“Wir feiern das E-Book”

Springer Science + Business Media hat via einer Umfrage in fünf Universitätsbibliotheken Aussagen zum Nutzungsverhalten von digitalen Büchern in Forschung und Wissenschaft gesammelt.

E-Books spielen sicherlich in einigen wissenschaftlichen Bereichen eine zunehmende Rolle. Schneller Zugriff, Copy&Paste, bessere Durchsuchbarkeit… Das wissenschaftliche E-Book ist in der Zwischenzeit beim Nutzer angekommen, so teil der Verlag mit. Fast als Bestätigung kann man sehen, dass eine Nutzung vor allem im Forschungs- und Studienumfeld zu finden ist. Es gibt nur wenige Leute in meinem privaten Umfeld, die überhaupt darüber nachdenken, sich ein E-Book-Roman zu besorgen, da hier eine wichtige Rolle das Lesevergnügen spielt, dass nun so gar nicht am PC ihrer Meinung nach zu finden ist. Dem schließe ich mich in der momentanen Situation an.

Die Vorteile, die bei der Umfrage genannt worden sind, kommen einem auch nur altbekannt vor:

  • Online-Bücher stehen einem rund um die Uhr zur Verfügung
  • Praktisch ist eine Volltextsuche
  • Vorteilhaft ist auch der leichte Zugriff auf Informationen. Man hat sie immer mit dem Laptop dabei.

Bestätigt werden auch gerne noch die alten Nachteile:

  • Es fällt schwer, Bücher am Bildschirm zu lesen.
  • Bevorzugt werden noch immer herkömmliche gedruckte Bücher.

Dies ließ sich stichprobenartig international nachweisen, denn befragt wurden die University of Illinois in Urbana-Champaign, die University of Turku in Finnland, das Centre for Mathematics and Computer Science (CWI) Amsterdam der Niederlande, die Universität Münster, Deutschland und die JRD Tata Memorial Library, Indian Institute of Science, Bangalore, Indien.

Schade, dass hier nicht noch eine genauere Unterscheidung gemacht wird zwischen sowieso stark Technik-Informatik-lastigen Studienfächern und geisteswissenschaftlichen, buchabhängigen Wissenschaften.

Und bei all der Feierei, wie toll das E-Book ist, wird verschwiegen, welche Probleme bestehen. Einerseits sind E-Books in Bibliotheken keineswegs gut erschlossen und keineswegs problemfrei zu nutzen. Da sind u.a. auch die starken Nutzungseinschränkungen durch das Digital Rights Enforcement zu nennen. Wenn elektronische Bücher letztendlich nur wie gedruckte Bücher zu nutzen sind oder noch eingeschränkter, weil man sie nicht entleihen oder wichtige Bereiche in Auszügen kopieren kann, ist es verständlich, dass Nutzer darin keinen Vorteil für sich entdecken. Wie erklären sich sonst Reaktionen, dass nach der Fernleihe eines gedruckten Buches verlangt wird, wenn das elektronische, welches sicherlich einige Vorteile bietet, vorhanden ist. Klar, der Nutzer sagte, es ist für ihn nicht verfügbar, wenn er seine Diplomarbeit Zuhause schreibt und er nicht in die besitzende Bibliothek fahren kann.

Quellen:
eBooks punkten mit Volltextsuche:x: via Börsenblatt online
eBooks – The End User Perspective:x: :engl: :pdf:

Open Access-Publishing im Kommen

Der Trend für Open Access-Publishing-Angebote geht nach oben.
Der Verlag BioMed Central Ltd. (author-pays-Modell) hält sich an die in den sogenannten BBB-Deklarationen von Bethesda:engl:, Budapest:engl: und Berlin:engl: artikulierten Forderungen zum uneingeschränkten und unentgeltlichen Zugang zu den Ergebnissen der öffentlich finanzierten Forschung.
Für dieses Jahr sind vom Verlag sieben weitere Journale in den Fachdisziplinen Physik, Mathematik und Informatik angekündigt worden. Im Web-Portal PhysMath Central:engl: können ab diesem Monat in drei neuen Zeitschriftenreihen “PMC Physics A” (für die Fachgebiete Elementarteilchen-, Hochenergie- und Kernphysik, Kosmologie, Gravitation), “PMC Physics B” (Atom- und Molekularphysik, Optik, Quantenphysik, Halbleiter und Supraleitung) und “PMC Physics C” (Biophysik, Plasmen und Fluide, Komplexe Systeme und Statistische Mechanik) erste Beiträge eingereicht werden. Andere Zeitschriften sollen später folgen.
Die Kosten (authors fee) für Workflow, Archivierung und Peer Review hat der Verlag bis jetzt nicht bekannt gegeben.

Authors publishing with PhysMath Central retain the copyright to their work, licensing it under the Creative Commons Attribution License:engl: . This license allows articles to be freely downloaded from the PhysMath Central website, and also allows articles to be re-used and re-distributed without restriction, as long as the original work is correctly cited.

Gegen eine Gebühr schalten auch etablierte Wissenschaftsverlage den Link zum elektronischen Volltext des betreffenden Artikels frei.

Die Marktführer Elsevier, Springer und Wiley verlangen dafür von den Autoren eine Einmalzahlung von 3.000 US-Dollar (2.320 Euro).

Zahlreiche Forschungsorganisationen wie DFG, Max-Planck-Gesellschaft, National Science Foundation (USA) haben in ihren Förderrichtlinien bereits verankert, dass die Finanzierung der Veröffentlichungskosten aus den Projektmitteln getätigt werden können.

Quelle:
Open-Access-Publishing expandiert via heise online (mit Linkliste zu älteren Artikeln zum Thema OA)