Gütesiegel “Bibliotheken – Partner der Schulen” 2010 verliehen

Bereits zum vierten Mal wurde am 15.4.2010 in Bayern das Gütesiegel „Bibliotheken – Partner der Schulen“ verliehen. Seit 2006 werden mit diesem Gütesiegel des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus und des Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Öffentliche und Wissenschaftliche Bibliotheken in Bayern ausgezeichnet, welche besonders intensiv und vorbildhaft mit Schulen zusammenarbeiten. Damit werden Bibliotheken ausgezeichnet, die sich in Kooperation mit Schulen besonders in den Bereichen Leseförderung, Vermittlung von Informationskompetenz und bibliotheksfachlichen Dienstleistungen für Schulbibliotheken engagieren. So sollen auch andere Bibliotheken angespornt werden, verstärkt als “Bildungsdienstleister” aufzutreten und ihre Zusammenarbeit mit Schulen auszubauen. Außerdem soll so ein öffentliches Forum für besonders hervorragende und nachahmenswerte Initiativen und Aktionen geschaffen werden.

Dieses Jahr wurden die Preisträger im Rahmen einer Festveranstaltung in der Universitätsbibliothek Bamberg bekanntgegeben. Siebenundvierzig bayerische Öffentliche und Wissenschaftliche Bibliotheken durften sich über diese Auszeichnung freuen. Das Gütesiegel wurde u.a. an die Münchener Stadtbibliothek, Universitätsbibliothek der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt vergeben. Zu den ausgezeichneten Bibliotheken gehören auch bspw. die Gemeindebücherei Mertingen und die Universitätsbibliothek Bamberg, welche die Auszeichnung zum zweiten Mal erhielten. Ebenfalls zum zweiten Mal erhielt die Universitätsbibliothek Regensburg dieses Gütesiegel. Die UB Würzburg wurde zum dritten Mal und die Stadtbücherei Würzburg zum vierten Mal in Folge für ihr Engagement ausgezeichnet.

Die Bibliotheken können für dieses Gütesiegel von den Schulen vorgeschlagen werden oder sich selbst darum Bewerben. Eine Fachjury, bestehend aus Vertretern der Landesfachstelle, des Staatsinstituts, des St. Michaelsbundes als Fachverband für das kirchliche Büchereiwesen und des Bayerischen Bibliotheksverbandes entscheiden über die Vergabe der Auszeichnung. Das Siegel hat in diesen vier Jahren zu einer kreativeren und konsequenteren Zusammenarbeit von Schulen und Bibliotheken geführt, zumal Bibliotheken immer mehr erkennen, dass sie ihren Auftrag als Bildungsinstitution besser umsetzen und verdeutlichen können, wenn sie eng mit Schulen zusammenarbeiten.

Quellen:
Bibliotheken – Partner der Schulen Gütesiegel-Verleihung für hervorragende Zusammenarbeit zwischen Bibliothek und Schule: Ausgezeichnet wurde auch die Gemeindebücherei Mertingen, via MyHeimat
Schlaak, Alexander: Universitätsbibliothek Regensburg mit Gütesiegel “Bibliotheken – Partner der Schulen” ausgezeichnet, via Informationsdienst Wissenschaft

Libreka! bietet Unterstützung bei Projekt “Leibniz” an

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales unterstützt seit Herbst 2009 die Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) beim Projekt “Leibniz”, bei dem es um die Umsetzung der gesellschaftlichen Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen im beruflichen oder akademischen Umfeld geht. Dafür soll in den nächsten drei Jahren ein universelles Werkzeug entwickelt werden, welches es schafft, dem Nutzer der DZB dringend benötigte Fachinformationen in einer Form zur Verfügung zu stellen, die seinen individuellen Bedürfnissen entspricht.

Die Aufbereitung neu erschienender Medien für blinde und sehbehinderte Menschen ist aufwendig und kostenintensiv und von den inzwischen über 100.000 Neuerscheinungen im Jahr können nur 2.000 – vor allem belletristischer Natur – durch die zehn deutschen Anbieter in geeignete Formen übertragen werden. Fachwissen, notwendig für ein selbständiges und bewusstes Agieren in der Gesselschaft, ist so nur schwer zugänglich. Dadurch wird Bildung erschwert, denn den Sehbehinderten und Blinden wird der Zugang zur Information erheblich erschwert. Mit dem Projekt »Leibniz« sucht die DZB Leipzig nach technischen Möglichkeiten, diesen Zugang zu verbessern.

