[Kurz] Die Bibliothekarische Weihnachtsgeschichte 2010

Heiß erwartet, ist sie endlich da, die neue Weihnachtsgeschichte von Rainer Pörzgen. Er berichtet über eine „etwas andere Weihnachtsfeier 2010„.

Die Eingangshalle der Biblio­thek war in das sanfte Licht eines großen Weihnachtsbaumes getaucht, die Wände hat­ten fleißige Helfer mit Tannenzweigen und Lametta stilvoll dekoriert. Die geladenen Gäste aus Politik und Wirtschaft standen in froher Erwartung, was nun kommen würde, die Vertreter der Presse wuselten um sie herum. Der Oberbürgermeister war erschienen, ebenso der Landrat, Standortältester und Superintendent fehlten ebenso wenig wie der IHK-Präsident. Man plauderte, man war zufrieden, es gab zu trinken, und man brauchte nicht dafür zu bezahlen. Der Wissenschaftsminister ließ sich leider entschuldigen, er hatte jedoch ein Grußtelegramm geschickt, in welchem er seine feste Überzeugung zum Ausdruck brachte, dass diese Weihnachtsfeier so zukunftsweisend sein werde wie die Politik des Präsidenten überhaupt; auch wünschte er gutes Gelingen.

Die 17. Weihnachtsgeschichte ist genauso lesenswert wie alle anderen Weihnachtsgeschichten seit 1994.

Nun doch: Neue Medien für die Duisburger Bibliothek

Die Stadtbibliothek Duisburg war dieses Jahr lange Zeit auf Buchpatenschaften angewiesen, denn der Etat der Bibliothek war sehr gering. 2008 betrug das Budget 900.000 Euro, 2009 noch über 500.000 Euro und dieses Jahr stand der Bibliothek bis vor Kurzem ganze 0 Euro zur Verfügung.

Das hatte für die Bibliothek verheerende Auswirkungen. Es gab kaum aktuelle Bücher, CDs oder DVDs aus den Bestsellerlisten, welche eine einen Chart-Zuschlag von 1-2 Euro kosten. Da diese nicht ausgeliehen werden können, bedeutete dies mit einem sinkenden Interesse an der Nutzung der Bibliothek, d.h. weniger ausgestellten Bibliotheksausweisen, Mindereinnahmen von 90.000 Euro.

Jetzt kann die Bibliothek durchatmen, denn die Bezirksregierung Düsseldorf hat nun doch wenigstens 321.000 Euro für den Medienerwerb zur Verfügung gestellt. Die Bibliothek hatte im Vorgriff auf das bitter benötigte Geld eine Wunschlisste verfasst, die nun an das neue Budget angepasst werden muss, bevor die Aufträge an die Buchhandlungen gehen können und deren Rechnungen über die Stadtkasse abgerechnet werden können.

Buchpatenschaften waren lange Zeit die einzige Hilfe für den Bestand der Bibliothek.

Dass die Stadtbibliothek in diesem Jahr nicht gänzlich zum Sachwalter von Altpapier wurde, verdankt sie dem Projekt „Buchpate“ der Stiftung Bibliothek, das rund 20.000 € ins Haus spülte. (Bibliotheksdirektor Jan-Pieter) Barbian: „Ich freue mich riesig über das hohe Engagement, das nach wie vor anhält.“

Die Einsparungen betreffen besonders den Bildungsbereich und sind daher ein falscher Weg, denn Bildungsinvestitionen ist eine Zukunftsinvestition in die Kinder und somit auch in die des Landes. Auch heute wird Wissen nicht nur am PC gelernt, sondern immer noch aus Büchern bezogen. Bibliotheken helfen, die Liebe zum Buch zu entdecken und auch den richtigen Umgang mit diesem Medium zu lernen.

Quelle:
Duisburger Bibliothek darf doch neue Medien kaufen, Der Westen