So ist die Stabi: Ein Film als atmosphärische Parabel auf Wohl und Nutzen der Bibliothek

Jeder Mensch braucht eine Heimat, eine Heimat, die Boden, Arbeit, Freude, Erholung, geistigen Fassungsraum zu einem natürlichen, wohlgeordneten Ganzen, zu einem eigenen Kosmos zusammenschließt. Die beste Definition von Heimat, das ist eine Bibliothek“. Elias Canetti

Würde man das Wort Heimat mit Zuhause ersetzen, würde das die im folgenden Video gezeigte Atmosphäre widerspiegeln.  Auf dem Weblog der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg ist zu lesen, was dieser kurze Imagefilm zeigen will:

“Der Film zeigt, warum sich Menschen in der Stabi wie zuhause fühlen. Dass uns jeden Tag so Viele besuchen und sich offenbar hier wohl fühlen, liegt aber nicht nur an den Räumlichkeiten, sondern am Angebot, das wir bereit halten. Einen lebendigen Eindruck davon, was es an Veranstaltungen, Büchern, Zeitschriften und zahlreichen elektronischen Angeboten in der Stabi zu entdecken gibt, vermittelt unsere Website.”

Letztes Jahr im Juli während Campus Open Air an der Universität der Bibliothek waren die Kontrollen am Eingang etwas strenger. Es wäre durchaus begrüßenswert, wenn es mehr Schließfächer gäbe. Ab Herbst 2012 sollen in Hamburg die Studiengebühren abgeschafft werden. Wer dann noch in Bayern oder Niedersachsen studiert, ist selbst schuld und sollte an die Stabi Hamburg kommen, denn dort lässt es sich auch kostengünstig wohnen.

 

5 Kommentare

  • Dörte Böhner

    Hi Wolfgang,

    ich finde, dein Zitat am Anfang bringt wunderbar in Worten zum Ausdruck, was der Film der Stabi zeigt. Markus Trapp, das Filmteam und die Stabi haben sich zum Glück nicht bierernst genommen 🙂

  • Danke für die Vorstellung des Stabi-Filmes hier auf bibliothekarisch.de. Die Einleitung mit dem Canetti-Zitat finde ich sehr passend.

    Zum günstigen Wohnraum: Wer nach Hamburg zum Studium kommt, wird sich sicher relativ rasch bei uns “wie zuhause” fühlen, was das Arbeits- und Lernumfeld anbelangt. Aber – da hinkt dann die Parabel der schnöden Realität hinterher – eine alternative Wohnung wird doch noch zusätzlich gefunden werden müssen, da wir ja nicht rund um die Uhr geöffnet haben. 😉

  • Tobias Zeumer

    Der Film gefällt mir gut, aber es ist eben ein Imagefilm. Vielleicht fühlt man sich wohl, wenn man einmal heimisch ist.

    Gerade bei den jüngeren Darstellern dachte ich aber doch wieder daran: die Stabi HH bietet keine Einführungen oder Schulungen (z.B. Thema Facharbeit) für Schüler an. Gerade wo mir eine Freundin erzählte, dass solche Angebote z.B. in Bamberg regelmäßig sehr gerne in Anspruch genommen werden, finde ich es erstaunlich, wenn da nur auf fehlenden Etat verwiesen wird. Ganz abgesehen davon, dass das die Kunden von morgen sind – je eher sie darauf treffen, desto wahrscheinlicher.

    Dann ist auch die Anmeldung für diese recht kompliziert. Schon allein dass das Onlineformular eine Webseite auf einem Nichtstandardport öffnet, so dass es von öffentlichen PCs oder auch in meiner Schule bzw. Schulbibliothek nicht ohne weiteres machbar ist (fehlender Internezugang zu Hause ist zwar selten, kommt aber vor). Haben sie mal alle formalen Hürden – Unterschriftem Ausweise, sonstwas – genommen, dann wissen die Leute vor Ort nicht, dass, per Senatsbeschluss und auf der eigenen Homepage nachlesbar, Schüler keine Gebühr zahlen müssen – mehrfach vorgekommen. Man gewinnt ein wenig den Eindruck, man will keine Schüler…

    Oder bin ich nicht auf dem letzten Stand und es hat sich da viel getan? 🙂

    (Sorry, der Kommentar ist vielleicht etwas deplaciert, aber wie gesagt, das Little Darth passt irgendwie nicht ins Bild)

    • Dieter Ludwig

      Hallo Herr Zeumer,

      das wichtigste zuerst: natürlich sind uns Schüler als Kunden willkommen. Daran, dass die Gebührenfreiheit für Schüler eingeführt wurde, waren wir nicht unbeteiligt. Die Bürokratie am Anfang muss sein, weil die Leser auf den Ausweis bis zu 50 Bücher entleihen können. Wenn es da z.B. zu einen Verlustfall kommt, brauchen wir verlässliche Personaldaten und eine volljährige Person, die die Verantwortung übernimmt.

