“Bibliocylcle” in Gennevilliers: Leseförderung durch BibliothekarInnen auf Fahrrädern

Jeden Sommer gehen in Gennevilliers (Département Hauts-de-Seine) BibliothekarInnen  dreimal pro Woche mit speziellen Bibliotheksfahrrädern, die mit Büchern beladen sind, auf Spielplätze,  in Parks und an andere öffentlichen Orten, um dort in erster Linie Mütter und Kinder zu treffen. Die Initiative nennt sich “bibliothèques de rue” und existiert mittlerweile seit 2002. Gennevilliers ist eine klassische Vorstadt von Paris, in der Fußballer wie Diomansy Kamara, David N’Gog oder  Garra Dembélé aufwuchsen, aber auch Isabelle Adjani verbrachte hier ihre Kindheit. Einer Bevölkerungsstatistik von 2007 zufolge, stammten 27 % der Bevölkerung von Gennevilliers aus den Maghrebstaaten, 17 % aus den restlichen afrikanischen Staaten südlich der Sahara, 15 % aus Asien, 4 % aus der Türkei und 25 % aus der Europäischen Union. Während der Sommerzeit kümmern sich jeden Dienstag, Mittwoch und Freitag von 16:30 Uhr bis 18:30 Uhr BibliothekarInnen um die Leseförderung der Kinder, indem sie diese frühzeitig an das Medium Buch heranführen. Doch auch Erwachsene können die zur Verfügung gestellten Bücher und Zeitschriften vor Ort nutzen. Hierzu sind die BibliothekarInnen, wie in dem Videobetrag zu sehen ist, mit speziellen Bibliotheksfahrrädern unterwegs, aber auch zu Fuß (“Dans les squares ou en pied de cité“).

Ein Nachtrag: “Room to Read” eröffnete im Mai 2010 seine zehntausendste Bibliothek in Nepal

Room to Read feierte mit der Eröffnung seiner zehntausendsten Bibliothek gleichzeitig sein 10-jähriges Bestehen. Über die letzten Jahre verteilt, wuchs die Organisation exponentiell an und konnte ungefähr 4 Millionen Kinder in Ländern wie Bangladesch, Kambodscha, Indien, Laos, Nepal, Südafrika, Sri Lanka, Vietnam und Sambia glücklich machen.  Im Gegensatz zu Read Global liegt der Fokus bei Room to Read auf der Leseförderung für Kinder. In ihrem Leitbild heißt es, dass Room to Read bestrebt ist das Leben von Millionen von Kindern in Entwicklungsländern zu verändern, indem sich die Organisation durch die Zusammenarbeit mit lokalen Partner in der Regierung, den Kommunen und Dörfern auf die Förderung der Lese- und Schreibfähigkeit und auf die Herstellung  der Gleichberechtigung der Geschlechter konzentriert. Mädchen werden unterstützt ihre Schulbildung bis zur Sekundarschule zuende zu führen und mit den nötigen Lebenskunde ausgestattet, um in der Schule und darüber hinaus erfolgreich zu sein. Auf der Webseite finden sich zahlreiche Möglichkeiten als Freiwilliger, als Angestellter oder als Schüler (Students helping Students) diese Organisation zu unterstützen. Daneben gibt es auch einen Fanseite auf Facebook und einen Twitteraccount,  wo sich die erfolgreichen und vor allem nachhaltigen Projekte mitverfolgen lassen.

P. S: Laut Room to Read wird die Veränderung der Welt über die Bildung der Kinder erreicht. Ähnliches lässt sich insbesondere bei der “Interkulturellen Bibliotheksarbeit” beobachten, wie auch Sir Ken Robinsion unlängst feststellte:

“In the history of immigrant communities it’s often the children who teach the adults about the new culture.”

LIBREAS Ausgabe #16 ist da

Themenschwerpunkt der 16. Ausgabe ist “Die Zielgruppe Kind”.

