Zitieren – die Angst schreibt mit

Die Universitätsbibliothek Cardiff hat einen Videoclip zum zitieren erstellt. Von faulen Studenten, guten Ratschlägen und (natürlich) einem Happy End. Auf dem YouTube Channel gibt es noch drei weitere Clips mit den beiden “Helden”.

http://youtu.be/Hpob6zmmeEs

Das kulturelle Erbe Timbuktus ist in Gefahr

The group that controls Timbuktu controls the symbolic capital of the entire region, because it’s that well-known across the world. If you control that city, it will be known.” Martin van Vliet

Seit 1988 zählt Timbuktu zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Stadt wird auch als die “Stadt der 333 Heiligen” bezeichnet, da viele Sufis, Scheichs, Wissenschaftler und Imame hier begraben sind. Bereits seit Jahren sind diese Stadt und die umliegende Regionen von Dürrekatastrophen betroffen. Hinzu kommen die derzeitigen kriegerischen und bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen. Vor 2 Jahren bloggte ich über die Bibliotheken in der Wüste am Beispiel der Stadt Timbuktu. Die im 11. Jahrhundert von den Tuareg gegründete Stadt und der Rest Malis sind seit Anfang April von Chaos, Fluchtbewegungen (268.000 Flüchtlinge, die vor der Gewalt der Rebellen fliehen) und politischer Instabilität gekennzeichnet. Viele gehören der Volksgruppe der Tuareg aus der Gegend um Timbuktu an und flohen beispielsweise ins benachbarte Mauretanien. Der U.N. Kommissar für Menschenrechte Navi Pillay warnte davor, dass bei den anhaltenden bewaffnette Konflikten auf Mali bald eine verheerende Lebensmittelkrise und anderen Verknappungen wie etwa ein Mangel an Medikamenten zukäme. Selbst der vom Militär geputschte Präsident Amadou Toumani Toure floh vor drei Tagen in die Hauptstadt des Senegal, Dakar. Tuareg-Rebellen riefen Anfang April nach einem Militärputsch im Norden des Landes einen neuen Staat aus. Die Tuareg sind ja Berber und deren nomadische Lebensweise wurde in den vergangenen Jahren immer wieder zurückgedrängt und beschnitten. Ihr neuer und selbsternannter Staat heißt seit 6. April Azawad. Spiegel Online ging vor wenigen Wochen auf die Hintergründe des Konflikts ein. Der im Norden ausgerufene und für unabhängig erklärte Staat wurde bislang nicht von anderen Staaten Afrikas und auch nicht von Staaten anderer Kontinenten anerkannt:

“Der Konflikt reicht weit zurück. Vor der Kolonialzeit dominierten die Tuareg den Handel durch die Sahara, ein stolzes Nomadenvolk, deren Angehörige sich mit indigoblauen Tüchern vor Sonne und Sand schützen. Sie ritten auf Kamelen und herrschten über ein großes Wüstenreich, bis sie 1902 von französischen Kolonialtruppen geschlagen wurden. Spätestens seit Mali im Jahr 1960 wieder in die Unabhängigkeit entlassen wurde, streben die Tuareg nach Eigenständigkeit; immer wieder begehrten sie auf.”

Angeführt wurden die neueren Aktionen der Tuareg durch Rebellen dieser Volksgruppe, welche bis vor kurzem noch in Libyen für den dortigen Machthaber Gaddafi kämpften. Eine weitere Rebellengruppe nennt sich Ansar Dine, die aus radikalen Islamisten besteht und Verbindungen zum Al-Qaedaarme des islamischen Maghrebs unterhält.


Bildquelle: Ahmed Baba Institute Library

Zu den vielen menschlichen Schicksalen kommt noch die Bedrohung des kulturellen Erbes der vielen Schriften und Büchersammlungen hinzu. Die UNESCO ist besorgt über die mangelnde Sicherheit des kulturellen Erbes in Timbuktu. Berichten zufolge haben Rebellen die kulturellen Zentren mit den wertvollen Schriften übernommen und davon bereits einige geplündert. Malische Wissenschaftler, Bibliothekare und gewöhnliche Bürger verstecken in ihren Häusern und Wohnungen wertvolle Manuskripte des kulturellen Erbes der Stadt. Ziel ist es diese vor Zerstörung und Diebstahl zu schützen. Laut dem südafrikanischen Professor Shamil Jeppie von der Universität Kapstadt gibt es zum Glück noch keine herben Verluste der Hauptsammlungen von Manuskripten. Dennoch befürchtet er in naher Zukunft, dass es bald soweit sein könnte, dass ein wesentlicher Teil Dieben in die Hände fällt. Die MNLA-Bewegung bestehend aus Tuareg-Gruppen und die Islamisten von Ansar Dine (Verteidiger des Glaubens) besetzen derzeit wichtige strategische Orte in Timbuktu, so z.B. den Flughafen oder Militärkasernen. Professor Jeppie drückte vor kurzem der Nachrichtenagentur Reuters seine Besorgnis aus:

“I have no faith in the rebels. They may have an educated leadership, but they are sending in footsoldiers who are illiterate and if they want something they will take it … They won’t have any respect for paper culture. […] I think it’s catastrophic, because it can have long-term economic effects,”

