Der Publikationsservice GMS und das Forschungsdatenrepositorium DRYAD

Gerhard, Ernährungswissenschaftler, möchte seine wissenschaftlichen Ergebnisse und die zugrundeliegenden Forschungsdaten Open Access publizieren. Doch wie geht das?

In animierten Storys zeigen die Tutorials, wie der Alltag in Forschung und Lehre durch den Einsatz von ZB MED-Services und Produkten erleichtert werden kann. Die vollständige Fassung (barrierearm, sämtliche Angaben sind hörbar) ist im Fachrepositorium Lebenswissenschaften archiviert: https://repository.publisso.de/resource/frl:6399385

Annotierte Linkliste #KeepZBMED – Fünfter Teil

Auch die vierte Linkliste mit Stimmen zur Abwicklung ist inzwischen so lang, dass eine fünfte Liste notwendig wird. Alles vor der letzten Sitztung der GWK finden Sie in den Teilen 1-4.

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Werden Sie vor Ort aktiv #keepZBMED

Disclaimer: Normalerweise veröffentlichen wir hier auf Bibliothekarisch.de keine Pressemitteilungen. In diesem Fall habe ich eine Ausnahme gemacht. Zum Erhalt einer leistungsstarken ZB MED heißt es jetzt:

Werden Sie selbst aktiv!

PRESSEMITTEILUNG
des Demobündnisses zur Rettung

der ZB MED in Köln und Bonn

Leibniz-Informationszentrum Lebenswissenschaften
ehm. Deutsche Zentralbibliothek für Medizin

Demo: 24.05.2016 – Ab 09:00 Uhr
vor der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz
Friedrich-Ebert-Allee 38, 53113 Bonn –
Demo während der entscheidenden Sitzung!

Bonn, 17.05.2016: Unter dem Motto „Keep ZBMED“ haben sich in den vergangenen Tagen Bonner und Kölner Hochschulgruppen und Institutionen gesammelt um zur Demonstration für die Rettung und den Erhalt der ZB MED, dem Leibniz-Informationszentrumm für Lebenswissenschaften an seinen Standorten in Köln und Bonn am kommenden Dienstag ab 09 Uhr morgens aufzurufen. Die Demonstration findet zeitgleich und am Ort der entscheidenden Sitzung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) in Bonn statt.
Die Leibniz-Gemeinschaft hat der GWK die Einstellung ihrer Finanzierung empfohlen, was einer Schließung der Deutschen Zentralbibliothek für Medizin gleichkommt. Von der ZB MED profitiert nicht nur die Medizin und Zahnmedizin in Köln, Bonn und ganz Deutschland, sondern alle Life Sciences: Agrar-, Umwelt, Ernährungswissenschaften, Biologie, Biotechnologie, Pharmazie u.v.m.
Wir halten diese Entscheidung für grundlegend falsch! Mit der ZB MED gehen den Studierenden und Forschenden eine immense Buch- und Zeitschriftensammlung (rd. 2700 Titel im nationalen Alleinbesitz!) und eine kompetente Fach- und Publikationsberatung unwiderruflich verloren. Bund und Länder müssen die Finanzierung der Informationsversorgung in den Lebenswissenschaften garantieren.

Weitere Informationen: Für Rückfragen:
Facebook-Veranstaltung: https://goo.gl/k5RZmg
Petition: www.change.org/p/keepzbmed
Der GA berichtete: http://goo.gl/wsNkoF
PM der ZB MED: http://goo.gl/5EGCj1

Daniel Dejcman (Koordination und Anmelder)
Hundeshagenstraße 26, 53225 Bonn
Tel.: +49(0)228/96103935,
Mobil: +49(0)15738321710,
Fax: +49(0)3222/3396142
daniel@dejcman.de

unterstuetzer

Pressemitteilung

Annotierte Linkliste #keepZBMED – Vierter Teil

Auch die dritte Linkliste mit Stimmen zur Abwicklung ist inzwischen so lang, dass eine vierte Liste notwendig wird. Alles vor Schließung der Petition finden Sie in den Teilen 1-3.


Ostrzinski, Ulrike: #keepZBMED – Wie es nach Beendigung der Petition weitergeht, ZB MED Blog

Die Unterschriften und die zahlreichen Kommentaren haben deutlich gemacht, dass es auch in Zukunft eine Bibliothek geben muss, die die Informationsversorgung in den Lebenswissenschaften deutschlandweit sicherstellt. Die Petition wurde nun beendet, damit sie fristgerecht an die Mitglieder der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) übergeben werden kann. Dies wird Prof. Mumenthaler in den nächsten Tagen erledigen. Dann heißt es abwarten, denn die GWK tagt am 24. Mai und 24. Juni und wird an einem der Termine einen Beschluss zur Zukunft von ZB MED fassen.

Unterschriften sammeln können wir daher nicht mehr. Aber Unterstützerschreiben, offene Briefe und Stellungnahmen an die zuständigen Ministerien oder die GWK sind immer noch möglich.

Auch wenn wir nun wohl aus der Leibniz-Gemeinschaft ausscheiden müssen, geht es hier weiter mit der alltäglichen Arbeit, dem Routinegeschäft, aber auch mit neuen Projekten, wichtigen Kooperationen und zukunftsgerichteten Aufgaben. Wir hoffen darauf, ZB MED als Bibliothek für die Lebenswissenschaften mit dem stiftungsgemäßen Auftrag der überregionalen Literaturversorgung zu erhalten und – auf Basis eines neuen Finanzierungsmodells – neu aufzustellen.


