[Bericht] BücherFrauen und Bibliotheken

In der Stabi Hamburg hat heute die Veranstaltung “BücherFrauen und Bibliotheken: Woman in Publishing, Information and Libraries” stattgefunden. 1990 hat sich das Branchennetzwerk1BücherFrauen – Women in Publishing” gegründet, um die Interessen von Frauen in Verlagen, im Buchhandel, als Übersetzerinnen, Agentinnen und als Frauen in Berufen rund um Buch und Medien besser zu vertreten. Das machen sie mit Publikationen, Fortbildungsangeboten, Lobbyarbeit und ihren Aurftritten in der Social Media Welt. Themen sind dabei die Vereinbarkeit von Beruf und Elternschaft, die Verbesserung ihrer Situation in der Arbeitswirklichkeit2.

Bibliotheken wie die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky sind seit einem Jahrhundert Arbeitgeber für Frauen und werden seit etwa einem Jahrzehnt auch auf den hoch dotierten Führungspositionen durch Frauen vertreten. Dies war Grund genutz, um Stabi und BücherFrauen zu einem Austausch mit Interessierten zusammen zu bringen. Es ging um einen Austausch von Erfahrungen, Positionen und Visionen für die weibliche Berufstätigkeit, um gegenwärtige und zukünftige Arbeitsaufgaben und Arbeitsmodelle von und mit Frauen.

Organisiert hatte dieses Treffen, das sich an weibliche und männliche Interessierte richtete, die Gesellschaft der Freunde der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. Podiumsgäste waren:

  • Prof. Dr. Gabriele Beger, Direktorin der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
  • Dörte Kanis/Nadine Wedel, Regionalsprecherinnen der Hamburger BücherFrauen
  • Karina Schmidt, Bundesvorsitzende der BücherFrauen 2010-2012
  • Prof. em. Birgit Dankert, Beirätin BücherFrauen, Vorsitzende der Gesellschaft der Freunde der SUB.

Insgesamt war dir Runde der Gäste so überschaulich, dass jeder sich kurz vorstellen konnte. Anwesend waren noch studierende Geisteswissenschaftlerinnen, die sich eine Arbeit in der Buchbranche oder Bibliotheken vorstellen konnten, Bibliothekarinnen und ein Bibliothekar, Lektorinnen sowie Vertreterinnen von Verlagen.

Frau Beger stellte in einer kleinen Präsentation die Stabi vor. Die Historie und die Aufgaben kann man gerne auf den Seiten der Stabi nachlesen. Wichtig ist, dass Frau Beger verdeutlichen konnte, dass sich der Beruf verändert. Der elektronische Bestand, 2011 ca. 1 Million Medieneinheiten, wird immer mehr genutzt. Von 2009 zu 2011 wurden E-Books um das 3,5fache häufiger angeklickt und bei Open-Access-Beiträgen verfünffachte sich die Nutzung sogar fast. Damit seien ältere Arbeitnehmer immer wieder mal überfordert und man müsse sie schrittweise in eine digitale Welt mitnehmen. Für die Europeana digitalisiert man derzeit Zeitungen und hat bereits zwei Millionen Seiten gescannt. Zudem betreibt die Stabi derzeit acht Dokumentenserver, u.a. für das elektronische Pflichtexemplar3, für die ViFas der Sondersammelgebiete der Bibliothek, einen Verlagsserver4, einen für die GIGA-Journal-Familie (OA)5 und sie übernimmt das Hosting von Repositories für andere Hochschulen in Hamburg.

Die Stabi selbst bietet 250 Stellen für FAMIs (10 davon in Ausbildung), BibliothekarInnen (gehobener Dienst), IngenieurInnen und technische Berufe (gehobener Dienst), wissenschaftliche MitarbeiterInnen (höherer Dienst, u.a. dort viele InformatikerInnen) sowie wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte. Die Anforderungen an die KollegInnen ändern sich, denn die Nutzer von heute haben entsprechende Erwartungen, die auch bedient werden müssen.

Beger betonte, Bibliotheken müssen auf die neuen Tatsachen reagieren. Das Internet sei längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die jungen Nutzer gehen ganz selbstverständlich damit um und sehen keine künstliche Grenze mehr wie eventuell ältere. Sie nutzen die Clouds und speichern, verwalten und verknüpfen Informationen dort. Außerdem erwarten sie einen geräteunabhängigen Zugang zu ihren Informationen von jedem Ort der Welt. Dorthin geht die Reise und darauf müssen Bibliotheken reagieren und somit auch die Menschen, die das umsetzen müssen.

