Public Libraries in Großbritannien und ihr Kampf um Nutzer

Wie sich Public Libraries entwickeln, ob sie noch benötigt werden, sind Fragen, die sich derzeit bei den über 4000 Public Libraries in England, Wales und Nordirland stellt. Seit einer neuen Regelung durch die Society of Chief Librarians können die Bewohner, ganz unabhängig davon wo sie leben, alle dieser Bibliotheken nutzen, auch wenn die Medien zurück in die entsprechende Gegend geschickt werden müssen. Die Biblliotheksbenutzer benötigen nur einen vorhandenen, gültigen Bibliotheksausweis oder eine gesicherte, gültige Adresse. Hauptziel ist es, mehr Menschen in die Bibliotheken zu bringen, die zunehmend in einem Wettbewerb zu Online-Buchhändlern und Buchläden stehen, die Cafés integriert haben, um attraktiver zu werden. Profitieren würden z.B. Reisende, die während ihrer Ferien Lesematerial benötigen. Nutzer mit Bibliotheksausweis dürfen Bücher in allen dieser über 4000 Bibliotheken ausleihen, nach diesem Plan, der nächsten Monat durch die Kulturministerin Margaret Hodge veeröffentlicht werden soll.

Grund für diese Pläne ist ein kontinuierlicher Rückgang der Ausleihzahlen. Entliehen 2002/2003 noch 15.843.000 Nutzer Medien, waren es 2007/2008 nur noch 2012.608.000, d.h. ganze 20 Prozent weniger. Auch die Zahl der Vollzeitangestellten sank in diesem Zeitraum um 6,5 Prozent und bedeutet einen großen Rückgang bei den ausgebildeten Fachleuten. Auch die Unterstützung ist mit der Anzahl der Besucher gesunken um 2,6 Prozent im Vergleich von 2007/2008 zum Vorjahreszeitraum. Im gleichen Zeitraum sank auch der Medienbestand um ganze 11 Prozent. In der letzten Jahrzent sanken die Ausleihzahlen um 34 Prozent. Und allein 2006/2007 schlossen 40 Bibliotheken in ganz Großbritannien.

Woran liegt es? Es gibt eine große Spanne an Serviceangeboten, die anscheinend nicht ausreichend beworben werden, so Tony Durcan von der Society of Chief Libraries. Notwendig ist seiner Meinung nach den Wert von Bibliotheken in einer national angelegten Werbekampagne bekannter zu machen.

„One of the big issues is around how we promote the value of public libraries. There are still people who don’t realise libraries are free to use. There has to be national co-ordination to provide leadership in pulling it together, and let people know,“ he said.

Doch es gibt nicht nur Negatives zu berichten, denn obwohl die Ausleihzahlen sinken, werden die Services de lokalen Bibliothek sehr wohl genutzt, die auch einen freien Internetzugang beinhalten. Die Zahl derer, die Bibliotheksangebote via Internet nutzen, z.B. Kataloganfragen, Buchverlängerungen, ist im Berichtszeitraum 2007/2008 um 20 Prozent gestiegen mit über 76 Millionen Webbesuchern. Roy Clare, leitender Angestellterder Museums and Libraries Archive (MLA) sieht darin ein zukunftsweisendes Signal:

„If you look at the supposed downward curve of the library’s physical use, it is matched or even eclipsed by online access. It’s something you can do 24/7 – you can order books from the library at 2am and they will be delivered to your local library for collection.“ He said the tenet on which the library was founded – as a place for learning – still held strong. „The core values in the mid 19th century were around a learning agenda and access to information; libraries are still a wonderful, democratic way to access information and reading“.

Stellt sich die Frage, ob die Bibliotheken ihr Außenbild aufmöbeln müssen. Natürlich ist klar, dass Bibliotheken gegen ihr öffentliches Bild einer ‚verstaubten Institution und die psst-machenden Bibliothekare‘ angehen. Sie müssen zeigen, dass sie sich der modernen Welt öffnen. Bei einem Treffen mit dem ehemaligen Kulturssekretär Andy Burnham wurde darüber beraten, wie man das Bild der Bibliotheken hin zu gemütlichen Cafes, Kinozentren und Buchläden verändern kann. Burnham macht deutlich, dass die Bibliotheksbranche „radikal denken“ sollte bei ihrer eigenen Modernisierung.

