Kurze Vorstellung von HSUfind

Seit Mitte Mai können die Studierenden der Helmut-Schmidt-Universität mit Hilfe eines Discovery-Systems Literatur entdecken, die sie vorher mühsam über Kataloge und Datenbanken aufspüren mussten. Unsere Auszubildene Svenja Körner hat für diese Literatursuchmaschine, die wir auf den Namen HSUfind getauft haben, ein kleines E-Tutorial entwickelt. Dieses zeigt in aller Kürze, was es an Möglichkeiten der Recherche gibt.

In der bibliothekarischen Suche hat das ein Umdenken erfordert, denn statt der gewohnten “Exact-Match-Suche” erhält man nun eine Ergenbisliste, die nach Relevanz geordnet die besten (passenden) Resultate (“Best Match“) ausgibt. Für eine rein thematische Recherche ist eine Suche mit dem Discovery System bestens geeignet und wird von den Studierenden nach ersten Rückmeldungen sehr gut angenommen. Das “google-like” Suchen wie in einer Suchmaschine wird als einfacher empfunden, als die Recherche mit “steifen” Regeln im Katalog oder in Datenbanken.

In einem weiteren Film werden die Möglichkeiten der Merkliste vorgestellt.

Grundlage dieser Literatursuchmaschine ist Summon von Serials Solution.

Alles neu im Oktober – Leipziger Stadtbibliothek

Die Leipziger müssen ab August für zwei Monate auf ihre Stadtbibliothek verzichten. Zumindest auf die Hauptbibliothek. Dann schließt die momentane Interimslösung ihre Türen und man zieht zurück ins renovierte Haus am Wilhelm-Leuschner Platz.

Dazu gibt es nun schon ein vorbereitendes Video.

Die feierliche Neueröffnung wird am 27. Oktober 2012 sein.

unglue.it – Crowdfunding für bereits publizierte Bücher

Das Portal unglue.it hat sich zum Ziel gesetzt, bereits publizierte Bücher mittels Crowdfunding als E-Books unter CC-Lizenz verfügbar zu machen:

When you buy a book, you get a copy for yourself. When you unglue it, you give a copy to yourself and everyone on earth.

Derzeit laufen auf der Plattform drei “campaigns”, haben also drei Autoren einen Preis festgelegt, der durch die Netzcommunity erreicht werden muss, damit ihr Buch als DRM-freies E-Book auf dem Portal bereitgestellt wird. Weitere Werke kann man nach Registrierung zu einer Wunschliste hinzufügen. Finden sich genügend Interessierte, kann eine campaign gestartet werde, vorausgesetzt die Rechte lassen sich klären.

Eine interessante Idee – besonders, wenn man im ZEIT ONLINE-Artikel “Unglue.it befreit Bücher” darüber hinaus liest, dass der “Geschäftsführer Eric Hellman […] zuvor Kommunikations- und Entwicklungsplattformen für Bibliotheken [entwickelte]”. Und so verwundert es auch nicht, dass viele (amerikanische) Bibliothekarinnen und Bibliothekare unter den Unterstützern der Plattform sind. Bei den deutschen Kolleginnen und Kollegen (namentlich ekz bzw. Onleihe) scheint das Konzept laut Hänßler eher auf Skepsis zu stoßen, vor allem, was die Attraktivität der Titel angeht. Allerdings muss es m.E. ja auch nicht vorrangig um Bestseller gehen, sondern ein solches Verfahren einer nachträglichen “E-Bookisierung” könnte z.B. auch für vergriffene Werke spannend sein (was derzeit ja durchaus schon von einigen Bibliotheken als Print-on-Demand Service (kostenpflichtig) angeboten wird, mit dem Unterschied, dass dann eben nur eine Person etwas davon hat).

Und noch ein anderer Aspekt ist spannend: die Autorinnen und Autoren bekommen durch die Resonanz auf die von ihnen festgelegte und zu finanzierende Summe eine Aussage über den realen Wert ihres Werks (denn es wurden auch schon campaigns wieder geschlossen, die nicht genügend Förderer fanden). Dies könnte natürlich auch manche Autorinnen und Autoren davon abhalten, sich dieser öffentlichen Bewertung zu stellen.

Auf jeden Fall ist es begrüßenswert, dass es (nicht nur im Bereich E-Books) zunehmend mehr Versuche gibt, unterschiedliche Geschäftsmodelle auf ihre Tragfähigkeit in der digitalen Welt zu testen und zu etablieren. Welche sich durchsetzen, werden im besten Fall letztlich die Nutzer entscheiden.

Quelle: Boris Hänßler: Unglue.it befreit Bücher, ZEIT ONLINE

BRaIn 9 ist online

Diesmal hat sich die 9. Ausgabe von BRaIn den europäischen Bibliotheken in Brüssel gewidmet. Dabei stellt Maria Fentz mit Bezug auf die 8. Ausgabe fest: “Brüssel ist nicht Amsterdam“. So konnte die “europäische” Stadt nicht den in sie gesetzten Erwartungen standhalten:

Brüssel – denkt man da nicht an eine Stadt, die opulent aussieht? Eine Stadt, eine europäische Stadt, wenn nicht sogar DIE europäische Stadt? Voller Ernüchterung stellten wir in Brüssel fest, dass es nur wenige schöne Plätze in der Stadt gibt. Das ist jetzt natürlich eine sehr subjektive Meinung.

Highlight für diese Besucher der Stadt war Tropismes, ein Buchladen oder wohl eher ein Buchtempel.

