[Adventskalender] 15. Dezember

Weihnachtszeit
Martin Greif

Merry sleepy christmas!

Merry sleepy christmas!

Wunder schafft die Weihnachtszeit.
Vor dem Dorf, darin verschneit
Jeder Hof und jedes Haus,
Vogelbeerbaum, Nacht für Nacht
Hundert Lichtlein trägt, entfacht,
Die da leuchten weit hinaus.
Achtet seiner Herrlichkeit
Niemand auch im Wintergraus,
Bläst der Wind doch keins ihm aus,
Alle strahlen dicht gereiht –
Wunder schafft die Weihnachtszeit.

BRaIn 4 ist online

Pünktlich vor Jahresende ist die 4. Ausgabe von BRaIn erschienen.

Unter anderem können Sie etwas über den
Masterstudiengang Bibliotheks- und Informationswissenschaft an der Humboldt Universität Berlin geschrieben von Lydia Janotta,
die Informationswissenschaft in Potsdam von Prof. Hobohm
oder über studentische Projekte, wie dem LibraryCrossAge – ein Austausch zwischen den Generationen von Stefanie Rümpel und Anja Nachtweide lesen.

Britta Reussings Blogwatch bietet wieder interessante Links zu Blogs und ihren Themen. Leider ist keine Kommentarfunktion freigeschaltet und auch kein Kontaktformular vorhanden, so dass ich dort nicht darauf hinweisen konnte, dass mein Beitrag Kühlt sich der Hype ums E-Book ab? nicht Juni 2008 sondern Juni 2009 erschienen ist.

[Adventskalender] 14. Dezember

Christbaum
Ada Christen

Weihnachtsbaum

Weihnachtsbaum

Hörst auch du die leisen Stimmen
aus den bunten Kerzlein dringen?
Die vergessenen Gebete
aus den Tannenzweiglein singen?
Hörst auch du das schüchternfrohe,
helle Kinderlachen klingen?
Schaust auch du den stillen Engel
mit den reinen, weißen Schwingen? …
Schaust auch du dich selber wieder
fern und fremd nur wie im Traume?
Grüßt auch dich mit Märchenaugen
deine Kindheit aus dem Baume? …

[Adventskalender] 13. Dezember

Immer ein Lichtlein mehr
Matthias Claudius

Lichterzeit

Lichterzeit

Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
dass er leuchte uns so sehr
durch die dunklen Stunden.

Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz welch ein Schimmer,
und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.

Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiß um den Segen!

[Adventskalender] 12. Dezember

Weihnachten
Joseph Freiherr von Eichendorff

schneemann

schneemann

Markt und Straßen stehn verlassen,
still erleuchtet jedes Haus,
sinnend geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.

An den Fernstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt,
tausend Kindlein stehn und schauen
sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
bis hinaus ins freie Feld,
hehres Glänzen, beilges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
aus des Schnees Einsamkeit
steigt’s wie wunderbares Singen –
o du gnadenreiche Zeit!

[Adventskalender] 11. Dezember

Weihnacht
unbekannt

Winterblüten

Winterblüten

Es glänzen hell die Sterne
Weit übers Land hinaus,
Es rufen aus weiter Ferne
Glocken ins Gotteshaus.

Und durch die Friedhofspforte
zieht die Gemeinde still,
die dem fröhlichen Worte
der Weihnacht lauschen will.

Der weiße Schnee deckt leise
das stille, schlafende Land.
Es klingt wie Orgelweise,
ein Zauber hält alle gebannt.

Es ist ein Licht erklommen,
das übergoldet die Nacht,
es ist Kunde gekommen,
die ist allen gebracht.

Allen, in allen Reichen
klingt dies lockende Wort
ein Sehnen sondergleichen
reißt alle Herzen fort.

Und die sich hart bekriegen,
sollen einander verzeihen,
und die in Ketten liegen,
sollen gerettet sein.

Und die in Nacht verzagen,
soll Himmelslicht erbau’n,
und die da Heimweh tragen,
sollen die Heimat schau’n.

Es ist ein Lied erklungen
von jubelnd heller Art,
es ist ein Ros entsprungen
aus einer Wurzel zart.

Das Projekt Deutsche Digitale Bibliothek

Der Startschuss zur Deutschen Digitalen Bibliothek ist gegeben. Online soll die Bibliothek 2011 gehen, bleibt die Frage, ob Deutschland so ein Projekt an finanziell wirklich stemmen kann. Börsenblatt-Redakteur Michael Roesler-Graichen hat sich da so seine Gedanken gemacht und ich mir jetzt auch.

Zum Zeitpunkt:
In der Politik sind endlich alle auf Linie gebracht und befürworten den Ausschluss Deutschlands vom größten Digitalisierungsprojekt bisheriger Zeiten. Dass die Buchbranche die Atempause durch das neue Google Book Settlement begrüßt, ist ein Schlag ins Gesicht ihrer wissenschaftlich ausgerichteten Kunden. Das ist ein anderes Thema, denn zumindest glaubt man jetzt, erstmal Atem holen zu können. Die Deutsche Digitale Bibliothek im Rahmen der europäischen Antwort auf Google Books – sprich der Europeana – wird viel Kraft, Ausdauer und rechtliche sowie finanzielle Unterstützung benötigen. Sogleich erklingt das Lied: Wer soll das bezahlen, wer …

Politische Struktur
Wir alle bedauern inzwischen anscheinend die föderale Struktur in Bezug auf Bildung und Kultur. Bis Bund, Länder und Kommunen sich geeinigt haben, können Jahre ins Land gezogen sein und aus ehemals guten Ideen sind nur noch Minimalkonsense geworden, die an sich nur noch scheitern können. Keiner der Beteiligten wird bei den zu erwartenden Kosten zugunsten eines Allgemeininteresses, das von Fachleuten formuliert worden ist, von seinen Wünschen und Vorstellungen zurücktreten.

