Citavi für Mac vor dem Aus

Da kommt man ein paar Tage mal nicht zum Bloggen und dann sowas: Am 16.09. musste Hans Siem Schweiger von Swiss Academic Software im Citavi-Forum mitteilen, dass man Entwicklung von Citavi Mac eingestellt. Diese Mitteilung ist inzwischen auch schon Thema in den verschiedenen einschlägigen Blogs gewesen.

Dies ist ein herber Rückschlag für alle Nutzer, die seit Jahren auf die Mac-Version von Citavi warten und die sicher zurecht erbost darauf reagieren. Noch letztes Jahr im März hieß es, dass ein Release spätestens 2011 zu erwarten sei. Der damals gezeigte Prototyp versprach viel, das “Look and Feel” eine echten Mac-Programm mit den gleichen Funktionen wie Citavi unter Windows. Gern gehört wurde auch, dass die derzeit unter Virtualisierungslösungen bzw. Parallels durch Citavi erfassten Daten auch unter der Mac-Version zu nutzen sein sollten. Allerdings an all den offenen Baustellen wurde schon damals deutlich, dass noch viel Arbeit vor den Entwicklern lag.

Kernproblem für die Entwicklung eines Mac-Angebotes ist ( und war von vornherein) das .NET-Framework, auf das Citavi für Windows aufsetzt.

Nach verschiedenen Prototypen entschied man sich, da man Kernfunktionen der Windows-Version weiter nutzen wollte für MonoMac, eine Entwicklung die auf Mono beruht, einer Open-Source–Variante des .NET-Frameworks. Leider wurde die Entwicklung von Mono eingestellt und so bietet MonoMac für die Entwicklungen von Citavi keine zuverlässige Perspektive.

Im Forum schreibt die Firma:

Deshalb sehen wir keine Möglichkeit mehr, die Ziele, die wir uns für Citavi Mac gesetzt haben, in absehbarer Zeit zu erreichen und dauerhaft zu sichern. Wir bedauern, die Interessenten für Citavi Mac jetzt enttäuschen zu müssen.

So weit, so vielleicht an manchen Stellen noch nachvollziehbar – zumindest für eine Windows-Nutzerin wie mich, die an manchen Stellen den “Obst-Hype” (trotz einiger Mac-Erfahrung) nicht nachvollziehen kann. Nachvollziehen kann ich allerdings, dass Mac-Anwender nicht begeistert sind, dass sie mittelfristig auch weiterhin auf Virtualisierungslösungen (Tipps im Citavi-Forum) setzen müssen, sollten sie Citavi nutzen wollen. Erboste Kommentare von Citavi-Nutzern, die Geld in der Hoffnung ausgegeben haben, dieses ausgepfeilte Programm bald ohne Probleme auf ihren Macs nutzen zu können, sind bei so einer herben Mitteilung neben dem Imageschaden für Swiss Academic Software eher das kleinere Problem für die Softwarehersteller.

Das Problem, dass das .NET-Framework nicht plattformunabhängig zu nutzen ist, ist nicht erst seit kurzem bekannt und hätte längst auch im Sinne aller Citavi-Nutzer gelöst werden müssen, wie Christian Hauschke in seinem Beitrag anmerkte.

Schon als Betatester für die erste Citavi-Version machte ich darauf aufmerksam, dass eine plattformübergreifende Entwicklung vorzuziehen ist. Das ist jetzt ca. sechs Jahre her. Äonen in Softwareproduktionszyklen.

Durch das Verharren und festhalten an diesem Framework werden nicht nur Mac-Nutzer sondern auch Linux-Nutzer ausgeschlossen. Jonas_kl schreibt dazu in einem Forumbeitrag:

Für mich ist nicht nachvollziehbar, warum Sie lieber eine vierte Windows-Version auf den Mark werfen (die Feinschliff ist, angesichts der schon seit der zweiten Version sehr hochwertigen Funktionalität) als der Linux-Community einen generellen Einstieg zu ermöglichen.