Dazu soll ein IT-Verfahren für die individuelle Übertragungsdienstleistungen von Sach- und Fachbüchern für blinde und sehbehinderte Menschen entwickelt werden. Die programmierte Software, soll dann Text, Bilder, Diagramme, Tabellen – also auch graphische Details – automatisiert und effektiv übertragen. Außerdem sollen Kooperationen mit Kooperationen mit Verlagen und Dienstleistungsfirmen aktiv ausgebaut werden. Partner aus der Verlagsbranche unterstützen die DZB bei Testverfahren oder tauschen Erfahrungen auf dem Gebiet Barrierefreiheit aus.

Vollmundig kündigt der Börsenverein an:

Die E-Book-Plattform libreka! unterstützt die Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB) im Rahmen des Projekts “Leibniz” beim Aufbau einer Bibliothek für blinde und sehbehinderte Menschen.

Äh, ja, nette Geste. Es ist gut, dass libreka! mit ins Boot gehuscht ist, aber gleich eine ganze Bibliothek aufbauen zu wollen? Hat das nicht eher mit Erweiterung, Ergänzung und Ausbau einer Bibliothek zu tun, die bereits beispielhaft Programme und Dienstleistungen für gehandicupte Menschen entwickelt hat?

libreka! unterstützt die DZB künftig mit den digitalisierten Buchdaten, aus den die DZB dann blinden- und sehbehindertengerechte Titel im Braille-Format oder Digital Accessible Information System (DAISY)-Format produzieren und über die Blindenbibliothek zugänglich machen kann. Wichtig ist dafür, dass die jeweiligen Partnerverlage von libreka! mit der Weiterleitung von Buchdaten einverstanden sind. Verlage, die das Projekt unterstützen möchen, sollen dafür einen Kooperationsvertrag mit der DZB unterschreiben, der regelt, welche Titel, die über libreka! verfügbar sind, für die DZB bereitgestellt werden dürfen. Im Gegenzug dieser Kooperationsvereinbarung würde die DZB dem jeweiligen Verlagspartner auf Wunsch eine unentgeltliche Kopie der produzierten Titel zur Archivierung zur Verfügung zu stellen.

„Nur ein Bruchteil der rund 100.000 Titel, die jährlich erscheinen, sind auch für blinde und sehbehinderte Menschen aufbereitet. Die Kooperation mit libreka! ist ein wichtiger Schritt, das Angebot deutlich auszubauen“, sagt Thomas Kahlisch, Direktor der DZB.

Die Zusammenarbeit mit der Branchenplattform libreka! erleichtert den Transfer bereits digitalisierter Publikationen. Dadurch können effektive Arbeitsabläufe für die Aufbereitung gedruckter Medien in sehgeschädigtengerechter Form geschaffen werden. Außerdem steigt so auch das Bewusstsein für ein universelles Design, d.h. für die Notwendigkeit solcher Angebote, die auch möglichst zeitnah zur Verfügung gestellt werden sollten.

Durch das Projekt soll auch der Zugang zu Bibliotheksausleihangeboten und -dienstleistungen für blinde und sehbehinderte Nutzer in den geeigneten Formaten Braille, DAISY und Großdruck verbessert werden. Die Ergebnisse des Projektes “Leibniz” werden in bestehende nationale und internationale Aktivitäten eingeschlossen. Auf diese Weise soll die Vision einer globalen Bibliothek für Menschen, die gedruckte Informationen nicht lesen können, realisiert werden.

Um dieser Vision näher zu kommen, sollen die Informationen zu den Medien zukünftig auch über einen Online-Katalog abgefragen werden können. Dabei wird auch automatisch überprüft, ob ein Titel schon einmal übertragen worden ist, so dass dieser sofort angefordert werden kann. Sollte der nachgefragte Titel noch nicht in übertragener Form vorliegen, wird entsprechend beim Verlag oder Dienstleister nach den Verlagsdaten (z.B. PDF) nachgefragt. Mit der Genehmigung für die Verwendung der Daten durch den Verlag wird die Umwandlung der Daten in ein sehbehindertengerechtes Format begonnen. Für die Automatisierung des Prozesses könnte libreka! eine technische Schnittstelle für eine solche Abfrage zur Verfügung stellen.

