[Zitat] Unkommentiert – 2008

The demographics of our society are rapidly changing. Preparing LIS education and the profession for the diverse society is one of the key concerns in the field. […] Recruiting and retaining a diverse population in LIS education and the LIS profession is an endeavor that requires careful planning and systematic efforts. More research and empirical evidence in this topic is imperative to the succes of this important endeavor.

Kyung-Sun Kim & Sei-Ching Joanna Sin

[Randthema] Spätfolgen: Haitis Bildung leidet Notstand

Angelique ist eine pariser Studentin aus Haiti, wo sie beim schweren Erdbeben vom 12. Januar diesen Jahres nicht nur ihr Zuhause, sondern auch ihr altes College verloren hat. Die State University of Haiti, an der Sie gerade ihren Abschluss in Soziologie hätte machen sollen, wurde schwer zerstört. Es hätte schlecht für ihre Zukunft ausgesehen, wenn nicht Freunde aus Frankreich ihr Hilfe angeboten und der Direktor des Montparnasse Museums sie nach Paris geholt hätte. So kann Angelique im nächsten Juni ihren Abschluss planen, während andere Studierende in Haiti noch darauf warten, dass das Bildungssystem in ihrem Land wieder aufgebaut wird. Sie kritisiert die haitianische Regierung, die momentan nur die nächsten Wahlen sieht.

Bereits vor dem Erdbeben waren die Bedingungen an der State University of Haiti nicht gut. Schon damals waren Bücher in der Bibliothek knapp und die Offiziellen hatten kein Interesse an den Studierenden. Die Regierung tat zu dieser Zeit nichts für die Universität und hat auch seit dem Erdbeben nichts getan, krititisiert die Studentin und hofft, dass die internationale Staatengemeinschaft neben dem Neuaufbau der Bildungseinrichtungen auch die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und die Sicherheit der Studierenden bedenkt. Viele der ehemaligen Komillitonen haben nicht mehr die Möglichkeit zuende zu studieren, weil sie ihren Lebensunterhalt verdienen müssen.

Die Herausforderungen für das Bildungssystem von Haiti sind vielschichtig. Viele Bildungseinrichtungen haben ihre Studierenden, Lehrenden, Gebäude und das auch ihr Equipment verloren. Es gibt keine Statistik, welche die Höhe der Verluste belegt.

Quisqueya, eine der 200 privaten Hochschulen, steht ohne Gebäude da und veranstaltet Vorlesungen derzeit in Zelten. Eine große Anzahl an Hochschulen ist bedroht durch den Verlust von Studierenden, die sich ein Studium nicht mehr leisten können. Auch die Abwanderung von gut ausgebildeten Haitianern ist ein großes Problem.

An estimated 85 percent of college-educated Haitians live abroad, driven away by instability, poverty, violence and other ills.

Viele Studierende sind auch von ihren Eltern ins Ausland geschickt worden, um ihre Studien zu beenden. Deren Wegbleiben bedeutet fehlendes Einkommen für die privaten Hochschulen, die mit den Studiengebühren ihren Etat finanzieren, so eben auch das Gehalt der Lehrenden.

Die Ausstattung wie PCs usw. ist nicht unbedingt das größte Problem durch Spenden, aber der Ersatz der Gebäude schon. Zelte können zwar teilweise die Gebäude ersetzen, aber mit der kommenden Hurricane-Saison sind diese nicht mehr ausreichend. Die Stürme könnten die zaghaften Fortschritte zunichte machen.

Stipenden und andere wissenschaftliche Unterstützung aus den USA, Kanada, Brasilien, den karibischen Ländern und aus Europas konnten auf Grund von Sprachproblemen und verlorenen persönlichen Unterlagen nicht wahrgenommen werden. Auch der pure Überlebenskampf hält viel ehemalige Studenten von der Wiederaufnahme eines Studiums ab. Zudem müssten die Hilfsangebote besser koordiniert werden und auch noch eine ganze Weile offen gehalten werden.

Zudem ist es notwendig, dass die Geberländer ihre zugesagte Hilfe auch wirklich geben. Bisher sind nicht alle Versprechen eingehalten worden. Eine gute Hilfe sei es z.B., dass große Universitäten in Kanada haitianischen Studierenden im letzten Studienjahr die Studiengebühren erlassen haben. Zur Zeit gibt es auch eine Entwicklung, Dozenten nach Haiti zu entsenden und so dem Land zu helfen.

