3. IFLA Presidential Meeting

Ich hatte letzte Woche die Möglichkeit, am 3. IFLA Presidential Meeting in Berlin teilzunehmen, das unter dem Motto “Access to Knowledge: Networking Libraries” stand und das letzte unter der Präsidentschaft von Frau Prof. Lux war, bevor Ellen Tise (Südafrika) die Präsidentschaft bis 2011 übernimmt. Diesmal lag der Schwerpunkt auf den islamisch geprägten Ländern und der kulturelle Austausch stand klar im Vordergrund. Zwar war es auch sehr spannend zu erfahren, welche Fortschritte das Bibliothekswesen beispielsweise in Ägypten, Marokko oder Syrien macht, aber genauso interessant waren die Berichte und Vorträge zum Beispiel aus Malaysia oder den Palästinensischen Autonomiegebieten, wo selbst die bibliothekarischen Basisarbeiten oft schwer zu bewerkstelligen sind.

Podiumsdiskussion

Während der zwei Tage und besonders im Verlauf der abschließenden Podiumsdiskussion hatte man das Gefühl, dass der kulturelle Austausch wirklich nicht nur auf dem Papier stattfand, sondern vor allem zwischen den ausländischen Konferenzteilnehmern selbst.

Konferenzteilnehmer
Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung!

Zur Zukunft des Buches

O’Reilly zeigt auf seiner Konferenz, wie die Zukunft des Buches aussehen kann. Gestern ist die erste “Tools of Change for Publishing”-Konferenz:engl: (TOC) des O’Reilly-Verlages zu Ende gegangen. Schmücken konnte sich die Konferenz n unter anderem mit Wikipedia-Gründer Jimmy Wales, Bürgermedien-Pionier Dan Gillmor, Adobe-Chef Bruce Chizen sowie O’Reilly-Gründer Tim O’Reilly.

Untergangs- oder Aufbruchstimmung?
In San Jose überwog auf den ersten Blick die erstere. Wiedereinmal wurde geunkt, dass gedruckte Informationen in 15 Jahren ein Fossil sein würden.

Erinnern wir uns hier Allen Noren vom O’Reilly-Verlag präsentierte Anekdoten, bei denen es Zeitungs- wie Buchverlegern eiskalt den Rücken herunterlaufen dürfte. So erzählten ihm preisgekrönte Studenten, dass “Bücher etwas für alte Leute” seien. Eine Führungskraft habe ihren MBA-Studiengang in Yale absolviert, ohne ein einziges Buch zu kaufen. “Wenn etwas nicht bei Google zu finden war, dann gab es den Text auch nicht”, erklärte der Manager.

Diskutiert wurden auf der Konferenz neue technische Varianten des Buches, von Print-Rechner-Kombinationen bis zum immer wieder verschobenen “digitalen Papier”, bei dem Bücher Hyperlinks besitzen können.

Das so genannte blueBook:engl: , das auf der TOC als Prototyp gezeigt wurde, besitzt eine solche Funktion.

Quelle:
O’Reilly-Konferenz zur Zukunft der Print-Branche via heise online

Mehr zur TOC in einem ausführlichen Konferenzbereicht in Technology Review online: Das Ende des Buchs ist seine Zukunft

Mit der Diskussion, ob die Bücher irgendwann durch das Internet ersetzt werden können und damit auch Bibliotheken, müssen sich Bibliotheken bereits länger auseinander setzen. Natürlich gibt es Bereiche, wo sich abzeichnet, dass das elektronische Medium dem gedruckten einige Vorteile gegenüber hat. Recherchefunktionalitäten, Verlinkungen, Aktualität und Schnelligkeit bei der Verfügbarkeit.
Und gibt es wirklich schon alles im Internet, so dass der Weg in die Bibliothek gespart werden kann, wo ja in der Regel das gedruckte Wort gehortet wird? Die
10 Gründe warum das Internet eine Bibliothek nicht ersetzen kann nennt Mark Y. Herring (übersetzt von Sabine Buroh) bereits 2002. Ich denke, die Argumente haben kaum an Aktualität verloren.

Ein Gipfel für das Urheberrecht

Heute und morgen findet in Brüssel der Erste Copyright-Gipfel:engl: statt. Organisiert wird der Gipfel durch International Confederation of Societies of Authors and Composers (CISAC):engl: , der Dachgesellschaft von Verwertungsgesellschaften aus aller Welt.

The global debate on the future of copyright has reached fever pitch in the industrial, political and creative arenas, and the Copyright Summit will be the premiere cross-industry forum for the open exchange of ideas on the notion, value and future of copyright as well as the role of creators and the collective management of authors’ rights.