„The popular public image of libraries as solemn and sombre places patrolled by fearsome and formidable staff is decades out of date, but is nonetheless taken for granted by too many people.“

So sollte das Ruhegebot genauso fallen wie die Öffnungszeiten ausgedehnt werden sollten.

„Libraries should be a place for families and joy and chatter. The word chatter might strike fear into the heart of traditionalists but libraries should be places that offer an antidote to the isolation of someone playing on the internet at home.“

Diese Debatte um die Ruhe in Bibliotheken rief die Gegner auf den Plan, die Burnham vorwarfen, von den eigentlichen Gründe wie etwa der jahrzehntelange Unterfinanzierung der Bibliotheken ablenken zu wollen.

Bei all den notwendigen Reformen benötigt man aber auch Vorbilder. Gute Beispiele sind:

The Norfolk and Norwich Millennium Library in East Anglia was hailed as England’s most popular in March this year; it had more visitors and lent more books than any other in 2007/8, according to the Museums and Libraries Archive. Chelmsford Library in Essex was the second highest book lender, followed by Milton Keynes, Oxford and Chesterfield. The Norfolk library attracted 1.5 million visitors and lent 1,139,090 books during the period.

Doch wie lassen sich die Public Libraries an die Erfordernisse einer modernen Zeit anpassen? Einige Bibliotheken verzichten bereits auf die Bürokratie rund um die Anmeldung, z.B. fragen Bibliotheken in der Gegend um Stockport, Blackpool und Manchester bereits nicht mehr nach einen Ausweis. Der Rat von Camden im Norden Londons überarbeitet die Regeln, um Essen, Handytelefonate und Gespräche in der Bibliothek zu erlauben. Der Rat ist auch überzeugt davon, durch das Angebot von Computerspielen das Interesse anzukurbeln. In Hillingdon westlich von London wurden die Bibiotheken renoviert, bekamen ländere Öffnungszeiten und wurden Franchisenehmer bei Starbucks, um auch Cafes anzubieten. Der Erfolg zeigt sich in der Zunahme der Besucherzahlen um 11.000. Dass diese Besucher nicht nur zum Kaffeetrinken kamen, zeigen auch die um 12.000 Entleihungen gestiegene Ausleihstatistik.

Es gibt weltweit herausragenden Bibliotheken, die beeindruckende Visionen zeigen. Die New Yorker Public Library bietet ihren Nutzern Zugang zu Millionen Büchern. Sie arbeitete auch mit Google zusammen, um eine digitale Bibliothek zu schaffen. Die französische Nationalbibliothek setzt auf Computer. Das britische System, welches von lokalen Regierungen abhängt, erregen Neid auch Neid anderer.

„Libraries abroad are in many ways envious of what we are able to do. Big cities abroad have fantastic libraries but they are not so good at having the library at their doorsteps,“ said Mr Clare.

Die Society of Chief Libraries erwägt ein ähnliches Modell wie die British Columbia Libraries‘ mit der „BC One“-Karte, einer Bibliothekskarte, die von Zuhause aus ihrem Besitzer Zugang zu allen Bibliotheken der canadischen Provinz bietet. Gleichzeitig planen die Minister einen Haustürlieferservice ähnlich der Website Lovefilm.co.uk anzbieten, bei der DVDs online entliehen werden kann, die dann per Post nach Hause geliefert werden und die in einem bereits frankierten Umschlag zurückgesandt werden können.

The Culture minister, Margaret Hodge, has championed ideas to rejuvenate libraries, such as having libraries in shopping centres or rail stations and a possible deal with coffee chains that would see cafes opened in the building.

Über allem steht die Frage: Ist die Bibliothek eine sterbende Institution?

Für ein Ja spricht:

  • Unterstützung und Ausleihstatistike sind in den letzten fünf Jahren gesunken ohne Anzeichen für einen Aufwärtstrend
  • Die kommerzielle Macht der Buchläden und der billige Zugang zu Webangeboten wie Amazon zerstören die lokale Bibliothek
  • Die finanzielle Unterstützung der meisten Bibliotheken reicht nicht aus, um ihr Überleben zu sichern

Für das Überleben spricht:

  • Onlineaktivitäten der Bibliotheken haben zugenommen mit zunehmenden Bestellungen und Buchreservierungen
  • Einige Bibliotheken haben den Trend sinkender Aufmerksamkeit und geringerer Ausleihzahlen aufgehalten und mit veränderten Konzepten viele neue Nutzer angelockt.
  • Initiativen wie Cafés und DVD-Verleih-Services weisen den Weg nach vorn
  • Hier in Deutschland gibt es auf politischer Ebene geringere Anstrengungen zu beobachten. Ist in Großbritannien das Bibliothekssystem regional gesplittet, scheint man doch mit viel gutem Willen und Interesse an der Sache auf höherer politischer Ebene zusammen zu arbeiten, um eine richtungsweisende Lösung zu finden. In welcher Form findet eine solche zielführende Zusammenarbeit in Deutschland statt? Sind die 21 guten Gründe für Bibliotheken der richtige Weg, das Image von Bibliotheken aufzumöbeln?

    Quelle
    Akbar, Arifa: The Big Question: How are public libraries changing, and what does their future hold? in The Independent

Leih uns Dein Buch!

In der Bibliothek der 100 Sprachen will die Stadt Linz ihre Sprachenvielfalt und auch die Lebensvielfalt sichtbar machen. Unter dem Motto „Leih uns Dein Buch“ bittet das Projekt der Landesbibliothek Oberösterreich im Rahmen der Kulturhauptstadt Linz09 ihre Mitbürger aus anderen Ländern ihre Bücher zu spenden. Mit der Bibliothek der 100 Sprachen soll ein aufeinander Zugehen von Menschen unterschiedlicher Nationalitäten gefördert werden.

Für diese Bibliothek soll der Bibliothekscontainer der oberösterreichischen Landesbibliothek am Linzer Schillerplatz genutzt werden, der nach der Eröffnung der ausgebauten Landesbibliothek frei wird. Ganze neun Wochen soll diese multikulturelle Bibliothek den Interessierten zur Verfügung stehen.

„Die Bibliothek der 100 Sprachen ist eigentlich selbstorganisierend gedacht. Sie ist so gedacht, dass die Leser auch die Bücher mitnehmen und dass nicht die Bibliothekare sammeln. Deshalb ist die Bibliothek also auch darauf angewiesen, dass die Menschen ihre Bücher in ihren Muttersprachen mitbringen“, so Enichlmayr (Leiter der Landesbibliothek, Anm. d. Verf.).

Die Bibliothek soll zum Treffpunkt werden für Menschen mit einem Migrationshintergrund. Knapp ein Viertel der Linzer Bewohner stammen aus mehr als 100 Herkunftsländern. In Zusammenarbeit mit Vereinen soll das Projekt durch eine Reihe von Lese- und Diskussionsveranstaltungen unterstützt und die kulturelle Vielfalt von Linz aufgezeigt werden.

Quelle
Die Bibliothek der 100 Sprachen auf orf.at

Rückschau auf die Fortbildung „Sesam Öffne dich“ am 21.09. in der Stadtbücherei in Wasserburg am Inn

Diese eintägige Fortbildung, die von der bayerischen Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen in München organisiert wurde, zeigte einmal mehr wie durch kreative Ideen Kinder und Jugendliche beispielsweise in Form des sogenannten Leseschatzbuches an die Bibliothek gebunden werden können und welchen enormen Wert Mund-zu-Mund-Propaganda bei der Gewinnung von Neukunden haben kann. Das sog. Leseschatzbuch ist ein kleines Heftchen – ich würde es als Bonusheft bezeichnen, wie es manche Geschäfte verwenden -, bei dem für jeden Besuch der Bibliothek das Kind einen Aufkleber erhält unabhängig davon, ob es sich Medien ausleiht oder nicht. Wir durften selbst ein Leseschatzbuch basteln und erhielten Auskünfte wie sehr die Kinder hierfür begeistert wurden und auch deren Eltern, die sonst kaum in die Bibliothek kamen, nun auch regelmäßiger vorbeischauten.