Die Finanzierung der universitären Bildung ist jedoch ein sehr großes Problem:

For higher education, the Haitian government has earmarked only 1 percent, or about 53 million dollars of the 5.3 billion dollars pledged by donors, but experts are pushing for more focus on universities, especially so that students can stay and contribute to the reconstruction efforts. They know that many who leave may never return.

Quelle:
McKenzie, A.D.: Education Cracks in Haiti, IPS

Die Bibliothek als Drehort: Der Kurzfilm “Loan Ranger” von Oli Kember

Im folgenden Kurzfilm geht es um ein Thema, dass Teil des Studentenalltags ist. Es gibt wohl kaum einen Studenten, der nicht schon mit Entsetzen feststellen musste, dass genau das Buch, was er benötigt, bereits durch andere ausgeliehen wurde. Wie kann mit solchen Enttäuschungen umgegangen werden? Einen Tag vor der Abgabe seiner Doktorarbeit, geht ein junger Student in die Universitätsbibliothek, um sich ein letztes Buch ausleihen zu wollen. Doch vor dem Regal begegegnet er seiner Konkurrentin, die ihm das einzig verbliebene Buch wegschnappt.  Trotz der Kürze verspricht der Film Spannung. Das Video wurde dieses Jahr anläßlich des internationalen Canon “Can-Do” Film Wettbewerbs mit dem “Over All Winner” Preis ausgezeichnet.

http://vimeo.com/11099503

Video der Bibliotheken der London Metropolitan University

Anbei ein aktuelles Educational Video, das für die E-Resources der Bibliotheken der London Metropolitan University wirbt. Ein weiteres Video dieser Universitätsbibliothek (Student Induction), welches die Teilbibliotheken vorstellt und den Service der Bibliotheken näher erläutert, findet sich unter dem folgenden Link. Die Bedeutung und Notwendigkeit der Universitätsbibliothek für das Studium wird stets betont und am Ende nochmals hervorgehoben.

Wissensstädte – Bibliotheken in Afrika: Eine Ausstellung über die Geschichte und die Gegenwart von Bibliotheken in afrikanischen Städten noch bis 31.07.10 im ZMO Berlin

Bereits seit dem 11. Januar und noch bis zum 31. Juli 2010 ist im Zentrum Moderner Orient in Berlin-Nikolassee die Ausstellung Wissensstädte – Bibliotheken in Afrika: über die Geschichte und die Gegenwart von Bibliotheken in afrikanischen Städten zu sehen. Sie wurde von  Brigitte Krause, Robert Liebscher und Tobias Mörike konzipiert. Ein Besuch der Ausstellung ist nur werktags zwischen 10 – 16 Uhr möglich.

Das ZMO (Zentrum Moderner Orient) ist übrigens die einzige Forschungseinrichtung Deutschlands, die sich interdisziplinär und in historisch-vergleichender Perspektive mit dem Nahen Osten, Afrika, Süd- und Südostasien auseinandersetzt. Im Fokus der Forschung steht die Interaktion überwiegend islamisch geprägter Gesellschaften sowie deren Beziehungen mit den nicht-islamischen Nachbarregionen. Momentan ist dort noch eine Stelle als Praktikant in der Bibliothek ausgeschrieben. Bei letzterer geht es um die wissenschaftliche Erschließung von Archivmaterialien aus dem Nachlass von Prof. Dr. Gerhard Höpp über ein elektronisches Findbuch.

Auf dem 72. PEN-Kongress 2006 in Berlin, an dem ich damals  im Berliner Ensemble teilnahm, meinte die südafrikanische Literaturnobelpreisträgerin von 1991, Nadine Gordimer, dass es in Afrika immer noch viel mehr Investitionen in Gewehre als in Bücher gibt. Ihrer Meinung nach kann das “Grundrecht auf Kultur” nur gewährleistet werden, wenn außer den Schriftstellern, der Literatur in afrikanischen Muttersprachen,  auch die Leser und das Lesen mehr gefördert werden würde. Über die Lese- und Buchkultur in ihrem Heimatland Südafrika äußerte sie sich damals  sehr kritisch:

“Bücher sind in Afrika unverhältnismäßig teuer, weil die meisten aus dem Ausland kommen. Es gibt etwa in Südafrika kaum öffentliche Bibliotheken und die Buchläden sind monopolistisch in der Hand einer einzigen Ladenkette. Lange Zeit war Mandelas Autobiografie “Der lange Weg zur Freiheit” in seinem Land doppelt so teuer wie in England oder Amerika. Nachdem die Freiheit der Meinungsäußerung gesichert ist, regiert nun der Markt. Wir haben immer wieder daran appelliert, die Importzölle auf Bücher abzuschaffen. Es ist uns nur für Sachbücher gelungen, nicht für Literatur und Poesie. Es bräuchte eine große Bewegung unter Schriftstellern und Erziehern.”

Abschließend  forderte sie die Initiierung einer neuen Bewegung, die sich diesen Problemen stärker widmet. Weiterlesen

Studium in England – der Bachelor ändert nichts

… so oder so ähnlich klingt es, wenn deutsche Bachelor ihr Studium in Großbritannien vertiefen wollen. Deutsche Hochschulabschlüsse haben in Großbritannien schon einen guten Ruf, aber die neuen Bachelorabschlüsse müssen gerade in den stark nachgefragten englsichen Spitzenuniversitäten ihre Qualität erst noch beweisen. So will die University of Oxford deerzeit erstmal prüfen, ob ein deutscher Bachelor die formalen Zulassungskriterien für ein Graduiertenstudium bei ihnen erfüllt. Cambridges Universitästverwaltung hat zumindest eine grundsätzliche Empfehlung pro europäischer Bachelor (BA) ausgesprochen, was aber bei den Auswahlkommissionen der Fakultäten keine verbindliche Wirkung hat. Wer am University College London den fortgeschrittenen “Master by Research”-Programmen als deutscher Bachelor mitmachen will, muss mindestens eine 1,5 statt einer 2,0 wie englische Studenten nachweisen.

Offiziell natürlich darf jeder kommen und man schaut auch nicht nur auf die Abschlussnote. Daher Bewerber, erläutert eure bisherige Laufbahn sehr genau. Der Blogna-Prozess und die Umsetzung in Deutschland wird z.T. verwundert wahrgenommen, denn von Anfang an war das entscheidende Auswahlkriterium die individulle Qualität des Bewerbers und nicht sein Abschluss.

Auch heute, trotz der “besseren” Vergleichbarkeit durch die Einführung einheitlicher “credits” dürfte das auf den britischen Entscheidungsprozess kaum Einfluss haben. So wird in Oxford weiterhin ein Gremium über den Einzelfall entscheiden.

Wer sein Studium in Deutschland begonnen hat und es in Großbritannien fortsetzen möchte, sollte es dabei nicht auf die vermeintliche Gleichwertigkeit eines deutschen und eines britischen Bachelor ankommen lassen.

Quelle:
Metcalf, Christopher: Ein deutscher Bachelor reicht nicht als Eintrittskarte via FAZ.net

Wales: Ausleihrückgang bei Büchern

Zwei seperate Studien zeigen, das die Ausleihzahlen bei Büchern in dem Maße fallen, wie Studenten und Personal sich dem Computer zuwenden. Bibliotheken reagieren auf die neuen Bedürfnisse der Nutzer, die flexiblere Lernmethoden fordern.

Die Zahl der ausgeliehenen Bücher an der Swansea University hat sich in den letzten fünf Jahren von einer Million Bücher auf 400.000 reduziert. Hingegen wurden zwischen August 2005 und Julie 2006 600.000 Volltexte elektronischer Zeitschriften heruntergeladen, was mit dem Rückgang bei den Büchern korrespondiert.

Von 980 Studenten

  • besuchten 8% die Bibliothek mehrmals am Tag;
  • 25% nutzten das Universitätsnetzwerk mehrmals am Tag;
  • 13% gingen zumindest einmal am Tag in die Bibliothek;
  • 17% nutzten einmal am Tag die Bibliothek nur, um Zugang zum Netzwerk zu erhalten.

Quellen:
Carver, Blake: Borrowing University books falls as students turn to internet:engl: via LISNews.org
Wightwick, Abbie: Borrowing uni books falls as students turn to internet:engl: auf icWales.co.uk

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