will be so natural for them to approach patrons with a 2.0 spirit.

Dies sollte in vielen Punkten jedoch bereits auf “Bibliotheksdirektoren 1.0” zutreffen, oder?

Quelle: Saecker, Tasha: Library Director 2.0:engl: auf Sites and Soundbytes

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