Das Besondere an der Veranstaltung war, dass die teilnehmenden Bibliothekare all die kreativen Ideen und Spiele während der ganztägigen Veranstaltung von Anfang vor Ort ausprobieren durften und obwohl alle Teilnehmer längst über 18 Jahre alt waren, ließ sich dennoch eine kindliche Begeisterung feststellen, als es mit dem Buchstabenzug vom Haupteingang der Bibliothek in das Untergeschoss ging. Die Aufstellung erfolgte alphabetisch nach den Vornamen der Teilnehmer und mit den typischen Zuggeräuschen Tsch-tsch-tsch ging es zur Wand der Bücherwürmer auf der jedes Kind mit Photo als selbstgebastelter Wurm verewigt ist. Diese Wand mit den Basteleien und den eigenen Photos stiftet sicher Identität und eine Zugehörigkeit zur Bibliothek als Ort des gemeinsamen Austauschs und der Begegnung.Denn bei fast jedem Besuch will die Mehrheit der Kinder erst diesen Teil der Bibliothek  sehen, ob vielleicht die Bastel- und Malversuche vom letzten Mal schon aufgehängt wurden und ob sie jemanden auf den neuen Photos kennen.

Beide Bibliothekare (und auch deren nichtanwesende KollegInnen) schenken den Kindern die Aufmerksamkeit, die sie brauchen und behalten dabei stets das pädagogische Feingefühl im Auge. Obwohl an diesem Tage die Bibliothek  geschlossen war und keine Kinder anwesend waren, übertrug sich die Begeisterung der beiden Bibliothekare schnell auf uns Teilnehmer und es war sofort spürbar, dass Leseförderung für diese Bibliothek nicht nur eine Floskel ist oder ein Aufgabe, die abgehakt wird, wenn sie erledigt ist und statistisch erfasst wie eine öknomische Größe, sondern hier wird mit Sicherheit Bibliotheksarbeit (http://www.wasserburg.de/de/bibliothek/lesefoerderung/) mit Kindern gelebt und Kindern ein Forum gegeben, wo sie sich artikulieren können.  Soziales Lernen wird in dieser Bibliothek förmlich gelebt. Durch Wahrnehmungs- und Geduldspiele nehmen Kinder aufeinander mehr Rücksicht und lernen Respekt dem anderen gegenüber zu zeigen. Aufgrund der kurzen Zeit wurden nur exemplarisch Veranstaltungen durchgeführt, die bei weitem unter dem breiten Spektrum der sich auf der CD-ROM befindlichen Möglichkeiten blieben. Zu Beginn erhielt jeder eine Piratenverkleidung (Tuch) samt Augenklappe. Diese Veranstaltung ist insbesondere für Schüler der ersten und zweiten Klassen geeignet und diente dem Kennenlernen der „Schatzinsel“ Kinderbibliothek, den Benutzungsregeln und dem Aussuchen von Büchern. Langsam aber sicher „tauten“ die teilnehmenden Bibliothekare auf und es entstand eine lockere Atmosphäre, die den gegenseitigen Austausch erleichterte und bei allen eine Neugier weckte auf mehr lustige und kreative Veranstaltungen, die eine Bibliothek als fröhlichen Ort der Begegnung erlebbar machen.

Dennoch kann in diesem Blogeintrag nicht auf alle Veranstaltungen eingegangen werden, die an diesem Tage ausprobiert wurden wie etwa den unterschiedlichen Möglichkeiten Geschichten lebendig zu machen und der Herangehensweise bei der Vermittlung von Informationen. Zum Abschluss wurde mithilfe des Inhaltes und der pädagogischen Intention von vier ausgewählten Kinderbüchern in Teamarbeit eigene Programme entwickelt, wie Kinder durch die jeweilige Lektüre (z.B. „Der Punkt: Kunst kann jeder“ von Peter Reynolds, Kopf hoch, Fledermaus von Jeanne Willis oder „Der unglaubliche Bücherfresser“ von Oliver Jeffers) zum Nachdenken und spielen angeregt werden. Diese letzte Übung war praktisch der Lackmustest dafür, dass jeder der anwesenden Bibliothekare imstande war innerhalb kürzester Zeit kreative Programmideen für Kinder zu entwickeln. Fazit der eintägigen Fortbildung war sicher, dass Leseförderung begeisterte Bibliothekare braucht und Schulen, die mit Bibliotheken kooperieren wollen, was sich nicht immer als leicht erweist, wie die vielerlei Statements der Gäste zeigten. Dennoch ergaben sich viele Ideen und kreative Verbindungen alleine durch den Erfahrungsaustausch mit den KollegInnen, die auch Tipps verrieten, wie man mit verhaltensauffälligen und desinteressierten Kindern umgeht. Veranstaltungen wie diese setzen Akzente, die im Studium oftmals zu kurz kommen, denn der Bereich Bibliothekspädagogik gewinnt nicht nur im Zusammenhang mit modernen Konzepten der „Teaching Library“ für wissenschaftliche Zielgruppen, sondern auch im Zuge der verstärkten Kooperation von Bibliotheken mit Schulen, Kindergärten und anderen Bildungseinrichtungen an Relevanz (http://www.htwk-leipzig.de/de/studieninteressierte/studienangebot/master/bibliotheks-und-informationswissenschaft/).

