Nach dem Esel kommt nun das Kamel
An dieser Stelle habe ich bereits mehrfach vom Bücheresel aus Kolumbien berichtet, der sich größter Beliebtheit in der einheimischen Bevölkerung erfreut. Eine ähnliche ungewöhnliche Fahrbibliothek gibt es auch in Kenia. Dort bringen allerdings nicht die Esel, sondern drei Kamele Bücher in die abgelegenen Nomadendörfern. Jeden Morgen brechen diese, mit jeweils zwei Bücherboxen ausgestattet, in die Wüste auf, um die umher wandernden Nomaden aufzusuchen. Ähnlich wie in Kolumbien haben auch in Kenia ein Großteil der Bevölkerung keine Bibliothek in der Nähe oder die Möglichkeit diese regelmäßig aufzusuchen, so dass der Service dankbar angenommen wird. Ein Grund für die Einrichtung dieser Bibliothek ist die hohe Rate an Menschen, die nicht lesen können und die Tatsache, dass besonders viele der Nomaden nicht regelmäßig oder nie eine Schule besuchen. Dies soll die Bibliothek auf dem Rücken der drei Kamele ändern. Dass man für den Transport auf Kamele zurückgreift, liegt vor allem am sandigen Untergrund und heißen Klima in Kenia. Für diese Bedingungen sind die Kamele am besten geeignet, um auch die entlegensten Siedlungen erreichen zu können.
An diesem Beispiel und dem des Bücheresels sieht man, dass Not erfinderisch macht und es sich durchaus lohnt, sich nach alternativen Konzepten umzusehen. Sie sind zudem ein Beleg, dass gerade in Gebieten, in denen Bibliotheken keine Alltäglichkeit sind, das Interesse am Service der Einrichtungen und Büchern groß ist. Es zeigt auch, dass in unserer heutigen hochtechnisierten Welt Bücher immer noch der Schlüssel zum Wissen und der Welt bedeuten können.
Aufmerksam geworden durch:
Kenya: The Camel Mobile Library Service via Resource Shelf