»Zukunft bewahren«: Ein Imagefilm der Herzogin Anna Amalia Bibliothek

Gelesen in Biblioblogs (20.KW’12) – Vertretung Lesewolke

Wir bei Bibliothekarisch.de haben vertretungsweise für die nächsten fünf Wochen die “Blogschau” von Liane Haensch in Lesewolke übernommen. Danke in dein Vertrauen, dass wir das so gut hinbekommen könnten wie du 😉

Rudolph Mumenthaler hat in seinem Blog seinen Beitrag (Blogtext in Englisch) zum Hessischen Bibliothekstag 2012 veröffentlicht. Thema war Mobile Anwendungen und ihr Einfluss auf Bibliotheken (Folien auf Deutsch). Er stellt sich die Frage, wie Bibliotheken auf die Zunahme digitaler mobiler Geräte reagieren sollten, denn das Nutzerverhalten ändert sich in dieser Hinsicht rasant.

Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek bittet auf Inetbib um Mithilfe bei der Identifizierung brandgeschädigter Bücher, welche beim Brand am 02.09.2004 sehr stark beschädigt wurden. Diese “Aschebücher” werden nach und nach digitalisiert (auf der linken Seite letzter Navigationspunkt “Aschebücher”). Zu jedem unidentifizierten Werk gibt es ein Blog, in dem Angaben und Diskussionsbeiträge zu den Büchern hinterlassen werden können.

Ulrich Herb beschäftigt sich in scinoptica Blog mit Elsevier & der akademische Frühling und analysiert die ernüchternden Ergebnisse der Umfrage des ZBW – Leibniz-Informationszentrums Wirtschaft, welches Wirtschaftswissenschaftler/innen aus ganz Deutschland zu ihrer Position zum Elsevier-Boykott und ihrer Einstellung zur Open-Access-Bewegung befragt hat.

TwitterleserInnen werden derzeit sicherlich immer wieder über den Hashtag #opco12 stolpern und auch Fobikom weist auf diese Weiterbildungsveranstaltung hin. Dieser frei zugängliche OPen OnlineCourse 2012 nimmt die Trendthemen des Horizon Reports unter die Lupe. Der Kurs läuft zwar bereits seit dem 16.04. aber man kann jederzeit hinzukommen. Thema der nächsten 14 Tage ist das Game Based Learning.

Und seit wann gibt es den Buchdruck? Dass es diesen bereits lange vor Gutenberg gab, verdeutlicht der Artikel Printed books existed nearly 600 years before Gutenberg’s Bible von Annalee Newitz (via VÖBBLOG).

[Kurz] Sechs Jahre nach dem Brand

Es ist sechs Jahre her, als die Anna Amalia Bibliothek in Weimar brannte. Seit dem sind die dabei entstandenen Lücken geringer worden. Bisher wurden rund 25.000 Bände der 62.000 beschädigten Bücher restauriert. Dem stehen 50.000 unwiederbringlich verbrannte Bücher entgegen. 27.500 Bücher konnten neu erworben werden. Viele von ihnen stammen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, wobei nur 7.400 Exemplare beschafft werden konnten, die exakt einem Teil der zerstörten Bücher entsprechen. Der Antiquariatsmarkt hat zudem 20.000 Bücher hergegeben, die beschädigten oder verbrannten Beständen ähneln.

37.000 Bücher müssen noch bearbeitet werden. 17.000 Bücher sollen durch die Restaurierungswerkstatt bis 2015 noch gerettet werden, aber bei 20.000 Büchern sind die Beschädigungen so groß, dass man sie auf die Verlustliste setzen muss. Diese wächst damit auf 70.000 Bücher an.

Quelle:
Amalia Bibliothek hat 25 000 Bücher restauriert, Welt online

Gemeinsame Online-Suche für alle Weimarer Bibliotheken

Was für ein Aufreißer, mit dem TLZ.de, das gemeinsame Portal der Thüringer Allgmeinen und der Ostthüringer Zeitung, die Nachricht aufmacht. Ob da die Begeisterung nicht ein wenig mit der Journalistin durchgegangen ist?

