Mobile Bibliothek in Afghanistan

Bildung für Mädchen und Frauen in Afghanistan? Seit der Machtergreifung der Taliban ist das unerwünscht. Das Patriachat unter dem Deckmantel einer Religion kann es nicht zulassen, dass kluge Frauen ihre Ansprüche hinterfragen und vielleicht sogar ganz in Frage stellen.

Meine Oma, geboren kurz nach 1900, erzählte mir, dass sie nach der Grundschule, die damals bis zur 6. Klasse ging, die Schule verlassen musste, weil sie ein Mädchen war. Sie hat gute Bildung bis ins hohe Alter vermisst, regelrecht an vielen Stellen darunter gelitten, gerade als sie durch den Krieg und die Nachkriegszeit gezwungen war, für Kinder und Mann (Kriegsgefangener) den eigenen Betrieb am Laufen zu halten. Es war eine Herausforderung. Was sie aber immer hatte, war ein Zugang zu Büchern und die Möglichkeit zu lesen und selbstbestimmt zu lernen. In Afghanistan hingegen sind auch Bücher für Frauen nicht ganz so einfach zugänglich.

Für die Initiative “Paik-e-Danayi” setzt sich der Student Matin Sediq aufs Motorrad und liefert in Balkh Bücher an Mädchen aus, die keinen Zugang zu Bildung haben. Alle 14 Tage erhalten diese ein Buch direkt an die Haustür geliefert und das alte Buch wird wieder abgeholt. Dieser Service ist kostenlos. Matin Sediq möchte so ein Zeichen der Hoffnung setzen und im Stillen gegen die Taliban protestieren. Die Mädchen haben die Wahl aus 2000 Büchern, die ihm und seinen Freunden gehören. Facebook ist der Ort, an dem Angebot und Nachfrage zusammenkommen.

Dieser Service ist nicht ganz ungefährlich, da dies die von den Taliban aufgestellten Einschränkungen Frauen und Mädchen gegenüber unterwandert. Der Universitätsprofessor Ismail Mashal wurde festgenommen, als er aus Protest gegen das Bildungsverbot für Mädchen Bücher in den Straßen von Kabul vor allem an Frauen und Mädchen verschenkte. Sediq ist es wichtig: ” Books are capable of creating the biggest changes in the world – as long as they don’t get dusty on the shelves!” Er bittet um weitere Unterstützung.

Den Mädchen und jungen Frauen gibt dieser Service Hoffnung, etwas zu lernen und anderen weiterhelfen zu können oder auch nur mal eine Flucht aus dieser tristen Welt zu erlangen.

Dass Bücher wichtig sind für Frauen, die plötzlich von aller Bildung abgeschnitten sind, zeigt auch eine Meldung der dpa vom 28.02.2022, die darüber berichtet, dass Frauen eine Bibliothek in Kabul eröffnet haben.

Quelle:
Balkhi, Ziba: ‘Knowledge Envoy’: A university student’s mobile library for girls in Balkh, Rukhshana Media vom 23.02.2023 (Archivversion)

«Audream» – eine mobile antirassistische Bibliothek

Im Zusammenhang mit Schwarzer Literatur und Schwarzen Perspektiven wurde 2014 bereits die Kiezbibliothek des Vereins Each One Teach One (EOTO) e.V. vorgestellt. Einen anderen, aber ähnlichen Schwerpunkt setzt die Bibliothek AUDREAM, die es seit 2016 in Berlin gibt. Der Name steht für Audre Lorde & Our Dreams.

Warum wurde die Bibliothek nach Audre Lord benannt? Die Gründerin, Chima Ugwuoke, beantwortete diese Frage wie folgt:

“Audre Lorde hat die Schwarze deutsche Frauenbewegung wesentlich inspiriert und Frauen dazu ermutigt, ihre Geschichten aufzuschreiben. Für mich steht die Zusammenstellung der Bibliothek in Kontinuität mit dieser Frauenbewegung. Das, was Frauen da geschaffen haben, das Wissen, was sie generiert haben, soll zugänglich sein. Leute sollen darauf aufmerksam gemacht werden, um sicherzustellen, dass dieses Wissen nicht in Vergessenheit gerät. Es ist also auf unsere Art die Fortführung der Kämpfe um Sichtbarkeit und Hörbarkeit von Schwarzen Frauen und Frauen of Colour.”

