Bibliotheken, welche die digitale Spaltung verringern (TEDxCharleston)

Andrew Roskill,  ein Unternehmer und Anhänger der Digital Community, ist Gründer und CEO der Firma BiblioLabs.  Sein Fokus liegt auf der Förderung und Bereitstellung von digitalen Produkten.

Visitenkarte für den Bibliotheksbestand

Elektronischer Bestand ist oft unsichtbar. BibliothekarInnen fragen sich, warum sie diesen überhaupt anbieten und ob er nicht besser sichtbar gemacht werden kann.

Eine Variante, die in den wissenschaftlichen Bibliotheken eingesetzt werden, sind QR-Codes an den Regalen, die auf entsprechende elektronische Angebote bei Zeitschriften und Lehrbüchern hinweisen. Der am Regal browsende Nutzer kann diese einscannen, wenn er denn versteht, was diese Codes zu bedeuten haben und ein entsprechendes Gerät zur Hand haben, d.h. ein Smartphone oder Tablet. Nachteil ist, dass viele der dort verlinkten Angebote nicht direkt für Mobile Endgeräte geeignet sind. Die Lösung ist, dass man eben nicht direkt auf das E-Book verlinkt, sondern auf die Anzeige im Katalog oder auf die Verlagsseite. Und dann ist es dem Nutzer überlassen, was er damit anfängt.

Öffentliche wie auch wissenschaftliche Bibliotheken informieren häufig in Flyern über elektronische Angebote. Meistens geht es dann um eine Sammlung von elektronischen Medien, z.B. das Springer-Paket oder die Onleihe. Der Nutzer oder die Nutzerin nimmt dann ein in irgendeiner Form gefaltetes und mehr oder minder aufwendig gestaltestes A4-Papier mit.

Von der Stadtbibliothek Salzgitter weiß ich, dass man hier Postkarten für einzelne Titel anbietet. Der stöbernde Nutzer oder die suchende Nutzerin kann diese Postkarte mit nach Hause nehmen und dort den entsprechend QR-Code einscannen oder die angegebene URL eintippen.

David Lee King, Using Business Cards to Promote econtent, Flickr, CC BY-NC-SA

 

Fazit: Entweder kommt er nur mit bestimmten Geräten in den Nutzen von E-Books, die für seine Geräte nicht geeignet sind oder er muss eine ganze Menge Papier mitnehmen.

Daher fand ich die Idee von David Lee King nett. Dieser hat Visitenkarten entworfen, die NutzerInnen mitnehmen oder aktiv überreicht bekommen können. Verteilt werden können diese Karten auf Veranstaltungen, bei Beratungsgesprächen oder sie liegen nicht nur in der Bibliothek, sondern auch in anderen öffentlichen Räumlichkeiten aus als kleine “Informationshappen to go” für jedermann.
 

We are using these cards to promote a bunch of services:

  • Music – promotes Freegal
  • Audiobooks – promotes OneClick Digital
  • Video – promotes Hoopla
  • Ebooks – promotes Overdrive
  • Language – promotes Mango
  • Magazines – promotes Zinio
  • Design & Program – promotes Treehouse

Neben einem aussagekräftigen Bild und einem Wort für das Angebot auf der Vorderseite, gibt es auf der Rückseite einen kurzen beschreibenden Satz zum Angebot und eine URL zum Service auf der Rückseite. Denkbar wäre auch, dass diese Visitenkarte “personalisiert” wird, d.h. dass zudem ein Ansprechpartner und eine E-Mail-Adresse angegeben werden und so direkt Hilfestellung signalisiert wird, sollte es Probleme geben.

Was ist der Vorteil so einer Visitenkarte? Sie ist klein, passt daher irgendwie notfalls immer noch ins Portemonaie, wo sie wieder auffällt, kann bequem an einer Pinnwand oder in einen kleinen Karteikasten gesteckt werden, so dass sie eher griffbereit ist als ein fliegender Zettel. So eine Karte nimmt man dann doch mal rasch mit oder greift eher zu, weil sie schnell in einer Hosen- oder Jackentasche verstaut werden kann, d.h. die Wahrscheinlichkeit, ein zweites Mal darüber zu stolpern ist höher. Elektronische Inhalte lassen sich so wie durch Flyer erfahrbarer machen.

Wichtig ist eine ansprechende Gestaltung, eine gute Papierqualität und die Beschränkung der Information auf das absolut notwendigste.

Quelle:
King, David Lee, Using Business Cards to Promote econtent, DavidLeeKing.com

[Infografik] “Ich bin ein (sozialer) Bibliothekar”

Quelle: Stephen’s Lighthouse

Digitale Straßenbibliotheken Teil III: Die Underground Library in New York

Nach dem Projekt Ingeborg aus Klagenfurt, das sich mittlerweile in Wien und anderen Städten (z.B. Graz oder Villach) zu etablieren scheint, wurde bereits auch schon die von der Firma Vodafone gesponserte Bibliothek in einer Metrostation Bukarest im Oktober 2012 hier im Blog vorgestellt. Das Projekt “Underground Library” wurden von Max Pilwat, Keri Tan and Ferdi Rodriguez, drei Studenten der Miami Ad(vertising) School initiiert. Mit dem Projekt will die New York Public Library (NYPL) die New Yorker Bürger daran erinnern, dass deren Bibliothek eine wertvolle und kostenfreie Einrichtung ist. Alle, die mit der Metro in New York fahren, erhalten ein kostenfreies E-book, wenn sie zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit sind. Nach Ende der Lektüre werden die Leser und Leserinnen über die nächsten Bibliotheksfilialen in unmittelbarer Nähe informiert. Im Video gibt es nähere Erläuterung dazu, wie die Kamapagne funktioniert und die “Kunden” diese annehmen.

