Hugh McGuire (TEDxMontreal): “The Blurring Line Between Books and the Internet”

Hugh McGuire hat in den letzten Jahren viel über neue Buchpublikationsmodelle geforscht. McGuire macht in dem folgenden Vortrag anhand verschiedener Argumente deutlich, weshalb Bücher und das Internet bald eins werden könnten. Auch das Leseverhalten wird sich weiter ändern und die Bewertung dessen, was als wertvoll und “druckenswert” erachtet wird, könnte in nächster Zeit einen Wandel erfahren.

Pop-Up Bücher Ausstellung im Bowdoin College: nicht nur für Kinder

In der Bibliothek des Bowdain College in Brunswick, Maine findet eine Ausstellung über Pop-Up Bücher statt. es handelt sich um eine Sammlung eines ehemaligen Studenten: Harold M. Goralnick.

Neben dem Video, bietet die Bibliothek auch eine Virtuelle Führung auf ihrer Seite.

Wieviel Nebenbei braucht ein E-Book?

Das Buch ist ein Buch und bietet Informationen. Das E-Book ist ein elektronisches Buch und es bietet Informationen. Das ist momentan der Stand des E-Books, oder? Es ist meist genauso schwarz-weiß wie ein normales Buch, zumal wenn es für die bestehenden E-Book-Reader konzipiert wurde und für wissenschaftliche Belange oder Kinder kein buntes Material hinzugefügt werden musste.

Okay, dann kann ich auch das normale Buch kaufen, wenn ich auf eine Suchfunktion nicht angewiesen bin, oder?

In ihrem Kommentar stellt Börsenblatt-Redakteurin Sandra Schüssel zum E-Book-Roman nun folgende Behauptung auf:

“Multimediales Zusatzmaterial wird ein Grund sein, sich einen Roman als E-Book zuzulegen.”

Tatsächlich? Werden wir eine weitere Unterteilung der Bücher finden vom Trabbi bis zum Ferrari? Wird die Entwicklung so verlaufen, Ausgabenvielfalt statt Themenvielfalt? Momentan übertragen die meisten Verlage ihre Bücher doch eins zu eins ins Digitale und noch wird darüber gestritten, ob man das überhaupt tun sollte. Genau diesen Eindruck gewinne ich immer wieder bei den Diskussionen Print versus Elektronisch, besonders wenn es um die Argumente rund ums Urheberrecht geht.

Frau Schüssel sieht nun einige Verlage, die mittlerweile anders an die E-Book-Produktion herangehen und in das Zentrum ihrer Betrachtungen die Frage stellen, was einen echten Mehrwert für den Nutzer bietet. Hier an dieser Stelle verlässt sie dann jedoch ihre Argumentation für den Roman und wechselt eher in den Bereich der wissenschafts- und lernbezogenen Bücher, für die ein vorlesender Fremdsprachentrainer, ein interaktives Quiz bestimmt tolle Ergänzungen sind. Doch wie will man solche Mehrwerte bei Romanen schaffen? Ist das Zögern der Belletristikverlage nicht auch nur ein Zeichen für eine gewisse Ideenlosigkeit? Wie wäre es mit einem längeren Trailer für ein “Buch zum Film”, dreidimensionale Karten für Fantasy-Reiseromane und tolle Darstellungen der Charaktere?
Eine Frage hat die Verlage natürlich auch beschäftigt?

Braucht man Videos, wenn der Text doch das “Kino im Kopf” in Betrieb setzt?

