Die deutsche Version von 23MobileThings startet

Beitrag von Gabriele Fahrenkrog

Am Montag, den 24. Juni 2013 startet unter dem Namen Ger23MobileThings die deutsche Version von 23MobileThings, das von Jan Holmquist und Mylee Joseph ins Leben gerufen worden ist. Eine australisch/neuseeländische Version ist unter ANZ23MobileThings auch bereits am Start.

23mobilethings

Da ich selbst mobile Anwendungen und Social Media intensiv nutze war ich begeistert von den Anregungen, die über 23MobileThings für die bibliothekarische Arbeit gegeben werden. Eine deutsche Version ins Leben zu rufen lag da sehr nahe, denn nicht alles aus der englischsprachigen Version lässt sich auf den deutschsprachigen Raum übertragen. Es braucht also zum einen eine Übersetzung der vorhandenen Inhalte, und zum anderen müssen diese dann an die Nutzungsgewohnheiten bei uns angepasst werden.

23MobileThings ist ein Selbstlernkurs über mobile Anwendungen (Apps), die zunehmend zur Verrichtung alltäglicher, aber auch spezieller Dinge zum Einsatz kommen. Ziel des Kurses ist es herauszufinden, welche Anwendungen möglicherweise für die bibliothekarische Arbeit sinnvoll eingesetzt werden können.

Im Kurs können sich die Teilnehmer in ihrer eigenen Geschwindigkeit durch die einzelnen Lektionen arbeiten. Eine vorgegebene Zeit zum Entdecken der einzelnen Dinge gibt es also nicht. Es ist davon auszugehen, dass etwa eine Stunde pro Woche dafür aufzuwenden sein wird, ein ‘Ding’ zu entdecken.

Teilnehmen kann jeder, der über ein mobiles Endgerät (Smartphone oder Tablet) verfügt, um damit die vorgestellten Apps herunterladen und auszuprobieren zu können. Es gibt keine Registrierung und keine Teilnehmerbegrenzung.

Ger23MobileThings ist ein Gemeinschaftsprojekt von mir (Übersetzung, Inhalte) und dem Verein Zukunftswerkstatt e.V. (Betreuung/Support).

Kontakt:
Fragen oder Anregungen zum Projekt können gerne per Mail an ger23mobilethings [at] gmail.com, über Facebook: Ger 23 Mobile Things oder Twitter @ger23mthings gestellt werden. Verwendet werden sollte der Hashtag #ger23mthings.

Weitere Informationen
Ankündigung bei der Zukunftswerkstatt

Über die Autorin:
Gabriele Fahrenkrog ist Leiterin der Stadtbücherei Pinneberg. Sie war als Trainerin und Lehrbeauftragte für IT- und Internetthemen tätig. Ehrenamtlich engagiert sie sich als Mitglied des Landesgruppenvorstands beim BIB-Hamburg im Schwerpunkt bibliothekarische Weiterbildung.

Zivilgesellschaftliches Engagement in Bibliotheken

oder

Was macht eigentlich die Frage des Ehrenamtes

von Schleiwies, Gerald

Die seit Juli 2012 unter der Leitung der Frankfurter Stadtbüchereidirektorin Dr. Sabine Homilius neu eingerichtete dbv/vdb Managementkommission lud am 18./19.1.2013 nach Berlin. Der gut gewählte Titel „Bibliotheken und Zivilgesellschaft. Freiwilligenarbeit in Bibliotheken – vom Experiment zur Routine?“ brachte leider nur ein gutes Dutzend Teilnehmer ins Auditorium des Jakob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum. Da jedoch auch viele Referenten lebhaft über die zwei Tage mitdiskutierten kann ich trotzdem über eine gelungene Veranstaltung sprechen.

Das lag auch an der sehr guten Auswahl an Referatsthemen, die zum großen Teil schon auf der dazugehörigen Veranstaltungsseite einsehbar sind.

Das zivilgesellschaftliche Engagement bzw. Ehrenamt in Bibliotheken ist sehr viel weiter verbreitet als es die statistischen Zahlen der Jahresberichte vermuten lassen. Die Fragen in der Einladung waren daher vielfältig:

Wie weit darf die Integration gehen? Welche Ansprüche stellen „Ehrenamtler“? Wie ‚hegt und pflegt’ man das ehrenamtliche Engagement? Was ist mit den bibliothekarischen Kerntätigkeiten, die eine Fachausbildung erfordern? Sind Freiwillige aus den Öffentlichen Bibliotheken nicht mehr wegzudenken? Erweist sich die Integration des bürgerschaftlichen Engagements in Bibliotheken als nützliche Brücke in die Zivilgesellschaft? Welche Rechtssicherheit brauchen Engagementwillige? Welche Rechtssicherheit brauchen die engagierenden Bibliotheken?

Der dbv hatte sich zum 100. Bibliothekartag in Berlin in einer mehrfach tagenden „AG Ehrenamt“ zu einem gemeinschaftlichen Positionspapier der Verbände getroffen und dieses Papier dort vorgestellt: Bibliotheken und Bürgerschaftliches Engagement: Eine Standortbestimmung

Vorausgegangen war eine Umfrage, die Dr. Rainer Sprengel für den dbv evaluierte. Zudem wurde ein vbnw Handbuch zur Freiwilligenarbeit die neue Grundlage zu einer dbv Anleitung, die jedoch auf den Seiten des dbv nicht so einfach zu finden ist: http://www.bibliotheksverband.de/fileadmin/user_upload/DBV/themen/ehrenamt/B%C3%BCrgerschaftliches_Engagment_in_Bibliotheken_Handbuch_2011.pdf

Soweit alles klar? Es gibt also umfassendes Material für einen positiven Umgang mit dem zivilgesellschaftlichen Engagement und darüber hinaus viel erfolgreiches Best Practices Material. Auf dieser Fortbildung durfte die HöB, die schulbibliothekarische Arbeitsstelle der Stadtbücherei Frankfurt oder die Veranstaltungsarbeit der Stadtbibliothek Rheine glänzen. (Vorträge siehe Link zur Auswahl)

Bei der AG Ehrenamt gab es jedoch einen Wermutstropfen; der BIB hat zwar die ganze Zeit an dem Papier in meiner Person mitgearbeitet, es wurde letztendlich vom Vorstand jedoch nicht unterstützt und kurzfristig wurde über die Geschäftsstelle ein eigener Entwurf präsentiert.