Das Ziel dieser Bibliothek ist es, Literatur und Wissen Schwarzen Frauen zugänglich zu machen. Es handelt sich um eine mobile antirassistische Bibliothek, die ihre Einsatzorte in Berlin hat. Die Initiatorin der Projektbibliothek ist Chima Ugwuoke. Die Gründerin machte in einem Interview 2017 darauf aufmerksam, die Bibliothek von Each One Teach One (EOTO) e.V. nur beschränkt zugänglich ist und aus diesem Grunde wollte sie etwas schaffen, was den Zugang zu dieser Art von Schwarzer feministischer Literatur öffnet. Finanzielle Unterstützung erhält die Bibliothek von der Kreuzberger Kinderstiftung, gleichzeitig ist diese aber auch auf Spenden angewiesen. Es besteht die Möglichkeit Kooperationsprojekte mit dieser Bibliothek einzugehen, indem Lesungen, Workshops, Veranstaltungen mit Kindern oder Ähnliches durchgeführt werden.

Die Bibliothek ist durchaus noch ausbaufähig und besteht aus etwa “150 Büchern, Zeitschriften und DVD‘s, die mit anti-rassistischen und Schwarzen feministischen Ansprüchen in Form von Kinder- und Jugendbüchern, Biografien und Theoriewerken, marginalisiertes Wissen” zugänglich machen will. Es gibt die Möglichkeit Bücherkisten zu bestellen. Die Ziele der Einrichtung sind die “Hör-und Sichtbarkeit Schwarzer feministischer Perspektiven, Positionen, Gedanken, Fragen und Forderungen” zu erhöhen. Mehr Infos gibt es auf der Homepage: https://audream.org/

Der Titel des folgenden Videos “eine Kinder-Bibliothek mit schwarzen Helden” wird der Bibliothek nicht ganz gerecht, da sie mehr als nur Kinder erreichen will.

Ariadne – das frauen- und genderspezifische Wissensportal der Österreichischen Nationalbibliothek

Der „Ariadne-Faden“ leitet seit 1992 sicher durch das Labyrinth der Frauen-, feministischen und Genderforschung.

Mit freundlicher Genehmigung von Stadt Wien/Bohmann: https://inwien.at/Ariadne.19935.0.htm…

Ein Erklärvideo zu Virginia Woolf

In ihren Romanen und Essays fing Virginia Woolf die intimen Momente des 20. Jahrhunderts wie keine Zweite ein. Sie öffnet Lesern die Augen für bisher vernachlässigte Werte von täglichen Erfahrungen.

[Zitat] Unkommentiert – 2015

 

A book without women is often said to be about humanity but a book with women in the foreground is a woman’s book. Rebecca Solnit

Sally Mayes: A Trip to the Library

Sally Mayes sang 1998 bei den MAC Awards “A Trip to the Library”. Der Song stammt aus dem Musical “She loves me”. Die Musik stammt von Jerry Bock und die Texte von Sheldon Harnick. Das Drehbuch schrieb Joe Masteroff. All das geht zurück auf das Theaterstück “Parfümerie” von Miklós László. Der Regiesseur Ernst Lubitsch bediente sich dieser Komödie, die unter dem Titel “Rendezvous nach Ladenschluß” verfilmte.

Der Straßenbibliothekar

In der 30-minütigen Dokumentation “The Street Librarian” (2015) geht es um die Arbeit von Edward Fungo,dem Regionalbibliothekar aus Morogoro. Er ist unter anderem dafür zuständig, dazu beizutragen, dass Tansania eine Informationsgesellschaft wird. Dies geschieht in Kooperation mit dem Finnischen Bibliotheksverband für Entwicklungszusammenarbeit, der neben Tansania auch mit Namibia kooperiert. Hierbei werden neue IT-Trainings entwickelt, um Menschen an Computer heranzführen.

The Street Librarian (2015) from Kirjastokaista on Vimeo.
Quelle: Kirjastokaista

Die Gefahren des Internets


In Zusammenarbeit mit Ana Stefaniak produziert

Erstellt von der School of Life

[Zitat] Unkommentiert – 2013

So let us wage a glorious struggle against illiteracy, poverty and terrorism, let us pick up our books and our pens, they are the most powerful weapons. One child, one teacher, one book and one pen can change the world. Education is the only solution. Education first.” Malala Yousafzay

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