Und nicht erst seit gestern stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoller ist, in einer Zeit, wo Daten in Clouds gespeichert werden und Studierende und Forschende mehr und mehr in einer virtuellen Arbeitsumgebung arbeiten, bei Citavi sich auf mittelfristige Sicht von einer reinen Desktop-Lösung zu verabschieden und eine webbasierte Anwendung voranzutreiben? Die Betriebssystemfrage für den Nutzer wird damit irrelevant.

Gerade für Bibliotheken, die sich für Citavi als einziges unterstütztes Literaturverwaltungsprogramm entschieden haben, ist dies eine schwierige Mitteilung. Regelmäßig sind hier Anfragen zur Nutzung von Citavi unter Nicht-Windows-Betriebssystemen gestellt worden. Mit der Hoffnung, dass zumindest Mac-Nutzer bald berücksichtigt werden können, konnte man grundlegende Entscheidungen zurück schieben, die jetzt nicht nur Citavi, sondern Software-Linzenzerwerbungen generell betreffen, nämlich die Frage: Muss Software, die durch Mittel der Hochschulen erworben wird, generell plattformübergreifend sein oder zumindest auf mehr als einer Plattform funktionieren?

Je mehr verschiedene Literaturverwaltungsprogramme seitens der Bibliotheken angeboten werde, desto weniger Zeit und Support ist für das einzelne Programm möglich. Sehr häufig erfolgt der Zugang intuitiv oder auf eigenen Erfahrungen beruhend seitens der Bibliothekare. Dies war bisher ein großes Plus für Citavi und hat mit dazu geführt, dass das Thema Literaturverwaltung zunehmend in Bibliotheken wichtiger wird.

Bei Citavi setzt man momentan alle Kräfte auf die Fertigstellung von Citavi 4, das neue wichtige Funktionen und häufig gewünschte Erweiterungen erhalten soll. Mit weiteren Ankündigungen ist man jetzt sehr vorsichtig.

Danach planen wir … stopp, wir sollten jetzt zurückhaltender sein. Bei Citavi Mac haben wir zu früh Einblick in unsere Entwicklungsarbeit gegeben und Erwartungen geweckt, die wir enttäuschen mussten. Das ist für uns und alle Betroffenen schmerzhaft. Wir wollen es jetzt besser machen und informieren über das weitere Vorgehen nach dem Erscheinen von Citavi 4.

Ein paar weitere Reaktionen in der Blogwelt:
Köhler, Hergen: Citavi gibt Mac auf, ScienceOutlook, 16.09.2011
Hauschke, Christian: Citavi scheitert an Mac-Version, Infobib, 23.09.2011
Citavi: keine Mac-Version, Urbandesire, 23.09.2011
Stöhr, Matti: Entwicklung von Citavi Mac eingestellt, Literaturverwaltung & Bibliotheken, 28.09.2011
Rajski, Beate: Citavi stellt die Entwicklung für Mac ein, TUHH Bibliotheksblog, 04.10.2011

Neue Austauschplattform zum Thema Literaturverwaltung

Literatur für seine Abschlussarbeit zu sortieren ist ein schwieriges Stück Arbeit. Stück für Stück muss man darauf achten, alle wichtigen Angaben aufzunehmen, die Kommatas, Semikolons und Leerzeichen immer an der richtigen Stelle zu haben und darauf zu achten, dass alle Titelangaben nach dem gleichen Schema erfasst wurden. Heilloses Durcheinander von Zetteln und Änderungswünsche der Prüfer heißen viel Durcheinander und viel Korrekturarbeiten. Heute lassen sich Studierende dabei gerne von Literaturverwaltungssystemen wie Citavi, Endnote, Zotero usw. helfen. Bibliothekare, deren Leidenschaft es ist, Bücher zu katalogisieren ( 😉 ), sehen es mit ihrer Erfahrung im Hintergrund zunehmend als Aufgabe an, ihre Nutzer bei der Verwendung von Literaturverwaltungsprogrammen zu unterstützen.