Und so durfte auch die aktuelle Vorsitzende Kirsten Marschall sich auf der Tagung äußern. Es wurde noch einmal betont, dass bibliothekarische Kerntätigkeiten nur von hauptamtlichem Personal wahrgenommen werden sollen. Aber genau das ist das Problem des BIB Standpunktes: Was sind denn heute die Kernpunkte z.B. einer öffentlichen Bibliothek? Leseförderung? Gerade hier ist das Ehrenamt hochgradig aktiv. Ausleihe, Lektorat, Katalogisierung? Bei den katholischen Bibliotheken organisieren Ehrenamtler zu 90% die zumeist kleinen Einrichtungen nach einer guten Ausbildung ganz allein. Weder Öffnungszeiten sind dadurch gefährdet noch die Auswahl an Medien ist zu bemängeln.

Wer in andere Bereiche des „bürgerschaftlichen Engagements“ blickt bekommt weitere Definitionsprobleme. Wodurch unterscheide sich denn die Arbeit einer freiwilligen und einer Berufsfeuerwehr. Von der Bahnhofsmission über das THW bis zum Rettungsdienst werden viel lebenswichtigere Bereiche ehrenamtlich versorgt als die Öffnungszeiten einer Bibliothek.

Daher ist auch der Metablick der Referate von Dr. Mechthild Scholl und Bielefelds Stadtbibliotheksdirektor Harald Pilzer sehr wertvoll. Viele ehemals ehrenamtliche Tätigkeiten haben sich im Laufe der Geschichte ganz selbstverständlich zur Hauptamtlichkeit gewandelt. In Zeiten knapper öffentlicher Kassen ist eine leichte Rückwärtsdrehung daher nichts Ungewöhnliches.
Die Stadtbibliothek Bielefeld unterhält vier ihrer acht Zweigstellen nur noch aufgrund ehrenamtlichen Engagements. Man hat dort aus der Not eine Tugend gemacht, denn geplant zwar diese Situation nicht.

Eines zeigt sich in allen Bereichen ganz klar. Ohne Hauptamt funktioniert kaum ein Ehrenamt. Die Anleitung und Qualifizierung des Ehrenamtes ist daher eine klare Kernkompetenz und Aufgabe des Hauptamtes. Da gibt es in Deutschland jedoch kaum eine Struktur, mit Ausnahme des kirchlichen Bibliothekswesens.

Nicht nur mein Fazit der zwei Tage ist, dass das Ehrenamt weiterhin als Agendum der Verbände gehandelt werden muss. Noch schöner wäre es dann auch, man wäre sich verbandübergreifend über die Kernfragen zum Ehrenamt einig, dann kann man auch verbindlich über die Aufgaben und Werte von Bibliotheken sprechen und die Angst vor dem Ehrenamt abbauen. Denn bisher geben die Kollegen gute Noten, die bereits Ehrenamtler haben; die Anderen sehen Ehrenamt skeptisch ohne jedoch damit zu tun zu haben (Quelle: Sprengel – Ehrenamtspapier des dbv). Das Konfliktpotential wird sich auch auf lange Sicht nicht beseitigen lassen, denn die grundpolitische Ein- und Fragestellungen schwingen bereits bei der grundsätzlichen Nennung des Themas mit, die jetzige Situation ist auf lange Sicht bibliothekspolitisch ungesund.

Über den Autor
Gerald Schleiwies ist stellvertr. Fachdienstleiter der Stadtbibliothek Salzgitter und Fachgebietsleiter Lektorat und Bestandsaufbau. Für eine zeitlang arbeitete er in der BIB Kommission für Bibliothekspolitik, die zwischenzeitlich aufgelöst wurde und ist in bibliothekarischen Belangen zur Zeit ehrenamtlich nicht aktiv.

Kontakt:
Mail: gerald.schleiwies(at)stadt.salzgitter.de
Twitter @biblioreader
Xing: Account vorhanden
Homepage: http://Schleiwies.net

Perspektive Bibliothek

Perspektive Bibliothek stellt sich vor

von Jochen Apel und Martin Hermann

Seit Mitte Juli ist Perspektive Bibliothek, die Open Access Zeitschrift der Münchner Bibliotheksreferendare, online. Wir freuen uns sehr über die Einladung, die Ideen und das Konzept hinter der Zeitschrift bei bibliothekarisch.de etwas genauer vorstellen zu dürfen.

Die Idee

Die Idee zu Perspektive Bibliothek entstand aus unserem Wunsch heraus, die von den Bibliotheksreferendaren während der theoretischen Ausbildung an der Bibliotheksakademie Bayern angefertigten schriftlichen Arbeiten einem interessierten Fachpublikum besser zugänglich zu machen. Wir fanden es sehr bedauerlich, dass diese Beiträge in der Regel nur von zwei Korrektoren gelesen werden und ansonsten für die Bibliothekswelt verloren gehen.

Perspektive Bibliothek

Open Access-Journal Perspektive Bibliothek

Weiterlesen

Kindernamen für Bibliotheksmenschen

[Beitrag verfasst von Louise Rumpf]

Als Neuling im Bibliothekswesen wurde ich erst einmal von Akronymen und anderen Abkürzungen erschlagen: Jedes Projekt, jeder der vielen Standards, jedes Gremium hat nicht nur einen Namen, sondern auch gleich noch die passende Abkürzung dazu.

Nach und nach lernte ich außerdem viele neue Wörter (wie “Spatium”, “einpflegen”, “händisch” und “Geschäftsgang”) und neue Verwendungszwecke für bereits bekannte Wörter (z.B. “intellektuell” für alles, was ein Mensch und keine Maschine macht) kennen – gewöhnungsbedürftig und manchmal frustrierend (so scheint z.B. “etwas Politisches” für viele Bibliothekar* der Inbegriff des Bösen zu sein).

Andererseits macht es mir (und einigen meiner Kollegen) Spaß, mit Sprache herumzuspielen. Deshalb ohne konkreten Anlass hier mal eine Idee, was man mit all diesen schönen Begriffen so anstellen kann: Kindernamen für Bibliotheksmenschen!