Einmal mehr eilt Weimar anderen deutschen Städten in die mediale Zukunft voraus: Am Montag wurde der elektronische Gesamtkatalog aller neun Weimarer Bibliotheken freigeschaltet. Mit wenigen Mausklicks erfährt der Nutzer am heimischen PC, wo das von ihm gesuchte Buch, die CD oder DVD vorhanden ist.

Leicht zu merken ist die Internet-Adresse http://kavia.gbv.de/DB=2.916/ nicht, aber einen Bookmark ist diese Online-Suche schon wert. Unter diesem Katalog können die Nutzer in allen Bibliotheken der Stadt gleichzeitig recherchieren. Weinmar bietet als erste Stadt ihren Bürgern diesen Service.

Der Direktor der Universitätsbiblitohek Dr. Frank Simon-Ritz beeindruckte mit Statistik. Die Nutzer können jetzt allein bei der Stadtbücherei, der Universitätsbibliothek, der Herzogin Anna Amalia Bibliothek und der Bibliothek der Hochschule für Musik Franz Liszt in 1,7 Millionen Medien (Print, Audio, Audiovisuell, Elektronisch) die Verfügbarkeit recherchieren. Eine weitere schöne Durchschnittszahl lieferte er auch noch. Pro Weimarer Bürger stehen 27,5 Medieneinheiten zur Verfügung. Damit sei man deutschlandweit an der Spite, so Simon-Ritz.

Auch die Bestände der Behördenbibliotheken, wie etwa des Thüringer Landesverwaltungsamtes, Oberverwaltungsgerichts, des Verwaltungsgreichts Weimar, des Landesamtes für Denkmalpflege und Archälogie sowie des Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar können mit dem Weimarer Gesamtkatalog jetzt durchsucht werden, wenn deren Medien aber i.d.R. auch nur vor Ort eingesehen werden können.

Zwar hatte bisjetzt jede Bibliothek ihren eigenen Katalog und ihr eigenes lokales Bibliothekssystem, welche jetzt in der Zentrale des GBV zu einem Katalog zusammengefasst wurden. Problematisch waren vor allem die Daten der Stadtbücherei, welche erst umgewandelt werden mussten, so dass der Gesamtkatalog deshalb erst am 28.06. freigeschaltet werden konnte.

Zwar gab es bislang bereits ein lokales Bibliothekssystem, doch jede der Bibliotheken hatte ihren eigenen Katalog. Zu einem Gesamtkatalog zusammengefasst wurden diese jetzt durch die Zentrale des gemeinsamen Bibliotheksverbundes in Göttingen, konkret: durch deren EDV-Fachmann Mathias Lange. Angemeldet worden war das Projekt im März und eigentlich hätte man sofort anfangen können, da jedoch die Daten der Stadtbücherei in einem anderen Format vorlagen und EDV-technisch zunächst umgewandelt werden mussten, konnte der Gesamtkatalog erst am 28. Juni freigeschaltet werden.

Quelle
Weber, Christiane: Gesamtkatalog Weimarer Bibliotheken erleichtert Online-Suche, TLZ.de

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen…

Es war die Nacht zum 2. September 2004 als Weimars Anna-Amalia-Bibliothek brandte und Flammen und Löschwasser ca. 50.000 historische Bücher und Notenblätter, einige Gemälde sowie wertvolle Handschriften unwiederbringlich zerstörten. Damals gelang es in einer Stunde ca. 62.000 Bücher zu retten.

Bereits am 24.10.2007 wurde das Gebäude nach der Sanierung neu eröffnet und seit dem 01.11.2007 können auch Besucher den Rokokosaal wieder bewundern..

In den vergangenen 5 1/2 Jahren konnten etwa etwa 7.000 Ersatzexemplare für Brandverluste neu erworben werden, sowie 11.000 schwerbeschädigte und 14.000 leichter beschädigte Bände restauriert werden. Damit stehen nun wieder mehr als ein Drittel des brandgeschädigten Bestandes den Nutzern der Bibliothek zur Verfügung. Damit ist man auf einem guten Weg. Ziel ist es bis 2015 alle beschädigten Bände restauriert zu haben.