Rebellen haben zum Beispiel Fahrzeuge, die im Besitz des Ahmed Baba Instituts sind, gestohlen. Doch bisher betraten sie die Räume mit den wertvollen Handschriften noch nicht. Ähnlich wie in Ägypten gibt es eine mutige Stadtgesellschaft, die das Gebäude verteidigen, indem sie vor den Toren patroullieren. In einem anderen Gebäude des Ahmed Baba Instituts in Timbuktu wurden Computer und andere Ausrüstungsgegenständen entwendet. Laut Prof. Jippie gibt es Privatbesitzer von Manuskripten, welche Vorbereitungen trafen, um die wertvollen Bestände aus Timbuktu in die sichere Hauptstadt Bamako oder in Nachbarländer wie den Niger zu bringen. Die Fondo Kati, welche finanzielle Zuschüsse zur Erhaltung aus Spanien erhielt, wurde in Spezialboxen ausgelagert. Diese Sammlung ist ein Zeugnis des arabisches Erbes in Andalusien. Ebenso ist die Haidarasammlung in Sicherheit. Schätzungen zufolge varieren der historischen Bestände Timbuktus von 150.000 auf das fünfache dieser Zahl. Die gewalttätigen Ausschreitungen in der Stadt könnten sich auf die speziellen Klimatisierungsbedingungen, die für die alten und von Verfall bedrohten Manuskripte nötig sind. Zudem könnten Besitzer wertvoller Handschriften dazu genötigt werden ihre Sammlungen zu verkaufen, um weiterhin ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Michael Stephens: “Hyperlinked Libraries”

Welche Trends und Technologien haben Einfluss auf Dienstleistungen öffentlicher Bibliotheken? Wie sieht der physische und virtuelle Bibliotheksraum aus? Diese Präsentation erkundet das “hyperlinked library model”durch den Blick auf partizipative Dienstleistungen, die Transparenz und aufkommende Technologien.

“Sponsor a Librarian”

Ähnlich wie Ärzte ohne Grenzen oder Reporter ohne Grenzen gibt es auch im bibliothekarischen Bereich einen Zusammenschluss von BibliothekarInnen zu “Librarians without Borders“. Die Bibliothekare ohne Grenzen rufen zu einer Spendenaktion für die Miguel Angel Asturias Academy Library in Xela, Guatemala auf.

Auf der Seite “Sponsor a Librarian: The Asturias Librarian Stipend Fund” können Sie mit Paypal eine(n) BibliothekarIn für einen Tag bis einen Monat sponsern oder eine Summe nach eigener Wahl schenken.

Die Bibliothek der MAAAL übernimmt beratende Tätigkeiten. Die Spenden sollen einer Stelle zugute kommen, welche dann die Möglichkeit schafft

[…] to offer services, programs, and to train teachers, community members and students on library operations

Durch die gesponserte Stelle soll auch weiterhin die Bibliothek der Asturias Academy offen gehalten und Informationskompetenz vermittelt werden. Eine gute Ausbildung gerade auch in diesem Bereich ist nicht selbstverständlich in Guatemala. Über 75% der Bevölkerung sind so arm, dass sie keine Bücher kaufen können und viele Kinder müssen arbeiten. Die Ausstattung der Schulen ist schlecht.

This year, Guatemalan public schools were only able to supply math books to 6th graders, leaving all other students without books to study.

Die Asturia Library ermöglich den Studierenden der Academy, ihren Familien und der Gesellschaft Zugang zu Büchern und Internetressourcen. Dies ist der beste Weg, um bessere Bildungschancen und damit auch ein besseres Einkommen zu erzielen. Nur so lässt sich der Teufelskreis der Armut durchbrechen.

Access to a library can cause a ripple effect in the community by fostering a life long love of reading and increase in literacy among the next generation of Guatemalans.

Aufmerksam geworden über:
Guatemala: Spendenaktion “Sponsor a Librarian”, Nachrichten für Öffentliche Bibliotheken in NRW

Mehr dazu:
Sponsor a Librarian: The Asturias Librarian Stipend Fund, Librarians Without Borders

LIBER Award for Library Innovation 2012 vergeben

The LIBER Award for Library Innovation was instituted by LIBER, with support from Elsevier. It honours the three abstracts which best describe innovative work in the overall theme of the LIBER 2012 Annual Conference “Mobilising the knowledge economy for Europe”

Die Award-Gewinner stehen fest:

  • Justine Haeberli, Daniel Beucke – Open Access Statistics – Services and Standards for Internationally Comparable Usage Statistics
  • Sven Vlaeminck – Data Management in Scholarly Journals and Possible Roles for Libraries – Some Insights from EDaWaX
  • Kathleen Shearer, Birgit Schmidt, Norbert Lossau – Licensing Revisited: Open Access clauses in practice

Herzlichen Glückwunsch den Ausgezeichneten. Die Beiträge sollen im Sommer auf der LIBER annual conference in Tartu gehalten werden. Noch kann man sich dafür anmelden und den Frühbucherrabatt nutzen.

LIBER (Ligue des Bibliothèques Européennes de Recherche – Association of European Research Libraries) ist das größte Netzwerk wissenschaftlicher Bibliotheken in Europa. Zu LIBER zählen mehr als 400 National und Universitätsbibliotheken u.a. Bibliotheken aus mehr als 40 Ländern.

Quelle:
LIBER Award for Library Innovation 2012

Location Based Services?

Sind Location Based Services wie Foursquare oder LocalMind etwas für Bibliotheken?

Verschiedene Bibliotheken setzen FourSquare bereits ein, z.B. die ETH-Bibliothek Zürich, die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg und die ZBW (Kiel, Hamburg). Dieses ist das weitverbreiteste Tool. Besonders der spielerische Aspekt soll Nutzer zum Einloggen animieren. So kann man dort Punkte sammeln, um z.B. Bürgermeister (Major) eines Ortes zu werden. Dort teilnehmende Institutionen können auch Bonusprogramme (z.B. Gratiskaffee beim zehnten Einloggen, Gratisbuch oder USB-Stick beim Einloggen in eine Bibliothek als Willkommensgeschenk) und Gewinnspiele ausloben.

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