[Leseempfehlung] Bibliotheksinnovation

Es gibt eine neue bibliotheksorientierte Zeitschrift: Gerade ist die erste Ausgabe des „Journal of Library Innovation“ [JOLI] erschienen.

Journal of Library Innovation

Die elektronische Peer-Review-Zeitschrift wird vom Western New York Library Resources Council herausgegeben und hat als Schwerpunkt Forschund und Information über die innovative Praxis in Bibliotheken jeden Typs.

Innovation in libraries can include, but is not limited to the following:

  • The discovery of unmet user needs.
  • The introduction of new services or the retooling of traditional services resulting in a better user experience.
  • Creative collaboration between libraries, or between libraries and other types of institutions, resulting in demonstrable improvements in service to users.
  • Implementing new technologies to improve and extend library service to meet user needs.
  • Explorations of the future of libraries.
  • Pilot testing unconventional ideas and services.
  • Redefining the roles of library staff to better serve users.
  • Developing processes that encourage organizational innovation.
  • Reaching out to and engaging library users and non-users in new and creative ways.
  • Creative library instruction and patron programming.
  • Finding new ways to make library collections or library facilities more useful to users.

JOLI veröffentlicht dazu originale Forschungsberichte, Reports über innovative praktische Anwendungen, Literaturreviews, Fallstudien, und Rezensionen zu Bücher, Konferenzen und Produkten. Dabei darf es bei den Essays ruhig provokativ zugehen, um eine Diskussion über die derzeitige und zukünftige Rolle von Bibliotheken im Internetzeitalter anzuregen.

Neben wissenschaftlichen Artikeln zum Thema

  • Lisa Kurt, William Kurt, Ann Medaille: The Power of Play: Fostering Creativity and Innovation in Libraries (S. 8-23)
  • Eva Dodsworth: Indirect Outreach in a GIS Environment: Reflections on a Map Library’s Approach to Promoting GIS Services to Non-GIS Users (S. 24-34)

enhält die erste Ausgabe auch Berichte zu innovativen Praxis:

  • Helen Fallon: And So It Is Written: Supporting Librarians on the Path to Publication (S. 35-41)
  • John Edward Osinski: Promoting a Graphic Novel Collection: Sometimes Innovation Means Utilizing Someone Else’s Expertise (S. 42-51)
  • Steven Shapiro: Using Google Calendar as an Email Alert System for Electronic Resource Renewals (S. 52-56)

Abgerundet werden Beiträge durch Rezensionen.

Sehr mutig war man mit der CC-Lizenz für die Open-Access-Beiträge allerdings nicht. Die Beiträge der Zeitschrift stehen unter einer Attribution-Noncommercial-No Derivative Works 3.0 (United States) [BY-NC-ND].

Volltext-Ausgabe
Journal of Library Innovation, 01 (2010) 01, ISSN: 1947-525X.

Wenn der Wecker zweimal klingelt

Ein Wecker findet sich wohl in fast jedem Haushalt und zwingt deren Bewohner beinah jeden Tag pünktlich aus den Federn. Er zeigt uns die Uhrzeit und erinnert uns mit seinem unermüdlichen Klingeln, dass wir jetzt aufstehen müssen. Es ist also eines dieser praktischen kleinen Dinge, die man Zuhause hat. Ein Student der Universität Kassel dachte sich das auch und hat als Teil seiner Diplomarbeit einen Bücherwecker konzipiert.

Doch was ist denn nun ein Bücherwecker?

Die simple Antwort lautet: ein Erinnerungsdienst für die Bibliotheksnutzer. Diese können über die Website des Bücherweckers einfach ihre Bibliothekskonten verschiedener Einrichtungen verknüpfen und diese über die Seite abrufen. Wenn ein Buch oder mehrere Bücher fällig sind, wird der Nutzer per E-Mail daran erinnert. Diese Benachrichtigung via Mail ist jetzt keine neue Entwicklung, da mittlerweile viele Bibliotheken ihren Nutzern diesen Service anbieten. Das neue an dem Service des Bücherweckers ist die Verknüpfung mehrerer Konten. Er bietet die Möglichkeit alle gleichzeitig abzurufen, ohne sich in jeder Bibliothek einzeln dafür anzumelden. Der Nutzer spart also Zeit und hat schnell auf einen Blick, welches Buch wann fällig ist. Das ganze basiert darauf, dass der Nutzer mit seinen Daten den Bücherwecker beauftragt, regelmäßig den Status der entliehen Bücher abzurufen. Hier zu werden die E-Mail Adresse und die Zugangsdaten des jeweiligen Bibliothekssystems gespeichert.

Bis jetzt sind 31 Bibliothek aus ganz Deutschland an das System angeschlossen. Wenn ein Nutzer eine seiner Bibliotheken nicht findet, kann er eine Mail an den Bücherwecker schicken, damit diese an das System angeschlossen wird. Dazu ist nur ein Nutzerkonto nötig, auf dem mindestens drei Bücher entliehen ist, damit die Bibliothek in das System aufgenommen werden kann.

Der Service bietet sich vor allem für Nutzer an, die in mehren Bibliotheken ausleihen und so ihre Konten einfacher verwalten können. Da momentan mit 31 Bibliotheken noch serhr wenige Einrichtungen angeschlossen sind, kann es hier durchaus passieren, dass nicht jeder seine Bibliothek findet. Die Möglichkeit, diese an den Betreiber Sven Stefani zu melden, lässt hoffen, dass sich im Laufe der Zeit immer mehr Einrichtungen beim Bücherwecker finden lassen. Für den Nutzer von WBs und ÖBs ist es mit Sicherheit ein zu empfehlender Service, um den Überblick über die eigenen Bibliothekskonten nicht zu verlieren.