Ein TEDx Vortrag von Carol Tilley: "Kids Need Comic Books"

Der folgende Vortrag wurde im letzten Jahr an der “University of Illinois” in Urbana-Champaign gehalten. Besonders lobens- und erwähnenswert ist, dass TEDx UIUC 2010 von einer Gruppe von Studenten organisiert wurde, insbesondere von Cristian Mitreanu. Carol Tilley war lange Zeit als Medienspezialistin für Highschoolbibliotheken und als Dozentin an der Indiana University tätig. Derzeit arbeitet Tilley als Assistenzprofessorin an der Graduate School of Library and Information Science (GSLIS) der “University of Illinois”. Ihr Forschungs- und Lehrinteresse gilt der gedruckten Kinderbuchkultur, der Medienkompetenz und dem Schulbibliothekswesen.

[Bilditat] Kommentriert – Entstehungsjahr unbekannt

Die folgende Infografik zeichnet die Genese des heutigen “Information Professional”  nach. Sie gibt es auch als Aufdruck auf T-Shirts und Tassen zu bestellen. Auf der brasilianischen Webseite lautete die Überschrift zum Bild “A evolução biblioteconomica“. Im Gegensatz zur Infografik “Evolution of the noble librarian” bildet diese nun stärker die Realität ab.

Gründe der E-Book-Verweigerer

E-Books in Bibliotheken sind ein heikles Thema. Mal kurz ein paar Skeptiker und mögliche Gründe1 für die E-Book-Verweigerung aufgezählt:

  1. Verlage:
    • Wir haben nicht die Infrastruktur für ein entsprechendes Angebot.
    • Der Schutz der Urheberrecht ist gerade in der digitalen Form ein großes Problem.
    • Unsere Autoren möchten nicht, dass wir ihre Texte als elektronische Bücher anbieten.
    • Es gibt keinen Markt für E-Books.
    • Es gibt keine Standards für Formate und Eigenentwicklungen brauchen Zeit und sind zudem sehr teuer.
    • Die technische Infrastruktur ist für den sicheren Vertrieb nicht geeignet.
    • Digital Rights Management ist zu teuer.
    • Wir warten noch ab, wie sich der Markt entwickelt.
    • Der Vorteil für den Nutzer wird überbewertet.
    • Die Kunden möchten E-Books nicht zum Preis eines Print-Buches.
    • E-Books kanibalisieren unser Hauptgeschäft mit den P-Books.
  2. Bibliotheken:
    • Die Verwaltung ist zu kompliziert.
    • Die Langzeitverfügbarkeit ist nicht gesichert.
    • Unsere Nutzer, Professor XY wollen weiterhin gedruckte Bücher.
    • Der Nutzer ist an eine Nutzung vor Ort gebunden. Da kaufen wir lieber Print-Bücher, da er die ausleihen kann.
    • Plagiaten wird so Vorschub geleistet, weil Copy & Paste so einfach sind.
    • Wir verlieren die Kontrolle über das, was unsere Nutzer damit machen und die Verlage könnten uns dann verklagen.
    • Durch den Lizenzwirrwar steigt keiner durch. Wir haben keinen Juristen dafür in der Bibliothek.
    • Unser Budget muss für die Grundversorgung reichen. Da können wir uns keine E-Books / E-Book-Pakete leisten.
    • Die technischen Voraussetzungen für DRM sind zu hoch. Wir können dafür keinen Support für unsere Nutzer anbieten.
    • Die Langzeitarchivierung ist für elektronische Bücher nicht gesichert.
    • Es gibt zu viele unterschiedliche Formate.
  3. Nutzer:
    • Dafür muss ich erst in die Bibliothek gehen, während ich das gedruckte Buch mit nach Hause nehmen kann.
    • Ich muss mich nochmal gesondert anmelden, um Zugang zum E-Book zu erhalten.
    • Dieser DRM-Kram stempelt mich von vornherein als Verbrecher ab.
    • Ich komme mit der Technik für DRM nicht zurecht und das ist mir alles zu umständlich.
    • Es liest sich so schlecht am Bildschirm.
    • Ich muss dazu am PC sitzen, weil aus DRM-Gründen das Buch nicht auf meinem E-Book-Reader zu lesen geht.
    • Ich kann die Seiten weder ausdrucken noch Textpassagen daraus kopieren.
    • Ich benötige etwas Greifbares.
    • Die tausend verschiedenen Formate nerven. Ich kann ja schließlich nicht für alles das passende Gerät da haben.

Weitere Ergänzungen an Vorurteilen zu dieser nicht ganz ernst gemeinten Sammlung sind jederzeit willkommen :cheesy:

  1. Die Gründe sind rein exemplarisch und gelten nicht für jedes E-Book-Angebot. 😉 []
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