Aus aktuellem Anlass: Ein Aufklärungsvideo zur Zensur von Büchern im 21. Jahrhundert

In der heutigen Ausgabe der Berliner Zeitung mit dem Titel “Der Protest der Bibliothekare” macht Damir Fras auf die aktuell stattfindende „banned books week“, die „Woche der zensierten Bücher“ in den USA aufmerksam:

Die ALA hat mitgezählt: Seit 1982 gab es mehr als 11 300 Versuche, Romane und Comics aus Büchereien und Schulen zu verbannen. Allein im Jahr 2012 gingen bei der ALA 464 Beschwerden ein. In Wirklichkeit ist die Zensur aber noch viel gewaltiger. Der Büchereiverband schätzt, dass nur jeder fünfte Fall überhaupt gemeldet wird. […] Dav Pilkey und Toni Morrison sind in guter Gesellschaft. Auch Mark Twain tauchte schon auf der Liste der Zensur und Zensurversuche auf, ebenso John Steinbeck und JD Salinger. Selbst in Harry Potter wurde schon Problematisches entdeckt.”

Dabei verwies Damir Fras auch auf das Video von Rocketboom. Die Protagonistin prangert im folgenden Video auf intelligente und humorvoile Weise die Bigotterie der US-amerikanischen Zensur- und Moralapostel an. Das Fernsehen wurde doch bislang auch noch nicht verboten, so der Tenor von Rocketboom, da darin weitaus Schlimmeres gezeigt werde, als in Büchern.

Das “Persian Manuscript Digitisation Project” der British Library

Die “Iran Heritage Foundation” betreibt Fundraising für das unten vorgestellte Projekt. Es werden derzeit viele persische Manuskripte  in der Sammlung der British Library katalogisiert und digitalisiert, welche weltweit online kostenfrei zugänglich für Wissenschaftler und Enthusiasten gemacht

Jüdische Manuskripte aus Afghanistan aufgetaucht

Vor kurzem berichteten unter anderem Huffington Post und Al Arabiya über die Entdeckung von mittelalterlichen jüdischen Texten (“Afghan Genizah“), die aus Afghanistan stammen und etwa 1.000 Jahre alt sind. Sie wurden im Norden des Landes entdeckt, einem Gebiet, das heute von den Taliban beherrscht wird. Ähnlich wie bei den Schriftrollen von Qumran, waren es abermals Hirten, die vor eineinhalb Jahren Manuskripte in einer Höhle in der Provinz Samangan entdeckten. Dabei handelt es sich um etwa 150 Pergamente wie etwa religiösen Kommentaren, privaten Briefen und rechtlichen und finanziellen Dokumente. Einer der Verfasser dieser Texte ist Rabbi Sa’adia ben Yosef Gaon (892-942), der als  Begründer der jüdisch-arabischen Literatur gilt. Diese wertvollen Funde wurden nun von der Nationalbibliothek in Jerusalem auf dem internationalen Antiquitätenmarkt von Käufern in London und Israel erworben.

Laut dem Religionswissenschaftler Shamul Shaked sind diese Funde unter anderen in den Sprachen in Judäo-Arabisch und Judäo-Persisch verfasst. Sie sind der erste physische Beweis der mittelalterlichen jüdischen Gemeinden in Zentralasien.

Vorstellung der Iranischen Bibliothek in Hannover

Auf dem Faustgelände in Hannover gibt es eine iranische Bibliothek mit über 17.000 Büchern und mehreren tausend Zeitschriften. Aus einer selbstorganisierten Bibliothek in einer Wohnung in den 80ern wurde eine große Bibliothek auf zwei Stockwerken.

Ein englischsprachiger Fernsehbeitrag zur Iranischen Nationalbibliothek aus dem Jahr 2010

Ein Bücherbus für SchülerInnen in Bam (Iran)

Die 2003 vom Erdbeben gebeutelte Stadt erhielt von der UNICEF zahlreiche  “mobile libraries”, die an 80 Schulen regelmäßig vorbeikommen. Jede Bücherbus beinhaltet etwa 3,000 Bücher, deren Themenspektrum von der persischen Folklore bis zu den Wissenschaften und zur Kultur reicht. Das Hauptziel ist die Kinder weiterzubilden und zu unterhalten, die durch das Erdbeben traumatisiert wurden.