Finanzielle Struktur
Finanziell steht die DDB auch nicht auf sicheren Beinen. Zwar sind Infrastruktur und Betrieb gesichert, doch sind dies ja nicht die einzigen Kosten, die da auf alle zukommen. Wer finanziert die Digitalisierung, die Lösung von Archivierungsproblemen, den Zugang? Das gesamte Projekt muss zudem in Einzelprojekte zerstückelt werden, um förderwürdig durch die DFG zu werden. Sicherlich wird auch das ein oder andere Bundesland ein wenig durch Sonderprogramme zuschießen, aber die DDB ist ein langwieriges Projekt, das nachhaltig finanziert werden muss und das in Zukunft viele Mitarbeiter benötigen wird, die ihr Können (Langzeitarchivierung, Zugang, technische und fachliche Betreuung, Weiterentwicklung, etc.) beisteuern müssen. Sicherlich kann man hier auch andere Projekte gut verankern, z.B. Nestor, aber das muss dauerhaft passieren. Private Geldgeber sind sicherlich gut für Projektfinanzierungen, z.B. für die Massendigitalisierungen. Ob Google hier einsteigen wird, ist fraglich aus meiner Sicht, aber ob es besser wird mit den Abhängigkeiten, wenn Microsoft, Amazon oder andere vielleicht interessierte Großkonzerne einsteigen, ist wohl eher fraglich.

Struktur “Bibliothek”

Eine Chance ist die DDB für libreka! und die Verlage. Libreka! wäre als Volltextplattform der geeignete Partner, um über lieferbare Titel zu informieren, und die Verlage könn­ten ein Modell zur kommerziellen Nutzung digitaler Buchinhalte entwickeln, das dem Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit dient.

In der DDB eine Chance für libreka! zu sehen, halte ich derzeit eher für fraglich. Die Volltextplattform muss eher als Vorbild dienen, wie man die ganze Sache möglichst nicht aufzieht. Außerdem ist es aus bibliothekarischer Sicht schwierig, die DDB in eine weitere Verkaufsplattform für Verlage zu verwandeln. Bibliotheken verkaufen nichts. Ihre Aufgabe ist es nach Gisela Ewerts und Walther Umstätters Definition „unter archivarischen, ökonomischen und synoptischen Gesichtspunkten publizierte Information für die Benutzer [zu] sammel[n], ordne[n] und verfügbar [zu] mach[en]“.1. Natürlich spricht nichts dagegen, Libreka! als ein weiteres Informationsmittel in die DDB zu integrieren, aber es muss hier deutlich werden, wo der Schwerpunkt der BIBLIOTHEK liegt.

Für Geschäftsmodelle könnten sich die Verlage ja ein Vorbild an PaperC nehmen, wo kostenlos online lesen auch von Zuhause aus möglich ist und der Druck aus diesen Büchern nur gegen Gebühr erlaubt ist. Doch würde bei PaperC auch niemand von einer Bibliothek sprechen. Ein Einzwängen der DDB in Leseterminals hingegen sollte am besten gleich vergessen werden, denn damit scheitert das Projekt. Um den Informationsbedürfnis der Gesellschaft Rechnung zu tragen, muss man auch die finanziellen Grenzen vieler Mitbürger beachten. Wer Geld verlangt für die Nutzung dieser Bibliothek, ohne soziale Härtefälle zu beachten, verschließt vielen die Tür zu Informationen.

Quelle:
Roesler-Graichen, Michael: Gretchenfrage Finanzierung, Börsenblatt.net

  1. Ewert, Gisela, Umstätter, Walther: Die Definition der Bibliothek, Bibliotheksdienst 33. Jg. (1999), H. 6, S. 966 []

[Adventskalender] 10. Dezember

Der Traum
Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Schlaf

Schlaf

Ich lag und schlief; da träumte mir
ein wunderschöner Traum:
Es stand auf unserm Tisch vor mir
ein hoher Weihnachtsbaum.

Und bunte Lichter ohne Zahl,
die brannten ringsumher;
die Zweige waren allzumal
von goldnen Äpfeln schwer.

Und Zuckerpuppen hingen dran;
das war mal eine Pracht!
Da gab’s, was ich nur wünschen kann
und was mir Freude macht.

Und als ich nach dem Baume sah
und ganz verwundert stand,
nach einem Apfel griff ich da,
und alles, alles schwand.

Da wacht’ ich auf aus meinem Traum,
und dunkel war’s um mich.
Du lieber, schöner Weihnachtsbaum,
sag an, wo find’ ich dich?

Da war es just, als rief er mir:
“Du darfst nur artig sein;
dann steh’ ich wiederum vor dir;
jetzt aber schlaf nur ein!

Und wenn du folgst und artig bist,
dann ist erfüllt dein Traum,
dann bringet dir der heil’ge Christ
den schönsten Weihnachtsbaum.

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