Bibliotheken müssen wie Wirtschaftsunternehmen die Trends beobachten6 und die eigenen Bibliotheksangebote müssen darauf ausgerichtet werden. So wird die Stabi auch bei den elektronischen Medien einen Großteil der Produkte elektronisch beziehen, aber daneben wird es eigene elektronische Bibliotheksangebote geben. Als ein Beispiel nannte Beger “HamburgWissen digital“. Hier ist die Stabi federführend beim Aufbau einer digitalen Landesbibliothek in Zusammenarbeit mit etwa 20 Kooperationspartnern. Die Bibliothek setzt an dieser Stelle auf Goobi. Weitere digitale Angebote sind die Fachportale oder die bereits oben erwähnten Repositorien. Auch bei den elektronischen Katalogen setzt man auf Weiterentwicklung durch Suchmaschinenoptimierung, Anreicherungen wie bspw. mit Table of Contents, Einsatz von Discovery-Lösungen (Beluga, in Zusammenarbeit mit anderen Hamburger Bibliotheken), Angebot von Open Data und Linked Open Data. Hinzu kommen Apps, das Blog, Twitter, Facebook & Co7, um auch neue Nutzer(gruppen) zu finden, die man sonst mit bisherigen Angeboten nicht erreichte. Auch werden Forschungsinformationssysteme8 zukünftig im Angebot der Bibliothek zu finden sein.

Nach der Beschreibung der sich ändernden Aufgaben und Berufsanforderungen kam Frau Beger zurück auf das Thema Frauen in der Bibliothek. Vor 100 Jahren arbeiteten nur Männer in der Bibliothek. Ab den 1930er Jahren waren auch unverheiratete Frauen als Arbeitnehmerinnen zugelassen. Mit einer Heirat schieden diese aus, da sie nun versorgt waren. Heute gibt es deutlich mehr Frauen in Bibliotheken. Die Situation an der Stabi ist jedoch recht ausgewogen. Das liegt unter anderem am Gleichstellungsplan, in dem Regeln für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf enthalten sind, für die Personalentwicklung (z.B. für das draufsatteln eines Master- berufsweiterqualifizierender Abschluss), das Angebot eines Gesundheitsmanagements9 und Jahresfeedbackgespräche10.

Frau Dankert leitete nun über zu Frau Schmidt, da die Arbeitssituation in der freien Wirtschaft anders aussieht. In der bereits erwähnten Studie zum 20 Jubiläum der BücherFrauen, so Schmidt, seien Bibliotheken nicht enthalten, da sie zum öffentlichen Dienst zählten. Diei Ergebnisse der Studie zeigten jedoch ein schockierendes Bild. Die Frauen eine eine große Leidenschaft für die Materie, sie seien oft gut qualifiziert, häufig sogar mehrfachqualifiziert und anfangs seien die Einstiegsbedingungen für Mann und Frau gleich. Die Schere beginnt jedoch immer mehr auseinander zu klaffen, je länger die Personen dabei sind und je höher die Position sei. In vergleichbaren beruflichen Stellungen gäbe es einen Einkommensunterschied von 28 Prozent zwischen Frauen und Männern. Im Bundesdurchschnitt aller Berufe läge dieser bei etwa 23 Prozent. Auch der Anteil der Frauen in Führungspositionen entspräche nicht dem eigentlichen Anteil der Fauen in dieser Branche, der bei 80 Prozent läge.

Die Erwartungen der Frauen änderten sich auch. Junge Frauen heute möchten Beruf und Familie miteinander vereinbaren können und sie möchten auch Karriere machen. Die Buchbranchen verlören immer wieder hochqualifizierte Frauen, weil diese kein berufliches Weiterkommen sähen. Die Power der 80 Prozent müsste doch da was bewirken und das Problem überholter Strukturen aufbrechen können.

Frau Beger wies darauf hin, dass in der Stabi die Situation zwischen Männern und Frauen bei etwa 50:50 lege. In der Direktion gäbe es drei Frauen und drei Männer. In der mittleren Leitungsebene würden derzeit Frauen überwiegen, denn obwohl man ein ausgewogenes Verhältnis anstrebe, zähle letztendlich die Qualifikation. Ein ausgewogenes Verhältnis sei im Gleichstellungsplan enthalten. Durch die Zugehörigkeit zum Öffentlichen Dienst habe es die Bibliothek besser als die Buchbranche. Dort müsse das Gendermainstreaming mehr ins Bewusstsein gebracht werden.