Als Kooperationspartner konnten bisher Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Springer science+business media gewonnen werden.

Mehr dazu:
Projektinformation “Leibniz” der DZB

Quellen:
Deutsche Zentralbibliothek für Blinde kooperiert mit libreka! via Nachrichten für öffentliche Bibliotheken in NRW
libreka! unterstützt Aufbau einer Bibliothek für blinde und sehbehinderte Menschen via börsenblatt.net
Kooperation libreka! und DZB Leipzig, Pressemitteilung von libreka!
Pluta, Werner: Libreka kooperiert mit Deutscher Zentralbücherei für Blinde via Golem.de

Aus aktuellem Anlass: Der internationale Tag gegen Lärm und was Bibliotheken stattdessen tun könn(t)en

Am 23.04.2010 schrieb der Blogger TomTheCat:

“Dass eine Bibliothek ein Ort der Konzentration und der Stille ist, und dass dort in der Hauptsache gelesen wird, das ist zwar sicher jedermann verständlich, aber gleichzeitig in der Realität wohl ein aussterbendes Konzept.”

Bibliotheken zählen mit Sicherheit immer noch zu den Einrichtungen, die sich bereits seit deren Gründung bis heute eher gegen Lärm aussprechen als ihn zu befürworten und eher nicht bereit sind diesen stillschweigend zu erdulden. Der Blogger, der in Schweden lebt, hat erkannt, dass dieses “Konzept” einer  “Oase der Stille” heute so nicht mehr zeitgemäß ist. Motzko wies 2008 darauf hin, dass die Belegschaft von Bibliotheken meist aus bürgerlich-traditionalistisch-intellektuellen MitarbeiterInnen zusammengesetzt ist. Was ergibt sich daraus für die Bibliotheksarbeit und welche Milieus werden überhaupt noch durch das zu Beginn genannte Konzept erreicht? Diese Fragen in einem Blogeintrag zu klären, ist leider nicht möglich. Dennoch gibt es mit Sicherheit einen Zusammenhang zwischen den 7-13 % der Bevölkerung (eingeschriebenes Stammklientel) und den restlichen 17 %, die den Lesesaal und die Infobereiche ohne Ausweis nutzen, mit der “Bibliothek als Ort”, die auf der cognitive map vieler Menschen wohl zu wenig auftaucht. Sind öffentliche Bibliotheken “zu leise”? Über Twitter erreichte mich heute eine Pressemitteilung von der Leiterin des Berliner Theatertreffens, die beklagte, dass das Theater seine Lobby verliert: Weiterlesen

Detectivin Cat Protect

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Bringen Sie etwas Zeit mit, um das Spiel durchzuspielen… Der Börsenverein inszeniert damit die Rettung der Kreativen – Ideenschutz zum Welttag des Buches.

In Wuuzelhausen gibt es eine Ideenschule. Dort leben und arbeiten die Wuuzel: Sie schreiben Bücher, komponieren Lieder und malen Bilder. Ohne ihre Ideen wäre es in Wuuzelhausen grauenhaft langweilig.

Viel Spass beim Spiel von Cat Protect und bedauern Sie die armen, armen Wuuzel ausgiebig.

Ljubljana – Welthauptstadt des Buches vom 23.04.2010-23.04.2011

Nach Amsterdam (2008)  und Beirut (2009) wird ab heute für ein Jahr Ljubljana  zur  Welthauptstadt des Buches. Sie konnte sich 2008 gegen Städte wie Riga, Wien, Sankt Petersburg und andere durchsetzen.

Seit dem 15.04. gibt es auf den folgenden Webseiten umfangreiche Informationen: http://www.ljubljanasvetovnaprestolnicaknjige.si/ und http://www.ljubljanaworldbookcapital.si/ Allerdings wird man noch von der englischsprachigen URL direkt auf die slowenischsprachige Webseite verlinkt. Bisher gibt es leider noch keine englische Übersetzung der Webseite. Meine Informationen stammen größtenteils vom Stand des Landes Slowenien auf der Leipziger Buchmesse 2010.