Die Ausgabe beschäftigt sich mit der Zielgruppe Kind in Bibliotheken und versucht aufzuzeigen, dass dieses Thema in Bibliotheken kein Selbstläufer ist, sondern eine komplexe Materie. Im Editorial heißt es:

Immer dann, wenn Diskurse über das Lebenslange Lernen als zu betriebswirtschaftlich, biographiefeindlich, gar systemreproduzierend angegriffen und dagegen vorgeblich positive, humane Konzepte des Lernens im Lebenslauf entworfen werden, tauchen fast schon reflexartig Bilder von Kindern auf, die in Bibliotheken lesen und spielen. Und würde es jemand bestreiten: Kinder sind die Zukunft, Zukunft der Bibliotheken und Bibliotheken sind für sie ein wichtiger Ort.

Doch Libreas wäre nicht Libreas, wenn sich die Autoren diesem Thema nicht kritisch nähern würden.

Susanne Brandt: Mit PISA in die Schieflage. Ein Essay

Brauchen die Kinder nicht vielmehr Bibliotheken, die ihnen ehrliche und verlässliche Beziehungserfahrungen ermöglichen, in denen sie Räume, Mittel und Wege der Welterschließung finden – und Geheimnisse?

Jana Haase: Was ist und was kann Bibliothekspädagogik?

Anfragen auf Augenhöhe entgegenzunehmen, zu steuern und zu eigenverantwortlichem Arbeiten hinzulenken, erfordert ein hohes Einfühlungsvermögen, großes Fachwissen und gute Kommunikationsfähigkeit.

All das wäre pädagogisches Handeln, begonnen bei der Ausgestaltung von Bibliotheken bis hin zur bibliothekarischen Beratung. Lernen geschieht nur aktiv, wir lernen immer durch Handeln – durch handgreifliches und durch begriffliches Handeln – durch das Hantieren mit Dingen oder das Hantieren mit Gedanken.

Katharina Lachmann: Auswirkungen der Wende auf die Bibliotheksarbeit mit Kindern im Gebiet der DDR. Ein Essay

In der DDR wurde der Erziehung der Kinder – natürlich im Sinne des Staates – große Beachtung geschenkt. Die Bibliothek wurde, neben ihrer Funktion als Kultureinrichtung, auch als Bildungseinrichtung verstanden und hatte sich somit auch der Zielgruppe Kind im besonderen Maße zuzuwenden. Damit dies geschehen konnte, gab es nicht nur speziell ausgebildetes Personal, sondern bestanden gesonderte Einrichtungen, die von den Bibliotheken für Erwachsene strikt getrennt waren.

Karsten Schuldt: Kinder in armen Erziehungsnetzwerken und Bibliotheken. Eine Annäherung

Wir sehen, dass sich die Wissenschaften und auch die Praxis, die sich mit Menschen in Armut beschäftigt, es mit gewiss guten Gründen für notwendig erachten, die Lage dieser Menschen sehr differenziert zu beschreiben. Warum? Weil sich Armut nicht als einfache Gesamtheit und auch nicht nur bezogen auf ein Kriterium beschreiben lässt. Kein Einkommen zur Verfügung zu haben, heißt nicht nur, wenig konsumieren zu können, sondern bedeutet auch eine massive Einschränkung in den Bereichen soziale Beziehungen, Lernen, Mobilität, Gesundheit, Partizipationsmöglichkeiten und weiterem – und zwar auf lange Sicht, teilweise für das gesamte Leben eines Menschen.

Anne Mostad-Jensen: Interview with Karin Nelson Hoyle, curator of the Kerlan Collection and the Children’s Literature Research Collections, University of Minnesota

The challenge of the job is to acquire materials that will be used now or in the future by researchers and/or exhibited. The position is a balancing act, because the Kerlan collection does not want to acquire material it cannot process or loan.

