“Archivists and librarians associated with the Ahmed Baba library, in fact, over the months of the occupation, worked to take the manuscripts out, to conserve them and hide them. […] there were a few items in the Ahmed Baba library, but the rest were kept away.”
“It’s true. They have burned the manuscripts. […] This is terrible news. The manuscripts were a part not only of Mali’s heritage but the world’s heritage. By destroying them they threaten the world. We have to kill all of the rebels in the north.” Hallé Ousmani Cissé
“The nomads had moving libraries. When a camp struck, they buried manuscripts in leather sacks, and the people went on their way. Coming back months later, they knew the land and would dig up their library again. Some of them still have them, but in pitiful condition.”
Einige Handschriften konnten durchaus versteckt, geschmuggelt und in Sicherheit gebracht werden. Trotzdem ist wohl ein Großteil der unwiederbringlich für immer verloren. Andere Pressemeldungen gehen auch davon aus, dass die Islamisten einen Teil des wertvollen Kulturguts auf dem Schwarzmarkt verkauf(t)en.
Als erste Journalistin nach der französischen “Befreiung” in Timbuktu, berichtete Alex Crawford für Sky News über die Zerstörungen des kulturellen Erbens und die Freude der Einwohner über die wiedergewonne Freiheit. Im folgenden Videobeitrag des britischen Channel 4, der von den Zerstörungen berichtet, kommt die aus Mali stammende Sängerin Fatoumata Diawara zu Wort, die einen Hilfsappell an das Volk der Tuareg richtete.
Neben Archivalia informierten auch “die Cybrarians” (“Arabic Portal for Librarianship and Information”) über den Brand des Institut d’Egypt mit seinen 200.000 Büchern, der vor etwa zehn Tagen stattfand. Die Ausschreitungen zwischen dem ägyptischen Sicherheitsapparat und den prodemokratischen Anhängern forderten etwa 14 Tote und über 400 Verletzte. Der Zustand der über 213 Jahre alten Karten und Manuskripte wurde als nicht ersetzbar eingestuft. Mme. Danielle Mincio, die aus Lausanne stammende Vorsitzende der IFLA Preservation and Conservation Section (2011-2013), berichtete vor sieben Tagen ausführlich über die Ereignisse im Newsletter Swiss-Lib. So boten der Scheich der Arabischen Emirate und die französische Regierung ihre Hilfe zum Wiederaufbau des Gebäudes an. Das 1798 von Napoleon Bonparte errichtete Gebäude wird auch als “Scientific Center” bezeichnet. Hat der Brand politische und/oder post-koloniale Gründe, wie es 2005 beim Brand des Goethe-Instituts Togo und dem vollständigen Abrennen seiner Bibliothek wohl der Fall war? Ich bezweifle das diesmal sehr. Wie das Foto aus der Zeitung Al-Masry Al-Youm zeigt, schritten junge Freiwillige zur Tat und sicherten die wertvollen Bücher und Manuskripte vor der weiteren Zerstörung und vor Dieben.
16 vollbeladene LKWs mit nassen Büchern und Manuskripten konnten gerettet werden und wurden zur Nationalbibliothek transportiert. Die wertvolle Ausgabe der “Déscription de l’Egypte” konnte gesichert werden. Viele der Bände sind außen beschädigt, können aber restauriert werden.
Mohammed al-Sharbouni, der Direktor des Institut d’Egypt drückt sein Bedauern hierzu aus:
“The burning of such a rich building means a large part of Egyptian history has ended.”
Ein weiteres Video zeigt, wie bereits während des Brands Bestände von mutigen jungen Männern gerettet werden konnten. Weiterlesen
Es ist sechs Jahre her, als die Anna Amalia Bibliothek in Weimar brannte. Seit dem sind die dabei entstandenen Lücken geringer worden. Bisher wurden rund 25.000 Bände der 62.000 beschädigten Bücher restauriert. Dem stehen 50.000 unwiederbringlich verbrannte Bücher entgegen. 27.500 Bücher konnten neu erworben werden. Viele von ihnen stammen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, wobei nur 7.400 Exemplare beschafft werden konnten, die exakt einem Teil der zerstörten Bücher entsprechen. Der Antiquariatsmarkt hat zudem 20.000 Bücher hergegeben, die beschädigten oder verbrannten Beständen ähneln.
37.000 Bücher müssen noch bearbeitet werden. 17.000 Bücher sollen durch die Restaurierungswerkstatt bis 2015 noch gerettet werden, aber bei 20.000 Büchern sind die Beschädigungen so groß, dass man sie auf die Verlustliste setzen muss. Diese wächst damit auf 70.000 Bücher an.