Abraham (http://www.vlaamse-erfgoedbibliotheek.be/databank/abraham)
Adam (http://www.ub.uni-passau.de/aktuelles-einzel.html?&tx_ttnews[year]=2006&tx_ttnews[month]=07&tx_ttnews[tt_news]=25)
Albert (http://waesearch.kobv.de/)
Alex (http://rzblx10.uni-regensburg.de/dbinfo/detail.php?titel_id=6555)
Alma (http://www.exlibrisgroup.com/category/AlmaOverview)
Arachne (http://arachne.uni-koeln.de/drupal)
Argus (auch für Archivare, http://rzblx10.uni-regensburg.de/dbinfo/detail.php?titel_id=10085)
Ariadne (http://www.onb.ac.at/about/ariadne.htm)
Babs (http://www.babs-muenchen.de/)
Bart (füer erstes Kind, http://rzblx10.uni-regensburg.de/dbinfo/detail.php?titel_id=8068)
Cris(s) (http://www.dnb.de/DE/Wir/Projekte/Abgeschlossen/crisscross.html)
Daphne (http://www.daphne.cnrs.fr/daphne/search.html)
Dara (http://www.gesis.org/dara/home/ueber-dara/)
Dariah (http://dariah.eu/)
Elektra (http://www.zlb.de/aktivitaeten/bd_neu/heftinhalte2006/DigitaleBib0206.pdf)
Else (für viertes Kind, http://www.elsevier.com)
Eric (http://www.eric.ed.gov)
Ester (http://tallinn.ester.ee/)
Gabriel (http://de.wikipedia.org/wiki/GABRIEL_%28Webportal%29)
Hans (http://www.ulb.uni-muenster.de/hans/)
Heidi (http://heidi.ub.uni-heidelberg.de)
Inka (http://www.inka.uni-tuebingen.de)
Juliet (http://www.sherpa.ac.uk/juliet)
Kallias (http://rzblx10.uni-regensburg.de/dbinfo/detail.php?titel_id=1520)
Kalliope (http://kalliope.staatsbibliothek-berlin.de)
Karla (http://www.zlb.de/aktivitaeten/bd_neu/heftinhalte2006/DigitaleBib0206.pdf)
Lars (http://www.larsgmbh.de/)
Lisa (http://www.csa.com/factsheets/lisa-set-c.php)
Mable (http://mable.kobv.de/)
Maldwyn (walisische Form von Baldwin, http://rzblx10.uni-regensburg.de/dbinfo/detail.php?titel_id=7425)
Malvine (http://www.malvine.org/malvine/ger/index.html)
Marc (http://www.loc.gov/marc/)
Medea (http://www.hbz-nrw.de/angebote/online_fernleihe/teilnahme/MedeaLieferbibliotheken/, http://www.medeaservices.eu/)
Meta
Miloš (http://www.ub.uni-duesseldorf.de/home/en/ueber_uns/projekte/abgeschlossene_projekte/milos/index_html)
Nereus (http://www.nereus4economics.info/)
Nestor (http://www.langzeitarchivierung.de)
Norma
Olaf (http://webolaf.ub.uni-freiburg.de)
Peer (http://www.peerproject.eu/)
Petrus (http://www.dnb.de/DE/Wir/Projekte/Abgeschlossen/petrus.html)
Romeo (http://www.sherpa.ac.uk/romeo)
Rosetta (http://www.exlibrisgroup.com/de/category/Rosetta)
Selin (http://www.eichmueller.com/cms/servlet/Query?node=77982&context=84421&language=1)
Sisyphos (http://www.ub.uni-heidelberg.de/helios/sisyphos/)
Stef(f)i (http://www.kulturerbe-digital.de/de/projekte/9_38_323635.php)
Taylor & Francis (für Zwillinge, http://www.taylorandfrancis.com/)
Tobias (http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/)
Ulrich (http://ulrichsweb.serialssolutions.com)
Uri (http://de.wikipedia.org/wiki/Uniform_Resource_Identifier)
Valentin (http://www.valentin-carl.de/)
Zeus (http://www.medienberatung.schulministerium.nrw.de/dokumentationen/seminar05heuer.pdf)

Zuerst veröffentlicht unter:
KINDERNAMEN FÜR BIBLIOTHEKSMENSCHEN auf Google+
Herzlichen Dank an Jochen Apel, Helena Luca, Moritz Böhme, Michael Zweier, Dörte Böhner, Sven-S. Porst und Heinz-Jürgen Bove für Ergänzungen und Kommentare. Vielleicht gibt es ja noch ein paar mehr Namen?!

Knjiznica

“I try to make my library a comfortable, attractive and modern place …”

KAROLINA IVANIŠEVIĆ

PRVA GIMNAZIJA SPLIT (The First Grammar school)
TESLINA 10
21 000 SPLIT
CROATIA

About me:
I am 28 years old. After one year of living and working in London in order to improve my English, I finished a five-year study of Information and Library Science in Zadar in Croatia and gained the title of master of Library science, specialized in digitizing. I started working in the school library in Split in November 2011. Split is the largest city in Dalmatia. It is situated at the East coast of the Adriatic Sea, centred around the ancient Roman Palace of the Emperor Diocletian and its bay and port. With a population of 220,000 citizens and a metropolitan area numbering up to 349,314.

Split

Split is by far the largest Dalmatian city and the second-largest city of Croatia.

About school:
We are a four-year grammar school focusing on modern and classical languages. Our 673 students achieve exellent academic results and show keen interest in a variety of subjects, preparing them for university studies. Our over 50 staff members teach subjects ranging from Humanities (Croatian, foreign languages, classical Latin and Greek, history, philosophy, ethics, logic, sociology, psychology, religious education), IT, PE and Arts to Sciences (mathematics, physics, biology, chemistry, geography). The school also offers different extracurricular activities such as sports, creative writing and journalism, drama, photography, volunteer work.

We have modern classrooms with 30 computers, biology and chemistry cabinet. Each classroom has an LCD projector, cabinets with audio devices, books and dictionaries for foreign languages and all teachers use portable computers. Schools headmaster is Marijan Puljiz.

About library:
The library was founded in 1992. Its collection consists of titles that are in function of language teaching and classical fields. The library has a valuable collection of historic rarities. Since 1993. it is registered by the Regional Bureau for the Protection of Cultural Monuments as a cultural heritage for preservation.

Today we are using computers, Internet and multimedia to access any content for school. Our objective is to provide our customers with prompt and accurate information about the amenities that interest them and help them to develop their creativity potential and to use their gained knowledge.