Mumenthaler, Rudolf: Danksagung zur Petition #keepzbmed, Change.org

3. Mai 2016 — Mit 9608 Unterschriften hat die Petition zur Erhaltung von ZB MED eine grosse Unterstützung erfahren, dafür danken alle Beteiligten recht herzlich! Die Petition wird nun aufbereitet und an die Mitglieder der GWK als Grundlage für ihre Sitzung am 24. Mai verschickt. Wir hoffen, damit einer sinnvollen Lösung für die ZB MED und die überregionale Informationsversorgung in Life Sciences für die Zukunft den Weg geebnet zu haben.
Herzlichen Dank und freundliche Grüsse
Rudolf Mumenthaler



Museen : Deutscher Kulturrat setzt Museum Morsbroich auf Rote Liste, Focus online

Außerdem steht nun auch die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin (ZB MED) mit Standorten in Köln und Bonn auf der Roten Liste. (…) Die ZB MED ist laut Kulturrat die zentrale Fachbibliothek für Medizin, Gesundheitswesen, Ernährungs-, Umwelt- und Agrarwissenschaften in Deutschland.


Stellungnahme der AWMF zur “Weiterfinanzierung von ZB MED” vom 2. 5. 2016

Bei ZB MED handelt es sich aus Sicht der AWMF primär um eine überregionale Einrichtung der Forschungsinfrastruktur mit Dienstleistungscharakter für Wissenschaftler und Anwender aus Medizin und anderen Lebenswissenschaften und nur sekundär um ein Institut mit eigenständigen Forschungsaufgaben. Das Archiv der ZB Med bildet zusammen mit dem Archiv der Bayrischen Staatsbibliothek die Grundlage für den Bestandsschutz der medizinischen Fachliteratur in Deutschland und eine wesentliche Ressource zur schnellen, kostengünstig und qualitätsgesicherten Informationsbeschaffung.

Eine rein regionale Weiterförderung aus Mitteln des Landes NRW oder der Universitäten Köln und Bonn könnte eine Weiterführung als überregionale Einrichtung aber nicht mehr sicherstellen. Die AWMF appelliert daher nachdrücklich an die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern, in geeigneter Form eine Weiterförderung von ZB MED im bisherigen Umfang und über das Jahr 2019 hinaus sicherzustellen.





Hauschke, Christian: #keepZBMED: Fast 10.000 Unterschriften, Infobib.de

Rudolf Mumenthalers Petition zur Erhaltung der ZB MED hat große Unterstützung erfahren. Fast 10.000 Personen unterzeichneten gegen den kurzsichtigen Beschluss des Leibniz-Senats, der ZB MED die Finanzierung zu entziehen.


Söllner, Konstanze: Zukunftsfähige Informationsinfrastrukturen – Offener Brief des VDB, VDB-online.org

Um den aktuellen Herausforderungen des globalisierten Wissensmarktes erfolgreich begegnen zu können, müssten die Funktionen von zukunftsfähigen Informationsinfrastruktu­ren deutlich über die bisher von DIMDI und ZB MED angebotenen Dienstleistungen hinaus­gehen. Der drohende Wegfall der Dienstleistungen von DIMDI und ZB MED ist An­lass für einen dringenden Appell des VDB, unter Beteiligung der föderalen Träger und der Wissen­schaft einen Think Tank einzurichten, der mit konsequenter Integration in die internationa­len Entwicklungen Leitlinien für die deutschen Informationsinfrastrukturen in der Medizin und den Lebenswissenschaften erstellt. Der VDB bietet seine Mitwirkung in diesem Prozess an.

Zukunftsfähige Informationsinfrastrukturen für Medizin und Lebenswissenschaften – Offener Brief des VDB

Die Frage, wer künftig die Verantwortung für eine leistungsfähige Informationsinfrastruktur in der Medizin und den Lebenswissenschaften übernimmt, ist somit vollkommen ungeklärt.

Auch fehlen eindeutige Aussagen, wie nach einem Ausfall der beiden zentralen medizinischen Informationsinfrastruktureinrichtungen Deutschlands die benötigten Aufgaben in der Literatur- und Informationsversorgung erfüllt werden können. Zu befürchten ist eine Umverteilung der Lasten und Kosten an die Universitäten, die jedoch ohne Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen eine überregionale Informationsversorgung ebenso wenig leisten können wie eine umfassende Versorgung von Einrichtungen und Personen außerhalb ihrer primären
Nutzerschaft – z.B. Lehrkrankenhäuser, niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser und Apotheker oder wissenschaftliche Institute des Gesundheitswesens.

Der Abstand zwischen Bedarf und bestehendem Angebot bei den deutschen Informationsinfrastrukturen in der Medizin ist offensichtlich. Bestehende Angebote (DIMDI, ZB MED, IQWiG) sind zu stark verteilt und zu wenig vernetzt, wie das unabgestimmte Vorgehen bei DIMDI und ZB MED zeigt.


Feldwisch-Drentrup, Hinnerk: Geplante Schließung: Pharmafirmen sorgen sich um Literaturversorgung, DAZ.online

Gerade für kleine und mittlere Unternehmen stellen die zentralen Zugänge auf die Datenbanken, die bisher vom DIMDI und der ZB MED angeboten werden, eine kostengünstige oder teils sogar kostenfreie Lösung dar. Kommerzielle Datenbanken sind aufgrund der sehr hohen Kosten nach Ansicht des BAH „keine Alternative“.

Aus Sicht des BAH widerspricht die Beschneidung eines praktikablen Zugangs zu wissenschaftlichen Literaturdaten auch den Forderungen nach erhöhter Transparenz im Rahmen der Pharmakovigilanz-Neuregelungen auf europäischer Ebene, erklärt der Verband. Insgesamt plädiere der BAH ausdrücklich für den Erhalt einer zentralen medizinischen Literaturversorgung.


Gegen die Schließung von ZB MED: Stellungnahme der AGMB e.V., medinfo

Aber auch die AGMB selbst wurde aktiv. Dank zahlreicher Zuarbeiten vieler Mitglieder der AGMB konnte der Vorstand eine eigene Stellungnahme erarbeiten und sie an die entsprechenden Behörden schicken.