Die Bibliothek selbst setze auch Instrumente der freien Wirtschaft ein, um die Leistung der KollegInnen zu steigern. Wichtig sei eine ausgewogene Mischung von Männern und Frauen, jungen und alten KollegInnen. Die Anstellungen früher seien auf Langfristigkeit angelegt. Das führt aber zur Zeit dazu, dass immer häufig Stellen erstmal nur befristet ausgeschrieben werden, um zu sehen, ob die Person überhaupt in das Team passe, aber auch Leiharbeiter und Projekte wären eine Folge dessen.

Schmidt wies darauf hin, dass die Frauen in der Buchbranche ihren Beruf häufig aus starken instrensischen Gründen wählten, z.B. weil sie Bücher lieben, gerne mit Worten und Texten arbeiteten, sie seien aber auch relativ schnell bereit, harte Konsequenzen zu ziehen, wenn sie kein Fortkommen sähen. So können sie intrensisch zwar zufrieden sein, aber der Job in einem Verlag, der eben kein 8-Stunden-Tag sei, wäre dann beispielsweise nicht mit der Famlie vereinbar. Die Arbeitgeber selbst müssten erkennen, dass Frauen gefördert werden müssen, weil sie es wer sind, nicht weil sie so arm dran sind, dass sie gefördert werden müssen.

Dankert fragte in die Runde, welche Modelle man schaffen könne, um Verbesserungen im beruflichen Aufstieg für Frauen zu erreichen und auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für die Betroffenen zu erhöhen, zumal Lebenskonzepte und Arbeitsmodelle sich ändern. Deutlich wurde bei dieser Diskussion, dass die Anforderungen im Beruf stetig steigen, dies jedoch keine geschlechterspezifische Tatsache sei. Schmidt sprach von einer schleichenden Prekarisierung von Berufen, die hauptsächlich durch Frauen ausgeübt wurden. Dabei berief sie sich auf die Studie MehrWert. Könnte die geringere Bezahlung u.a. daran liegen, dass Frauen sich realistischer oder geringer einschätzten, fragte eine Teilnehmerin daraufhin. Gibt es Tarifverträge für dies Branche oder wäre diese zu sehr dereguliert:
Schmidt antwortete darauf, dass es zwar Tarifverträge gäbe, aber die Verlage sich nicht daran halten müssen.11 Dies führe jedoch zu Problemen gerade auch in Bezug auf Volontariate. Eine der Studierenden berichtete, dass es Volontariatsangebote gäbe von Verlagen, die bereit waren, für zwei Jahre um die 500-600 Euro im Monat zu zahlen, also einen Bruchteil dessen, was eine ausgebildete Kraft erhielte, dennoch müsse der Volontär hohen Anforderungen gerecht werden (Bewerbung, Doktortitel, Berufserfahrung etc.) Schmidt(?) antwortete, es gäbe innerhalb des Börsenvereins eine Gruppe, die eine Mindestbezahlung für Volontariate anstrebe.

Dankert führte die Diskussion auf die Prekarisierung zurück. Schmidt führte dazu aus, dass man darunter die geringere Bezahlung verstände, welche im Vergleich zu anderen Ländern gezahlt würde, sobald eine Beruf zum “Frauenberuf” würde. Eine allgemeine Forderung war herauszuhören, dass das Geschlecht eines/r ArbeitnehmerIn keinen Einfluss auf die Bezahlung haben darf.

Es stellte sich dann die Frage, wie die Entwicklung in der Buchbranche durch die fortschreitende digitale Technik weitergehe, ob dadurch dieser “Frauenberuf” wieder stärker für Männer interessant sei und Frau abgeschreckt würden, d.h. ob die Branche geschlechtermäßig “zu kippen” drohe. Dem wurde wiedersprochen. Frauen beschäftigten sich heute mehr mit diesen Themen. Beger berichtete, dass sich ursprünglich Männer sehr stark mit IT beschäftigten, aber dass zunehmend auch Frauen diesen Bereich für sich entdeckten. Schmidt merkte an, dass man bei der Weiterbildung der BücherFrauen auf Online-Seminare setze und diese zunehmend ausgebucht seien. Es sei eher eine Generationenfrage, was die Angst vor der Technisierung angehe.

Der Freundeskreis der Stabi, die BücherFrauen und auch Frau Beger begrüßten im Fazit diesen Austausch und wünschen sich zukünftig regelmäßig (mind. einmal im Jahr) einen solchen.