1. How long have you been a member of the library circus? (eg, the first library experience, first job in the library, etc.)

University education gave me a wide range of theoretical knowledge, but also insight into the practical aspects. My first library experience was during the practice work in a public library as a part of my first year on the University 2005./2006.. Since then I worked in many different libraries during my education and after my graduation I worked in an elementary school and my current job is in this high school in Split, Croatia.

2. What has driven you to look for / accept a job in the library area? (your motivation)

I have always been a huge book lover and combined with my passion for technology, this makes it a perfect job to me. I enjoy working with customers, particularly with students in the school library. My one year of internship in Elementary School helped me acquire desirable experience in working with children through workshops and lectures that I did in each class based on the Curriculum for school libraries in Croatia.

 3. What are your responsibilities and how has your opinion changed as most clearly?

As a school librarian in charge of the entire library, I have many chores. This includes developing book collection, online catalouging, organizing it on shelves and preservation. I also participate in all the important school events, cooperating with other teachers. I organize many workshops or lectures with students and make posters about important events. I have also formed a group of students interested in librarianship in order to develop literacy skills and encourage reading.

Knjiznica

Knjiznica (School Library)

4. What kind of role does Social Media play in your life? What does it offer for your work?

Like many other people I use social media, preferably Facebook. It helps me a lot to improve social interaction by staying in touch with friends and relatives I know in real life. It is a brilliant use of the web, it has many of the features as well as the platform and news feed and that’s really beneficial. It helps me a lot with my work as well. Even though I tend to avoid giving away too personal information and uploading too many personal photos, because it is common for our future employers to check out our profiles in order to collect as much information about potencial employees. As far as my colleagues, I prefer talking to them through Facebook group „Knjižničari“ (meaning Librarians) where I can get all the neccessary information and where we help each other with different advice and ideas.

Since I’m currently working in a school library there is much controversy regarding students’ use of Facebook in a library at school. My opinion is that it should not be completely forbbiden, since the Internet browsing is already censored while we use CARNET (Croatian Academic Research Network) connection and students’ computers are censored for all the inappropriate content. I try to make my library a comfotable, attractive and modern place as much as I can, so I allow them to use Facebook and other social networks while I unobtrusively monitor their behaviour and they appreciate it. Not only do they come to the library to relax and chat during the break, but they also use it to gain some knowledge, share information and help each other.

So to me, social media is crucial to use as a tool to expand my social and professional network.

 5. What priorities will emerge for the future development/evolution for your job/ the library you work for?

My future professional ambition is to work in a multicultural environment and explore different approaches in Librarianship. I am very passionate about Information literacy, digital libraries and the future of Information science. I am very much looking forward to new opportunities in the same field and I hope to fulfil my desire for long life learning.

Mein bibliothekarisches Leben – “Bibliotheken tragen zur Menschlichkeit bei”

Von Elisabeth Simon
Arbeitsstelle
Simon-Verlag für Bibliothekswissen,Riehlstr. 13
D-14057 Berlin

1. Wie lange begleiten Sie den bibliothekarischen Zirkus?

Ich selber bin ja Uraltgestein, sozusagen aus der bibliothekarischen Steinzeit, ohne Kopierer, ohne Fax ohne E-Mail und elektronische Hilfe und jetzt auch alt an Jahren.

2. Was hat Sie angetrieben, sich gerade eine Arbeit im Bibliotheksbereich zu suchen?

Schlichte wirtschaftliche Rahmenbedingungen und große Naivität!

Eine Flüchtlingsfamilie mit vier Kindern hatte schon eine große Leistung vollbracht, wenn alle Kinder Abitur machten (4% der Deutschen machten Anfang der 1960er Jahre Abitur). Für die weitere Ausbildung standen mir höchstens drei Jahre zur Verfügung. Auf der Suche nach einer Ausbildung begegnete ich Dr. Joerden, dem damaligen Direktor der Hamburger Öffentlichen Bücherhallen. Er sprach so hinreißend über den bibliothekarischen Beruf, dass ich beschloss diesen zu ergreifen.

3. Wie sahen und sehen Ihre Aufgaben aus und was hat sich Ihrer Meinung nach am deutlichsten verändert?

Zum ersten Teil der Frage: Eigentlich hat sich mein Berufsfeld mehrfach drastisch verändert, d.h. ich habe eigentlich drei Berufe ausgeübt. Ich begann als Kinder- und Jugendbibliothekarin und war faktisch Mädchen für alles: Ausstellungen, Nutzerschulungen Katalogisierung, Bestandsaufbau, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit Heute würde ich sagen, ich durfte alles machen, auch Interviews geben und die Bibliothek bei Seminaren vertreten und war doch erst 22 Jahre alt.

Danach ging ich ein Jahr in die USA an die neu erbaute Public Library in Lima Ohio und arbeitete auch in Columbus, Ohio. Man bot mir damals die Leitung der Öffentlichen Bibliothek in Marietta, Ohio an. Dieses Angebot nahm ich nicht an. Es war das Jahr, das mich am stärksten geprägt und mir auch nachfolgend Ärger eingebracht hat, weil ich vieles, was in den Öffentlichen Bibliotheken Deutschlands geschah, nicht mehr so recht akzeptieren konnte. Viele Probleme der Bibliotheken, die heute den Bibliothekaren das Leben schwer machen, wurden damals schon angelegt.

Ich arbeitete nach meinem US-Aufenthalt an den Hamburger Öffentlichen Bücherhallen und studierte Geschichte und Soziologie. Weil mein Mann Leiter des Phonogramm-Archivs am Ethnologischen Museum wurde, zog ich mit ihm nach Berlin und übernahm den Aufbau der Bibliothekarischen Auslandsstelle am DBV, später wurde diese in “Deutsches Bibliotheksinstitut” umbenannt. Es war eine wunderbare und aufreibende Aufgabe. Außer meinem Gehalt und der notwendigen Infrastruktur musste ich alle Mittel für Aktivitäten einwerben. Ich begann mit Schulden von 6.000 DM und warb bis zur Abwicklung dieser Arbeit durch die Schließung des DBI 370.000 DM ein, mit steigender Tendenz.