Abwicklung der ZB MED als Leibniz-Einrichtung, AGMB e.V

Da auch wir uns einer eigenen Stellungnahme nicht entziehen wollten und konnten, trugen die Mitglieder der AGMB die Gründe zusammen, die ZB MED für uns unentbehrlich machen. Diese Aspekte wurden durch den Vorstand zusammengefasst und die daraus resultierende Stellungnahme an das Bundesministerium für Gesundheit, an das Bundesministerin für Bildung und Forschung, an das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie an die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz GWK geschickt.

Das “Antwortschreiben des Bundesministeriums für Gesundheit” ist nur als Mitglied des AGMB e.V. einsehbar.



Schließung der ZB Med wäre völlig falsches Signal! : Leibniz-Gemeinschaft sollte Empfehlung überdenken, Pressemitteilung der Kassenärztlichen Vereinigung

(…) der Vorsitzende des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), Dr. Wolfgang Eßer:

„Für einen breit aufgestellten Wissenschaftsstandort Deutschland und besonders für den zahnmedizinischen Nachwuchs in Forschung und Praxis wäre das ein völlig falsches Signal! Die Leibniz-Gemeinschaft handelt kurzsichtig, wenn sie die Empfehlung beibehält, die ZB Med nicht weiter zu finanzieren. Eine Schließung der Bibliothek hätte zur Folge, dass die zahnmedizinische Wissenschaft künftig nicht mehr auf die dort – und teilweise in Deutschland ausschließlich dort – vorgehaltenen Informationen zugreifen könnte.“


Bredemeier, Willi: Zur Abwicklung von ZB MED : Senat der Leibniz Gemeinschaft stellt sich im ausdrücklichen Widerspruch zu den eigenen Gutachtern, Password Pushdienst

Halten wir fest, die Aufgabe der ZB MED ist an erster Stelle die Informations- und Literaturversorgung, an zweiter Stelle Forschung und Entwicklung zur Weiterentwicklung seiner Dienste. Die Definition wissenschaftlicher Infrastrukturleistungen ist open for discussion, aber eine sinnvolle Kennzeichnung besteht darin, exzellente Bestände für die Forschung vorzuhalten und einen komfortablen Zugang zu ihnen zu gewähren. Danach wären vor allem Programmbereiche außerhalb von Forschung und Entwicklung gefordert.


Mumenthaler, Rudolf: #keepZBMED: aktuelle Entwicklungen, Ruedimumenthaler.ch

Ich kann sagen, dass sich MIFW und BMG wirklich vorbildlich für den Erhalt der ZB MED einsetzen und einen viel versprechenden Weg gehen. Der Wissenschaftliche Beirat von ZB MED hat sich denn auch klar hinter dieses Vorgehen gestellt.

Nach dem Ausschuss der GWK wird sich einen Monat später auch die GWK als Gesamtkonferenz mit dem Thema befassen. Drücken wir die Daumen, dass sie dem Vorschlag von MIFW und BMG folgen!

Petitionsbrief an die GWK



Stellungnahme der Sektion 4: Wissenschaftliche Bibliotheken des Deutschen Bibliotheksverbands (dbv) zur geplanten Schließung der Deutschen Zentralbibliothek für Medizin – LeibnizInformationszentrum Lebenswissenschaften Köln/Bonn, dbv

Seit der Gründung der Stiftung im Jahr 2014 hat die ZB MED deutliche Serviceverbesserungen erreicht. Die dynamische Entwicklung zu einem nationalen (analogen und digitalen) Archiv und Informationszentrum für die Lebenswissenschaften würde bei Umsetzung der Empfehlung jäh abgebrochen, ohne dass geeignetere Entwicklungskonzepte und Trägerstrukturen bislang erkennbar sind. Wir weisen deshalb auf die absehbaren, irreparablen Versorgungsdefizite hin – (…) – und signalisieren unsere Bereitschaft, mit der GWK oder dem von ihr eingesetzten Rat für Informationsinfrastrukturen Gespräche über die zukünftige Ausrichtung nationaler Informationsinfrastrukturen für Bildung und Lehre, Wissenschaft und Forschung und speziell über die ZB MED zu führen.



Stellungnahme zur Entscheidung gegen weitere Förderung von ZB MED, Verband der Bibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen

Die Nachricht zur Abwicklung der ZB MED bzw. zur Beendigung der Bund-Länder-Förderung fällt unverständlicherweise gerade in einer Phase der Neuorientierung und kommt somit für alle 119 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter völlig überraschend, da deren berufliche Situation ab dem Jahr 2017 ungewiss ist. Aufgrund des nach wie vor hervorragenden Bestandes wird sich mit der Abwicklung der ZB MED auch die Informationsversorgung der lebenswissenschaftlichen Fächer drastisch verschlechtern. Wie sich dies dann in der Folge auf Wissenschaft, Forschung und Krankenversorgung auswirken wird, ist derzeit nicht abzuschätzen.

Der Verband der Bibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen appelliert deshalb an die Entscheidungsträger in Politik und Landesverwaltung, die ZB MED real und perspektivisch zu unterstützen und die geeigneten Maßnahmen im Sinne des Modernisierungskonzeptes für einen Fortbestand dieser wichtigen Bibliothek zu treffen.


Kleine Anfrage
der Abgeordneten Kathrin Vogler, Sabine Zimmermann (Zwickau), Nicole Gohlke, Dr. Rosemarie Hein, Katja Kipping, Ralph Lenkert, Dr. Petra Sitte, Azize Tank, Harald Weinberg, Birgit Wöllert, Pia Zimmermann und der Fraktion DIE LINKE. – Drohende Verschlechterung des Zugangs zu medizinischem Wissen in Deutschland, Drucksache 18/8518 Vorabfassung

Das DIMDI teilte mit, künftig solle die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin (ZB MED) der zentrale Anbieter für Literatur aus den Lebenswissenschaften sein (…). Jedoch ist die ZB MED ebenfalls in ihrer Existenz bedroht. Am 18. März 2016 empfahl der Senat der Leibniz-Gemeinschaft, für die ZB MED die gemeinsame Förderung von Bund und Ländern zu beenden (…).


