Das Copyright noch nicht scharf genug – nachwürzen notwendig?

Steve Chabot, republikanischer Abgeordnetet, hat im US-Repräsentantenhaus einen Gesetzesentwurf zur drastischen Verschärfung geistiger Eigentumsrechte eingebracht. Wie sollen nach Intellectual Property Enhanced Criminal Enforcement Act of 2007:x: :engl: bereits der Versuch zu Copyright-Verletzungen strafbar und ahndungsfähig werden, als ob es wirklich erfolgte Verstöße gegen Immaterialgüterrechte sind. Selbst das „Verschwören“ mit zwei oder mehr Personen zur Ausführung von Urheberrechtsverletzungen müsste nach dem Gesetz geahndet werden. Dabei sollen Haftstrafen zwischen sechs und zwanzig Jahren fällig werden.
Selbst Lebenslänglich soll es geben beim Einsatz unlizenzierter Software mit Todesfolge oder bei der Verwendung illegal kopierter Programme bei einem Mordversuch.

Strafbar ist natürlich auch das Umgehen technischer Kopierschutzmaßnahmen. Wer Werkzeuge zum Knacken von Systemen zum digitalen Rechtekontrollmanagement (DRM) besitzt, soll im Sinne dieses Entwurfes straf- und zivilrechtlich verfolgbar sein.

Diese Bestimmung schränkt der Entwurf aber auch teilweise wieder auf die „Fälschung“ der verwendeten Kopiersoftware oder der damit erzeugten Ergebnisse ein, um die Regelung stärker auf die Bekämpfung von Produktpiraterie auszurichten.

Chabot steht mit seinem Entwurf noch allein da, dennoch könnte er Unterstützungauch in den Reihen der Demokraten finden, die den Kongress seit dem Herbst dominieren. Rückhalt erhält der Abgenordnete auch von der in Washington sitzenden Lobbyvereinigung Copyright Alliance:x: :engl: .

Die Interessensgemeinschaft mit zahlreichen Mitgliedern aus der Unterhaltungsindustrie begrüßte vor allem, dass mit dem Entwurf auch die Ressourcen für die Strafverfolger verstärkt werden sollen und so der Kampf gegen „den internationalen Verkehr mit Pirateriegütern“ effizienter gestaltet werden könnte.

Scharfen Protest übt dagegen die Electronic Frontier Foundation (EFF),die unter anderem beklagt :x: , dass bei dem Entwurf Schadensersatzansprüche für jede widerrechtliche erstellte Kopie fällig werden könnten. Sie hoffen jedoch, dass sich dieser Entwurf genauso wie seine Vorgänger nicht durchsetzt.

Experten gehen aber davon aus, dass sich der US-Kongress dieses Mal nach einer prinzipiellen Einigung über die Reform des Patentsystems verstärkt der Copyright-Novelle zuwenden könnte.

Quelle:
Krempl, Stefan : Neuer US-Vorstoß zur drastischen Copyright-Verschärfung:x: via heise online

Zitat unkommentiert

[Zitat] Unkommentiert – 2007

Klar, aber der Wert von Information ist nicht mit Grundbedürfnissen wie dem Atmen und Trinken zu vergleichen. Information heißt, zu lernen, wie man sauberes Trinkwasser aufbereitet und die Luft zum Atmen nicht sinnlos vergeudet. Man kann die Qualität von Wasser aber nicht mit der von Information vergleichen.

Die alten Medien haben gar keine andere Wahl. Wie wollte man heute noch ohne digitale Medien auskommen und publizieren?

Nicholas Negroponte


Nicholas Negroponte, 63, war als Gründer und langjähriger Leiter (1985- 2006) des Media Labs am Massachusetts Institute of Technology (MIT):engl: einer der Vordenker der digitalen Revolution.

Quelle:
Graff, Bernd und Jakobs, Hans-Jürgen : Im Interview: Internet-Vordenker Nicholas Negroponte Erfolg ist der Feind in der Süddeutschen Zeitung online

Web 2.0 ist eine Männerwelt

Wer es noch nicht gemerkt haben sollte, jeder, der sich in der Web 2.0-Welt bewegt, bewegt sich in einer Männerwelt.
Woran liegt das? In Blogs, Podcasts und Communities werden Männer stärker wahrgenommen, wobei die Themenauswahl entscheidend ist.