Die Arbeit hat mich voll in Anspruch genommen, weil es viele Hindernisse zu überwinden galt, sowohl im In- und Ausland, als auch in politischer und administrativer Hinsicht. Dagegen wurde immer eine fachliche Übereinstimmung sowohl auf der nationalen, als auch auf internationaler Ebene gefunden.

Seit 2008 betreibe ich nun einen kleinen Fachverlag für Bibliotheks- und Informationswissenschaft, quasi mein dritter Beruf mit neuen Anforderungen

Nun zur zweiten Hälfte der Frage: Was hat sich am deutlichsten verändert? Eigentlich alles oder auch nichts. Verändert hat sich das Umfeld oder besser gesagt die Infrastruktur. Von der gegenwärtig zur Verfügung stehenden Infrastruktur konnten wir nicht einmal träumen. Ich weiß noch, mit welcher Begeisterung ich das Fax begrüßt hatte, das meine Auslandsarbeit um vieles vereinfachte und wie wütend ich die administrativen Hürden bekämpfte, die die Verwaltung des DBI vor dem Nutzen dieses Mediums aufbaute.

Nun zur zweiten Hälfte der Frage: Was hat sich am deutlichsten verändert? Eigentlich alles oder auch nichts. Verändert hat sich das Umfeld oder besser gesagt die Infrastruktur. Von der gegenwärtig zur Verfügung stehenden Infrastruktur konnten wir nicht einmal träumen. Ich weiß noch, mit welcher Begeisterung ich das Fax begrüßt habe, das meine Auslandsarbeit um vieles vereinfachte und wie wütend ich die administrativen Hürden bekämpfte, die die Verwaltung des DBI vor dem Nutzen dieses Mediums aufbaute.

Der Nutzen von E-Mails hätte mir viele lange Abende in den Räumen des DBI erspart. Alle Möglichkeiten des Informationstransfers und der Dienste durch die Bibliotheken sind auf einem Standard, den man sich früher nicht vorstellen konnte.

Nicht verändert haben sich die politischen Rahmenbedingungen und teilweise das Selbstverständnis der Bibliotheken, so dass deren Dienste und deren Selbstbild immer noch von den gleichen Dingen verdunkelt werden, die mich vor nun mehr fast 40 Jahren nach meiner Rückkehr aus den Vereinigten Staaten zum ersten Mal geärgert hatten: Eingeschlossenheit, Betriebsblindheit, Regionalismus, Behördenangst, Hochmut, Selbstverliebtheit, mangelnde politische Einsicht und Mut.

Es fehlt immer noch eine Zielsetzung der Bibliotheken jenseits der administrativen Regularien und ihre konsequente Umsetzung.

4. In welcher Form spielen Social Media-Angebote eine Rolle in oder für Ihre Arbeit?

Social Media-Angebote werden eine große Rolle spielen. Gegenwärtig ist Facebook beherrschend und es ist sehr komisch, es wird allenthalben gegen Facebook gewettert, aber alle sind Mitglied, vom ZDF bis zu einer großen Augenklinik in Berlin-Lichterfelde. Wir wollen ja alle wissen, was unser Gegenüber, unser Kunde, unser Nutzer über unsere Dienstleistungen denkt. Wir sind eigentlich nicht so sehr an deren privaten Befinden und Tun interessiert, als daran, was wir über die Dienste, die wir anbieten, erfahren.
Das bedeutet, dass die Kommunikation mit den Nutzern auf einer anderen Ebene möglich ist als in vergangenen Jahren und die Bibliotheken auch zwingen wird, ihre Dienstleistungen zu überdenken. Diese Art der Kommunikation wird das Leben aller sehr verändern, besonders das der Bibliotheken und derjenigen, die in diesen arbeiten.

Nutzerbefragungen hat es immer schon gegeben und bei vielen Problemen wusste man, dass diese das Leben der Nutzer erschweren, aber man wird diese Beschwerden nicht mehr ignorieren können. Auf die Folgen dieser veränderten Kommunikation im politischen Prozess weist auch eine Publikation des Simon Verlages für Bibliothekswissen hin: Ingo Caesar „Social Web – politische und gesellschaftliche Partizipation im Netz: Beobachtungen und Prognosen“.

5. In welche Richtung entwickelt sich die Bibliothek zukünftig?

Ich möchte damit beginnen, was sich nicht ändern wird. Man wird Bibliotheken immer brauchen. Bibliothekare sind leider immer etwas „Medium besoffen“, d.h. sie glauben, dass durch die gegenwärtige mediale Vielfalt ihre Arbeit obsolet ist. Das ist mitnichten der Fall. Menschen, die behaupten, dass das Internet bibliothekarische oder bibliographische Arbeit unnötig macht, haben wahrscheinlich noch nie ausgiebig gesucht.

Ein Buch in unserem Programm Simon, Artur: Ethnomusikologie wird wahrscheinlich deshalb so eifrig gekauft, weil es eine einführende Bibliographie enthält, sehr begrüßt von allen Studenten dieses Faches. Es ist eine Illusion zu glauben, dass sich jeder im Netz oder auch in modernen hybriden Bibliotheken zurechtfinden wird. Wir brauchen Bibliotheken als Informationszentren aber auch als Kulturzentren. In bestimmter Weise nimmt das Internationale ab und das Regionale gewinnt an Bedeutung. Die Menschen wollen, vielleicht gerade angesichts der furchteinflößenden Globalisierung, wieder im Kiez verankert sein. Desto wichtiger ist, dass die Bibliothek Zentrum wird – gerade auch in ländlichen Bereichen, die sonst kulturell auszutrocknen drohen.
Die Arbeit der Bibliotheken kann und muss sich in diese Richtung entwickeln, wenn nicht droht ihr das Aus, so wie es Rainer Strzolka so drastisch beschrieben hat in seinem Handbuch der Kulturzerstörung. Das kann uns aber nicht egal sein, denn Bibliotheken tragen zur Menschlichkeit bei. Bibliothekar ist ein wunderbarer Beruf. Deshalb braucht der Beruf aber auch Kommunikatoren und zwar viele. Die Zahl der Katalogisierer kann dagegen wirklich schrumpfen. Das kann und sollte zentral geschehen.

Bibliotheken sind kein Instrument für machtbesessene Politiker, sie schaffen eine Atmosphäre des Vertrauens untereinander und mit ihrem Gegenüber, der Kommune, sei es eine Stadt, eine Universität oder eine Institution.