Kleine Anfrage der Abgeordneten Ralph Lenkert, Sigrid Hupach, Nicole Gohlke, Dr. Rosemarie Hein, Harald Petzold (Havelland), Kathrin Vogler und
der Fraktion DIE LINKE. – Debatte um die Zentralbibliothek Medizin, Drucksache 18/8520 Vorabfassung

Sie erbringt durch die Aufbereitung und das Verfügbarmachen wissenschaftlicher Information die Grundlage für wissenschaftliche Forschung. Eine Schließung der ZB MED würde aus Sicht des IQWiG-Leiters sowohl die Arbeit seines Instituts als auch die von vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gefährden.
Angesichts der gesamtstaatlichen Bedeutung und der Tatsache, dass bundesweit keine andere Einrichtungen in dem Maße über die spezifische Fachliteratur verfügt, die die ZB MED bieten kann, stellt sich die Frage, ob eine Schließung im gesellschaftlichen Interesse liegt.


Feldwisch-Drentrup, Hinnerk: Nach Schließungsplänen: Ministerien wollen Zentralbibliothek Medizin erhalten, DAZ Online

Für kleinere Unternehmen sind die zentralen Angebote der ZB MED und des DIMDI wichtig, da sie eine kostengünstige oder teils sogar kostenlose Lösung darstellen. Kommerzielle Datenbanken sind aufgrund der sehr hohen Kosten nach Ansicht des BAH „keine Alternative“. Der Verband plädiert dafür, ein breites Angebot von Literaturquellen zu erhalten. Dies sei für wissenschaftliche Auswertungen von zentraler Bedeutung – und um „fundierte Aussagen und Entscheidungen treffen zu können“.

Möglicherweise könnte die Bibliothek zukünftig auch wieder in die Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen werden, wenn sie ihr Forschungsprofil neu ausrichtet. Nach früherer Gutachter-Kritik hatte die ZB MED die Berufungsprozesse gestartet, doch der Senat der Leibniz-Gemeinschaft vermisste wohl schnelle Erfolge.

Update: In den Jahren 2017 bis 2019 wird die Finanzierung der ZB MED über eine Auslauffinanzierung sichergestellt.


Ostrzinski, Ulrike: Licht am Horizont – Update zu den Entwicklungen bei ZB MED, ZB MED Blog

Aber inzwischen sehen wir wieder vorsichtig optimistisch in die Zukunft. Denn unsere Geldgeber aus Bund und Land stehen weiter hinter uns, wofür wir sehr dankbar sind! Sie haben in den vergangenen Wochen intensiv darauf hingewirkt, dass ZB MED auch nach dem Ausscheiden aus der Leibniz-Gemeinschaft seine national bedeutsamen Aufgaben wahrnehmen kann. Das nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerium (MIWF NRW) sieht sich dabei in der Verantwortung, die zukunftsorientierte Transformation von ZB MED fortzuführen und damit die bundesweite Informationsversorgung in den Lebenswissenschaften sicherzustellen. Dabei wird das MIWF NRW vom Bundesgesundheitsministerium nach wie vor unterstützt.

Es ist allerdings nicht damit zu rechnen, dass die GWK sich gegen die Empfehlung des Senates der Leibniz-Gemeinschaft stellt. Aber wenn die GWK die Aktivitäten von Bund und Land zur Transformation von ZB MED unterstützt, wäre das für uns das entscheidende Signal, dass wir weiter machen können.

Ganz konkret würde dies bedeuten, dass wir die dreijährige Übergangsfinanzierung, die nach der Leibniz-Senatsempfehlung festgeschrieben ist (in den ersten beiden Jahren beträgt das Budget in der Regel 100% des Ansatzes von 2016, im dritten Jahr bis zu 100%), nutzen, um den begonnenen Transformationsprozess zu einem modernen Fachinformationszentrum fortzuführen und uns neu aufzustellen. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Besetzungen der beiden Professuren in Bonn (W2) und Köln (W3, gleichzeitig neue Direktion von ZB MED), die nun zügig in Kooperation mit den jeweiligen Hochschulen erfolgen sollen. Die Universitäten haben bereits ihr Interesse daran signalisiert. Danach könnte uns dann der Weg zurück in die Bund-Länder-Förderung offen stehen.




Bonner Studierendenparlament beschließt Unterstützung der ZB MED #keepZBMED

Das 38. Studierendenparlament der Studierendenschaft der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn hat auf seiner ersten ordentlichen Sitzung am 24. März 2016 den Antrag der Fraktion der JUSO-HSG angenommen.

Die Fraktion der Juso-Hochschulgruppe Bonn kritisiert die Entscheidung des Senats, die Förderung der ZB MED und somit auch des Standortes am Campus Poppelsdorf einzustellen und damit auch die Streichung der damit verbundenen W2-Professur an der Universität Bonn. Die Bonner Studierenden werden wie die Öffentlichkeit aufgefordert, die von Rudolf Mumenthaler ins Leben gerufene Petition „Keep ZB MED – gegen die Schließung von ZB MED“ zu unterzeichnen.

Zur Begründung:

Die räumlich an die Abteilungsbibliothek Medizin–Naturwissenschaften–Landbau der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn (ULB) angeschlossene ZB MED kommt mit ihrem über den ULB-Ausweis ausleihbaren enormen Buch- und Lehrbuchbestand, eine professionelle und kompetente Fachberatung, die auch Studierende in Anspruch nehmen können sowie einer in Deutschland einzigartigen Zeitschriftensammlung den Bonner Studierenden zu Gute. Ihr Wegfall würde für die betroffenen Fachgebiete und ihre Studierenden eine nennenswerte Schwächung bedeuten.

Den genauen Wortlaut des Beschlusses und des Antrags der Fraktion der JUSO-HSG finden Sie im hier verlinkten PDF.

Der Beschluss wird mit freundlicher Genehmigung durch Daniel Dejcman, Mitglied der Fraktion der JUSO-HSG, hier veröffentlicht.

