Endlich ist es raus – Das Bibcamp 7 #bib7 findet statt

Bibcamp… Trommelwirbel … – ja, das 7. Bibcamp gibt es dieses Jahr noch und zwar in POTSDAM.
Save the date: 26. – 27. September 2014

 

Wir hatten ja kaum noch zu hoffen gewagt, aber mutig haben sich die Potsdamer den Staffelstab aufgenommen.

Veranstalter wird der Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule der brandenburgischen Hauptstadt sein – unter der Leitung von Prof. Stephan Büttner organisiert in einer gemeinsamen (studentischen) Projektgruppe mit dem Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin.

All diejenigen, die sich dazu zu Wort melden möchten oder tatkräftig Beistand leisten wollen, können gibt es die Kommentarfunktion des Blogs, die Kommunikationsmöglichkeit über Twitter und nicht ganz so öffentlich ein Mailadresse zur direkten Kontaktaufnahme: bibcamp7 [at] fh-potsdam.de.

Und für alle, die ganz sicher wissen wollen, wo es zum 8. Jahr hingehen soll: Das steht diesesmal im Ausgleich zum letzten Mal bereits fest – es wird nach Leipzig gehen

An dieser Stelle nochmal ein dickes Dankeschön an das Bibcamp-Team von Nürnberg, die in dieser Sache am Ball geblieben sind!!!

Quelle:
Stöhr, Matti: Back to the roots … – das 7. BibCamp 2014 steigt am 26./27. September in Potsdam, Bibcamp

Digibuch – Eine Geschichte des Buches

Vor knapp einem Jahr berichtete ich bereits das erste Mal über das Projekt der Erlanger Buchwissenschaft, die eine digitale Buchgeschichte herausbringen wollten. Kurz genannt wird das Projekt heute “Digibuch”.

Das Projekt wird modular aufgebaut. Fachleute schreiben, prüfen und redigieren die Beiträge. In dieser Hinsicht bleibt man sehr konventionell. Auch wenn das Angebot digital angeboten wird, so werden die gleichen Lektoratsprozesse und Korrekturprozesse wie bei jedem gedruckten Buch durchlaufen. Zugänglich ist Digibuch dann webbasiert, mit einem modularen Aufbau, d.h. es wird keine lineare Geschichte zusammengestellt, die man wie im Buch von vorn nach hinten liest.

Die Strukturierung erfolgt dreiminesional. In der ersten Dimension wird die Buchmedienkommunikation systematisch aufgebaut mit den spezifischen Funktionen und Leistungen eines Buches beschrieben, nicht in den üblichen Schritten Produktion, Distribution und Rezeption. Die zweite Ebene ist die zeitliche Dimension vom 15. bis zum 20. Jahrhundert in Jahrhundertschritten. Als dritte Dimension kommt die Beschreibungstiefe hinzu.

Diese Dimension teilt sich in vier Ebenen, die Günther Fetzer an einem Beispiel aus dem 20. Jahrhundert illustrierte.

Auf der ersten Ebene erscheint ein Artikel über das Verlagssystem des Jahrhunderts, wie sich dieses u. a. im Vergleich zum 19. Jahrhundert verändert hat. Historisch gibt es zwei wichtige Neuerungen, nämlich die Etablierung des Taschenbuchs und die Erfindung der Buchgemeinschaften. Auf der zweiten Ebene findet sich dazu ein Artikel über das Taschenbuchsystem und auf der dritten Ebene erst werden einzelne Taschenbuchverlage dargestellt. Auf der vierten Ebene schließlich wird dann Material eingestellt, Verlagsprogramme, Dokumente und und und.

Hauptzielgruppe sind Wissenschaftler, aber auch interessierte Praktiker aus der Branche. Die erste Ebene ist jedoch ein bewusst nicht wissenschaftlich gestalteter Einstieg in die Materie. In den Hauptartikeln wird bewusst auf ausführliche Zitate und Belegstellen verzichtet und auf eine allgemein verständliche Schreibweise geachtet.