Die beliebtesten Weblogs, Podcasts und Communities werden laut Studien hauptsächlich von Männern betrieben.

Frauen versuchen sich selten über ein Blog beruflich zu qualifizieren, denn sie kommunizieren eher auf der „Beziehungsebene“. Männer zieht es eher zu politischen oder wirtschaftlichen Themen, so dass sie schneller eine größere Zielgruppe erreichen und einen schneller bekannt werden.

Welche Gründe könnte e noch geben? Sprachstil? Themenwahl? Höhere Technikverliebtheit? Diese Überzeugng vertraten zumindedes Expertinnen bei der APA-E-Business-Community:engl: .

„Frauen stellen Gedanken und Gefühle in den Vordergrund, die Kommunikation findet eher auf der Beziehungsebene statt. Männer agieren mehr mit harten Fakten und sind stärker von dem überzeugt, was sie schreiben“, erklärte die Geschäftsführerin von kier communication Ursula Seethaler.

Kommunikationsfördernd ist diese männliche Vorgehensweise aber nicht gerade, denn häufig wird eine pro- oder contra-Entscheidung dadurch notwendig.

Entweder sie stimmen der männlichen Meinung zu oder sie stellen ihre Kompetenz in Frage.

Weibliche Blog-Einträge würden durch ihren emotionaleren Schreibstil hingegen oft mehr Reaktionen hervorrufen. Grund dafür wäre, dass Frauen die Richtungen oft offen ließen und eher ihre Gedanken und Gefühle wiedergeben.

Welchen Tipp geben die Expertinnen?

Damit Bloggerinnen mehr Leser gewinnen, sollten sie versuchen weniger emotional zu schreiben, so Seethaler. Auch sollten sie Blogs und Co. stärker nutzen, um ihre Kompetenzen darzustellen und sich beruflich einen Namen zu machen. „Bei der Themenauswahl muss man sich entscheiden, ob Wert auf ein größeres Publikum oder auf höhere Privatheit gelegt wird. Bei Frauen sind Politik-Blogs eher die Ausnahme und wenn so genannte Frauen-Themen dominieren, klinken sich Männer eher aus“ beschrieb Seethaler die Situation.

Da stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, sich für den Erfolg des eigenen Blocks und eine eventuelle Karriere zu verbiegen? Gilt es nicht eher seine eigenen Stärken zu zeigen und gehört Kommunikation in einem Social Network nicht dazu?

Frau Lichtenberger von Microsoft Österreich sieht es etwas anders: Beziehungsmanagement, soziales Networking und Kommunikation seien von jeher eher weiblich besetzt. Daher müsse doch Web 2.0 schon von sich aus ein interessantes Umfeld für Frauen sein.

„Es geht in erster Linie um den Austausch und nicht darum, die Beliebtheitsskala anzuführen“, so Lichtenberger.

Neda Bei, Betreiberin eines Literatur-Blogs, sieht in diesem Prolem keines, das Web 2.0-spezifisch ist. Männer würden stets irgendwelche Größen vergleichen, seien es Google-Einträge, Zugriffszahlen auf das Blog oder die Pixel ihrer Digitalkamera und auch anderer Dinge 😉

„Das ist aber kein Spezifikum des Web 2.0, sondern gilt wahrscheinlich in der nach wie vor männlich dominierten Netzwelt insgesamt.“

Das Web 2.0, das auf Kommunikation und Interaktion setzt, könnte schon bald eine Rollenveränderung im Netz in Gang setzen, vermutet Alexandra Fida von T-Mobile.

„Inzwischen sind beispielsweise rund vierzig Prozent der Nutzer von mobilem Internet weiblich“, sagte Fida. Und bei der jugendlichen Zielgruppe sei bereits eine Angleichung des Nutzerverhaltens feststellbar.

Laut Studien machen die Selbstdarsteller nur vier Prozent der Web 2.0-User aus.

Frauen, erobert das neue Internet. Nein, lebt es einfach!

Quellen:
Web 2.0: Männerthemen dominieren kurier.at
Männer haben bei Web 2.0-Diensten die Nase vorne auf EBC

Urheberrechtsverständnis unserer Politiker

Erstaunlich, wer da so über das Urheberrecht zu entscheiden hatte. Dass dies mehr oder weniger zeigt, was für ein Spiel mit der Zukunft getrieben wird, gibt es hier mal ein paar Beispiele, die das Internet- und Urheberrechtsverständnis unserer Gesetzesmacher zeigt.