Annotierte Linkliste #keepZBMED – Dritter Teil

Auch die zweite Linkliste mit Stimmen zur Abwicklung ist inzwischen so lang, dass eine dritte Liste notwendig wird. Hier entlang geht es zu den bereits gefundenen Stimmen:


Wichtig bleibt der Hinweis auf die Online-Petition. Ich habe bereits unterschrieben. Sie auch?

Petition richtet sich an Gemeinsame Wissenschaftskonferenz : Keep ZB MED – gegen die Schliessung von ZB MED, Change.org

In der Petition heißt es u.a.:

Die Unterzeichnenden fordern die GWK auf, der Empfehlung des Senats der Leibniz-Gemeinschaft nicht zu folgen und ZB MED für eine weitere Periode zu fördern und die benötigten finanziellen Ressourcen bereitzustellen.


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Annotierte Linkliste #keepZBMED – Zweiter Teil

Die erste annotierte Linkliste #keepZBMED ist inzwischen so lang, dass ich hiermit eine neue anfange.


Wichtig bleibt der Hinweis auf die Online-Petition. Ich habe bereits unterschrieben. Sie auch?

Petition richtet sich an Gemeinsame Wissenschaftskonferenz : Keep ZB MED – gegen die Schliessung von ZB MED, Change.org

In der Petition heißt es:

Wir sind nicht damit einverstanden, dass man Forschungsinfrastruktureinrichtungen mit den gleichen Maßstäben evaluiert wie Forschungsinstitute. Hier verkennt der Senat der Leibniz-Gemeinschaft die Aufgaben und Anforderungen an Wissenschaftliche Bibliotheken. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufbereitung und dem Verfügbarmachen wissenschaftlicher Information als Grundlage für wissenschaftliche Forschung.


Mumenthaler, Rudolf: #keepZBMED: es geht weiter, Rudolf Mumenthaler

Unser Ziel besteht darin, anfangs Mai zuhanden der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (für die Sitzung am 24.5.) mindestens 5000 Unterschriften einreichen zu können. Wer noch nicht unterschrieben hat, kann dies also noch bis zum 30.4. tun – und man kann auch Kolleginnen ermuntern, sich an der Petition zu beteiligen. Wichtig ist zum einen die Zahl der Unterschriften (je mehr desto besser). Besonders wertvoll sind zum andern Kommentare von Nutzerinnen und Nutzern von ZB MED, vor allem von Studierenden, Forschenden, Praktikerinnen und Praktikern aus den Bereichen Medizin und Life Sciences, die belegen, wie wichtig ZB MED für ihre Arbeit ist.


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Annotierte Linkliste #keepZBMED

Teil 2 der annotierten Linkliste #keepZBMED

Petition richtet sich an Gemeinsame Wissenschaftskonferenz : Keep ZB MED – gegen die Schliessung von ZB MED, Change.org

In der Petition heißt es:

Wir sind nicht damit einverstanden, dass man Forschungsinfrastruktureinrichtungen mit den gleichen Maßstäben evaluiert wie Forschungsinstitute. Hier verkennt der Senat der Leibniz-Gemeinschaft die Aufgaben und Anforderungen an Wissenschaftliche Bibliotheken. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufbereitung und dem Verfügbarmachen wissenschaftlicher Information als Grundlage für wissenschaftliche Forschung.

Mit großen Bauchschmerzen, entsprechender Wut und gefühlter Hilflosigkeit habe ich heute die Nachrichten über die Schließung der ZB MED gelesen. 🙁

Korwitz, Ulrich: [Medibib] Ergebnis der Evaluierung ZB MED

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

es fällt mir sehr schwer, Ihnen das Folgende mitzuteilen, aber es muss sein:

Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat soeben beschlossen, Bund und Ländern zu empfehlen, ZB MED ab 2017 nicht mehr gemeinsam zu fördern. ZB MED als von Bund und Ländern geförderte Einrichtung wird damit in spätestens 3 ½ Jahren abgewickelt werden.

Morgen ist die Pressemitteilung der Leibniz-Gemeinschaft verfügbar, in der Details stehen.

Die Entscheidung trifft alle 119 Kolleginnen und Kollegen in ZB MED schwer. Wir werden die Situation zusammen mit dem Ministerium in Ruhe analysieren und mögliche Konsequenzen betrachten. Der Abwicklungsprozess streckt sich bis mindestens Ende 2018, wahrscheinlich sogar bis Ende 2019 hin. Es wird Alternativen zum jetzigen Status geben.

Mit bestem Gruß
Korwitz

Diskussion auf MedLib


Twittersuchen: ZB MED, #KeepZBMED, @ZB_MED, #zbmed


Dieser Aussage kann ich nur zustimmen:


Stellungnahme zur Deutschen Zentralbibliothek für Medizin – Leibniz-Informationszentrum Lebenswissenschaften, Köln / Bonn (ZB MED)


Leibniz-Einrichtungen in Dresden, Köln/Bonn, Großbeeren/Erfurt und Kühlungsborn evaluiert, Presseerklärung, Leibniz Gemeinschaft (Englische Version)

Darüber hinaus entspricht eine vierte Leibniz-Einrichtung nicht mehr den Qualitätsstandards: Für die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin in Köln und Bonn empfiehlt der Senat, die gemeinsame Förderung von Bund und Ländern zu beenden.

Zur Deutschen Zentralbibliothek für Medizin – Leibniz-Informationszentrum Lebenswissenschaften, Köln und Bonn (ZB MED) heißt es:

Es fehle insbesondere ein überzeugendes Forschungskonzept, auf dessen Grundlage die digitalen Angebote weiterentwickelt werden könnten. Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit benachbarten Hochschulen in Forschung und Entwicklung würden kaum ausgeschöpft. Auch sei in den vergangenen vier Jahren die Empfehlung nicht umgesetzt worden, die informationswissenschaftliche Kompetenz an der ZB MED deutlich zu stärken.