“My Life in the Library – I will continue to fight for libraries”

Von Kathy Dempsey of Medford, New Jersey, USA
Arbeitsstelle und Beruf
Consultant / Inhaberin der Seite Libraries Are Essential
Herausgeberin des Newsletters Marketing Library Services
Herausgeberin des Newsletters derNew Jersey Library Association newsletter

1. How long are you a member of the library circus? (eg, the first library experience, first job in the library, etc.)?

I have had a long and satisfying library life, even though I do not have a library degree.

I used the library a lot in grade school. While in high school, I joined a club of students who worked in the library, learning and helping the librarian. When I was a college student, again, I got a job working in the university library. When I graduated with my degree in Journalism, I took a paraprofessional job in the library immediately, working there until I found a job in the journalism field.

2. What has driven you, just look for / accept a job in the library area? (your motivation)?

After college, I had jobs in both journalism and other libraries. Then in 1994, a friend told me about a job posting she saw for a publishing company called Learned Information, Inc. Everything it published was for and about libraries. It was an “a-ha!” moment. I had found my dream job, combining my journalism degree and my years of library experience. Now it is 2012 and I work there still (the company is now named Information Today, Inc.: http://www.infotoday.com).

3. What were and are your responsibilities and what has your opinion changed as most clearly?

I spent many years as the editor of Computers in Libraries magazine, and even more years as the editor of the Marketing Library Services newsletter (MLS).

In this job, the more I learned about libraries, the more I realized they needed help with marketing and promotion. Up until the 1990s, libraries were just about the only places that held information. But when the public started getting their own computers and internet access, people began to believe that they could replaces libraries. Not true! As the editor of MLS, which covers libraries around the world, I saw the battles beginning. Local governments thought they could close libraries to save money. Even universities and corporations thought they could reduce or close their libraries. Suddenly, marketing and public relations were essential to keep libraries open. As one of few experts in the field, people began calling on me to speak at conferences and to help them learn how to promote their value. My love and understanding of libraries, going back to childhood, motivated me to help fight for them.

Eventually, I resigned from Computers in Libraries magazine so I could work on library marketing full time. I still edit the MLS newsletter for Information Today, and I formed my own business, called Libraries Are Essential (LAE). I even wrote a book, The Accidental Library Marketer, for people who did not intend to do marketing work but are now trying to learn how. I travel around the US (and to other countries), giving workshops, speaking at conferences, and helping to write marketing plans. I love what I do, and I feel it is very important work, keeping libraries open. All around the world, I read of budgets being cut and of people who think libraries don’t matter in the age of the internet. This is so very wrong. In the information age, people need the expertise and tools of librarians more than ever.

The public simply does not understand that typing a word into Google and getting 1,000 results is not “research” and that the results may not be trustworthy. They don’t like asking for help. They think they can find everything on the internet. The paradox is, as we say in the US, “People don’t know what they don’t know.” They do not realize how much information they are missing.

4. What kind of role does Social Media play in your life? What does it offer for your work?

In my LAE business, I work at home, so social media is vital to me. It lets me reach people through my blog (The M Word: Marketing Libraries at http://themwordblog.blogspot.com/) and my Facebook page (https://www.facebook.com/LibrariesAreEssential). It lets me find stories from around the world, constantly update my knowledge, and work with colleagues overseas. To teach people in places I cannot reach, I can give webinars—speeches online for library groups everywhere. And LinkedIn helps more people to discover me and my services (http://www.linkedin.com/in/kathydempsey), and it helps me connect with people who can write articles about their own marketing projects.

My complete library story is here, on my website:
http://www.librariesareessential.com/kathy-dempsey/about-kathy-dempsey/
There are many other resources there to help you.


5. What priorities will emerge for the future development/evolution for your job?

My hope is that my work can help all types of libraries, everywhere, to keep funding, to stay relevant, to stay open. I want everyone to realize that libraries are still essential, today more than ever. I will continue to fight for libraries because I know they help society move forward by storing and sharing the world’s knowledge. What other job could possibly be more important?

Lang leben die Bibliotheken!

Von Schwaben nach Schweden – mein Bibliothekarisches Leben

Von Stefanie Stehling
Arbeitsstelle
Universitätsbibliothek Göteborg, Schweden,
Abteilung Digitale Services, Team für Publikationsfragen und Bibliometrie

1. Wie lange begleiten Sie den bibliothekarischen Zirkus?

Die bibliothekarische Welt betrat ich 1998, als ich mein Studium „Wissenschaftliche Bibliotheken“ in Stuttgart begann. Natürlich hatte ich schon vorher meine örtliche Stadtbibliothek als Nutzer kennengelernt. Doch das war nicht vergleichbar mit dem was mich im Studium erwartete.

Nach den ersten beruflichen Erfahrungen in Form von Praktika, HiWi- und Werksstudentjobs angelte ich mir meinen damaligen Traumjob, als Bibliothekarin in der Institutsbibliothek des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA. Damals war der Job perfekt als Einsteiger direkt nach dem Studium: man bekam Einblicke in sämtliche bibliothekarische Tätigkeiten, z.B. Literaturbeschaffung, Katalogisierung, Ausleihe, Zeitschriftenmanagement etc. Der Kontakt zu den Wissenschaftlern war sehr eng – und sehr wertvoll im Hinblick auf meine jetzige Tätigkeit.

2008 machte ich mich (mehr aus privaten denn aus beruflichen Gründen) auf nach Schweden, und damit auf in eine neue bibliothekarische Welt. Ein Fernstudium zum Master of Library and Information Science auf Teilzeitbasis an der Bibliothekshochschule in Borås stand auf meinem Plan und hoffentlich eine interessante Arbeitsstelle. Die Stelle fand ich 2011 bei der Universitätsbibliothek in Göteborg. Und welch ein Volltreffer – in der Abteilung für Digitale Services arbeite ich nun im Team für Publikationsfragen (http://www.ub.gu.se/publicera/) und Bibliometrie (http://www.ub.gu.se/info/bibliometri/) – wer hatte 1998 schon etwas davon gehört?

2. Was hat Sie angetrieben, sich gerade eine Arbeit im Bibliotheksbereich zu suchen/anzunehmen?

Schon während der letzten zwei Schuljahre vor dem Abitur war für mich eigentlich klar, dass ich gerne ein Bibliotheksstudium beginnen möchte. Warum? Gute Frage! Ich kann sie nicht beantworten, es fühlte sich einfach richtig an. Das bestätigte sich im Studium und hält eigentlich bis heute. Als ich nach Schweden zog und das Masterstudium begann, habe ich mich auch mit anderen Alternativen beschäftigt – doch keine war so gut wie die Arbeit in einer Bibliothek!