Beauftrage für die Durchsetzung der Rechte an immateriellen Gütern berufen

Victoria Espinel wurde zur United States Intellectual Property Enforcement Representative (USIPER = Beauftrage für die Durchsetzung der Rechte an immateriellen Gütern) durch US-Präsident Barack Obama berufen. Die Juristin und Ökonomin ist die Gründerin der gemeinnützigen Organisation „Bridging thte Innovation Divide“. Sie war Gastprofessorin an der George Mason University School of Law und im Büro des US-Handelsbeauftragten1 für immaterielle Güter und Innovation zuständig. Espinel arbeitet nun als Koodinatorin im Kampf gegen Copyright-, Patentrechts- und Markenrechtsverstöße auf nationaler und internationaler Ebene.

Die Stelle eines USIPER wurde bereits vor einem Jahr im Rahmen der Verabschiedung des ziemlich umstrittenen Gesetzes zur besseren Durchsetzung geistiger Eigentumsrechte („Enforcement of Intellectual Property Rights Act“) geschaffen und blieb aber bis jetzt unbesetzt. Die Stelle sollte ursprünglich dem Office of Science and Technology Policy im Weißen Haus zugeordnet werden. Dieses Office, heißt es, steht einer Copyright-Reform im Interesse von Bildung und Wissenschaft offen gegenüber. Jedoch wird dieses Amt nach kritischen Bemerkungen von Lobbyisten aus der Unterhaltungsindustrie dem Präsidenten direkt unterstehenden Office of Management & Budget unterstellt.

Noch muss Espinel durch den US-Kongress im Amt bestätigt werden, aber die ersten Reaktionen fielen größtenteils positiv aus.

Die US-Handelskammer freute sich, dass der Schutz „geistiger Eigentumsrechte“ nun direkt auf der höchsten Verwaltungsebene angesiedelt werde.

Der Medienkonzerns NBC Universal verlangt, dass der USIPER gut positioniert wird, damit sichergestellt werden kann, dass „amerikanische Innovation und Kreativität Arbeitsplätze in Amerika schaffen“. Die Business Software Alliance (BSA) geht davon aus, dass die „Copyright-Zarin“ aktiv auf die Regierung einwirkt, um moderne, umfassende und durchsetzbare Regeln rund um die Rechte an immateriellen Gütern zu entwickeln. Die Bürgerrechtsorganisation Public Knowledge hofft, dass Espinel neutral und ausgewogen ihre Aufgabe wahrnimmt.

Quelle:
Krempl, Stefan: Obama beruft Copyright-Koordinatorin via heise online

  1. Diese Behörde bemüht sich derzeit u.a. um die Verabschiedung des internationalen Abkommens ACTA (Anti-Counterfeiting Trade Agreement), welches stark in der Kritik von Bürgerrechtsorganisationen steht. []

COinS und Citavi

Vascoda war es nur eine kurze Mitteilung wert in ihren Vascoda-News, dass das Portal zukünftig Literaturverwaltungsprogramme besser unterstützt.

NutzerInnen des Literaturverwaltungstools Zotero (Plugin für Firefox) oder von Citavi Picker (für IE und Firefox) können nun vascoda Treffer direkt importieren. In die Trefferübersichten und in den Detailansichten von vascoda sind die Trefferinformationen nun im COinS-Format eingebunden.

COinS steht für ContextObjects in Spans. Sie werden in HTML-Seiten eingebunden und können dann durch entsprechende Programme oder PlugIns herausgelesen werden.

Importiert werden COinS z.B. durch den Citavi Picker und das Literaturverwaltungs-PlugIn Zotero. Auf diese Weise können Metadaten (bibliografische Angaben) von Websiten, z.B. Bibliothekarisch.de, oder aus Katalogen wie dem OPAC der UB Augsburg oder dem Gateway Bayern, bequem in die Literaturverwaltungsprogramme übernehmen.