Das bedeutet, dass bundesweit an vielen Bibliotheken sich viele BibliothekarInnen mit dem Verstehen und um das Vermitteln von Literaturverwaltungsprogrammen bemühen. An vielen Stellen wird daher das Rad immer wieder neu erfunden, wenn es darum geht, Funktionen der Programme zu vermitteln und Hilfsmittel und Schulungen für die Nutzer zu entwickeln. Sicherlich schaut man da immer mal wieder, wie es andere Bibliotheken machen.

Auf dem letzten Bibliothekskongress in Leipzig fand sich dann eine Gruppe um Matti Stöhr und Thomas Stöber, welche sich Gedanken darüber machte, wie man diesen Mehrfachneuerfindungen zum gleichen Problem vermeiden könnte. Es entstand eine informelle Initiative, die eine Informations- und Austauschplattform zu planen begann, die nun (für die Mitglieder dieser Gruppe: endlich) online gegangen ist. Wir bedanken uns hierbei für die Unterstützung und Kooperation von DBV und dem Portal www.informationskompetenz.de. Von Anfang an suchten wir eine enge Verknüpfung mit Informationskompetenz.de, da der dort zugrundeliegende Gedanke eines Gemeinschaftsprojektes bibliothekarischer Arbeitsgruppen der Grundidee unseres Projektes sehr ähnlich ist.

Thomas macht deutlich, dass diese neue Austauschplattform von Ihrer Mitarbeit abhängt. Informieren Sie Ihre Verantwortlichen für Literaturverwaltung über die Existenz dieser Plattform.

Weitere bzw. neue Formen der Zusammenarbeit, nicht zuletzt auch auf individueller, persönlicher Ebene sind sehr willkommen. Der Erfolg der Plattform zu „Literaturverwaltung und Bibliotheken“ hängt schlussendlich von der Bereitschaft, Realisierung und Intensivierung von Kooperationsaktivitäten zwischen den Wissensinstitutionen inkl. seiner MitarbeiterInnen ab…

Bitte nehmen auch Sie an diesem Projekt teil und bereichern Sie so mit Ihrem Wissen und Ihren Fragen die Arbeit der Kollegen und Kolleginnen, die sich mit den gleichen Fragen und Problemen rund um das Thema Literaturvewaltung beschäftigen.

Ziel der Plattform ist es ein Einstiegs- bzw. Ausgangspunkt zu sein, um sich mit den verschiedensten Informationsressourcen zum Thema (Vermittlung) Literaturverwaltung zu beschäftigen und diese Informationen gleichermaßen mitzugestalten. Die Plattform steht daher für alle Interessierte offen und wir hoffen, dass Sie aktiv zu Nachrichten- und Diskussionsinhalten beizutragen, sowie Ihre Arbeitsmaterialien anderen zur Verfügung stellen. Seien Sie ein Teil dieser Kooperation.

Mehr dazu:
Literaturverwaltung & Bibliotheken : Wissenspool und Austauschplattform für Bibliotheksservices im Bereich Literaturverwaltung
Linksammlung, Delicious
Literaturverwaltung im Fokus, Facebook-Gruppe
Literaturverwaltung im Fokus, Newsaggregation auf Netvibes
Didaktische Materialien, auf Informationskompetenz.de

Stöhr, Matti: Neu im Web: Zentraler Anlaufpunkt für bibliothekarische Aktivitäten zur persönlichen Literaturverwaltung, Mailingliste inetbib

Citavi 3 Beta

Was lange währt, wird endlich gut. Citavi 3 soll im November endlich kommen. Der Release-Phase ist vorbei und jetzt kann man mit der Beta-Version in die produktiven Tests gehen. Für Bibliothekare besteht nun die Möglichkeit, Anleitungen anzupassen und sich auf die November-Version vorzubereiten.

Wer Citavi 3 Beta nun testen möchte, sollte auch die Hinweise des Citavi-Teams beachten.