An dieser Stelle muss man sein Zielpublikum genauer definieren als früher: Leser, die lieber Filme schauen würden, als den Roman zu lesen; Leser, die einen geschichtlichen Hintergrund genauer beleuchtet wissen möchten; Leser, die interaktiv den Erzählstrang beeinflussen wollen… Für einen Teil der Leser kann also ein Video, also Zusatzmaterial ein Grund sein, sich den Roman elektronisch zuzulegen. Ein gedrucktes Buch kann hier sicherlich nicht mithalten. Auf dieses Publikum zielen wohl die großen Verlage wie Bastei Lübbe und Rowohlt. Vorbilder sind wie immer in den USA zu finden, wo bereits heute angereicherte E-Books zu einem teureren Preis verkauft werden als Hardcover-Romane. Ich finde diese Idee unbefriedigend. Einfach nur etwas dazu packen kann jeder. Ich pack meine Texte auch online. Würde ich sie nicht mit Links versehen, mit Filmen verknüpfen, sie über viele Kanäle verteilen, könnte ich mich auch mit Freunden zusammensetzen und darüber diskutieren (was hier im Blog schriftlich ja jederzeit möglich ist) oder in meinem Kämmerchen auf ein Stück Papier schreiben… E-Books sollten das digitale Medium nutzen, Passagen vielleicht mit der passenden Musik untermalen, interaktive Erzählstränge ermöglichen, Methoden der Spieleführung einsetzen, Buchillustrationen mit animierten Szenen zeigen oder eine Wahl zwischen verschiedenen Buchversionen anbieten. Warum nicht die erste Ausgabe von Alice im Wunderland digital lesen oder eine mit modernen Bildern? Und bunte Schrift bei den Unterhaltungen …

An Ideen mangelt es vielleicht doch nicht, aber wohl wie in vielen Bibliotheken am geschulten Personal, welches das Know hat, neue Dinge zu gestalten, an Menschen, die bevorstehende Veränderungen anmahnen und darauf dringen, sie auch umzusetzen. Die Verleger müssen sich Experten suchen, wo sie diese vielleicht nichtmal vermuten. Sie benötigen Könner, die sich gleichermaßen mit Text, Video und Audio auskennen. Um bei der Autoanalogie zu bleiben:

Ein Kutschenbauer hatte andere Qualifikationen als ein Kfz-Mechaniker.

Quelle:
Schüssel, Sandra: Multimediale E-Books: Mehrwert bringt Umsatz, Börsenblatt.net

Der erste Twitter-Roman

Wie viele Tweets sind ein Buch? Es sind genau 3700.
Der amerikanische Autor Matt Stewart schreibt den ersten Twitter-Roman, namens: The French Revolution. Im 15 Minuten Takt wächst das Werk und jeder kann mitlesen und kommentieren. Mit diesem Experiment versucht der Autor altes und neues Medium zu verbinden. Ob das gelingt, steht auf einem anderen Blatt, doch eins ist dem Autor gewiss: Aufmerksamkeit. Dass das Werk gut ist, heißt das aber noch lange nicht. Es ist aber eine gute Marktingstrategie, die vielleicht auch ans Medium Buch heranführt.

Quelle:
Hugendick, David: 3700 Tweets sind ein Buch. In: Zeit Online

Einigung zum Kopienversand schafft nur Probleme

Der digitale Kopienversand ist Verlagen schon länger ein Dorn im Auge. Ihrer Meinung verstößt dies gegen das Urheberrecht. Daher dürfen nur sogenannte Bildkopien versendet werden, die nicht dauerhaft gespeichert werden dürfen.
Der bereits geschlossene Kompromiss zur Beilegung des Streites um Online-Bücher ist unzureichend und schafft mehr Probleme, als es löst.
Rainer Kuhlen, Pressesprecher des Aktionsbündnisse für meint, dies widerspricht den „Optionen, die sich heute durch offene Publikationsmodelle ergeben können” und die Befürwortung von DRM, „zu einer Zeit, in der Steve Jobs von Apple rät, Digital Rights Management (DRM) von den Musikobjekten zu entfernen, weil es zum einen sowieso nichts nutzt und für die Anbieter auch zu teuer wird“ kann auch nicht der richtige Weg sein.

Quelle: Gehring, A. Robert: Wissenschaft: Einigung zum Kopienversand schafft mehr Probleme, als sie löst via irights.info

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