  1. Ca. 900 Frauen haben sich in diesem Netzwerk zusammengeschlossen. []
  2. Zur Erfassung der Arbeitswirklichkeit gab es zum 20. Jubiläum 2010 eine entsprechende Studie unter dem Titel MehrWert. []
  3. Dies wird behandelt, als gäbe es eine einfache Lizenz dafür, d.h. dieses Pflicht”exemplar” ist nur in den Räumen der Bibliothek zugänglich. []
  4. Auf diesem Server werden experimentelle Angebote ausprobiert. So arbeitet man beispielsweise mit DeGruyter zusammen, der ein Lexikon herausgegeben hat. Nach einem halben Jahr, wenn beim Abverkauf der Printausgabe kein nennenswerter Gewinn mehr zu erwarten ist, wird dieses Lexikon mit dem Stand der Druckausgabe dann über den Server zugänglich gemacht. Gleichzeitig sind die Artikel mit einem Wiki verknüpft, in dem nun das Lexikon auch aktualisiert werden kann. Nach zwei Jahren wird dieses Angebot geschlossen, es wird eine zweite Printausgabe herausgegeben und nach einem halben Jahr beginnt das Spiel von Neumen. []
  5. Hier werden Erfahrungne auch für kleinere Verlage gesammelt, da diese sich oft nicht trauen zu experimentieren. []
  6. Es gibt entsprechende Trendberichte, z.B. den Horizon-Report. []
  7. Auch hier gibt es Änderungen bei den Anforderungen, z.B. mehr IT-Bezogenheit, Social-Media-ManagerIn usw. []
  8. An der Ossietzky-Universität ist gerade ein Forschungsinformationssystem ausgeschrieben, welches die unterschiedlichsten Plattformen, z.B. Repositorien, Hochschulbibliographie, E-Learning-Angebote miteinander verknüpfen sollen. []
  9. Hiermit soll das Wohlbefinden am Arbeitsplatz trotz Arbeitsverdichtung gesteigert werden. Maßnahmen dafür sind Teilzeitangebote, Telearbeit, wobei diese an der Stabi hauptsächlich für Männer interessant zu sein scheint, die daheim ein Kind betreuen wollen, Gleitzeit, Bewegungspausen, Ruheräume, Schultermassagen, Vorsorgeuntersuchungen, Gefährdungsbeurteilungen und die Jahresfeedbackgespräche. []
  10. Die Stabi hat am Wettbewerb “Bester Arbeitgeber” teilgenommen. Dabei erhielt sie gute Noten dafür, dass die MitarbeiterInnen die Ziele des Hauses kennen, sich damit identifizieren und die “KundInnen” in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen. Problematisch jedoch wurde die interne Kommunikation bezeichnet. Um die Gesprächsbereitschaft und die Knackpunkte innerhalb eines Teams zu erkennen, setzt man auf folgendes Prinzip: Jeder muss sich selbst einschätzen und auch die KollegInnen des Teams schätzen einen ein (Fragebogen). Diese Einschätzungen werden miteinander verglichen und dann wird in einem moderierten Gespräch daran gearbeitet. So sollen Stärken gefördert werden oder notfalls durch die Schaffung von Trainings- und Weiterbildungsmöglichkeiten das Arbeitsklima und die Arbeitseffizienz verbessert werden. []
  11. Die beiden Verlagsvertreterinnen vom Rowohlt-Verlag wiesen kurz darauf hin, dass der Rowohlt-Verlag übertariflich bezahle. []

Das Drama um “21 gute Gründe”

Die Druckversion des Strategiepapiers “21 gute Gründe” wurde jetzt vom VDB veröffentlicht. Im Vorwort von Barbara Lison heißt es:

Hier haben Sie schon einmal die Gelegenheit, den journalistisch bearbeiteten Text und die Standards für Öffentliche Bibliotheken und Hochschulbibliotheken sowie das Musterbibliotheksgesetz zur Kenntnis zu nehmen.

Kritik scheint nicht sonderlich willkommen zu sein bei den Verantwortlichen für das “Strategiepapier”. Es scheint eher die Strategie zu herrschen: Augen zu und durch, wir machen doch, was wir wollen. Die Änderungen sind wirklich mehr als sparsam in die “geänderte” Fassung des Textes eingeflossen.

Als Autoren dieses so leider unbrauchbaren Schriftstückes werden in der Danksagung von Barbara Lison genannt:

Mein ganz besonderer Dank gilt den Mitgliedern der Arbeitsgruppe, die die Basistexte verfasste (Gabriele Beger, Ulrich Hohoff, Hella Klauser, Heinz-Jürgen Lorenzen, Cornelia Vonhof, und Ulla Wimmer) sowie Anne Buhrfeind für die journalistische Erarbeitung der endgültigen Textfassung.