Grundlage für die Gestaltung des Projektes war eine Umfrage, die sich an potentielle Interessierte richtete. Mitte August wurden erste Ergebnisse zu dieser Umfrage veröffentlicht. Bestätigt wurde, dass es ein Interesse an einer digitalen Buchgeschichte gab. Die Resonanz viel recht hoch aus mit 517 ausgefüllten Frageböden. Es wurde ein Bedarf an einer digitalen Variante der Buchgeschichte bestätigt und auch die anvisierten Wissenschaftsgruppen (Studierende und Forschende) der Medienwissenschaften, Buchwissenschaften usw. signalisierten ein Interesse.

Auch eine recht konservative Haltung zeichnete sich durch die Umfrage ab.

Bei der Frage, wie vertrauenswürdig digitale Informationen wirken, gaben vor allem die Buchwissenschaftsstudierenden an, dass sie vor allem auf gedruckte Informationen setzen würden.

Sandra Rühr relativiert dieses ein wenig. Den Studierenden wird seitens der Dozenten beigebracht, dass eher gedruckte als digitale Informationen genutzt werden sollten. Statt auf Kompetenzen wird hier seitens der Lehrenden auf Tradition gesetzt und auf Dauer wird dies nicht tragbar sein. Ein Umdenken ist Pflicht.

Die Konzeptionsphase läuft seit knapp zwei Jahren und derzeit werden für zwei Jahrhunderte Musterartikel verfasst. Ab 2012 sollen dann externe Mitarbeiter für das Projekt gewonnen werden. Momentan arbeitet man auch an der technischen Umsetzung. Um eine relevante Textmenge zu erhalten, rechnet Rühr mit zwei bis drei Jahren. So lange wird es wohl noch dauern, bis erste Ergebnisse zugänglich werden.

Bewusst hat man auf die Möglichkeiten des Internets gesetzt. Die Geschichte des Buches soll nicht nur aus Text bestehen. In der zweiten, dritten und vierten Ebene soll auch Bild- und Tonmaterial integriert werden. Die Ergänzung dieser Medien soll passieren, wenn die Texte fertig sind.

Fetzer integriert das Projekt auch in seine Lehrveranstaltungen. In diesem Semester erarbeiten Studierend in einem Hauptseminar die Grundstruktur von Digibuch und schreiben gezielt Artikel für ein bestimmtes Segment, in diesem Fall das 20. Jahrhundert für den Bereich Funktionen und Leistungen der Buchkommunikation.

Und wie nicht anders zu erwarten kommt die folgende Frage:

Angenommen, das ganze Projekt steht dann in ein paar Jahren: Machen Sie dann nicht gedruckte Lexika wie – ich wage mal das “Sachlexikon des Buches” zu zitieren – überflüssig?

Fetzer macht in seiner Antwort deutlich, dass man hier Äpfel und Birnen vergleicht, da man modular und nicht linear schreibt, so dass auch das “Sachlexikon des Buches” weiterhin notwendig bleiben wird. Rühr betont, dass mit ihrer Buchgeschichte auch eine ganz bestimmte und eine völlig andere Zielsetzung als bei den anderen Nachschlagewerken verfolgt wird, da die digitale Buchgeschichte speziell für das Medium Internet konzipiert wurde. Alle Werke zur Buchgeschichte, ob Sachlexikon oder Digibuch ergänzen sich höchstens.

Zwar gibt es auch bereits verschiedene (umfassende) Buchgeschichten, aber die sind entweder veraltet oder benötigen zu viel Zeit bis zur Veröffentlichung.

Die “Geschichte des Deutschen Buchhandels” von Goldfriedrich / Kapp wurde zwischen 1886 und 1923 publiziert, und die “Anschlussbände” für das 19. und 20. Jahrhundert, herausgegeben von der Historischen Kommission des Börsenvereins, sind mit dem vierten Band jetzt, nach rund zehn Jahren, in der Weimarer Republik angekommen.

Ein Problem der gedruckten Lexika ist, dass von Lexika heute, wie z.B. das “Lexikon des gesamten Buchwesens” in der zweiten Auflage, die ersten Bände bereits veraltet sind, bevor das Gesamtwerk abgeschlossen ist. Bei der webbasierten Digibuchgeschichte liegt der Vorteil darin, dass ein überholter Artikel herausgenommen, ergänzt oder überarbeitet werden kann oder dass ein neuer Artikel problemlos eingefügt werden kann. Als Beispiel nennt Fetzer das E-Book:

Natürlich ist im “LGB2” dazu kein Artikel zu finden, denn der entsprechende Band ist 1985 erschienen.