Mehr dazu:
Citavi-Informationsseite

[Kurz] Citavi 3 – Die Preview ist draußen

Das war nach einem arbeitsamen Tag heute ein schöne Überraschung, als ich Twitter aufmachte und dort lesen konnte, das Citavi heute die Preview von Citavi 3 online gestellt hat.

twitter_citavi3_tweet

Man kann das Programm parallel zur aktuellen Version von Citavi installieren. Nur den Picker sollte man nicht ersetzen. Es kann als erstes nur die Literaturverwaltung in vielen Bereichen genutzt und ausprobiert werden, um sich einen ersten Eindruck von den tollen Verbesserungen des Programms verschaffen zu können.

Ich habe mich jetzt eine Stunde lang mit dem Programm beschäftigt und finde alles, was ich bereits bei der Firmenpräsentation auf dem Bibliothekskongress im März gezeigt bekam und was mich begeistert hat, durch Citavi 3 bestätigt.

Viel Neues bei Citavi 3.0

Erste Eindrücke konnte man vom großen Upgrade Citavi 3.0 auf der Firmenpräsentation und am Stand von Citavi beim Bibliothekskongress 2010 erhalten.

Die Leute von Citavi entschuldigten sich auf der Firmenpräsentation für ihren terminlichen Verzug. Citavi 3.0 sollte eigentlich bereits Winter 2009 erschienen sein. Doch man hat sich entschieden, das beste Produkt zu veröffentlichen. Dafür verschiebt man dann lieber den Veröffentlichungstermin.

Bedienbarkeit
Citavi setzt auf eine noch bessere Benutzerfreundlichkeit. “Klarer, einfacher, übersichtlicher” heißt das Motto. Der erste Eindruck des neuen Userinterfaces bestätigt dies erfolgreich. Die neue Oberfläche wirkt kompakter und weniger knubbelig. Es ist modulartig aufgebaut.

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Letzter Tag Bibliothekskongress 2010

Es war ein aufregender Bibliothekartag. Bin ich bei meinem ersten Bibliothekskongress in Leipzig vor drei Jahren und meinen ersten Bibliothekartagen in Dresden und Mannheim noch ziemlich unerkannt durch das Fachpublikum getingelt (trotz eines eigenen Vortrages damals zum Thema DRM), war es diesmal anders. Man könnte fast sagen, diesmal ging die Post ab. Manchesmal bin ich zu einem Vortrag so spät gekommen, dass es nur noch Stehplätze gab, weil ich jemanden zum Unterhalten getroffen habe, den ich lange nicht gesehen habe oder angesprochen wurde, weil mich jemand kennenlernen wollte. Da machen sich wohl mittlerweile auch meine Web2.0-Aktivitäten – oder besser gesagt das Social Networking bemerkbar.

Montag war ich ja noch mehr beschäftigt, mich in Leipzig zurecht zu finden und umzuschauen und wow, jetzt sind wir schon am letzten Tag angekommen. Momentan sitze ich im Zug und versuche ein wenig meine Gedanken zu sammeln. Viel ist in den letzten Tagen passiert. Das neuerworbene Wissen muss sich erstmal setzen und ein wenig ruhen, um bei gegebener Zeit zur Anwendung zu kommen.

Es gab vieles interessantes und auch einiges, was eher enttäuschte. So erstmal ein erster Eindruck.
Super war es, die Leute aus der Bibliotwitter-Bloggos-Facebooker-Sphäre mal live und in Farbe zu sehen und kennenzulernen. Dazu hat heute auch das kleine Treffen am Mittag gezählt. Es war mal wieder überraschend, dass wenn so ein Haufen Gleichgesinnter aufeinander trifft, wie die Bälle und Ideen wie Pingpong-Bälle hinundherwandern. Man mochte da heute an manchen Stellen nicht nur zwei Ohren gehabt haben sondern am besten für jeden der Anwesenden eines. Ich bin jetzt gleich noch eine Spur gespannter, was das Bibcamp3 in Hannover angeht.
Diese Social Networker zogen sich auch durch den ganzen Kongress wie ein roter Faden. Immer wieder waren sie sichtbar auf Twitter, bei der Zukunftswerkstatt, bei Gesprächen auf dem Gang. Leider waren sie weniger sichtbar dort, wo “ernste” Vorträge gehalten wurden. Sie waren nicht vertreten, wenn es um die Vermittlung von Informationskompetenz ging, sie waren nicht vertreten mit aktuellen Themen wie Microformats und ähnlichen beim elektronischen Publizieren… Sie verteilten sich in den Gängen und auf den Vorträgen der Zukunftswerkstatt. Aus der Community waren immer wieder Klagen zu hören, dass innovative Dinge keinen Eingang in das reguläre Programm des Kongresses gefunden haben. Hier ist zu hoffen, dass im nächsten Jahr beim 100. Bibliothekarstag (gendergerecht BibliothekarInnentag) diesem Neuen, unbekannten Raum gegeben wird, sowohl in Form von Raum als auch in Form von Zeit. Neugier kann nur durch Sichtbarkeit erreicht werden, aber eine Umsetzung und ein Einzug in die Gedanken und das Wesen von Bibliotheksarbeit geht nur, wenn auch Ruhe in die Gespräche gebracht werden kann…

