Pimp my Kindle…

Ich bin seit Mitte Dezember Kindle-Leser, d.h. ich habe mir endlich nach langem überlegen einen E-Book-Reader zugelegt. Dies ist insofern eine sinnvolle Anschaffung gewesen, weil ich mal wieder festgestellt habe – ein Jahr fest in der Wohnung macht drei Bücherkartons mehr (natürlich gefüllt mit Büchern) und das ist bei meinen häufigen Umzügen zunehmend ein Problem. Ausmisten geht zwar, habe ich auch immer gemacht, da meine Schwestern ebenfalls sehr lesewütig sind, aber gerade Serien behalte ich ganz gerne bis sie vollständig sind (man will ja auch mal was nachschlagen können).

Der E-Book-Reader hat den Vorteil: Ich spare ungemein Platz, leider gibt es mir aber auch keine Gelegenheit, die Sachen an meine Schwestern weiterzureichen, wenn ich mit dem Lesen fertig bin.

Dennoch gibt es noch einige weitere Vorteile, die der Kindle mit sich bringt.

Apps für Smartphone/Tablet/PC

Kindle-Lese-Apps
Amazon bietet die Möglichkeit, über ein kleines Zusatzprogramm (Kindle Lese-Apps) die Kindle-Bücher oder in der Amazon-Cloud gespeicherte Dokumente überall lesen zu können. Mit Geräten, die aufs Internet zugreifen können, kann ich dann entsprechend aus dem Archiv die E-Books/Dokumente herunterladen und den Lesestand auch synchronisieren.

Send to Kindle
Mit der kleinen Applikation “Send to Kindle” können Sie nach der Installation Textausschnitte oder Beiträge an den Kindle senden. Nachteil ist jedoch, dass man dafür mit Chrome sich durchs Netz bewegen muss. Der definitive Vorteil ist, dass man jedoch so verhindert, tausend Tabs offen bzw. hunderte von vergessenen Bookmarks irgendwo gespeichert zu haben. Und mit der ersten beschriebenen App kann ich über verschiedene Geräte auf diese Texte zugreifen.

Für Firefox gibt es mit einigen Haken und Ösen als AddOns “Kindle It und “Send to Reader“.

RSS-Feeds to Kindle
Der Google-Reader, in dem man seine ausgesuchten Blog- und Nachrichten-Feeds speichert lässt sich ebenfalls für den Kindle nutzbar machen.

Google-Reader
Vom Google-Reader aus kann man RSS-Feeds direkt an den Kindle3 senden.

Geht dies nicht, gibt es:
Greader2Kindle
Greader2kindle erlaubt es, die neusten ungelesenen Nachrichten für den Kindle zu hinterlegen und diese später dann offline zu lesen.

KindleFeeder und Instapaper
Der KindleFeeder ermöglicht es, direkt ausgewählte RSS-Feeds für den Kindle aufzubereiten.
Auch Instapaper hat eine Funktion, die das Lesen von Feeds auf dem Kindle ermöglicht.

Dateien ins Kindle-Format formatieren
Nun ist ein Problem beim Kindle, dass eigentlich nur Kindle-Books im eigenen Format wirklich gut lesbar dargestellt werden. Es gib diverse Programme, die drm-freie E-Books und PDFs ins Kindle-format (.mobi-basiert) umwandeln.

Erinnerungen
Manchmal gibt es E-Books erst etwas später als die gedruckte Ausgabe.

Mysteria
Mysteria wertet die Öffentliche Wunschliste bei Amazon aus und schickt Erinnerungen, wenn dann das gewünschte Buch als E-Book auftaucht.

Let me introduce you to Mysteria:

  • She’s your obsessive, obsequious librarian for all your digital stuff.
  • She’s all about what you like to read, watch, and listen to.
  • She’s smart, compulsive, thorough — and she wants to help you.
  • And she never misses a damn thing.

Kindle-Kalender
Der Kindle-Kalender oder Kindle-Wochenplaner ist ebenfalls eine sinnvolle Ergänzung.