Der Leibniz-Senat sieht darüber hinaus keine hinreichende Strategie, wie die digitalen Angebote der ZB MED auf dem hochkompetitiven Fachinformationsmarkt positioniert werden könnten. Gleichzeitig hat die Tätigkeit der ZB MED in der Literaturversorgung über Lieferdienste in den vergangenen vier Jahren weiter spürbar an Bedeutung verloren.

Angesichts der kritischen Gesamtsituation empfiehlt der Senat Bund und Ländern, die gemeinsame Förderung der ZB MED zu beenden.

Diskussion auf Twitter


Schwarzer Tag für ZB MED und die deutsche lebenswissenschaftliche Forschung : Senat der Leibniz-Gemeinschaft empfiehlt Abwicklung von ZB MED, ZB MED

In der Begründung durch den Senat der Leibniz-Gemeinschaft wird verkannt, dass sich ZB MED mit digitalen Angeboten auf dem nationalen oder internationalen Markt behauptet.

Mit der Einstellung der Förderung von ZB MED wird die Wissenschaftslandschaft in Deutschland um eine bedeutende und anerkannte Einrichtung ärmer.


Über wieviel Einsparpotential da geredet wird, zeigt die Statistik in diesem Tweet:


Mumenthaler, Rudolf: Abwicklung der ZBMED beschlossen

Mumenthaler selbst Mitglied Mitglied eines Expertengremiums der ZB MED schreibt:

wie die Evaluatoren von 2015 war und bin ich beeindruckt von den erreichten Veränderungen. Eine Vorgabe des Senats konnte aber klar nicht erfüllt werden: die Ausrichtung auf Forschung, die Entwicklung einer Forschungsstrategie, die enge Zusammenarbeit mit Forschenden sowie die Mitwirkung bei studentischen wissenschaftlichen Arbeiten. ZB MED hat sich weiterhin als Bibliothek verstanden, die sich als überregionale Forschungsinfrastruktureinrichtung zu positionieren begann.

In Bezug auf die fehlende Forschungsausrichtung schreibt er:

… die Vorgaben [des Senats, Anm. d. Verf.] waren in der kurzen Zeit nicht zu erfüllen, und die Ausrichtung auf Forschung ist eigentlich Unsinn. Die fehlende Forschungsstrategie war denn auch das Hauptargument. Die Experten haben dringenden Nachholbedarf gesehen, haben aber die Weiterführung unterstützt. Mit diesen Argumenten könnte man wohl fast alle überregional ausgerichteten Bibliotheken abwickeln.

Als Beirat von ZBMED bin ich empört! Und als Mitwirkender in Projekten von ZB MED versichere ich allen Mitarbeitenden mein Mitgefühl. Wenn ich etwas für euch tun kann, lasst es mich wissen!

Mumenthaler ergänzte seinen Beitrag am 19.03. und fragt:

… kann man diese GWK noch umstimmen? Formal scheint das möglich. Dann schlage ich vor, dass wir gemeinsam die Stimme erheben und gegen den unsinnigen Entscheid protestieren. Ich bin schon mal sicher, dass der Vertreter von NRW auch gegen die Empfehlung ist. Immerhin hat man eigens ein Gesetz verabschiedet, um die Stiftungsgründung von ZB MED zu ermöglichen. Wie schätzt ihr das ein?


Bei Password online heißt es: ZB MED wird abgewickelt

Der mittlerweile weit fortgeschrittene Abbruch der Fachinformationseinrichtungen setzt sich fort
Keine Fortsetzung der Förderung, obgleich vier von fünf Arbeitsbereichen rundum positiv bewertet wurden

Die Entscheidung des Senates steht im Widerspruch zu dem Bewertungsbericht seiner Gutachter. Damit drängen sich weitgehende Parallelen zu der seinerzeitigen Abwicklung des Fachinformationszentrums Chemie auf, als der Senat gleichfalls eine Weiterförderung im Widerspruch zu der eigenen Bewertungskommission ablehnte. Abermals gelangt der Senat zu seiner Entscheidung, weil er das Kerngeschäft von Fachinformationszentren und wissenschaftlichen Bibliotheken gering schätzt und die Weiterförderung praktisch ausschließlich von deren Forschungsleistungen abhängig macht.



Hauschke, Christian: Leibniz-Gemeinschaft empfiehlt Beendung der ZB-MED-Förderung, Infobib
Zurecht urteilt Hauschke:

Dieser Beschluss ist nichts weniger als ein bibliothekarisches Erdbeben. Setzt sich hier ein Trend fort, auf zentrale Informationsinfrastrukturen bewusst zu verzichten? Auch auf Reaktionen aus der Medizin bin ich gespannt.

Und jetzt sind viele Fragen offen, sowohl was die Situation der Mitarbeiterinnen der ZB MED angeht, als auch zur Wahrnehmung der als sinnvoll beurteilten Aufgaben der ZB MED.

Am Ende seines Beitrag macht Hauscke darauf aufmerksam:

PS: Die ZB MED hatte übrigens vor drei Tagen ein neues Blog begonnen, um die begonnene Neuausrichtung zu kommunizieren…


Im Blog der ZB MED heißt es heute zu dieser Meldung kurz:

Jetzt ist unser Blog gerade einmal ein paar Tage alt und schon gibt es schlechte Neuigkeiten für uns. Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat Bund und Ländern empfohlen, ZB MED nicht weiter zu fördern. Wir haben dazu gerade eine Pressemitteilung herausgegeben. Was das für uns und unsere Services bedeutet, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen, wir werden Sie aber darüber auch hier im Blog auf dem Laufenden halten.



Obst, Oliver: ZB Med Köln vor dem Aus: Abwicklung bis 2019, Medinfo

In Anbetracht des unschätzbaren (doch schätzbaren?) Wertes der ZB Med ist der Schock in der Community groß. Es wird nun interessant und wichtig sein, die genauen Gründe zu erfahren und zu analysieren – auch vor dem Hintergrund des „Strategiewechsels“ Fakten statt Literatur beim DIMDI, um die Frage beantworten zu können: Was bedeutet das für mich als Patient, als Forscher, als Bibliothekar?