Ein zweiter Schwerpunkt meiner Fahrt war der Bereich Benutzung, den Nutzer zu erreichen. Hier gab es vieles Interessantes. Neben dem Vortrag von Dr. Thomas Stöber zum Thema Literaturverwaltung hat mich besonders beeindruckt die Informationen zu den Suchräumen als Beitrag zur Vermittlung von Informationkompetenz. Ich hoffe, dass ich meine Notizen dazu bald als Blogbeitrag fertig bekomme. Literaturverwaltung wurde dann auch weiteres Thema bei einem Treffen mit Herrn Stöber, Matti Stöhr, Frau Josenhans und Martin de la Iglesia. Dort wurde ausgelotet, inwieweit Kooperationspotentiale in diesem Bereich umgesetzt werden können. Passend im Anschluss war dann die Firmenvorstellung von Citavi in der Version 3.0 – auch da wird es im Blog noch einen entsprechenden Beitrag geben. Abgerundet wurde dieser Schwerpunkt mit Mattis Vortrag im Rahmen der Zukunftwerkstatt, wo er seine Ideen und theoretischen Ansätze seines Magisterarbeitsthemas vorstellte.

Jetzt sitze ich ziemlich müde im Zug, habe erstmal nur alles aufgeschrieben, wie es mir in den Sinn gekommen ist. Es werden noch eine ganze Reihe von Einträgen folgen, die sich auf Vorträge des Kongresses beziehen werden.

Import bibliographischer Daten in Citavi

Manchmal ist es wirklich schon hohe Schule, um aus Datenbanken bibliographische Daten in Citavi importiert zu bekommen. Das hat selten damit zu tun, dass Exportmöglichkeiten bei den Datenbank oder Importmöglichkeiten bei Citavi fehlen, aber es gibt so viele kleine Schräubchen, an denen man drehen muss, um die Daten lesbar von A nach B zu bekommen. Mit dieser schwierigen Frage habe ich mich in den letzten Wochen – ich glaube, mittlerweile sind es doch schon Monate – beschäftigt und als Ausgangspunkt die Top-Datenbanken der Unibibliothek Augsburg gewählt. Insgesamt habe ich 106 Datenbanken ausgewertet. Das Ergebnis war ein wenig niederschmetternd.

Insgesamt können nach meinen ausführlichen Tests mit diesen 106 Datenbanken die Daten von 35 Datenbanken ohne größere Probleme aus der Datenbank exportiert und in Citavi importiert werden. Für diese gibt es seit heute eine nun auch öffentlich zugängliche Schritt-für-Schrittanleitung zum Datenimport in Citavi. Die Anleitung wurde in Ergänzung des ausführlichen Informationsangebotes der Augsburger Universitätsbibliothek zu Citavi erstellt.

Die bereits existierende Anleitung “Citavi-Nutzung Schritt für Schritt” wurde ebenfalls aktualisiert, neu strukturiert und durch eine Druckversion ergänzt.