Öffnen Sie dazu eine Seite, die COinS enthalten. Bei einem aktivierten Citavi Picker z.B. erscheint rechts unten im Browser ein kleines Fensterchen. Mit Klick auf den Link importiert das Literaturverwaltungsprogramm die Daten in das geöffnete Projekt, wo sie dann kontrolliert und weiterverarbeitet werden können.

Der Picker übernimmt an dieser Stelle die in den COinS enthaltenen Metadaten. Bei Übernahme von bibliografischen Angaben zu Büchern werden die vorhandenen Daten übernommen und es wird keine ISBN-Suche durchgeführt.

Beim Online-Katalog der UB Augsburg können Sie so gleich auf einmal alle 10 angezeigten Treffer importieren. Es empfiehlt sich jedoch, auf die Einzelanzeige des Treffers zu gehen, um diesen in Citavi einzuspielen und die Metadaten gleich zu überprüfen. Probleme bei der Datenübernahme gibt es jedoch, wenn die Daten aus der Merkliste übernommen werden sollen, denn dabei werden nur ISBN, Autor und Titel in Citavi importiert und die übrigen Daten müssen später ergänzt werden. Wenn Sie die Daten aus der Merkliste (auch im Vollformat) im Endnote/Citavi-Format exportieren, gibt es sowohl im Gateway Bayern als auch beim OPAC der UBA Schwierigkeiten bei der Erkennung des Dokumenttyps.

Tests mit Vascoda ergaben, dass beim herkömmlichen Export-Import von Metadaten ohne COinS und Picker, sehr wenige Metadaten übernommen werden. Der Dokumenttyp wird nicht richtig erkannt und es werden nur Autor, Titel und Erscheinungsjahr korrekt übernommen. In der Regel fehlt die Quelle, d.h. die Zeitschrift oder der Sammelband incl. der Seitenzahlen. Diese Probleme treten beim Import über COinS und den Picker nicht auf.

In den beiden beschriebenen Fällen empfiehlt sich eine Übernahme der Daten mit dem Picker.

Das Berliner Bibliothekswissenschaftliche Kolloquium (BBK) im WS09/10

Auch dieses Jahr bietet das Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaften wieder ein gelungenes Programm zum Wintersemester 2009/2010 an. Die Vortragsreihe findet jeden Dienstag um 18.00 Uhr s.t. im Institut in der Dorotheenstr. 26 im Raum 122 statt.

Begonnen wird die Vortragsreihe des BBK dieses Jahr ausnahmsweise am Montag, dem 19.10. um 18.30 Uhr im Senatssaal des HU-Hauptgebäudes. „Bibliothekar – Bibliothekswissenschaftler – Hochschullehrer“ ist das Thema der Veranstaltung zu Ehren von Horst Kunze zu seinem 100. Geburtstag. Zur Veranstaltung erscheint eine Festgabe zum Preis von ca. 12 €.

Am Dienstag, dem 20.10. gibt es im Rahmen der Beteiligung der Humboldt-Universität an der Open Access-Woche eine Podiumsdiskussion zum Thema „Open Access zwischen Freiheit und Zwang – Demokratisierung der Wissenschaft oder Enteignung der Autoren?“ statt. Beginn ist 17.00 Uhr im Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum.

Zum Halloween-Termin am 27.10. spricht Eric Steinhauer dann zur regulären Zeit und am regulären Ort in der „Halloween-Lecture“ zu „Friedhofs- und Bestattungsrechtliche Fragestellungen im Bibliothekswesen“.

Hochkarätig geht es auch in den nächsten Wochen weiter, z.B. mit Nancy Fried Foster und Susan Gibbon aus den USA, Prof. Walther Umstätter, Claudia Lux oder Martin Doerr aus Griechenland. Es gibt Themen wie „IUWIS – eine Informationsinfrastruktur zum Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft“, „Persönliche Publikationslisten als hochschulweiter Dienst – Theorie und Praxis“ oder „Von der Einzelrestaurierung zum Bestandserhaltungsmanagement“.

Bei dieser Themenvielfalt kann man nur bedauern, dass das Beamen noch nicht erfunden wurden ist, um sich mal rasch nach Berlin ans IBI transportieren zu können.

Hinweis über
Greifeneder, Elke: Druckfrisch: das neue BBK-Programm via IBI-Weblog

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