Apps für Bibliotheken?!

Gastbeitrag von Sabine Wolf, Projektkoordinatorin Weiterbildung – Bibliotheksmanagement an der Fachhochschule Potsdam

Wie passt das denn zusammen? Wir finden gut! Darum erforschen wir auch seit Anfang Juni im Rahmen des „MylibrARy“-Projektes welche Anwendungsszenarien in Bibliotheken Sinn machen. Ziel ist es, eine App zu entwickeln, die bundesweit eingesetzt werden kann.

Im Rahmen des BMWE-Förderprogramms ZIM-Koop kooperiert der Fachbereich Informationswissenschaften der FH Potsdam mit einer der führenden Augmented Reality-Firmen, der metaio GmbH aus München. Weitere Partner sind die Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek Berlin-Lichtenberg und der VÖBB Berlin.

Zurzeit findet gerade eine von uns initiierte eine Umfrage unter Bibliotheken und Bibliotheksnutzern statt, die das Ziel verfolgt, herauszufinden, welche Funktionalitäten die App haben sollte. Als Antworten kamen neben den Klassikern wie „Kontoabfrage“ und „Standort-Funktion“ auch Vorschläge wie „Bibliotheksquiz“ oder „Wer liest was ähnliches wie ich“. Insgesamt wird die Umfrage sehr gut angenommen und die bisherigen Ideen zeigen, wie offen das Thema aufgenommen wird.

Einige der gemachten Vorschläge werden bereits für die erste Testversion umgesetzt werden können. So z.B. die Social Media- und die Rating-Funktion. Im Rahmen eines Projekttreffens mit metaio Mitte November wird die Umsetzung weiterer Vorschläge ein zentrales Thema sein.

Die Umfrage läuft noch bis zum 9. November und wir freuen uns über weitere Vorschläge! Zur Umfrage geht es hier.

Mehr Infos zum Projekt findet Ihr unter http://mylibrary.fh-potsdam.de/

“Bibliothek digital” in der Anhaltischen Landesbibliothek

„Bibliothek digital?“ heißt das Motto der bundesweiten Aktionswoche des Deutschen Bibliotheksverbandes rund um den 24. Oktober- dem nationalen Tag der Bibliotheken. Auf einem Pressegespräch gab die Bibliotheksleiterin den Medienvertretern Informationen zum bevorstehenden Event.

Ein Tag im Leben einer Bibliothekarin

Zum 4.000 Posting dachte ich mir, müssen wir hier ein paar Wahrheiten aufdecken. Ich lege hiermit unsere Bezugsquelle all der schockierenden Hintergrundberichte offen.

Alle Vorurteile, über die wir hier immer wieder geschrieben haben – Schockschwerenot – sie sind wahr. Und all diese heroischen Frauen, die im Vorder- und Hintergrund schuften müssen, um den täglichen Katastrophen her zu werden… Hier ist das Beweisvideo:

Daher – wir werden auch in Zukunft hier in diesem Blog viel zu berichten haben.

Die erfolgreiche Rettung der Manuskripte von Timbuktu

“Wir holten die Manuskripte in der Nacht. Wir versteckten sie in gewöhnlichen Metallkisten, die wir unter Handelswaren auf Pirogen und in Bussen versteckten.” Sane Chirfi Alpha