Wenn man die Frage über dem Artikel “Wikipedia für Bücher?” beantworten möchte, ist die Antwort: Nein, eine Wikipedia ist nicht gewollt. Man möchte seine Fachkompetenz gesichert wissen. Fraglich ist, ob man aber so eine hohe und rasche Aktualität der Beiträge halten kann. Zwei Vorteile sichert man sich aber so: Multimedialität und eine leichtere Ergänzbarkeit.

Quelle:
Wikipedia für Bücher?, Die Marginalglosse, 31.01.2011 – Die wissenschaftlichen Mitarbeiter Sandra Rühr und Günther Fetzer der Erlanger Buchwissenschaft im Gespräch mit Sabrina Kurtz und Hanna Hartberger über Konzeption, Ziele und Erwartungen.

Umfrageergebnis zu: Eine Geschichte des Buches

Februar diesen Jahres wies ich hier im Blog auf ein Projekt der Erlanger Buchwissenschaft hin, die in Kooperation mit der Bayerischen Staatsbibliothek München und der Fachinformationsplattform b2i “Eine digitale Geschichte des Buches” aufbauen möchten. Für die Umsetzung dieser online zugänglichen Buchgeschichte erachten die Macher es als notwendig, mehr über potentielle Nutzer und ihre Wünsche und Zielvorstellungen zu erfahren. Daher führte man eine Umfrage durch, deren Ergebnisse nun in einem achtundzwanzigseitigen Text veröffentlichte.

Greifeneder, Elke et al.: Aufbau und Entwicklung einer digitalen Buchgeschichte : Studie zu Anforderungen und Zielgruppen. – Buchwissenschaft / Universität Erlangen-Nürnberg, 2010 (ALLES BUCH, Studien der Erlanger Buchwissenschaft, Bd. XXXIV). – ISBN: 978-3-940338-16-7.

Leider lassen sich nicht einmal kleine Passagen aus dem Text kopieren :confused: , um hier einen knappen, vom Zitatrecht gedeckten Einblick gewähren zu können, so dass Sie das PDF auch ohne anlockende Auszüge öffnen müssen, um sich über den Inhalt zu informieren.

Eine Geschichte des Buches

Im Blogbeitrag des IBI-Weblogs machte Elke Greifeneder heute auf ein Projekt der Erlanger Buchwissenschaft aufmerksam, die in Kooperation mit der Bayerischen Staatsbibliothek München und der Fachinformationsplattform b2iEine digitale Geschichte des Buches” aufbauen möchten. Sie wollen dabei auch gezielt die Möglichkeiten des Internets einbeziehen. Ziel ist es, die lineare Form des Buches zu verlassen und die Buchgeschichte rund um vier thematische Schwerpunkte aufzubauen. Man setzt dabei auf die Hypertextstruktur, die neben einer zeitlichen und inhaltlichen Verknüpfung auch den Einbau multimedialer Elemente ermöglicht, um so einen umfassenden Einblick in das gesamte Buchsystem ab Erfindung des Buchdrucks zu schaffen. An diesem Projekt beteiligen sich Buchwissenschaftler und -historiker aus Deutschland, Österreicht und der Schweiz.

Bevor man sich nun an diese völlig neue Form für eine digitale Buchgeschichte wagt, soll mit der unten verlinkten Umfrage die Interessen und Wünsche der potentiellen Nutzer erfragt werden. Die Umfrage enthält Fragen zu Ihrem Nutzungsverhalten beim wissenschaftlichen Arbeiten im Internet stellen und welche Inhalte und Funktionen Ihnen bei Onlinequellen wichtig sind.
Der Fragebogen wurde vom Lehrstuhl für Buchwissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie dem Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin entwickelt.

Ermittlung typischer Nutzerprofile einer online verfügbaren Buchgeschichte

Teilnehmer, die ihre E-Mail-Adresse hinterlassen, können einen von zehn Amazon-Gutscheinen im Wert von je 20 Euro gewinnen. Rechnen Sie mit etwa 15-20 Minuten Zeit, um diese Umfrage zu beantworten.