Elisbeth Segger schreibt “Von Büchern, Feuern und Glockenspielen – Die Zentralbibliothek der KU Leuven“. Neben der Geschichte der Bibliothek und Universität geht es auch um den Glockenturm, dessen Carillon zweimal die Woche für 45 Minuten gespielt wird und für das man Musikwünsche abgeben kann.

Christoph Hoewekamp schreibt einen kurzen Beitrag zu Parlamentsbibliohteken. Diese dienen “Unter Ausschluss der Öffentlichkeit” der Literaturversorgung des Parlaments. Ann Eichelbaum wagt dann auch einen Streifzug durch die Bibliothek des Europäischen Parlaments und stellt sich der Frage “Ist Schnee Abfall?“.

Auch das Thema EU wird in der Ausgabe von BRaIn beleuchtet, schließlich befindet sich man am Sitz des Europäischen Parlaments. Maria Grzeschniok gibt einen kurzen Überblick über die “Geschichte der EU“. Tom Reichelt widmet sich den “Bibliotheken der Europäischen Union – Analog und Digital“.

Die Bibliotheken des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und des Ausschuss der Regionen (beschrieben von Emanuel Ermer) sorgen für die Informationsversorgung dieser beiden Einrichtungen. Johanna Sophie Schwarze und Sarah Paatsch richten ihr Augenmerk auf “Die Zentralbibliothek – Das „institutionelle Gedächtnis“ der Europäischen Kommission“.

Und last but not least sorgt Heike Hilbert für die “Blogwatch” mit Schwerpunkt auf Dinge, welche die europäischen Bibliotheken in letzter Zeit betrafen, u.a. ACTA, Open Access und Urhberrecht sowie die Europeana. Schön, dass auch Bibliothekarisch.de wieder darin Erwähnung findet 🙂

Na, dann packen wir schon vorsichtshalber mal wieder erwartungsvoll die Koffer und schauen, wohin uns die Jubiläums-Ausgabe von BRaIn mitnimmt.

Carson Block: “The Great Library Swindle: Your Rights Are At Risk”

Der folgende Vortrag wurde am 17 Mai 2012 auf der Ignite in Fort Collins gehalten.

Quelle: Facebookfanseite “Libraries Are Essential” vom 23. Mai 2012

“Libraries: A Digital Bridge”: Ein Imagevideo über die Bedeutung von Internetzugängen in öffentlichen Bibliotheken

Einer von drei US-Amerikanern hat keinen Internetzugang. In Deutschland wurde letzte Woche der (N)Onliner Atlas 2012 vorgestellt. Hierzulande sind etwa 75,6 % der Bevölkerung “Onliner”, wohingegen in anderen Industriestaaten der Anteil der “Onliner” in der Bevölkerung 90 % beträgt. Etwa 15 Millionen Deutsche nutzen das Internet nicht. In vielen öffentlichen Bibliotheken gibt es Beschränkungen der Internetnutzung: Es bedarf eines Bibliotheksausweises, der wiederum Geld kostet und/oder es wird eine Studengebühr von z.B. 1 € erhoben. Die “Bill & Melinda Gates Foundation” fördert den Ausbau eines kostenfreien Zugangs zum Internet in Bibliotheken. Es kommen zahlreiche Menschen zu Wort, die oftmals zu den Vorzügen und zum Nutzen des Internets äußern.

LIBREAS, #newLIS und eine OA-Diskussion

Hallo Ben, hallo Karsten,
hallo liebes LIBREAS-Team,

dies ist meine persönliche Replik auf euren Beitrag und die dazugehörige Diskussion. Vorab: Ben, ich wäre gerne zum BBK gekommen und habe dafür auch entsprechend Werbung gemacht, aber einfach mal über 70 Euro in die Hand zu nehmen, um für 2 Stunden von Hamburg nach Berlin zu fahren, ist uneingeplant einfach nicht drin. Vielleicht sollte man bei solchen Diskussionen zukünftig über die Möglichkeit einer Anbindung per Videokonferenz oder ähnliches nachdenken.

Für mich gestaltet sich die Debatte momentan etwas unübersichtlich und geht in verschiedene Richtungen, wie auch dieser Beitrag deutlich widerspiegeln wird. Ich versuche zur Zeit die verschiedenen Enden im Blick zu behalten und zumindest zu dokumentieren, um eine Transparenz herzustellen, damit alle in diese Diskussion einsteigen können, sofern sie das wollen (per Mail, Mailingliste, Blogbeiträgen, im Etherpad, im Wiki, mündlich (später dokumentiert). Dass ihr von LIBREASEigentlich gefällt mir dieser Ausdruck gar nicht, da ich euch persönlich kenne und weiß, dass jeder einzelne eine eigene Meinung zu diesem Thema hat und sie auch entsprechend vertritt. Dennoch werde ich an dieser Stelle so verallgemeinernd bleiben, um die Punkte etwas generalisiert darstellen zu können. euch an dieser Diskussion beteiligt, ist ein wichtiger Impuls in dieser Diskussion.

Ich bin völlig offen, wie wir und ob wir ein neues oder altes Journal letztendlich aufziehen. Die Idee eines MegaJournals (vielleicht nicht von der Masse der Beiträge her, aber von der Art der Umsetzung) finde ich dabei genauso interessant wie eine engere Verknüpfung mit LIBREAS. Es gibt für alles ein Für und Wider. Weiterlesen

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