It affords authors, artists, creative industry leaders, content service providers, broadcasters, telecom operators, technology experts, political figures, and policy-makers the rare opportunity to meet face-to-face, examine the issues from all angles and forge the best path toward the future.

Teilnehmer kommen von Unternehmen wie Google, Yahoo, Microsoft, EMI, sind Drehbuchautoren und Songwriter, stammen von Creative Commons oder sind europäische Politiker. Für eine große Bandbreite der Teilnehmer ist also gesorgt.

Themen der zwei Tage sind:

  • I’ve Seen The Future
  • Creators in a Digital World
  • A new world for creativity?
  • IP & Copyright – Can Rights Owners Get Some R.E.S.P.E.C.T?
  • The value of copyright in the 21st Century.
  • Should it be free for all… really?
  • Author’s societies – building a new model!
  • Authors’ Rights as the Guarantor of Cultural Diversity
  • The Value of Content in the 21st Century
  • Understanding Mobile and Online Licensing Systems
  • New Revenue Streams… Where’s the money?
  • Creative Industries and Consumer Protection
  • Online Content in the Information Society
  • How can technology improve rights management?
  • Can creators and technology/service providers find a common ground?
  • Are Creators’ Works like Any Other Goods?

Quellen:
Emert, Monika: Urheberrechtsgipfel diskutiert Künstlerentlohnung in der digitalen Welt via heise online
Opening of the first “Copyright Summit”, an Initiative of CISAC to be held in Brussels on May 30th – May 31st:engl: CISAC
Conference Programme:engl: Copyright Summit

Filmindustrie will interoperablen DRM-Standard

Dan Glicksman, seines Zeichens Chef des US-Verbandes Motion Picture Association of America (MPAA :engl: ), äußerte:engl: sich so auf einer vom Branchenblatt Variety:engl: und dem Datenbankanbieter LexisNexis organisierten Konferenz, auf der sich Industrievertreter mit dem Thema Digital Rights Management (DRM) auseinandersetzten.

Dies bedeutet bei weitem keine Abkehr von DRM, wie dies einige Musikkonzerne derzeit debattieren und umzusetzen versuchen, sondern ist weiterhin ein Bekenntnis zum Einsatz von DRM. Nur ist der Filmindustrie inzwischen klar geworden, dass dies nur mit und nicht gegen den Konsumenten geht. Der neue DRM-Standard soll dem Nutzer etwas mehr Spielraum lassen.

“Wir setzen uns dafür ein, die Interoperabilität Wirklichkeit werden zu lassen”. [so Glicksman] Interoperabilität und DRM seien miteinander vereinbar, wenn alle beteiligten Industrien es wirklich wollten.

Quelle:
US-Filmindustrie für neuen DRM-Standard mit Kopierrecht via heise online

Der Hype um Web 2.0

War das Jahr 2006 bereits dem Hype um dieses Phänomen gewidmet, scheint das Jahr 2007 nun völlig verschlungen zu werden davon.
Sicherlich ist nicht abzustreiten, dass sich Web 2.0 aus den Niederungen der Fachleute zunehmend in das “normale Internet” verirren. Die Wirtschaft hat diese finanziellen Möglichkeiten als große Werbplattform für sich entdeckt.

Das erste Mal gab es eine eigene “Expo“:engl: in San Francisco. Diese viertägige Konferenz hatte etwa 10.000 Besucher, die 1500 Dollar pro Ticket zahlten. Oft waren es Programmierer und Unternehmer, die zum deutlich teureren und mit Internet-Promis durchsetzten “Web 2.0 Summit” vergangenen Oktober keine Karten mehr bekommen hatten.

Weltbewegende Neuigkeiten wurden nicht vorgestellt, sondern über den derzeitigen Status Quo berichtet. Neben Erfolgsgeschichten wurde da auch über Aktionen gesprochen, die sich als Blindgänger oder sogar als unternehmensschädlich erwiesen. Opels Versuch, einen Werbespott durch seine Internet-Besucher erstellen zu lassen, endete in vielen Parodien auf benzinfressende Vorstadt-Panzerwagen. Dies zeigt, wie viel bei solchen Aktionen geplant und beachtet werden muss.

Berlin kann sich vom 6. bis 8. November dieses Jahres auf diese organisierte Begeisterung freuen, wenn CMP Technology und O´Reilly Media die erste Web 2.0 Expo hier in Europa veranstalten wollen.

Quellen:
Konferenz-Hype um Web 2.0 via heise online
ausführlich:
Heuer, Steffan: Konferenz-Hype um Web 2.0 via heise online

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