Hauschke, Christian: ZB MED: Was meinte die Bewertungsgruppe, was will der Senat?, infobib

Was macht der Senat daraus?

Aus dem „gut“ zu PB 1a wird: „Den erreichten Stand beurteilt der Senat als nicht hinreichend.“
Aus dem „sehr gut“ zu PB 1a und PB 2 mit noch bestehendem Klärungsbedarf wird: Die „für die Zukunftsfähigkeit der ZB MED wesentliche strategische Frage […] ist nicht hinreichend beantwortet.“



Auch auf Inetbib gibt es eine (hoffentlich) beginnende Diskussion zu diesem Thema.
Brintzinger, Klaus-Rainer zur ZB MED auf Inetbib.

Das berufliche Schicksal von 119 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist derzeit weitgehend ungewiss. Der VDB erklärt sich solidarisch mit den Kolleginnen und Kollegen der ZB MED. Die Rechtskommission des VDB bietet im Bedarfsfall praktische Unterstützung in beamten- und arbeitsrechtlichen Fragen.

Wir rufen die bibliothekarischen wie die fachlichen Verbände und die Kolleginnen und Kollegen auf, zusammenzuwirken um die drohende Schließung der ZB MED zu verhindern.


Wer sein Mitgefühl zeigen und zum Erhalt der ZB MED aufrufen möchte, sollte das Hashtag #keepZBMed verwenden.




Offizielle Erklärung der Arbeitsgemeinschaft für Spezialbibliotheken
Grund, Sonja: Für den Erhalt der ZB MED, ASpB

Mit großem Bedauern haben wir die Entscheidung des Senats der Leibniz-Gemeinschaft über den Fortbestand der ZB MED als Leibniz-Einrichtung zur Kenntnis genommen.
Die Stellungnahme des Senats hat ausdrücklich empfohlen, die Bestände der ZB MED weiterhin zu erhalten und öffentlich zugänglich zu machen. Vor diesem Hintergrund appellieren die Arbeitsgemeinschaft der Spezialbibliotheken und die Sektion 5 im dbv nachdrücklich an die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz, die ZB MED als Bibliothek, wenn auch möglicherweise mit einem veränderten Auftrag, für das deutsche Bibliothekswesen zu erhalten.


Ende für Kölner ZB Med : Leibniz-Gemeinschaft empfiehlt Abwicklung der ZB Med, Köln Nachrichten

Die Einrichtung stellt seit 43 Jahren mit seinen vielfältigen Aktivitäten die überregionale Informationsversorgung in den Lebenswissenschaften, vor allem der Medizin, sicher. Dies leistet die Einrichtung seit 43 Jahren mit großem Erfolg. Die meisten der 119 Beschäftigten dürften in anderen Teilen der Landesbehörden einen neuen Job finden, diese Zusage gilt aber nicht alle ZB-Mitarbeiter, wie es dazu weiter hieß. Die Abwicklung der Einrichtung wird sich nach Einschätzung der Verantwortlichen voraussichtlich bis Ende 2018, möglicherweise noch ein Jahr länger hinziehen.


Hobohm, Christoph: Offene Briefe im “Scherbenhaufen”, LIS in Potsdam
Hobohm betrachtet das Scheitern der ZB MED im Gesamtkontext der Informationswissenschaften:

So verlieren wir mit dem Tod von Jürgen Krause und Rainer Hammwöhner zwei der prominentesten Personen und mit dem Institut für Informationswissenschaft der Uni Düsseldorf und der Zentralbibliothek für Medizin zeitnah mit einem Schlag zwei wichtige Institutionen.

Ich frage mich gerade wirklich, wie ich das meinen Studierenden erklären soll.



Trapp, Markus: Petition gegen die Schließung der ZB MED, Text&Blog


Markus schreibt in seinem aktuellen Beitrag:

Nur der breite Protest hilft, deshalb bitte ich um die Unterstützung für diese Kampagne, die Kollege Rudi Mummenthaler dankenswerterweise gestern angestoßen hat





Offizielle Erklärung des VDB
Söllner, Konstanze: VDB sieht Empfehlung des Senats der WGL zur Förderung der ZB MED mit großer Sorge, VDB

Der VDB betont, dass erfolgreiche Forschung und Lehre effiziente Infrastrukturen voraussetzen, wie sie gerade große und leistungsfähige Bibliotheken darstellen. Der VDB befürchtet bei einer Abwicklung der ZB MED einen großen und irreversiblen Schaden für die Informationsversorgung in den gesamten Lebenswissenschaften. Die vermeintlichen Einsparungen, die mit einer Schließung erzielt werden könnten, stehen in keinem Verhältnis zu den dann an anderer Stelle in vielfacher Summe anfallenden Mehrausgaben.
Der VDB fordert Bund und Länder als finanzielle Träger der ZB MED auf, vor einer möglichen Umsetzung der Empfehlung des Senats der WGL das intensive Gespräch mit der Fachwelt und den Betroffenen zu suchen und dabei sowohl die hohe Bedeutung der ZB MED für die gesamte deutsche und internationale Informationsinfrastruktur als auch die positive Evaluierung der bibliothekarischen Serviceleistungen der ZB MED zur Kenntnis zu nehmen.




Die Selbstmobilisierung der Branche hat begonnen, Password-Online

Die Selbst-Mobilisierung der Informationsbranche gegen den Abwicklungsbeschluss des Senates der Leibniz Gemeinschaft hat begonnen. Schon jetzt kann gesagt werden: Das läuft diesmal besser als die seinerzeitige Abwicklung von FIZ CHEMIE.