      Die Online-Anmeldung muss von den Kunden nicht von zu Hause oder sonstwoher gemacht werden – vielleicht war ein Schulfilter schuld? – , sondern gerne auch von den PCs bei uns: Hauptsache wir müssen nicht wie früher von einer handschriftlichen Anmeldung Straßennamen oder e-Mail-Adressen in unsere Erfassungsmaske übertragen.

      Dass wir für Schüler zurzeit kein spezifisches Angebot haben, ist einfach eine Frage der Man- und Womanpower in einer Millionenstadt. In Hamburg gibt es ziemlich genau 150 Stadtteilschulen und Gymnasien, 4 Universitäten, etliche weitere staatliche Hochschulen und mehrere private Akademien und Hochschulen, deren Studierende unsere Bibliothek nutzen. Die Schulen aus dem Einzugsbereich außerhalb des Hamburger Staatsgebiets sind da noch gar nicht mitgerechnet. (Bamberg hat zum Vergleich, wenn ich richtig gesehen habe, 6 Gymnasien, eine Realschule und eine Universität.) Allein um das Schulungsangebot zu ermöglichen, das wir für den Hochschulbereich (Stichwort auch: Informationskompetenz im Rahmen der Bachelor-Studiengänge) machen, muss jeder in Frage kommende Mitarbeiter neben seinen übrigen Aufgaben regelmäßig mehrere Veranstaltungen im Semester durchführen.

      Insofern braucht eine umfassende Nutzung der Stabi durch Schüler immer auch Eigeninitiative z.B. durch Lehrer (oder Schüler), die sich als Multiplikatoren kundig machen und dann ihrerseits Informationen an ihre Klassen weitergeben. So empfehlen wir es auch auf unseren Seiten:
      http://www.sub.uni-hamburg.de/recherche/teaching-library/schulfuehrungen.html?aufruf

      Jeder interessierte Schüler hat außerdem die Möglichkeit an der monatlichen Einführung teilzunehmen, allerdings tatsächlich als Einzelperson und nicht im Klassenverband. Und natürlich kann auch jede(r) Schüler(in) bei unserer Bibliothekarischen Auskunft, die 68 Stunden in der Woche mit Fachpersonal besetzt ist, seine konkreten Fragen anbringen. Weitere Angebote finden Sie auf unserer Webseite unter dem Link “Fragen Sie uns”.

      Soweit das, was jetzt schon ohne weiteres möglich ist, wobei wir noch prüfen, ob weitere schul-/schülerspezifische Angebote möglich sind. Aber mit etwas Eigeninitiative führt auch unser jetziges Angebot Schüler doch schon sehr weit, denke ich.

      Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
      Dr. Dieter Ludwig
      Stellv. Leiter Benutzungsdienste

  • Wolfgang Kaiser

    Hallo Tobias (Zeumer),

    danke für deinen ehrlichen Kommentar. Ein Imagefilm ist eben ein Imagefilm, wie du schon sagtest. Dennoch wird sich jede Bibliothek trotzdem über ein ehrliches Feedback freuen.

    Wenn jemand selbst Betroffener ist, dann sieht er oder sie verschiedene Aspekte nicht immer nur in einem rein positiven und hellen Licht.

    Sich in einer Großstadt einzuleben kann sicherlich über das Studentendasein erleichtert werden, aber es ist dennoch nicht einfach. Auch eine Bibliothek kann einem das Gefühl der Akzeptanz und des Wohlwollens vermitteln. Ich finde den Kurzfilm sehr originell und es gibt ohnehin recht wenige Bibliotheken, welche es wagen einen solchen Film zu konzipieren, der durchaus einen großen Aufwand mit sich bringt. Formalitäten in öffentlichen Institutionen gibt es leider zuhauf, auch in vielen Bibliotheken Frankreichs und in anderen Ländern sind diese sehr hoch.

    Ich selbst kenne die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg nur von einem Kurzbesuch. Letztlich ist das Personal – fast egal wo – doch hoffentlich dankbar, wenn Leute wie du und ich auch mal ein Feedback loswerden.

    Gruß

    Wolfgang (Kaiser)

    P.S: Hi Dörte, danke auch für deinen Kommentar, es ist eines meiner Lieblingszitate zu Bibliotheken. In einer Stadt, welche durch verschiedene kulturelle Einflüsse geprägt wird, können Bibliotheken, diese Realität widerspiegeln. Bei meinem Besuch im Juli letzten Jahres, hatte ich durchaus das Gefühl, dass die Universität Hamburg eine ist, in der gesellschaftliche Vielfalt Alltag ist und nicht nur Wohlstandskinder einer reichen Elite studieren. Es ist auch mal ein Bibliotheksvideo aus Deutschland, dass nicht so eckig und humorlos daherkommt und nur sachliche Fakten aneinanderreiht.