Ben Kaden / Karsten Schuldt: Was kommt nach den Kinderbibliotheken? Ein Photoessay aus Berlin

Ein Veranstaltungstipp und eine Rückschau: Interkulturelle Kommunikation und der Umgang mit Vielfalt – ein Schlüssel zum besseren Verständnis von fremden Verhaltensweisen am 26.01.2010 in der Citybibliothek Berlin-Friedrichshain

Nach Gesprächen mit BibliothekarInnen, aber auch aus meiner eigenen Berufserfahrung heraus und durch die Bekanntschaft mit StudentInnen nicht-deutscher Herkunft vertrete ich nun mehr denn je die Ansicht, dass es mit der zunehmenden Internationalisierung von Hochschulen, aber auch mit der zunehmenden Teilhabe von Migranten am Aufstiegprozeß  eine größere Anzahl von StudentInnen geben wird, die künftig wissenschaftliche Bibliotheken aufsuchen werden. Hierbei wird verstärkt auch von MitarbeiterInnen wissenschaftlicher Bibliotheken Interkulturelle Kommunikation als Kernkompetenz verlangt: Wenn ab 2015 die geburtenschwachen Jahrgänge Abitur machen, könnten sich die Hörsäle leeren. Hochschulen entdecken daher neue Zielgruppen wie Migranten oder Studenten mit Kindern”, so Marion Schmidt in einem Artikel in der Financial Times Deutschland. Laut dem Statistischen Jahrbuch aus dem Jahre 2008 haben schon jetzt rund 21 % der BürgerInnen nicht-deutscher Herkunft Abitur im Gegensatz zu 18 % der übrigen Bevölkerung. Dieser Trend wird sich künftig weiter fortsetzen. Die Universität  Duisburg-Essen, sowie die RWTH Aachen, setzen seit kurzem vermehrt auf Diversity Management, um sich mehr für Berufstätige, für Kinder aus Migrantenfamilien und für internationale Studierende zu öffnen. Es wäre wünschenswert, wenn hiervon auch mehr Einrichtungen betroffen wären, die zukünftige BibliothekarInnen und InformationswissenschaftlerInnen ausbilden. Frau Klemm, die Prorektorin für Diversity Management an der Universität  Duisburg-Essen erwähnt die in der Gesamthochschulstrategie verankerten Perspektiven ihrer Öffentlichkeitsarbeit in ihrer Präsentation, um frühzeitig eine Vielfalt an StudentInnen zu gewinnen. Denn in den klassischen Großstädten oder auch in der Stadt Heilbronn (45% der Bevölkerung mit Migrationshintergrund), bei der in der Altersgruppe zwischen 10 und 14  63% nicht-deutscher Herkunft sind, spiegelt sich diese Vielfalt einer pluralistischen Bevölkerung bei den MitarbeiterInnen einer städtischen Bibliothek kaum wider. Von den letzten Tagungen und auch im Gespräch mit BibliothekarInnen, die für Interkulturelles verantwortlich sind, erfuhr ich, dass es einen verstärkten Bedarf an Vielfalt unter den MitarbeiterInnen gibt.  Auch aus diesem Grund will  ich auf die Veranstaltung “Interkulturelle Kommunikation und Umgang mit Vielfalt – ein Schlüssel zum besseren Verständnis von fremden Verhaltensweisen” am 26.01.2009 in der Citybibliothek (Berlin-)Friedrichshain hinweisen und einige Zusatzinformationen liefern. Bisher habe ich in der Fachliteratur zum Thema der Interkulturellen Kommunikationsfähigkeit im Kontext wissenschaftlicher Bibliotheken (zumindest im deutschsprachigen Raum) kaum etwas gefunden. Darüber hinaus will ich einen Vorgeschmack auf die Veranstaltung geben, indem ich von einer  Fortbildung berichte, die ich selbst vom 31.08.-01.09. am Weiterbildungsinstitut der Freien Universität Berlin besucht habe. Inhatlich ging es hierbei ausführlicher und speziell nur um den Bibliotheksalltag und um das Konzept Managing Diversity, dass über eine bloße Interkulturelle Öffnung (IKÖ) hinausgeht. Beiden Veranstaltungen ist nicht nur die Dozentin Frau Dipl.-Psychologin Friederike Haar gemeinsam, sondern auch das Anliegen und die Kompetenzen, welche vermittelt werden sollen. Die Fortbildung am 26.01.2010 richtet sich neben BibliothekarInnen auch an ehrenamtliche LesepatInnen, ErzieherInnen und LehrerInnen.  Ein Verständnis für “fremde Lebenswelten” ist zentral für die Arbeit und den Umgang mit Kindern und Jugendlichen. Das Seminar will erstens in Form von Wissensvermittlung und zweitens anhand von Übungselementen wie Rollenspielen eine tiefere Einsicht in Themen wie Fremdheitsempfinden, Umgang mit Vielfalt und Wertvorstellungen geben, um zukünftig achtsamer hinter die Kulissen bei sich selbst und den anderen zu blicken. Dabei bezweckt dieser Kurs, bei aufkommenden interkulturellen, geschlechtsspezifischen oder anderen auf Unterschiedlichkeit bedingten Missverständnissen mit mehr Offenheit und Toleranz für das Ungeahnte, noch nicht Bekannte, reagieren zu lernen. Unter dem folgenden Link kann die Anmeldung erfolgen: https://ssl.cms.fu-berlin.de/PM/fu-berlin/weiterbildung/PM/seite2.html?name=bib$lf_027-ws09_10