In mehreren Blogbeiträgen wurde 2012 und 2013, aber auch schon 2010, wurde hier im Blog über die wertvollen Handschriften und Bibliotheken in Timbuktu berichtet. Ein Journalist des NDR wurde in dieser Zeit sogar auf einen dieser Blogbeiträge aufmerksam und erkundigte sich telefonisch beim Autor, ob denn dieser in Timbuktu gewesen sei und ihm von der Lage dort berichten könne. Die Islamisten, welche 2012/2013 bereits historische Mausoleen zerstörten, hatten es auch auf die Handschriften abgesehen. Dank dem Leiter der der “Bibliothèque Mama-Haidara”, Abdel Kader Haidara und seiner Nichtregierungsorganisation SAVAMA-DCI (Sauvegarde et Valorisation des Manuscrits pour la Défense de la Culture Islamique – dt. Schutz und Aufwertung der Maunskripte zum Schutz der islamischen Kultur) konnten sehr viele Handschriften vor der Zerstörung durch die Islamisten gerettet werden. Aus diesem Grund erhielt Dr. Abdel Kader Haidara am 6. Oktober den Afrika-Preis der Deutschen Afrika Stiftung. Insgesamt handelte es sich um 2000 Kisten, die an einem geheimen Ort gelagert werden konnten. Aktuell wurde auf der Webseite der Deutschen Welle über nachhaltige Rettungsmaßnahmen der wertvollen Handschriften berichtet:

“Nach der physischen Rettung der Manuskripte werden auch deutsche Experten der der Digitalisierung und Auswertung der Handschriften mithelfen. Die anstehenden Restaurierungsmaßnahmen auch finanziell zu unterstützen unter anderem Dubai oder die Schweiz. Auswärtiges Amt und die Düsseldorfer Gerda-Henkel-Stiftung versprachen bereits eine Beteiligung mit jeweils 500.000 Euro.”

Der Präsident der Jury zur Verleihung des Afrika-Preises verwies auf folgende historisch belegte Tatsachen::

„All denen, die immer wieder behaupten, Afrika sei geschichtslos und habe allenfalls eine orale Geschichte, halten die Schriften von Timbuktu einen Spiegel vor.” Dr. Volker Faigle

Wibke Ladwig zu Bibliotheken

Wibke Ladwig im Interview auf DRadio Wissen:

Bibliotheken sind Lernort, sozialer Raum und Aufenthaltsort. Sie sind aber auch ein letzter “nichtkommerzieller” Ort. Und außerdem sind sie ein Ort, der es schafft, Lokales und Digitales zu verknüpfen, ohne dass darin ein Widerspruch zu entdecken ist.

Wibke Ladwig (Sinn und Verstand) erzählt in einem Interview mit DRadio Wissen, dass sie über die Stadtbibliothek Köln und Social Media die Stadtbibliotheken für sich wiederentdeckt hat. Nicht jede Bibliothek ist schon so gut, aber man entdeckt die Möglichkeiten.
Auch die Onleihe ist Thema des Interviews. Deutlich wird, dass sich hier an dem “Modell Stadtbibliothek” nichts verändert hat. Das Angebot ist besser als das von Leseflatrates wie Skoobe, aber dafür sind Bestseller eben auch oft entliehen.

Genauso Thema ist, dass das Berufsbild sich ändert, zumal die neuen Medien BibliothekarInnen fordern. Internet ist ein Thema, das Konflikte schafft, zwischen Antreiben und Ausbremsen. Und die Bibliotheken wiederum stehen hier in einem Spannungsfeld zwischen Trägern und eigenen Wünschen und Kunden und ihren Wünschen.
Bibliotheken sind angehalten, ihre Relevanz zu beweisen und können das vor Ort und im Netz sichtbar machen. Es geht um Vernetzung mit Leuten vor Ort und Leuten, die Werbung für sie machen.

Mich gefreut hat, dass in dem Begleittext zu diesem Interview “Social Reading : Die digitale Stadtbücherei” auf die tollen “Teenominierungen” hingewiesen worden ist, die wir hier im Blog aufgelistet hatten.

Aus aktuellem Anlass: Eine Dokumentation über die Geschichte von Bibliotheken

Am heutigen “Tag der Bibliotheken” gibt es hier im Blog eine 45-minütige Doku mit dem Titel “Die Weisheit baut ein Haus”. Darin geht es um die Geschichte und Architektur der Bibliotheken. Es kommt Prof. Dr.- Ing. Winfried Nerdinger zu Wort. Im Hintergrund interviewt ihn Alexander Kluge.

https://www.dctp.tv/filme/news-stories-29042012

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