Aus aktuellem Anlass: Morgen wird ein neuer "Offener Bücherschrank" in Wien-Ottakring eröffnet

Da Standard“, ein österreichisches Onlineprojekt der Zeitung Der Standard, das sich um die mediale Integration von Nachwuchsjournalisten mit Migrationhintergrund bemüht, berichtete am 10.06. durch Olivera Stajic von der bevorstehenden Neueröffnung eines “Offenen Bücherschranks” in Wien-Ottakring. Stajic griff einen Artikel von Karl Gedlicka im Standard vom 8. Juni auf und poträtierte in einer Bilderschau die Entwicklung des neuen Büchertauschplatzes.  Gedlicka stellt fest, dass sich seit der Existenz des ersten Bücherschranks im Februar 2010 “diese Art des kostenlosen Nehmen und Gebens zu einer regelrechten Erfolgsgeschichte” entwickelt hat. Die Schlagzeile lautete: “Zwei Architekten und ein Künstler haben sich ausgetobt, und so schaut der neue Bücherschrank auch aus.”

Der einladende Slogan für alle Bücherschränke der Stadt Wien lautet:

So einfach geht es. Sie können Bücher nehmen.
Sie können Bücher geben. Keine Anmeldung.
Keine Kosten.

Auf der Webseite steht, dass der Entwurf des Schrankes in einen Vor-Ort-Diskurs tritt und sich mit seinem Slogan dem Konzept des Marktes entgegenstellt.

Herkömmlichen Bibliotheken vermögen dieser unbürokratischen, kostenlosen, niedrigschwelligen und unkomplizierten Variante hierzulande bisher noch nichts dergleichen entgegenzusetzen, um mehr Menschen an der Lesekultur teilhaben zu lassen als bisher.  Das Besondere daran ist, dass der Bücherschrank die Vielfalt der Sprachen, welche in Ottakring gesprochen werden, widergespiegeln soll, indem Bücher in den Muttersprachen der Bewohner fester Bestandteil werden. Im Gegensatz zu den vielen anderen “Offenen Bücherschränken” im deutschsprachigen Raum, scheint mir dieser neue Bücherschrank wohl einer der wenigen zu sein, der sich in einem Stadtbezirk befindet, der durch kultureller Vielfalt gekennzeichnet ist. Weitere “Offene Bücherschränke” sind demnächst im Heinz-Heger-Park und in der Gumpendorffstraße geplant. Sehr beeindruckend ist auch das Logo, das für die Wiedererkennbarkeit aller Bücherschränke der Stadt Wien steht und von Frank Gassner entwickelt wurde.

An dieser Stelle sollten unbedingt auf die Entwickler und geistigen Masterminds der “Offenen Bibliotheken”, Clegg und Guttmann eingegangen werden.  Weiterlesen