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Rückschau auf die Fortbildung „Sesam Öffne dich“ am 21.09. in der Stadtbücherei in Wasserburg am Inn

Diese eintägige Fortbildung, die von der bayerischen Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen in München organisiert wurde, zeigte einmal mehr wie durch kreative Ideen Kinder und Jugendliche beispielsweise in Form des sogenannten Leseschatzbuches an die Bibliothek gebunden werden können und welchen enormen Wert Mund-zu-Mund-Propaganda bei der Gewinnung von Neukunden haben kann. Das sog. Leseschatzbuch ist ein kleines Heftchen – ich würde es als Bonusheft bezeichnen, wie es manche Geschäfte verwenden -, bei dem für jeden Besuch der Bibliothek das Kind einen Aufkleber erhält unabhängig davon, ob es sich Medien ausleiht oder nicht. Wir durften selbst ein Leseschatzbuch basteln und erhielten Auskünfte wie sehr die Kinder hierfür begeistert wurden und auch deren Eltern, die sonst kaum in die Bibliothek kamen, nun auch regelmäßiger vorbeischauten.

Das Besondere an der Veranstaltung war, dass die teilnehmenden Bibliothekare all die kreativen Ideen und Spiele während der ganztägigen Veranstaltung von Anfang vor Ort ausprobieren durften und obwohl alle Teilnehmer längst über 18 Jahre alt waren, ließ sich dennoch eine kindliche Begeisterung feststellen, als es mit dem Buchstabenzug vom Haupteingang der Bibliothek in das Untergeschoss ging. Die Aufstellung erfolgte alphabetisch nach den Vornamen der Teilnehmer und mit den typischen Zuggeräuschen Tsch-tsch-tsch ging es zur Wand der Bücherwürmer auf der jedes Kind mit Photo als selbstgebastelter Wurm verewigt ist. Diese Wand mit den Basteleien und den eigenen Photos stiftet sicher Identität und eine Zugehörigkeit zur Bibliothek als Ort des gemeinsamen Austauschs und der Begegnung.Denn bei fast jedem Besuch will die Mehrheit der Kinder erst diesen Teil der Bibliothek  sehen, ob vielleicht die Bastel- und Malversuche vom letzten Mal schon aufgehängt wurden und ob sie jemanden auf den neuen Photos kennen.