3. Wie sahen und sehen Ihre Aufgaben aus und was hat sich Ihrer Meinung nach am deutlichsten geändert?

Wie bereits erwähnt, sahen die Tätigkeiten in der Fraunhofer-Institutsbibliothek sehr klassisch aus (doch keinesfalls langweilig). Literatursuchaufträge z.B. waren eine abwechslungs- und lehrreiche Tätigkeit. Den Kunden mit einem Auftrag zu helfen, war wichtig und spannend! Gemischt mit Routineaufgaben ergab sich ein durchaus breites Feld an Tätigkeiten.

Meine derzeitige Arbeitsstelle unterscheidet sich insofern, dass der Faktor der „Unberechenbarkeit“ eher noch grösser geworden ist. Routineaufgaben sind aus dem Alltag fast vollständig verschwunden, abgesehen von Supporttätigkeiten im Hinblick auf unsere Publikationsdatenbanken.

Der Publikationsservice umfasst z.B. Hilfe beim elektronischen Veröffentlichen von Dissertationen, Registrierung von Veröffentlichungen in der Referenzdatenbank, Fragen zum Urheberrecht, und Open Access-bezogene Fragen. Einer meiner Hauptaufgaben ist Open Access-Support für unsere Wissenschaftler: wie wähle ich eine geeignete OA-Zeitschrift aus, wie kann ich zweitveröffentlichen, welche Bedingungen stellen meine Geldgeber? Leider ist die Nähe zu den Wissenschaftlern an einer großen Universität nicht in dem Masse gegeben wie an einem kleinen Forschungsinstitut wie dem Fraunhofer IPA. Unsere Publikationsdatenbanken werden ständig weiterentwickelt, verbessert, verändert – möglichst nach Anwenderwünschen, doch auch oft in Hinblick auf nationale Bedingungen oder Kompatibilität mit anderen Produkten.

Einen weiteren deutlichen Unterschied zu den Anfängen gibt es: mein Team arbeitet jetzt nahe mit IT-Entwicklern zusammen, das Team ist ein gemischtes Team aus Bibliothekaren und Entwicklern. Alle IT-Entwickler gehören sowohl zum IT-Team als auch zu den Fachteams. Und die Fachteams haben natürlich ebenfalls Berührungspunkte (siehe Bild)… So bekommt man einen sehr guten Einblick, wie Software(-weiter)-entwicklung funktioniert!

Verknüpfung der Fachteams

Verknüpfung der Fachteams der Digitale Services der UB Göteborg

4. In welcher Form spielen Social Media-Angebote eine Rolle in oder für Ihre Arbeit?

Soziale Medien spielen schon eine große Rolle für meine Arbeit. Beschäftigt man sich mit Open Access-Fragen, besteht ein großer Teil der Arbeit daraus, die Open Access-Umwelt zu beobachten – das kann man sehr gut mit Hilfe von Facebook, LinkedIn oder Twitter. Unser Team wird ab Juni 2012 auch selbst twittern, unsere Zielgruppe werden vor allem die Wissenschaftler der Universität sein. Geplant sind Tweets rund um Open Access, Publizieren, Forschungskommunikation etc.

5. In welche Richtung entwickelt sich Ihre Arbeit /die Bibliothek zukünftig?

Die Welt des elektronischen Publizierens entwickelt sich ständig weiter, derzeit werden Fragen wie Forschungs- und Projektdaten lebhaft diskutiert und in diese Richtung wird sich sicherlich auch die Entwicklungsarbeit mit den Publikationsdatenbanken entwickeln.

Ganz konkret hat meine Abteilung vor einiger Zeit damit begonnen, mit einer agilen Entwicklungsmethode namens SCRUM zu arbeiten. Diese Methode zielt in erster Hand auf verbesserte Softwareentwicklung, doch es gibt derzeit Wünsche, auch die bibliothekarische Seite der Weiterentwicklung dabei zu berücksichtigen. Dies wird sicherlich die derzeitige Arbeitsweise sehr beeinflussen und somit vielleicht auch unsere Tätigkeiten.

Betreffend Open Access, möchten wir gern mehr Support für Zweitveröffentlichungen anbieten und diese Veröffentlichungsmethode bekannter unter den Wissenschaftlern machen. Somit ergeben sich wahrscheinlich auch in diesem Bereich neue Herausforderungen.

“Meine Stelle als Metadaten-Managerin hätte es vor 10-15 Jahren in der Form gar nicht gegeben…”

Von Kirsten Jeude
Arbeitsstelle:
ZBW – Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften
Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Neuer Jungfernstieg 21
D-20345 Hamburg

1. Wie lange begleiten Sie den bibliothekarischen Zirkus?

Wie viele andere habe ich meine ersten Erfahrungen mit Bibliotheken als Nutzerin gehabt. Nachdem ich die Kinder- und Jugendbuch-Abteilung der Stadtbücherei meiner heimatlichen Kleinstadt durchgelesen und nichts mehr zu tun hatte, durfte ich die Kurzvorstellungen für neue Jugendbücher schreiben und hab mir als nächstes dann die Bibliothek der nächsten Großstadt vorgenommen.

Ich habe nach meinem Schulabschluss zwar zunächst über ein Studium im Bibliothekswesen nachgedacht, mich aber dann doch für das Studium der Geographie entschieden. Während meines Studiums habe ich dann aber wieder die Nähe der Bibliothek gesucht und viele Semester als studentische Hilfskraft in unserer Fachbereichs-Bibliothek gearbeitet, Praktika in Pressestelle und Zeitungs-Archiven gemacht und mich nach dem Studium entschieden, eine berufsbegleitende Weiterbildung zur Wissenschaftlichen Dokumentarin zu machen. Jetzt arbeite ich im Metadaten-Management einer großen wissenschaftlichen Spezialbibliothek.