Legendär ist ja auf jeden Fall das Interview der ARD-Kinderreporter mit Frau Zypris.
Kinderreporter fragen Politiker nach dem Internet via netzpolitik.org

Interessant ist auch der Beitrag von Herrn Steinhauer in Bibliotheksrecht. Hier zeigt sich, dass man im Bundestag den Unterschied zwischen Copyright und Urheberrecht nicht versteht.

Alle im Internetangebot des Deutschen Bundestages veröffentlichten Bilder, Dokumente usw. unterliegen dem Copyright des Deutschen Bundestages.
Ein Download oder Ausdruck dieser Veröffentlichungen ist ausschließlich für den persönlichen Gebrauch gestattet. Alle darüber hinaus gehenden Verwendungen, insbesondere die kommerzielle Nutzung und Verbreitung, sind grundsätzlich nicht gestattet und bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Deutschen Bundestages.

Quelle: Impressum des Internetauftrittes Bundestag.de

Aber auch im Bundesrat weist man nicht auf die Ausnahme für amtliche Werke hin.

Alle im Internetangebot des Bundesrates veröffentlichten Bilder, Texte usw. sind urheberrechtlich geschützt.

Zumindest versteht man doch den Unterschied zwischen Urheberrecht und Copyright.

Und by the way, auch das Bundesministerium der Justiz (BMJ) kennt ein Copyright:

Bildnachweis / Copyright:
iStockphoto.com
photocase.de
photothek
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Mit 55 weltweit unterwegs

Deutsche der „Generation 55plus“ sind zunehmend im Internetzu finden. Etwa 24 Prozent dieser Generation ist regelmäßig online und recherchieren per Suchmaschine bzw. kommunizieren per E-Mail-Kommunikation – so eine am heutigen Donnerstag in London vorgestellte Studie der European Interactive Advertising Association (EIAA:engl: ).

Der Branchenverband der europäischen Online-Vermarkter befragte rund 7000 Menschen in zehn europäischen Ländern.

Für Deutschland zeigen die Ergebnisse, dass so genannte „Silver Surfer“ durchschnittlich sieben Stunden pro Woche online verbringen – dies entspricht einer Steigerung von 14 Prozent gegenüber 2004.

Beliebt ist die Recherche mit Hilfe von Suchmaschinen und die Kommunikation via E-Mail.

Fast 90 Prozent der 55-Jährigen in Deutschland griffen darauf zurück. Der Austausch mit anderen Internetnutzern in Foren (23 Prozent), das Herunterladen von Musik (17 Prozent) und das Telefonieren übers Internet (16 Prozent) waren ebenfalls populär.

Die „Silver Surfer“ in Deutschland nutzen dabei zunehmend einen Internet-Breitbandanschluss, jetzt bereits ca. 51 Prozent.

„Das Internet ist in Deutschland längst nicht mehr Domäne der jüngeren Generationen“, so René Lamsfuß, Leiter Marktforschung United Internet Media und Mitglied der EIAA Researcher Group.

Quellen
Studie: Internet für „Generation 55plus“ immer wichtiger via heise online
Knapp jeder Vierte ab 55 Jahren ist regelmäßig online via de.internet.com

Zu komplex für Dillettanten

Larry Sanger:engl: , der ehemalige Chefredakteur der Wikipedia, streit über die „Weisheit der Massen“. In einem Bericht in der Süddeutschen Zeitung übt er Kritik am „Dilettantismus“ der freien Online-Enzyklopädie.

Obwohl er die Beteiligung einer breiten Öffentlichkeit an Enzyklopädien begrüßt, kritisiert er das Wikipedia-Modell heftig: „Sie haben sich ganz dem Dilettantismus verschrieben; damit meine ich ihre Ansicht, niemandem sollte allein aufgrund seines Fachwissens eine Sonderrolle oder besondere Zuständigkeit in einem Content-Creation-System zugestanden werden.“

Notwendig sei eine solche Sonderrolle der Experten, da die Fragen innerhalb der Wikipedia komplex sei und die Zusammenarbeit der freiwilligen Autoren alles andere als ideal gestaltet: „Um überhaupt zusammenarbeiten zu können, sind hier Konsens und Kompromisse unabdingbar.“

Statt auf Gleichmacherei wie Wikipedia setzt Sanger auf ein meritokratisches Modell, wo Experten gemäß ihrer Verdienste und Erfahrungen mehr Einfluss auf die Inhalte der Enzyklopädie haben sollen. Eine Umsetzung dieses Modelles versucht Sanger in seiner eigenen Wiki-Enzyklopädie Citizendium:engl: , die Anfang des Jahres offiziell gestartet ist.