Beide Bibliothekare (und auch deren nichtanwesende KollegInnen) schenken den Kindern die Aufmerksamkeit, die sie brauchen und behalten dabei stets das pädagogische Feingefühl im Auge. Obwohl an diesem Tage die Bibliothek  geschlossen war und keine Kinder anwesend waren, übertrug sich die Begeisterung der beiden Bibliothekare schnell auf uns Teilnehmer und es war sofort spürbar, dass Leseförderung für diese Bibliothek nicht nur eine Floskel ist oder ein Aufgabe, die abgehakt wird, wenn sie erledigt ist und statistisch erfasst wie eine öknomische Größe, sondern hier wird mit Sicherheit Bibliotheksarbeit (http://www.wasserburg.de/de/bibliothek/lesefoerderung/) mit Kindern gelebt und Kindern ein Forum gegeben, wo sie sich artikulieren können.  Soziales Lernen wird in dieser Bibliothek förmlich gelebt. Durch Wahrnehmungs- und Geduldspiele nehmen Kinder aufeinander mehr Rücksicht und lernen Respekt dem anderen gegenüber zu zeigen. Aufgrund der kurzen Zeit wurden nur exemplarisch Veranstaltungen durchgeführt, die bei weitem unter dem breiten Spektrum der sich auf der CD-ROM befindlichen Möglichkeiten blieben. Zu Beginn erhielt jeder eine Piratenverkleidung (Tuch) samt Augenklappe. Diese Veranstaltung ist insbesondere für Schüler der ersten und zweiten Klassen geeignet und diente dem Kennenlernen der „Schatzinsel“ Kinderbibliothek, den Benutzungsregeln und dem Aussuchen von Büchern. Langsam aber sicher „tauten“ die teilnehmenden Bibliothekare auf und es entstand eine lockere Atmosphäre, die den gegenseitigen Austausch erleichterte und bei allen eine Neugier weckte auf mehr lustige und kreative Veranstaltungen, die eine Bibliothek als fröhlichen Ort der Begegnung erlebbar machen.

Dennoch kann in diesem Blogeintrag nicht auf alle Veranstaltungen eingegangen werden, die an diesem Tage ausprobiert wurden wie etwa den unterschiedlichen Möglichkeiten Geschichten lebendig zu machen und der Herangehensweise bei der Vermittlung von Informationen. Zum Abschluss wurde mithilfe des Inhaltes und der pädagogischen Intention von vier ausgewählten Kinderbüchern in Teamarbeit eigene Programme entwickelt, wie Kinder durch die jeweilige Lektüre (z.B. „Der Punkt: Kunst kann jeder“ von Peter Reynolds, Kopf hoch, Fledermaus von Jeanne Willis oder „Der unglaubliche Bücherfresser“ von Oliver Jeffers) zum Nachdenken und spielen angeregt werden. Diese letzte Übung war praktisch der Lackmustest dafür, dass jeder der anwesenden Bibliothekare imstande war innerhalb kürzester Zeit kreative Programmideen für Kinder zu entwickeln. Fazit der eintägigen Fortbildung war sicher, dass Leseförderung begeisterte Bibliothekare braucht und Schulen, die mit Bibliotheken kooperieren wollen, was sich nicht immer als leicht erweist, wie die vielerlei Statements der Gäste zeigten. Dennoch ergaben sich viele Ideen und kreative Verbindungen alleine durch den Erfahrungsaustausch mit den KollegInnen, die auch Tipps verrieten, wie man mit verhaltensauffälligen und desinteressierten Kindern umgeht. Veranstaltungen wie diese setzen Akzente, die im Studium oftmals zu kurz kommen, denn der Bereich Bibliothekspädagogik gewinnt nicht nur im Zusammenhang mit modernen Konzepten der „Teaching Library“ für wissenschaftliche Zielgruppen, sondern auch im Zuge der verstärkten Kooperation von Bibliotheken mit Schulen, Kindergärten und anderen Bildungseinrichtungen an Relevanz (http://www.htwk-leipzig.de/de/studieninteressierte/studienangebot/master/bibliotheks-und-informationswissenschaft/).

Bücher für die ganz Kleinen

In dem Ort Heiligengraben in Brandenburg versucht man das Interesse der Kleinen für das Buch besonders früh zu fördern. Der dorfeigene Kindergarten „Haus der kleinen Strolche“ besitzt eine eigene kleine Bibliothek mit über 200 Medien. Diese Medien konnten nun endlich in einem eigen Raum unter gebracht werden, dort sollen sie in Zukunft dem Alter entsprechend für die Kinder verfügbar und zugänglich sein.