Quellen:
Amalia-Bibliothek: Mehr als ein Drittel restauriert auf Welt online
Über ein Drittel der Brandschäden in Amalia-Bibliothek restauriert via Evangelischer Pressedienst

Weimarer Herzogin Anna Amalia Bibliothek – vor 5 Jahren

Vor und nach dem Brand:
http://www.youtube.com/v/F6quytbUuZk&hl=de&fs=1&color1=0x2b405b&color2=0x6b8ab6 – Video wurde gelöscht

Bilder nach der Wiedereröffnung der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar. Nach dem Brand im September 2004 wurde das Haus komplett saniert!

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[Korrektur zur Verbesserung des Datenschutzes. Umstellung Youtube-Video auf “privacy-enhanced mode”: 03.06.2018]

Weimars Trauma von 2004

Spurenlos hat man den Rokokosaal des 16. Jahrhunderts der Anna Amalia Bibliothek Weinmars nicht gelassen. So erstrahlt der prächtige Saal mit seinen Gemälden und Büsten des herzöglichen Besitzes fünf Jahre nach dem Brand wieder in altem Glanze, aber einige Spuren wie den kleinen schwarzen Fleck auf dem Holzfussboden hat man als Erinnerung stehen gelassen.

Es war die Nacht zum 2. September 2004, als die Bibliothek in Flammen stand und für Bibliotheksdirektor Knoche ein Alptraum wahr wurde. Ein defektes Kabel wurde für den Schwelbrand verantwortlich gemacht, den Dachstuhl und die obere Galerie in Brand gesteckt zu haben. Nur eine Stunde blieb Herrn Knoche und seine Helfern zu retten, was zu retten ging. Das waren 62.000 Bücher, die schon durch die Hitze oder 300.000 Liter Löschwasser beschädigt waren, aber ca. 50.000 historische Bücher und Notenblätter, einige Gemälde sowie wertvolle Handschriften verbrannten unwiederbringlich.

Bewundernswert ist, wie rasch die Verantwortlichen der Bibliothek Mut fassten und sich an die Aufbauarbeit machten. Bereits Oktober 2007 wurde die Bibliothek mit 19.000 restaurierten Bücher wiedereröffnet und 23.000 Bände neu erworben.

Bis 2015 sollen, mit Hilfe von Experten aus ganz Deutschland, die restlichen hitze- und wassergeschädigten Bücher wiederhergestellt sein.

Kosten soll die Wiederbeschaffung und Restaurierung der Bücher rund 67 Millionen Euro. Die Hälfte konnte die Anna Amalia Bibliothek bereits zusammentragen dank der breiten Öffentlichkeit.

Über 22 000 Einzelspenden seien eingegangen, insgesamt rund 12 Millionen Euro. Das Einwerben von Großspenden werde aber immer schwieriger, je länger der Brand zurückliege.

Erschreckend kling die Prognose des Restaurators Hageböck der Bibliothek, der hofft von 28.000 teilweise verbrannten Bücher 8000 Stück restaurieren zu können. Dafür wurde im eigenen Haus ein neuartiges Verfahren entwickelt, bei dem der verkohlte Rand durch neue Papierfasern ersetzt werden. Die Brandspuren sollen dabei nicht vollständig verschwinden, denn es geht nicht um eine Kosmetik, sondern um den Erhalt der Originalsubstanz. Die Spuren bleiben als stumme Zeugen der Katastrophe.

Quelle
Anna Amalia Bibliothek kämpft noch immer mit Brandfolgen via News Adhoc

[Kurz] Noch ein Beitrag zur Rede des Bundespräsidenten

Bibliotheken sind in der Diskussion, spätestens seit der doch bewundernswerten Festrede des Bundespräsidenten beim Festakt zur Wiedereröffnung der Anna-Amalia-Bibliothek, in der er Wahrheiten anspricht, die manchem Politiker wohl bisher unbekannt waren.
Köhler fand es beeindruckend, wie Bibliothekare und Bibliothekarinnen nach dem Brand der Anna-Amalia-Bibliothek für ihr Kulturerber gekämpft haben, wie Menschen tausende von Euros spendenten und alles:

Weil Bibliotheken ganz besondere Orte sind.

Diese Erkenntnis gilt es in das Selbstbewusstsein aller Bibliothekare herüberzuretten.

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