Man wird sehen, welches System sich durchsetzt, ob es Citizendium schafft, sich gegen die zum Synonym einer Internetenzyklopädie gewordene Wikipedia durchzusetzen. Auffällig ist auch hier der sehr idealistische Grundgedanke. Statt aus beiden Erfahrungen zu lernen, ist es schade, dass beide Pole sich bekämpfen.

Quelle:
Kleinz, Torsten :Wikipedia: Streit über die Weisheit der Massen via heise online

Kategorisiert: Internetnutzer

Der Werbevermarkter SevenOne Interactive der Programmkette ProSiebenSat.1 will in seiner Studie „@facts extra – Online-Nutzertypen 2007“ Internet-Nutzer in sieben statt bisher fünf „Nutzertypen“-Gruppen einteilen. Das Internet und seine Nutzer haben sich in den vergangenen fünf Jahren stark verändert. Grund dafür sind unter anderem Web2.0-Plattformen, die einen Trend in Richtung Entertainment, Kommunikation, User Generated Content und Games setzen.

Die Studie gilt als repräsentativ und hat 1.500 Internet-Nutzer ab 14 Jahre befragt. Sie unterscheidet mit Hilfe einer Clusteranalyse sieben in sich recht homogene Nutzergruppen. Durchgeführt wurden die telefonischen Befragungen in von Dezember 2006 bis Januar 2007 durch Forsa.

Als Unterscheidungs-Kriterien wurde dabei die Online-Interessen, die Internet-Nutzung, das E-Commerce-Verhalten, die Freizeitaktivitäten sowie soziodemographische Merkmale herangezogen.

  • „Multi-Interest & User Generated Content“-Surfer
    • (15,7 Prozent der Befragten) : hohe Affinität für den neuen Bereich des nutzergenerierten Inhalts
    • 42% dieser Nutzer selbst Inhalte ins Internet
    • Durchschnitt 40 Jahre alt, männlich, gut gebildet und besser verdienend
    • vielseitigen Interessen : Nutzung von Angeboten wie Nachrichten, Politik, Wirtschaft und Börse
  • „Entertainment & Communication“
    • eher weiblich, relativ jung (im Durchschnitt 28,8 Jahre)
    • täglich rund 155 Minuten im Netz
    • Kommunikation : Chats, Foren, Communitys, Dating und Instant Messaging
  • „Fun & Games“
    • jüngste Gruppe (Durchschnitt: 27,7 Jahre)
    • 18,1 Prozent der Befragten
    • mehrheitlich männlich
    • im Durchschnitt 152 Minuten täglich online, die Spieler unter ihnen verbringen davon 62 Minuten mit Online-Games
  • „Music & Video“
    • doppelt so viele Männer wie Frauen
    • E-Commerce-Angeboten gegenüber überdurchschnittlich aufgeschlossen (hauptsächlich Bücher sowie CDs und DVDs)
  • „Free Time Planner“
    • Nutzung des Internets insbesondere zur Freizeitplanung
    • Durchschnitt 44,3 Jahre alt und männlich
    • 3/4 dieser Gruppe bereits über das Netz gekauft (Bücher, Produkte rund um die Freizeitgestaltung wie Reisen, Tickets oder Hotelbuchungen)
  • „Service, Shopping und Lifestyle“
    • sehr kaufkräftig (höchste Durchschnittseinkommen aller Nutzer)
    • Geschlechteraufteilung ist gleichmäßig
    • besonderes Interesse : Einkaufen im Internet (Bücher, Kleidung und Schuhe sowie Schmuck und Uhren, Spielzeug oder auch Pauschalreisen
  • „Low Interest“-Nutzer
    • (22,1 Prozent) mit eher schwach ausgeprägtem Interesse
    • Selbst die beliebteste Funktion des Internets, das E-Mailen, nutzen nur 53,6 Prozent davon.
    • Geschlechterverhältnis ausgeglichen
    • durchschnittliches Alter von 45,4 Jahren (die ältesten Online- Nutzer)

Quelle:
Sieben Schubladen für Internet-Nutzer via golem.de

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