Besonders schön fand ich den Gedanken, dass man gemeinsam mit den Kindern die Antworten auf ihre Fragen sucht. So fördert man nicht nur ihre Freude am Buch, sondern auch ihre Recherchekompetenz. Diese Idee sollte in viel mehr Kindergärten umgesetzt werden, denn in diesem Alter sind die Kleinen besonders neugierig. Diese natürliche Neugier sollte man nutzen, um ihnen zu zeigen, dass es durch aus Spaß machen kann nach der Antwort zu suchen und dabei vielleicht noch andere spannende Sachen zu entdecken.

Aufmerksam geworden durch:
Lohre, Sarah: Frühe Leseförderung via Infobib.de

Früh ins Internet

Früh ins Internet mit den Kindern. Nur wer sich früh an Schwimmen im WWW gewöhnt, wird die notwendige Informationskompetenz in späteren Jahren besitzen. Damit das von Anfang an gut funktioniert hat die nordrhein-westfälische Landesinitiative secure-it.nrw einen Leitfaden für die Grundschule entworfen.

Internet-Fibel für die Grundschule

Quelle:
Internetfibel für die Grundschule auf Nachrichten für öffentliche Bibliotheken in NRW

KIM-Studie 2006: Kinder und Medientechnik

Haushalte, in denen Kinder aufwachsen, verfügen über eine sehr gute technische Ausstattung.

Vom Fernseher (100 Prozent) über Handy (95 Prozent), CD-Player (94 Prozent), Computer (89 Prozent), DVD-Player (81 Prozent) bis hin zu Digitalkamera (57 Prozent) und MP3-Player (42 Prozent). Dies berichtet die Studie „Kinder und Medien 2006“ (KIM-Studie) des medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest.

DVD-Player können dabei nach Selbsteinschätzung der Kinder von ihnen am besten bedient werden. Danach folgt schon das Verschicken von SMS.

Die technische Kompetenz steigt laut Studie erwartungsgemäß mit zunehmendem Alter: So kann ein Drittel der Sechs- bis Siebenjährigen eine DVD abspielen, bei den 12- bis 13-Jährigen beherrschen dies über zwei Drittel.

In den meisten Kinderzimmern zu finden ist der CD-Player, gefolgt vom Kassettenrekorder und dem Radio.

Die KIM-Studie 2006 beschäftigte sich aber auch mit der Nutzung von Compuntern.
Nach den Ergebnissen der Studie benutzen sogar 81 Prozent der Kinder zwischen sechs und 13 Jahren den Computer. Wie zu erwarten war, liegt der Anteil bei Jungen (85 %) neun Prozentpunkte höher als bei Mädchen (76 %). Bei den 12- bis 13-Jährigen nutzen mit 96 Prozent fast alle bereits einen PC.

Der größere Anteil (54 %) sitzt nur ein- oder mehrmals pro Woche am Rechner, 16 Prozent noch seltener. Die häufigsten Nutzungsmotive sind Computerspiele, das Arbeiten für die Schule und Lernprogramme.

Quelle:
KIM-Studie 2006: Kinder können am besten mit dem DVD-Player umgehen via Media Infodienst
KIM 2006 : Immer mehr Kinder werden Computernutzer via MPFS

Informationskompetenz und Kommunikationselektronik

Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass Kinder verdummen, wenn sie mit zu viel Kommunikationselektronik zugestopft werden.

Claudia Wallner hat mit ihrer Diplomarbeit Jugend und Kommunikationselektronik eine qualitativ orientierte empirische Arbeit vorgelegt, die zum ersten Mal intensiver das Thema “Jugend und Kommunikationselektronik” bearbeitet und sich dabei auf die Motive der Eltern, ihre Kinder mit Kommunikationstechnik auszustatten, konzentriert: Die empirischen Ergebnisse sind aufs Erste überraschend. Aber sie passen doch ins Bild unserer ver-rückten Gesellschaft.

Das Vermitteln von Medienkompetenz spielt keine Rolle im elterlichen Haushalt. Anschaffung und Besitz der Kinder zählen, was die damit tun, ist sekundär. “Haben” ist entscheidend, was Kinder mit ihren Sachen tun, bleibt weitgehend ihnen selbst überlassen.

Quelle:
Kollmann, Karl: Kinder und Kommunikationselektronik via telepolis

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