Da ist es wohl als mißglückt zu bezeichnen, was aus der ursprünglichen Idee – Politiker zu informieren, den BibliothekarInnen, die das übernehmen sollen, entsprechende Argumente zur Hand zu geben – geworden ist.

Beliebte Sätze sind weiterhin enthalten. Zwar heißt es nicht mehr

Bibliotheken? Stimmt. Die gibt’s ja auch noch.

sondern

Bibliotheken? Stimmt. Da gehen ja so viele Leute hin!

Das bessert das Problem nicht. Es wäre genau die Wortwahl, die ich wählen würde, um etwas sehr sarkastisch zu untermalen und es damit genau negativ zu meinen. Das ist der erste Schmankerl. Über mehr muss man glaube nicht reden, außer über den Umfang, der mit 17 Seiten und 21 Gründen immer noch als zu lang zu bezeichnen ist.

Ein Blick auf die Autoren und ein Blick auf die Standards für Hochschulbibliotheken lässt die Frage aufkommen, wo die ausgeschriebenen Experten für diesen Bereich zu Wort gekommen sind? Die Autoren des Werkes sind mehr als nur ÖB-lastig.

Die BID wird in Kürze die neue Image-Broschüre für die deutschen Bibliotheken in einem Vorabdruck publizieren. Die Publikation in einer ausreichend großen Auflage für den Einsatz vor Ort planen wir für Anfang des kommenden Jahres.

Die Kritik an diesem Werk wurde jedoch bewusst weggebügelt und unter den Tisch gekehrt. Kleinigkeiten wurden geändert, an die großen Probleme des Papiers wurde sich jedoch nicht herangewagt. Dies ist nicht dienlich, die Bibliotheken, die das Papier letztendlich verkaufen sollen, davon zu überzeugen und mit dem notwendigen Enthusiasmus anzustecken, der für eine überzeugende Lobbyarbeit notwendig ist.

Quelle:
Bibliothek & Information Deutschland (BID): 21 gute Gründe für gute Bibliotheken

Anmerkung:
Ich habe inzwischen die Knolle Murphy (978-3-407-79898-5) gelesen.
Nett, aber doch ein wenig ungeeignet für die Werbung.

Veranstaltungshinweis zum Urheberrecht

Der John Jacob Astor Award in Library and Information Science wird 2008 zum sechsten Mal durch die Checkpoint Charlie Stiftung in Berlin vergeben – zum ersten Mal allerdings an eine deutsche Kollegin!

– Einen herzlichen Glückwunsch an Frau Dr. Beger. –

Daher freut sich der Veranstalter, die Initiative Fortbildung für wissenschaftliche Spezialbibliotheken und verwandte Einrichtungen e.V. besonders, Frau Dr. Beger für einem Vortrag gewonnen zu haben.
Am 23.05.2008 stellt die Preisträgerin in Berlin die Frage: “Was ist wirklich drin in den Urheberrechtskörben? Die Neuregelungen im deutschen Urheberrecht”.
Dank der Checkpoint Charlie Stiftung wird diese Veranstaltung kostenlos angeboten. Der Veranstaltungsort ist allerdings noch nicht bekannt.

Mehr Informationen:
Programm
Initiative Fortbildung für wissenschaftliche Spezialbibliotheken und verwandte Einrichtungen e.V.
The John Jacob Astor Award in Library and Information Science:engl:

Open Access und die Bibliotheken

Mit dieser Frage beschäftigt sich Prof. Dr. Gabriele Beger in einem Interview auf der Plattform www.checkpoint-elearning.de. Im Mittelpunkt steht neben Veränderungen für das E-Learning durch Open Access und dessen finanziellen Vor- und Nachteilen auch die Frage, ob Bibliotheken der Zukunft ihre Kunden nur noch online bedienen werden:

Prof. Dr. Gabriele Beger: Diese Frage musste ich schon oft beantworten und ich kann sie auch heute mit gutem Gewissen verneinen. Das Leistungspektrum der Bibliotheken bedient sich zunehmend der netzbasierten Anwendungen, so dass eine Bibliothek faktisch immer geöffnet ist, aber die vorhandenen Millionen umfassenden analogen Medien und das notwendige hypride Nutzen aller Quellen wird stets auch einen Bibliotheksbesuch notwendig machen. […] Nicht zuletzt ist die Bibliothek ein Ort des Lernens, der Beratung und der Kommunikation.

via infobib