Das offizielle Programm wurde am 19.04. in Anwesenheit des Bürgermeisters  von Ljubljana, Herrn Zoran Jankovic und der slowenischen Kulturministerin Frau Majda Sirca, sowie der Generaldirektorin der UNESCO, Frau Irina Bokova,  in Paris vorgestellt. Es sei unbedingt erwähnt, dass Slavoj Žižek zu den drei konzeptionellen Entwicklern und Organisatoren des Programms zur Weltbuchhauptstadt zählt. In diesem einen Jahr werden nicht nur  Bücher und Literatur im Vordergrund stehen, sondern auch der interkulturelle Dialog. Zu diesem vielfältigen Programm zählt unter anderem das Festival “Literaturen der Weltkontinente”, an welchem Schriftsteller aller Kontinente teilnehmen werden, sowie der Weltkongress “Bücher als Motor der Entwicklung der Menschheit” mit anerkannten Fachleuten und Forschern.

Mit dem Hissen der Flagge der neuen Weltbuchhauptstadt durch den Bürgermeister von Ljubljana wird das ein Jahr dauernde Event eröffnet. Am Abend wird es eine vom slowenischen Regisseur Matjaz Berger entwickelte Theaterperformance geben, bei der durch die Begegnung von Kunst, den Wissenschaften und der Philosophie, der Buch- und Lesekultur Anerkennung zuteil wird. Insgesamt wird es etwa 300 Veranstaltungen geben, welche folgende Ziele haben:

1.) die Leseförderung, 2.) die Lesekultur zu stärken, 3.) den Zugang zu Büchern zu erleichtern, 4.) die Vielfalt der Literatur verschiedenster Gattungen einer möglichst großen Öffentlichkeit näherbringen

Zu den Programmhighlights zählen die folgenden Schwerpunkte:

  • The International within the Local: Dabei handelt es sich um eine Reihe von Poesielesungen  durch Gastautoren aus China und aus vielen anderen Ländern.
  • Ljubljana liest: Growing up with books ist ein Projekt für dreijährige Kinder und für Grundschüler, bei dem jedes Kind ein Geschenk in Form eines Bilderbuchs oder eines slowenischen Romans erhält.
  • Books for everyone: Zur Förderung des Lesens werden 21 Bücher (unterschiedler Gattungen) in ausreichender Anzahl gedruckt und für jeweils 3 € verkauft Weiterlesen

Welttag des Buches und des Urheberrechts 2010

Bücherwürmer, Leseratten und jeder begeisterte Zeilenleser ist morgen in seinem Element. Seit 1995 begehen wir den 23. April als UNESCO-Welttag des Buches. Zum 15. Mal wird dieser Feiertag auch in Deutschland begangen. An ihm werden das Lesen und das Buch gefeiert sowie auf die Rechte des Autors aufmerksam gemacht. Bücher haben im Lauf der Menschheitsgeschichte wesentlich dazu beigetragen, dass Wissen verbreitet und für lange Zeit konserviert wurde. Sie spielen einen entscheidenden Beitrag für die Wissensgesellschaft, von der wir heute immer wieder sprechen.

Der Welt-Buchtag ist weltweit mit verschiedensten Aktivitäten zur Leseförderung und Werbung für das Medium Buch verbunden. In Deutschland ist dieser Tag ein großes Lesefest mit zahlreichen Aktionsangeboten von Bibliotheken, Schulen, Buchhändlern und Verlagen. An keinem anderen Tag – vielleicht ausgenommen die Buchmesse in Frankfurt am Main – hat das Buch und das Lesen eine so große Aufmerksamkeit in der Presse.

Die Zentrale Auftaktveranstaltung findet dieses Jahr in Mainz unter dem Motto “Bücher im Wind” statt.

Mehr als 100.000 Lieblingsbuch-Cover werden am Welttag des Buches an den Parkbäumen rund um den Sitz der Stiftung Lesen in Mainz im Wind wehen und so das „längste Bücher-Freundschaftsband der Welt“ bilden.

