Wenn sich Bibliotheken gemein mit Google machen…

… ist das dann fortschrittlich oder gefährliche Dummheit. Das mag jeder Bibliothekar für sich entscheiden. Wie gestern bereits berichtet ist es heute amtlich: BSB und Google arbeiten in Sachen Buchdigitalisierung für dasGoogle Library :engl: zusammen.

Jens Redmer, Leiter der Google Buchsuche für Europa, den Mittleren Osten und Afrika, in der Pressemitteilung: „Die einzigartigen Bestände der Bayerischen Staatsbibliothek sind ein spannender Beitrag zur Google Buchsuche, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Bücher dieser Welt entdecken zu helfen.“

In dem vorab veröffentlichten Manuskript:engl: kritisierte Thomas C. Rubin, Justiziar bei Microsoft: Google wolle sich durch systematische Urheberrechtsverletzungen bereichern.

Quellen:

Stellungnahme Bayerische Staatsbibliothek:
Kooperation mit Google

BSB und Google

Morgen werden die Bayerische Staatsbibliothek und Google ein gemeinsames Projekt der Presse vorstellen. Offenbar hat der US-Konzern den ersten deutschen Partner für sein Bibliotheks-Projekt Book Search Library gefunden.
Diesem Projekt haben sich bis jetzt zwölf Bibliotheken angeschlossen; zuletztdie Princeton University.

Wie schon Google Books ist dieses Projekt wegen möglicher Urheberrechtsverletzungen umstritten.

Quelle: Googles Bibliotheks-Projekt mit Bayerischer Staatsbibliothek? via Börsenblatt Online

Web 2.0-Roman-Projekt gescheitert

Zu viele Köche verderben den Brei, heißt es doch so schön. Und genau das ist passiert. Mit “A million penguins“:engl: hatte der Penguin Verlag versucht, auf Wiki-Basis einen Roman schreiben zu lassen. Mehr als Chaos ist dabei aber nicht herausgekommen. Es sieht nicht nach einem ernstgemeinten Projekt aus, sondern nach einer Werbekampagne. Auch durch diesen Beitrag ist der Penguin Verlag, was immer er auch verlegt, wieder mal ein Stück bekannter.

Die ganze Abrechnung: Jung, Jochen, Ein Durcheinander der unverdaulichsten Art im Börsenblatt

Schwarzmalen bei Verlagen

Na, das sieht aber mal wieder nach Schwarzmalerei aus. Der kostenpflichtige elektronische Handel soll für Verlage keine Zukunft haben? Wo bitte bleibt da das Engagement der Verlage, der Servicegedanke, der Fortschrittsglaube?

Exclusivität ist wohl ein Stichwort für die angezogenen Bremsen.
In einer vollständig vernetzten Medienwelt, in der Informationen im Überfluss als freies Gut gehandelt werden, so die Berater, herrsche Preisverfall, je nach dem, bis auf Null.

Ein zweites Stichwort wäre “falsche Werteinschätzung”.
Die Consultants rechnen vor, dass ein heruntergeladener Artikel, der ein Euro (oder mehr) kosten soll, den über hundertfachen Gegenwert des gedruckten Pendants widerspiegelt.

Zu diesem Ergebnis kommt die Studie von Timelabs:engl: , die ab Anfang März 2007 für horrendes Geld käuflich zu erwerben sein wird.

Ein Plädoyer für Open Access könnte diese Aussage sein:
Die zunehmende Vertikalisierung und Lokalisierung von Suchmaschinen erhöht die Verfügbarkeit kostenloser Inhalte demnach nochmals.
Allerdings werden das die Verlage nicht so sehen wollen. 😉

Quelle: Verlage sehen für kostenpflichtigen elektronischen Handel keine Zukunft bei Börsenblatt Online

1 2 3