Quellen:
Matthes, Sebastian: Die besten Kindle-Tools, Ungedruckt (Wirtschaftswoche)
Top 50 Kindle Tools, Kindle 2 Sites, Kindle Review – Kindle Fire Review, Kindle 4 Review

Frischen Wind in die eigene Bibliothek bringen

In diesem Film wird eine Methodik (Picture Survey) vorgestellt, die helfen soll, z.B. die Lernumgebung für Studierende in der eigenen Bibliothek zu verbessern. Der gelungene Film begründet zudem anschaulich, warum die Bibliothek Lernorte schaffen sollte.

Freier Raum durch weniger Regalmeter? Wie Sie sich von Ihren Kunden zu
einer nutzergerechten Gestaltung Ihrer Bibliothek inspirieren lassen
können.

P.S. Die Aufnahmen wurden in der HSU-Bibliothek gedreht. Auf dem Stuhl hinter der Beratungstheke sitze ich auch regelmäßig. 😉

Im YouTube-Kanal von ProjektPerle2012 werden anschaulich verschiedene Methoden der Nutzerforschung vorgestellt, die helfen sollen, frischen Wind in die eigene Bibliothek zu bringen.

Leseförderseminare durch Bernds Band/N’gowa: “Le livre est mon ami – Das Buch ist mein Freund”

Unter dem Motto „Le livre est mon ami“ initiierten Stefanie Kastner (Goethe-Institut São Paulo) und Dieu-Donné N’zi vom Goethe-Institut Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste) Seminare für Bibliothekarinnen und Bibliothekare sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die im Bereich der Leseförderung aktiv sind. In der Zeit vom 27.02. bis zum 02.04.2011 wurden einwöchige Workshops in vier Ländern Westafrikas durchgeführt: in Mali, Burkina Faso, Togo und dem Senegal. Ziel und Inhalt der Seminare waren die Vermittlung von theoretischen und praktischen Kenntnissen zur Konzipierung, Organisation und Durchführung von Leseförder-Aktivitäten und –Veranstaltungen. Die Seminare waren praxisorientiert angelegt, alle Inhalte wurden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausprobiert und dadurch direkt erlernt. In den Workshops ging es vor allem darum, wie Bücher und Geschichten kreativ zum Leben erweckt werden können durch Musik, Fadenfiguren, Spiele und Basteln. Während der Workshops erarbeiteten die Bibliothekarinnen und Bibliothekare exemplarisch eine Leseförder-Veranstaltung, die zum Abschluss mit Kindern durchgeführt wurde. Alle vier Seminare wurden im Internet und bei Facebook dokumentiert und medial aufgearbeitet.

Anläßlich des diesjährigen Bibliothekar*tages wird Stefanie Kastner nach Deutschland kommen. Die Gruppe “N’gowa” (Märchen, Geschichte in der afrikanischen Sprache Baoulé) besteht aus drei ivorischen Germanisten und Stefanie Kastner. Mit unterschiedlichen Programmen richtet sich das Programm an Kinder zwischen 8 und 12 Jahren, Jugendliche, die Französisch lernen und Erwachsene. Das Ziel von N’gowa ist die Leseförderung und die Vermittlung eines authentischen und aktuellen Afrika-Bildes in Deutschland. In der Zeit vom 22. bis 25. Mai 2012 wird die Gruppe auf dem Bibliothekar*tag sein und könnte zwischen dem 26.5. und 8.6.2012 in Bibliotheken und Schulen auftreten.

Sag “Nein” zu ACTA

ACTA steht für “Anti-Counterfeiting Trade Agreement” und ergänzt und erweitert das TRIPS-Abkommen. Umgangssprachlich wird auch immer wieder von ACTA als “Anti-Piraterie-Abkommen” gesprochen. Und wie Wolfgang bereits in seinem Bericht gezeigt hat, hat es dieses Abkommen in sich und betrifft auch die Arbeit von Bibliotheken.

Der Digitale Gesellschaft e.V. ruft auf, “Nein” zu ACTA zu sagen und dieses Vorhaben zu stoppen. Auch Anonymos News machen deutlich, dass etwas getan werden muss, um den Politikern zu zeigen, dass ihre Arbeit auch die Wünsche und die Meinung der Allgemeinheit beachten muss, nicht nur die großer, machtvoller Lobbyisten und Wirtschaftsunternehmen.