ZB MED adé: Deutschland schafft seine medizinische Informationsversorgung ab, LifeGen.de

Innenminister Thomas de Maizière lamentiert nach den Anschlägen des Islamischen Staates in Brüssel über “Datentöpfe”, während zeitgleich in Deutschland die wissenschaftliche Informationsversorgung eingestampft wird: Die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin (ZB Med) blickt ihrem Ende entgegen.

Mit der Einstellung der Förderung von ZB MED wird die Wissenschaftslandschaft in Deutschland um eine bedeutende und anerkannte Einrichtung ärmer.



Offizielle Erklärung der Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen
Auf der Startseite der AGMB heißt es:

Für die Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen e.V. ist die ZB MED ein unerlässlicher Partner und erste Adresse in vielen Belangen rund um das Medizinische Bibliothekswesen. Nicht nur der Bestand, auch sämtliche durch die ZB MED erbrachten Dienstleistungen kommen unseren Mitgliedern und ihren Nutzern zu Gute; Dienstleistungen, die in dem Umfang von keiner einzelnen medizinischen Bibliothek allein erbracht werden können. Wie wichtig die ZB MED für die AGMB ist, zeigt auch der rege Austausch auf unseren Jahrestagungen, auf denen die ZB MED immer präsent ist.

Daher haben auch wir mit großem Bedauern die Entscheidung des Senats der Leibniz-Gemeinschaft über den Fortbestand der ZB MED als Leibniz-Einrichtung zur Kenntnis genommen und möchten uns dem Appell der Arbeitsgemeinschaft der Spezialbibliotheken und der Sektion 5 im dbv an die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz anschließen, die ZB MED als Bibliothek, wenn auch möglicherweise mit einem veränderten Auftrag, für das deutsche Bibliothekswesen zu erhalten.


ZB-MED ist überall – und die Bedeutung für die Information Professionals, Infobroker Blog
Infobroker stellt im Beitrag fest:

Die ZB-MED fungiert sicherlich auch als Information Professional, wenn es um die Lokalisierung von Informationen aus dem medizinischen Sektor geht. Für Abteilungen der Forschung & Entwicklung in vielen Disziplinen fällt ein wichtiger Dienstleister und Partner aus. In diesem Fall haben die Auswirkungen schwerwiegende wirtschaftliche Folgen. Projekte werden ohne lückenlose Recherche zum Wagnis. Fehlentscheidungen führen zu erhöhten Kosten und die Risiken können sogar Leben gefährden.


Offizielle Stellungnahme des Verbandes der Bibliotheken des Landes NRW e.V
Stellungnahme zur Entscheidung gegen weitere Förderung von ZB MED

Der Verband der Bibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen hat die am 17. März 2016 veröffentlichte Empfehlung des Senats der Leibniz-Gemeinschaft zur Beendigung der Bund-Länder-Förderung der Zentralbibliothek der Medizin mit Erstaunen und Unverständnis zur Kenntnis genommen.

Aufgrund des nach wie vor hervorragenden Bestandes wird sich mit der Abwicklung der ZB MED auch die Informationsversorgung der lebenswissenschaftlichen Fächer drastisch verschlechtern. Wie sich dies dann in der Folge auf Wissenschaft, Forschung und Krankenversorgung auswirken wird, ist derzeit nicht abzuschätzen.

Der Verband der Bibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen appelliert deshalb an die Entscheidungsträger in Politik und Landesverwaltung, die ZB MED real und perspektivisch zu unterstützen und die geeigneten Maßnahmen im Sinne des Modernisierungskonzeptes für einen Fortbestand dieser wichtigen Bibliothek zu treffen.




Mumenthaler, Rudolf: Kann ZB MED gerettet werden? #keepzbmed, Rudolf Mumenthaler

Nach dem ersten Schock über den Beschluss des Senats der Leibniz-Gemeinschaft, der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) zu empfehlen, ZB MED nicht mehr zu unterstützen, regt sich beträchtlicher Widerstand. Offizielle Gremien haben sich bereits mit Stellungnahmen geäussert, andere bereiten solche vor. Noch ist unklar, wie die Rettung gelingen kann und wer schliesslich für eine weitere finanzielle Förderung zuständig sein wird. Die von mir lancierte offene Petition erfährt regen Zuspruch – innerhalb der ersten drei Tage haben sie bereits über 1400 Personen mit unterschiedlichstem Hintergrund und aus zahlreichen Ländern unterzeichnet.

Zur Petion

Ich bin als Optimist überzeugt, dass die Rettung von ZB MED gelingt, wenn sich möglichst viele Menschen und Organisationen gegen die geplante Schliessung von ZB MED als überregionale Forschungsinfrastruktureinrichtung wehren. Garantien gibt es allerdings keine. Danke auch im Namen der Mitarbeitenden von ZB MED für eure Unterstützung!


Evidenz in der Medizin : Medizinische Literaturdatenbanken in Deutschland vor dem Aus, DAZ.online

Die evidenzbasierte Medizin in Deutschland könnte vor einem herben Rückschlag stehen: Wichtige Informationsangebote sollen eingestellt werden. So verkündete das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) im Februar, seine Literaturdatenbanken zum Ende des Jahres 2016 praktisch komplett aufzugeben – und nur einen Teil des Angebots an die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin (ZB MED) abzugeben.

Doch diese könnte nach einer negativen Begutachtung geschlossen werden. „Für das deutsche Gesundheitswesen ist das katastrophal, weil es dann keinen Zugang zu der Literatur mehr gibt“, sagt Helge Knüttel, der bei der Universitätsbibliothek Regensburg für die Informationsvermittlung in der Medizin zuständig ist.

Aus dem Haus von Gesundheitsminister Gröhe kam auf Anfrage von DAZ.online nur ein kurzes Statement: „Nach der Empfehlung der Leibniz-Gemeinschaft geht es für das Bundesgesundheitsministerium jetzt darum, gemeinsam mit dem nordrhein-westfälischen Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung (MIWF) weitere Schritte zu beraten“, schreibt es. „In den Beratungen werden auch die von Ihnen angesprochenen Fragen eine Rolle spielen.“