Welttag des Buches

Der 23. April ist der Todestag der großen Autoren William Shakespeare und Miguel de Cervantes. Doch die UN-Organisation für Kultur und Bildung hat sich auch aus einem anderen Grund für diesen Tag entschieden. Dieser Tag ist der Namenstag des Volksheiligen St. Georg. Im katalanischen Brauch werden an diesem Tag Rosen und Bücher verschenkt.

Passend zum Buch werden heute auch die Rechte ihrer Urheber gefeiert. Dies geht bei den Aktionen zur Leseförderung immer ein wenig unter. Liebe Autoren, morgen stehen auch Ihre Rechte im Mittelpunkt der Betrachtung. Der Börsenverein hat zum Thema Urheberrecht eine Linkliste zusammengestellt

Quellen:
23. April: Welttag des Buches, UNESCO.de
Die Buchbranche feiert das Lesen – feiern Sie mit!

Mal wieder mit dem Bus durch Hamburg?

Des Morgens in der Bahn oder dem Bus sieht man sie zu Hauf, diese lesenden Mitreisenden, die ganz versunken in ihr Buch, die Zeit bis zu ihrer Haltestelle überbrücken. Doch welcher dieser Reisenden kennt das Problem nicht: Man liest gerade ein Buch und es sind nur noch 20 Seiten bis zum Ende. Es steht fest, das aktuelle Buch reicht nur noch für die Hinfahrt am nächsten Tag und das nächste liegt schon bereit. Aber sie sind dick – alle beide – und man muss sie den ganzen Tag mit sich herumschleppen. Im Zweifelsfall entscheidet man sich dafür, das angefangene noch schnell auszulesen oder man nimmt doch beide mit. Für die nächsten drei Jahre wird den Fahrgästen der Busse in Hamburg dieses Problem genommen.

In 100 Hamburger Bussen werden Regale eingebaut und mit Büchern bestückt. Diese werden regelmäßig durch den Kooperationspartner STILBRUCH ausgetauscht, aber auch der Fahrgast ist gefragt. Die Nutzer dieser fahrenden Bibliotheksbusse können nicht nur im Bus auf das Angebot zugreifen, sie dürfen die Bücher auch mit nach Hause nehmen oder auch ausgelesene eigene Exemplare einstellen und so für ein immer wechselndes Angebot sorgen. Die Busse sind leicht an den orangefarbenen Piktogrammen am Einstieg zu erkennen. Sie werden auf allen Busstrecken in Hamburg fahren. Man muss allerdings Glück haben, einen dieser Busse zu erwischen, denn einen Bücherbusfahrplan wird es nicht geben.

Dies ist eine interessante Idee, die hoffentlich von Erfolg gekrönt ist und dann vielleicht nicht nur drei Jahre durch Hamburg fahren wird. Vielleicht schafft diese Idee es auch in andere Städte und andere öffentliche Transportmittel, z.B. die Straßenbahn. Bis dahin kann man den Hamburgern nur viel Spaß beim Schmökern wünschen.

Quelle:
Einfach entspannend – 100 Bücherregale rollen in Bussen durch Hamburg via VHH PVG News

[CfP] Deutsch-Deutsche Kontakte zwischen 1949 und 1989

Auch für die junge Generation ist es interessant zu erfahren, in welcher Form sich deutsch-deutsche Bibliothekare während der Teilung von 1949 bis 1989 austauschten. Dieser Frage möchte sich Dr. Georg Ruppelt, Direktor der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek Hannover, widmen und sucht daher für seine geplante Publikation nach persönlichen Berichte und Dokumente, die über Kontakte zwischen Bibliothekaren aus Ost und West erzählen. Bibliothekare aus Ost und West, bitte tragen Sie mit Ihren persönlichen Erinnerungen und Zeugnissen dazu bei, diese Zeit auch für uns jüngere KollegInnen erleb- und nachvollziehbar zu machen. Falls Sie selber noch nicht zu dieser Zeit tätig waren, sprechen Sie bitte auch Ihre KollegInnen an.

