Alles Google – oder die Macht der Marke

Schön bunt muss es sein, einfach zu bedienen und natürlich bekannt. Google hat es richtig gemacht. Ein sauberes Image kann nicht schaden, also: „Don’t be evil!“ Bunt und ein schlichtes Suchfeld suggeriert Einfachheit. Schnelligkeit half eine Marke aufzubauen. Dabei ist Schnelligkeit heute nicht mehr so unbedingt einzigartig.

Wissenschaftler am State College of Information Sciences and Technology (IST:engl: ) haben in einer Studie:engl: , die auf der Computer/Human Interaction 2007 Conference:engl: vorgestellt wurde, gezeigt, dass Menschen sich auch bei der Benutzung von Suchmaschinen ganz markenorientiert verhalten. Die bekanntesten Marken wurden hier auch am besten bewertet – unabhängig vom tatsächlichen Resultat.

Die Hauptfrage der Studie war: Warum rennen die Menschen immer nur zu wenigen Suchmaschinen, obwohl es doch Tausende von ihnen gibt. Studien beweisen, dass zumindest die größeren Suchmaschinen kaum bedeutsame Qualitätsunterschiede bei den Ergebnissen aufweisen. Die Bedienungung und Darstellung hellt sich bis auf wenige Ausnahmen an einen Pseudo-Standard. Ist der Grund dafür die Marke, die die Menschen zu der gleichen Suchmaschine sehen, eine Marke, die uns bei Hosen oder Getränk auch zum Herdentier macht? Da interessieren nur noch Namen und Logo, die für eine vermeintliche Qualität bürgen. Die Leistung wird meist nicht wirklich beachtet.

Für ihren Versuch, die Wirkung von Marken auf die Bewertung von Suchergebnissen zu erfassen, verwendeten die Wissenschaftler die erste Seite der Google-Suchergebnisse für vier Begriffe („camping Mexico“, „laser removal“, „manufactured home“, „techno music“). Aus den Listen wurden alle Hinweise auf die Herkunft entfernt. Die vier bereinigten Listen wurden dann in das Erscheinungsbild von vier Suchmaschinen, nämlich Google , Yahoo , MSN Live Search und AI2RS, einer an der Universität entwickelten Suchmaschine, eingefügt, so dass es für jede von ihnen die identischen Suchergebnisse für die vier Begriffe gab.

Das Ergebnis wurde 32 Versuchspersonen in unterschiedlicher Reihenfolge vorgelegt. Diese nur im Erscheinungsbild unterschiedlichen Ergebnislisten wurden nun bewertet.

Obgleich die Listen jeweils identisch waren, wurden die bekannteren Marken Google und Yahoo den übrigen deutlich vorgezogen.

Etwas überraschend ist, dass Yahoo insgesamt am besten abschnitt. Vermutlich zieht die Marke Yahoo daher am besten, weil es sie schon am längsten gibt. Google steht nur an zweiter Stelle. Das ist ziemlich erstaunlich, da die Versuchspersonen diese nach eigener Auskunft ansonsten am häufigsten benutzen. Ihnen folgt auf dem driten Platz MSN und Schlusslicht ist die unbekannte Suchmaschine. Auch die Unterschiede in der Bewertung sind mit mehr als 25 Prozent zwischen der angeblich besten und schlechtesten erstaunlich, wobei auch AI2RS bei einem Suchbegriff ganz vorne lag und die Bewertungen bei den einzelnen Suchbegriffen keinem einheitlichen Bild folgten.
Die Entscheidung für eine Suchmaschinen-Marke ist mit Vertrautheit, Popularität und Vertrauen verbunden.

Vielleicht hilft ja doch hin und wieder mal ein offenes Wort zu Google & Marken-Co, dass die Nutzer in Schulungen zur Medien- und Informationskompetenz erkennen, dass nicht alles so goldig ist, wie es der Markenname vermuten lässt.

Quelle:
Bei Suchmaschinen beeinflusst die Marke die Bewertung der Leistung via heise online


AI2RS steht für Agent Improved Information Retrieval System. Einen Link zur Suchmaschine war nicht zu finden.


Wie hoch ist hoch genug?

Das Papier ist vom 27.09.2006, aber es beschäftigt sich mit einer wichtigen Frage:

Wie hoch müsste eine allgemeine Medienabgabe zur Finanzierung des öffentlichrechtlichen Rundfunks sein, um die Rundfunkgebühr in der nach dem 8. Rundfunkänderungsstaatsvertrag vorgesehenen Höhe zu ersetzen?

Die Berechnungen kommen auf eine pauschale Medienabgabe je nach Anzahl der Befreiungen zwischen 9,16 € und 10,64 €. Sollten auch Firmen Abgaben im vollen Umfang entrichten, würde die günstigste Variante zwischen 8,43 € und 9,79 € liegen.

Quelle:
Fell, Gwendolyn: Zur möglichen Höhe einer allgemeinen Medienabgabe für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk : Ausarbeitung des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestags (WD 10 – 58/06) (Download startet sofort)