2. Was hat Sie angetrieben, sich gerade eine Arbeit im Bibliotheksbereich zu suchen/anzunehmen?

Würde die Frage meinen Freundinnen und Freunden gestellt werden, würden die sagen: „Klar, das die in der Bibliothek gelandet ist. Sie ist eine „Klarsichthüllen-Fetischistin““. Was sie damit sagen wollen ist, dass ich schon immer Spaß am Ordnen und Systematisieren gehabt habe und mit viel Vergnügen Informationen zusammengetragen habe. Bei meiner Abschlussarbeit habe ich die Literaturrecherche mit großer Leidenschaft betrieben und hatte dabei definitiv mehr Spaß als beim Schreiben selbst. Heute daran mitzuarbeiten, das Wissen, welches Einzelne in mühevollem Tun erarbeitet haben, für die Allgemeinheit einfach und bequem nutzbar zu machen, erfüllt mich einfach mit Zufriedenheit.

3. Wie sahen und sehen Ihre Aufgaben aus und was hat sich Ihrer Meinung nach am deutlichsten geändert?

Meinen Berufseinstieg hatte ich als Volontärin und später als Projektkoordinatorin in einem Retro-Digitalisierungsprojekt in der Mitte der Nuller Jahre. Damals haben wir den Speicherbedarf für unsere Digitalisate berechnet und sind auf einige Terabyte gekommen. Eine damals für mich unvorstellbare Größe, die man heute auf und im heimischen Schreibtisch bunkert. Auch meine jetzige Aufgabe im Metadaten-Management ist sehr mit der technologischen Entwicklung verknüpft, so dass die schnellen Veränderungen durch neue oder populär werdende Technologien großen Einfluss auf meine tägliche Arbeit haben.

Der Arbeitsplatz von Kirsten Jeude in der ZBW

Meine Stelle als Metadaten-Managerin hätte es vor 10-15 Jahren in der Form gar nicht gegeben. Ich arbeite daran heterogene Metadaten zu integrieren; das bedeutet, dass ich als Vorgabe für die IT-Abteilung und in Zusammenarbeit mit ihr Konversionsregeln entwickle, um bibliographische Metadaten, die in verschiedenen Formaten (z.B. PICA3/PICA+, MODS, MARC21 etc.) vorliegen, zu homogenisieren, um sie gemeinsam in unserem Portal komfortabel durchsuchbar zu machen. Dazu gehört auch die Beteiligung an der Weiterentwicklung der Informationssysteme – vor allem natürlich von Funktionen, die auf den bibliographischen Daten beruhen, wie „Ähnliche Titel“, Exporte in Literaturverwaltungsformate, Merklisten u.Ä. Zudem bin ich für die Koordination von Datenlieferungen von und an die Institution, an der ich beschäftigt bin, zuständig.

Dies sind alles Aufgaben, die erst dann wichtig wurden, als die Kataloge ins Netz wanderten, Daten zunehmend ausgetauscht und aggregiert wurden und die Vielfalt an Ressourcen (neben klassischem Bibliotheksgut auch Forschungsdaten, Internetquellen etc.) und an Informationssystemen (neben dem Katalog auch Virtuelle Fachbibliotheken, Repositories etc.) immer größer wurde.

4. In welcher Form spielen Social Media-Angebote eine Rolle in oder für Ihre Arbeit?

Mittlerweile spielen Social Media-Angebote in meiner täglichen Arbeit eine nicht unerhebliche Rolle. Ich gehöre nicht gerade zu den „Early Adopters“ in Sachen Social Media, aber als ich feststellte, dass sich große Teile des fachlichen Austauschs von Mailinglisten weg hin zu Twitter, Facebook und Google+ bewegten, habe ich mich mitbewegt und nutze diese Dienste heute selbstverständlich für fachliche Diskussionen und Informationen. Dabei habe ich festgestellt, dass ich mich von einer passiven Leserin von Mailinglisten zu einer immer aktiveren Mitspielerin entwickle. Ich fand aber sowieso schon, dass im Bibliothekswesen eine große Hilfsbereitschaft untereinander herrscht und Informationen großzügig ausgetauscht und zur Nachnutzung zur Verfügung gestellt werden. Das wird mit Hilfe der Sozialen Netzwerke nur noch leichter.

5. In welche Richtung entwickelt sich Ihre Arbeit /die Bibliothek zukünftig?

Wenn ich mir die (technologischen) Entwicklungen so anschaue, brauche ich mir keine Sorge um meine berufliche Zukunft zu machen. Der Trend geht nach wie vor dahin, Informationsressourcen verschiedenster Provenienz miteinander zu verknüpfen und für eine komfortable Recherche bereitzustellen. Da die verschiedenen Ressourcentypen jeweils spezielle Eigenschaften haben, wird auch die Vielfalt an Standards (Formaten) für unterschiedlichste Einsatzbereiche weiter zunehmen. Und will man sie zusammenbringen, braucht es Know-How in Sachen Metadaten und Standards. Ich werde in meinem Berufsleben also vermutlich noch viele Standards kennenlernen und mich mit ihren teils eleganten Lösungen und teils hirnverknotenden Tücken auseinandersetzen.

Kinderveranstaltung in Tondern

“Mein jetztiger Arbeitsalltag unterscheidet sich gewaltig von meinen ersten Bibliothekserfahrungen…”

Von Jessica Witt

Arbeitsstelle:
Deutsche Bücherei Tondern
Popsensgade 6
6270 Tønder

Zur Autorin: Ich bin 25 Jahre alt und habe im Januar die Leitung der Deutschen Bücherei Tondern in Tønder, Dänemark übernommen. Hier in Süddänemark gibt es eine deutsche Minderheit und daher auch 5 deutsche Büchereien und zwei deutsche Bücherbusse. Wir haben eine Zentralbücherei in Apenrade (Aabenraa, DK) und vier Filialen. Eine davon ist eben die Deutsche Bücherei in Tondern. Bis vor kurzem habe ich in Hamburg an der HAW studiert. Jetzt fehlt mir nur noch meine Abschlussarbeit zum Master in Informationswissenschaft und -management.

1. Wie lange begleiten Sie den bibliothekarischen Zirkus?

Meine Berufserfahrung in Sachen Bibliothek lässt sich noch recht schnell erzählen, denn meine jetztige Anstellung als Bibliothekarin in der Deutschen Bücherei Tondern ist auch meine erste. Allerdings unterscheidet sich mein jetztiger Arbeitsalltag gewaltig von meinen ersten Bibliothekserfahrungen.

Weiterlesen

1 2 3