RDA wird kommen …
Am 05.12.2011 fand die 20. Sitzung des Standardisierungsausschusses statt. Ein wichtiger Top war die „Internationalisierung der deutschen Standards“ und u.a. die Umstellung auf den Resource description and access (RDA)-Standard.
Derzeit planen in den USA auch größere Bibliotheken nach dem RDA-Standard ihre Medien zu erfassen. Die Library of Congress, die National Library of Medicine und die National Agricultural Library wollen die RDA nach Beseitigung des bestehenden Anpassungsbedarfs offizell bis Januar 2013 (Ende der 18monatigen Testphase) einführen. Im November 2011 hat die LoC ihre Katalogisierung nach RDA begonnen.
Bereits seit letztem Jahr erarbeitet die DNB allgemeine Schulungsunterlagen. Dem folgt die Erarbeitung eines Workflows in Zusammenarbeit mit den Verbünden. Ziel ist es, einheitliche Anwendungsregeln für alle Verbünde zu schaffen
Die Verbünde erklären sich grundsätzlich bereit, den Umstiegsprozess mitzutragen, wünschen sich jedoch, stärker eingebunden zu werden. Sie benötigen noch mehr Informationen, um Planungssicherheit zu haben.
Der Ausschuss vereinbart, vorhandene Informatinsstrukturen rund um das Projekt RDA auszubauen und den Umstieg auf RDA organisatorisch durch eine AG RDA zu unterstützen. Ansprechpartner der Verbünde bei Fragen rund um die RDA ist zudem die AG Kooperative Verbundanwendungen.
Das browser-basierte Web-Interface (RDA-Toolkit), welches das reine Regelwerk, zahlreiche Dokumente, Mappings und Schulungsmaterialien enthält, ist seit September 2010
Frau Niggemann verhandelte im Auftrag des Standardisierungsausschusses mit den Verlegern um einen möglichst kostengünstigen Zugang zum Regelwerk RDA. Ziel war es, mit einem jährlichen Beitrag den Verbünden einen unbegrenzten Zugang zum RDA Toolkit zu ermöglichen. Auf der IFLA-Tagung im August 2011 führten die Verhandlungen zu der Empfehlung, dass die DNB und die Mitglieder des Standardisierungsausschusses ein Konsortium für 3 1/2 Jahre gründen sollten, um so den öffentlich finanzierten deutschen Bibliotheken einen unbeschränkten Zugriff zu ermöglichen.
Basis der Kalkulation ist die Statistik des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv), die Aufteilung der Gesamtsumme in Höhe von 200.000 USD pro Jahr sollen sich die Verbünde, die ekz sowie die beiden Staatsbibliotheken und die DNB teilen.
Es gab etliche Bedenken gegen die vorgelegte Regelung:
- ein zu kurzer Zeitraum zwischen der Vorlage des Angebots und der Abstimmung, um innerhalb der Verbünde belastbare Absprachen zu treffen.
- Bedarf des Toolkits zu gering bei Öffentlichen Bibliotheken (laut Vertreter der EKZ)
- fehlende Absehbarkeit, in welchem Umfang die den Verbünden angeschlossenen Bibliotheken das Toolkit nutzen werden.
- Startzeitpunkg der gemeinsamen Nutzung und Finanzierung des RDA-Toolkits ab Mitte nächsten Jahres ist für die Verbünde viel zu früh, da wirklicher Einsatz RDA in Verbünden nicht vor Mitte 2014 realistisch.
Generell steht man der vorgeschlagenen Regelung der Finanzierung über eine Nationallizenz aufgeschlossen gegenüber.
Für die Aufteilung der Gesamtsumme wird folgender Schlüssel zugrunde gelegt:
75 % (150.000,- USD) zahlen die Verbünde, jeweils 12,5 % (25.000,- USD) die ekz sowie die Deutsche Nationalbibliothek(9.000,- USD), die Bayerische Staatsbibliothek (8.000,- USD) und die Staatsbibliothek zu Berlin (8.000,- USD). Über die genaue Aufteilung des Verbundanteils in Höhe von 75 % einigen sich die Verbundzentralen untereinander.
Bei der Abstimmung gab es jedoch 4 Nein-Stimmen, so dass momentan das Modell einer Nationallizenz nicht weiterverfolgt wird.
In Deutschland plant die Deutsche Nationalbibliothek ab Mitte 2013 auf RDA
Protokoll des 20. Sitzung des Standardisierungsausschusses