The Underground Library from Keri Tan on Vimeo.

Agency: Miami Ad School
Art Directors: Keri Tan & Max Pilwat
Copywriter: Ferdi Rodriguez

Ein Imagevideo der Bibliothek der University Park Grundschule

UPK’s library is a welcoming environment which invites students, staff and families to enter and use its resources frequently. Our library promotes literature, encourages the use of technology and supports reading and research. UPK’s library is the heart of our school.” K. Aizstrauts

Library to Me, I for the Library

Der folgende Animationsfilm unterstützt Partnerschaften zwischen Bibliotheken und deren Nutzern, ebenso wie für “Freunde” und Unterstützer der Bibliothek. Es wurde im Rahmen des Bibliotheksentwicklungsprojekts für lettische öffentliche Bibliotheken gemacht. (Trešais tēva dēls / Father’s Third Son) as a part of library advocacy activities in 2012.

Digitale Straßenbibliotheken Teil I: Das Projekt Ingeborg als die ultimative virtuelle Stadtbibliothek Klagenfurt

Der textKaiser-Blog aus Österreich brachte auf den Punkt, was gesagt werden muss:

“Und während Politiker noch immer über Gründe nachdenken, wie man eine Stadtbibliothek “wegargumentieren” könnte, hat sie das digitale Zeitalter bereits längst überholt. Es braucht nicht viel um Statements zu setzen und selbst aktiv zu werden. Nur ein bisschen Kreativität und den Willen dazu.”

Erstaunlicherweise findet sich im Pressespiegel auf der Projektwebseite kein einziger Artikel aus Deutschland, dagegen sind sogar Meldungen über das Projekt aus Argentinien, USA, Taiwan, Italien, Frankreich und Russland sehr gut vertreten. Georg Schröder aus Essen berichtete als einer der wenigen Deutschen in seinem Blog padlive.com darüber und stellte am Ende die Frage, ob er die Stadt Essen ansprechen solle? Bitte Herr Schrörder sprechen Sie die finanziell klamme Stadt Essen an, die einen Neubau ihres Fußballstadions mitfinanzierte und stattdessen Zweigstellen schließt bzw. zusammenlegt.

Das Projekt, das hier vorgestellt wird, ist nach Ingeborg Bachmann benannt, der berühmtesten Tochter von Klagenfurt. An über 100 Stellen befinden sich in der Stadt gelbe Sticker (wie unten abgebildet). Ziel ist es Newcomer zu fördern, indem deren Musik und schrifstellerische Kostproben kostenfrei an unterschiedlichen Stellen in Klagenfurt und Umgebungverfügbar gemacht werden.

Die Idee des Projekts Ingeborg stammt von Georg Holzer & Bruno Hautzenberger. Die Idee entstand bei kühlen Bieren im Jazzkeller Kamot. Dabei existierte der Wunsch etwas mit der NFC-Funktechnik zu machen. Darüber hinaus sind auch andere Helfer, Unterstützer und Mitarbeiter zu nennen, welche nun engagiert an pingeb.org mitarbeiten: (Kerstin Rosenzopf, Iris Wedenig, Verena Artinger oder Daniel Gollner).
Im folgenden Video erklärt Georg Holzer das Projekt und vergleicht es mit einer digitalen Stadtbibliothek. Er plädiert für eine freiere Zugänglichmachung von digitalen Inhalten, als das bislang der Fall ist. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Hauptstadt von Kärnten, die einzige mitteleuropäische Stadt ohne eigene Stadtbibliothek ist.

Der Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb ist ja so etwas wie das kulturelle Aushängeschild der Stadt. Junge, zumeist unbekannte Autoren erhalten drei Tage die Möglichkeit ihre Texte Experten und einem breiten Fachpublikum zu präsentieren, was auch im Fernsehen (3Sat) übertragen wird. Am Ende wählt eine Fach-Jury die Preisträger aus. Dieser Preis zählt mit zu den wichtigsten literarischen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum. Autoren wie Peter Glaser, Wolfgang Hilbig, Peter Wawerzinek, Emine Sevgi Özdamar oder Franzobel erhielten diesen Preis und wurden so einem breiteren Publikum bekannt. Eben dieser Preis und dessen Außenwirkung war auch der Entstehungsgrund für das von Holzer & Hautzenberger entwickelte Projekt Ingeborg. Mitte Juli gab es bereits 70 QR-Codes verteilt über die ganze Stadt. Inzwischen sind es schon über 100.

Mitmachen können nur Autoren oder Musiker aus dem Raum Klagenfurt. Die Promotion durch das Projekt pingeb.org kostet den Jungkünstlern keinen Cent. Ziel ist es Spannung auf einem geografisch eingeschränkten Raum zu erzeugen. Weiterlesen

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