Titeldaten-Export aus der Datenbank und Import in Citavi

[Ergänzung] Eine weitere Import-Liste bietet die Universitätsbibliothek Nürnberg-Erlangen an. [/Ergänzung]

COinS und Citavi

Vascoda war es nur eine kurze Mitteilung wert in ihren Vascoda-News, dass das Portal zukünftig Literaturverwaltungsprogramme besser unterstützt.

NutzerInnen des Literaturverwaltungstools Zotero (Plugin für Firefox) oder von Citavi Picker (für IE und Firefox) können nun vascoda Treffer direkt importieren. In die Trefferübersichten und in den Detailansichten von vascoda sind die Trefferinformationen nun im COinS-Format eingebunden.

COinS steht für ContextObjects in Spans. Sie werden in HTML-Seiten eingebunden und können dann durch entsprechende Programme oder PlugIns herausgelesen werden.

Importiert werden COinS z.B. durch den Citavi Picker und das Literaturverwaltungs-PlugIn Zotero. Auf diese Weise können Metadaten (bibliografische Angaben) von Websiten, z.B. Bibliothekarisch.de, oder aus Katalogen wie dem OPAC der UB Augsburg oder dem Gateway Bayern, bequem in die Literaturverwaltungsprogramme übernehmen.

Öffnen Sie dazu eine Seite, die COinS enthalten. Bei einem aktivierten Citavi Picker z.B. erscheint rechts unten im Browser ein kleines Fensterchen. Mit Klick auf den Link importiert das Literaturverwaltungsprogramm die Daten in das geöffnete Projekt, wo sie dann kontrolliert und weiterverarbeitet werden können.

Der Picker übernimmt an dieser Stelle die in den COinS enthaltenen Metadaten. Bei Übernahme von bibliografischen Angaben zu Büchern werden die vorhandenen Daten übernommen und es wird keine ISBN-Suche durchgeführt.

Beim Online-Katalog der UB Augsburg können Sie so gleich auf einmal alle 10 angezeigten Treffer importieren. Es empfiehlt sich jedoch, auf die Einzelanzeige des Treffers zu gehen, um diesen in Citavi einzuspielen und die Metadaten gleich zu überprüfen. Probleme bei der Datenübernahme gibt es jedoch, wenn die Daten aus der Merkliste übernommen werden sollen, denn dabei werden nur ISBN, Autor und Titel in Citavi importiert und die übrigen Daten müssen später ergänzt werden. Wenn Sie die Daten aus der Merkliste (auch im Vollformat) im Endnote/Citavi-Format exportieren, gibt es sowohl im Gateway Bayern als auch beim OPAC der UBA Schwierigkeiten bei der Erkennung des Dokumenttyps.

Tests mit Vascoda ergaben, dass beim herkömmlichen Export-Import von Metadaten ohne COinS und Picker, sehr wenige Metadaten übernommen werden. Der Dokumenttyp wird nicht richtig erkannt und es werden nur Autor, Titel und Erscheinungsjahr korrekt übernommen. In der Regel fehlt die Quelle, d.h. die Zeitschrift oder der Sammelband incl. der Seitenzahlen. Diese Probleme treten beim Import über COinS und den Picker nicht auf.

In den beiden beschriebenen Fällen empfiehlt sich eine Übernahme der Daten mit dem Picker.

Nutzung von Literaturverwaltungsprogrammen

Bei genauer Betrachtung besonders der Ergebnisse der Umfrage von Sascha Fricke stellt sich mir eine Frage, welche Erkenntnisse aus der Umfrage gezogen werden kann. Wer hat geantwortet? Zu welchem Zweck werden die Literaturverwaltungsprogramme verwendet? Auch bei der Umfrage der Stabi der Hansestadt Hamburg geht es mehr oder weniger nur um die Nutzung einer Literaturverwaltung, wobei noch erhoben wird, woher der/die Hamburgerin kommt und in welcher Form er/sie tätig ist. Und weil es so schön ist, auch die UB Bochum fragt derzeit ihre Nutzer, welches Literaturverwaltungsprogramm sie verwenden. Geht man hier immer davon aus, dass nur Studierende die Frage beantworten und dass die Literaturverwaltung immer für das Studium erfolgt?
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