Hier ein Film von TheAnoninfos in einer Deutschen Synchronisation von Bruno Kamm: Anonymous – Was ist ACTA? – #StopACTA

Serbischer Nationalbibliothekar Sreten Ugricic muss gehen

Meinungsfreiheit in Serbien ist verboten und führt zu einer absurden Kündigung.

Den Auftakt gab ein Artikel des montenegrinischen Schriftstellers Andrej Nikolaidis. Er nimmt Bezug auf die Feier zum 20-jährigen Bestehen der «Republika Srpska», eines Teilstaats Bosniens. Dort, in der Festhalle in Banja Luka, hatte die Polizei am Vorabend des Anlasses, zu dem neben lokalen Würdenträgern auch die Staatsspitze Serbiens erschien, Sprengstoff entdeckt. Ein Angestellter soll ihn dort gelagert haben.

Schriftsteller und Leiter der serbischen Nationalbibliothek in Belgrad Streten Ugricic muss gehen, weil er sich in einer Petition des Milosevic-kritischen Forums pisaca gegen die Hetzjagd auf den montenegrinischen Kolumnisten Andrej Nikolaidis1 stark macht. Er ist einer von 25 Mitunterzeichnern.

Ugricic, der als einziger Unterzeichner seine Haltung zum Fall Nikolaidis öffentlich kommentierte, lieferte sich damit selbst ans Messer.

Der serbische Innenminister Dacic erklärte daraufhin einer Boulevardzeitung, dass Ugricic gerne unterstützen könnte, wen er wolle, aber nicht als Bibliotheksleiter, sondern als Gefangener. Damit nutzte die serbische Regierung die Gunst der Stunde, um einen Kritiker loszuwerden, obwohl er sein Amt als Bibliotheksleiter erfolgreich ausgefüllt hat. Ihm ist es zu verdanken, dass aus der Ruine der serbischen Nationalbibliothek erneute eine Institution auf dem neuesten Stand der Technik wurde, welche in das europäische Bibliothekssystem gut integriert ist. Innerhalb von 24 Stunden nach der Medienkampagne des Innenministers verlor Ugricic sein Amt.

In einer Belgrader Debatte zum Thema “Was bleibt von der Freiheit?” hatte Sreten Ugricic kürzlich mit einer Gegenfrage geantwortet: “Schlagstöcke oder Bücher?”

Wenn das die beiden Alternativen im Kulturkampf sind, den seine Heimat gerade austrägt, dann geht die Tendenz eindeutig in Richtung Schlagstock.

Meinungsfreiheit zählt im “demokratischen” Serbien von heute noch immer nicht.

Quelle
Jakiša, Miranda: Hetzjagd auf serbische Art, Tagesspiegel
Jandl, Paul: Belgrader Schlagstöcke, Die Welt
Ernst, Andreas: Keine Lust auf Diskussion, NZZ

  1. Der Kolumnist wurde u.a. durch den serbischen Filmregisseur Emir Kusturica („Underground“) jahrelang wegen angeblich erlittener „seelischer Schäden“ verklagt. Dieser war jedoch nicht mundtot zu kriegen und hat Anfang Januar mit den Beiträgen „Was von Groß-Serbien übrig ist“ und „Make-up eines politischen Monstrums“ die politischen Gemüter erregt. Zusammen mit Zitaten aus seinem Roman “Mimesis” (2003) führte dies zu einer Verurteilung des Autors als Terrorist. []
Analoges DRM

Analoges Digital Rights Management

Hier ein Bild unter dem Motto: Was es nicht alles gibt…

Analoges DRM

Analoges DRM, Bild: Dr. E. Steinhauer

Ob dies ernsthaft abschreckt? Wie wird eine Zuwiderhandlung verfolgt? Digital? Und wie war das nochmal mit der Privatkopie? Ist das die Zukunft? Handelt es sich dabei um eine wirksame technische Schutzmaßnahme oder darf man sie getrost umgehen, da sie unwirksam ist?

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