Was müssen Bibliothekare heute können?

Diese Frage erinnert mich an einige Diskussionen aus dem Studium – so vor 10 / 11 Jahren (Himmel, das ist ja schon ewig her). Meine FreundInnen (alles BibliothekswissenschaftlerInnen) und ich saßen zusammen und wir haben überlegt, welche „Berufe“ BibliothekarInnen heute alles in Teilen können müssten. Ich hab die alten Kritzeleien mal herangezogen und hab u.a.  folgende „Berufe“ darauf aufgelistet gefunden (:

  1. Verwaltungs(leiterIn)
  2. SoziologIn
  3. PsychologIn
  4. PädagogIn / DozentIn
  5. Putzfrau/-mann / HausmeisterIn – heute würde man von Facility ManagerIn sprechen
  6. JuristIn (Schwerpunkte: Urheber(vertrags)recht, Datenschutz, Arbeitsrecht, Kauf-, Miet-, Leih- und Lizenzrecht)
  7. SystemadministratorIn
  8. InformatikerIn
  9. BetriebswirtschafterIn
  10. GrafikerIn, PhotografIn
  11. WebsitedesignerIn
  12. MarketingspezialistIn
  13. Informationsbroker
  14. Krankenschwester/-pfleger
  15. ArchivarIn
  16. (Innen-)ArchitektIn
  17. BibliothekarIn
  18. PR-ManagerIn (Öffentlichkeitsarbeit)
  19. (Lokal-)PolitikerIn
  20. Event-ManagerIn
  21. Multipler Fachwissenschaftler (frecherweise mal so genannt), d.h. er/sie ist BibliothekarIn und dann noch „Fachmann/-frau“ in X anderen Fachdisziplinen, um bedarfsgerecht beraten zu können –> das geht an dieser Stelle über das einfache „Anwendungsniveau“ der anderen Bereiche hinaus

Eine inhaltliche Wertung war jetzt nicht dabei und sicherlich gibt es noch weitere interessante Aspekte, die diese Liste verlängern können.

Wie kam ich nun ausgerechnet auf diese Frage, die wir ja aus Spass vor 11 Jahren beantwortet hatten? Sie fiel mir wieder ein, als ich diese kleine Broschüre vom CILIP (Chartered Institute of Library and Information Professional, UK) entdeckte: Your Professional Knowledge and Skills Base : Identify gaps and maximize opportunities along your career path

Darin zu finden war diese Grafik, die deutlich macht, dass eine Vielzahl von Anforderungen an Bibliothekare gestellt wird und das dies wenig mit „Ich werde BibliothekarIn, weil ich Bücher liebe“ zu tun hat. Es werden in diesem Beruf hohe Anforderungen an die eigene Person, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen gestellt.

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„Die Bibliothek und ihre Vorurteile“ von Bookaholica

Im folgenden Video kommt vermutlich eine Fachangestellte für Medien und Information aus Berlin zu Wort, die sich offensiv mit den viel bekannten und immer wieder häufig geäußerten Vorurteilen gegenüber Bibliotheken und deren Mitarbeiter auseinandersetzt. Für uns als Bibliothekare sind diese Vorurteile allseits bekannt, aber es gibt genügend Menschen, die noch so denken und an die dieses Video gerichtet ist. Bookaholica, wie sie sich nennt, macht das sehr sympathisch, humorvoll und anschaulich, dass auch der letzte Nichtleser und Ahnungslose dieses Video gerne ansieht und ein wenig zum Nachdenken angeregt wird.  „Lachen BibliothekarInnen?“, so lautete Ende 2010 ein Titel im Blog, in dem auch auf das Berufsbild und den hierzu weit verbreiteten Klischees ausführlich eingegangen wurde, wie z.B. bei der WG-Suche oder im Kontakt mit Menschen in Kneipen und in der Öffentlichkeit im Allgemeinen.