Genauere Informationen entnehmen Sie bitte dem nachfolgend zitierten Schreiben von Dr. Ruppelt.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in zahlreichen Gesprächen über Kontakte zwischen Bibliothekaren aus Ost und West in Zeiten der deutschen Zweistaatlichkeit ist häufig der Wunsch an mich herangetragen worden, man solle doch Berichte über diese Kontakte einmal aufschreiben, sammeln und publizieren, und zwar vor allem solche Begebenheiten, die sich außer- oder unterhalb der offiziellen Ebene zwischen Ost und West ereigneten. Kolleginnen und Kollegen aus Ost aus West gaben mir bereitwillig zu Fragen in diesem Zusammenhang Auskunft oder sprudelten geradezu über, wenn sie sich an besondere, auch besonders traurige oder besonders heitere Vorkommnisse erinnerten.

Vor diesem Hintergrund erlaube ich mir heute die Frage und Bitte an Sie, ob es Ihnen möglich wäre, Ihre Erinnerungen an Kontakte zur jeweils “anderen Seite” zu beschreiben und/oder über einzelne Ereignisse zu berichten. Geplant ist eine Veröffentlichung dieser Erinnerungen, ohne sie auszuwerten oder zu kommentieren. Ich möchte einfach etwas festhalten, was nicht nur meines Erachtens zu bewahren sich lohnt.

Von besonderem Interesse sind Erinnerungen an Gespräche und Diskussionen zwischen Kolleginnen und Kollegen aus Ost und West, etwa auf internationalen Tagungen. Aufmerksamkeit verdienen dabei auch weiter zurückliegende Gespräche zwischen bibliothekarischen Vereinen und Verbänden über Kooperationen oder gemeinsame Publikationen.

Wenn Sie bereit wären, mir Ihre Erinnerungen zur Verfügung zu stellen und die Abdruckgenehmigung dafür zu erteilen, so bitte ich Sie um Übersendung eines Textes, der von einer halben Schreibmaschinenseite bis zu 20 Seiten umfassen könnte. Abgabefrist ist der 3. Oktober 2010.

Sie können mir Ihren Beitrag auf folgende Weise übermitteln:

  • Am einfachsten wäre es, wenn Sie mir Ihren Text als E-Mail-Anlage an folgende Adresse senden könnten: Georg.Ruppelt @ gwlb.de
  • Möglich ist aber ebenso die Zusendung eines Schreibmaschinen- oder eines handschriftlichen Textes, und zwar an folgende Adresse: Dr. Georg Ruppelt, Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek, Waterloostraße 8, 30169 Hannover.
  • Falls Ihnen dies alles nicht möglich ist, Sie mir aber doch Ihre Erinnerungen zukommen lassen möchten, bitte ich um die Mitteilung Ihrer Telefonnummer. Ich würde Sie dann zurückrufen, um gegebenenfalls einen Interviewtermin mit Ihnen zu vereinbaren. Meine Telefonnummer lautet: 0049 511 1267-303 oder -304, Fax: -207.
  • Des weiteren wäre ich dankbar für eine Kurz-Vita von nicht mehr als einer halben Schreibmaschinenseite und ein Portraitfoto, möglichst aus der Zeit vor 1990.

Und noch eine weitere Bitte: Wenn Sie Fotos aus dieser Zeit besitzen, übersenden Sie mir diese doch unter Angabe des Entstehungsdatums und – wenn möglich – mit einer kurzen Beschreibung der abgebildeten Personen, Gegenstände oder Bauten sowie die Genehmigung zu ihrem Abdruck. Gern schicke ich Ihnen die Fotos nach ihrer Reproduktion zurück.

Ich wäre Ihnen außerordentlich dankbar, wenn Sie diese Bitte freundlich und wohlwollend aufnähmen, und noch schöner wäre es, wenn Sie sich dann zu einem Beitrag entschließen könnten. Für Rückfragen stehe ich Ihnen natürlich gern zur Verfügung.

Mit herzlichen Grüßen

Dr. Georg Ruppelt

Der Call for Papers ist veröffenticht worden durch den Verein Deutscher Bibliothekare
West-östliche Bande: Interdeutsche Kontakte zwischen Bibliothekaren 1949-1989

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