Französische Nachrichtenagentur und Google

Die französiche Nachrichtenagentur Agence France Presse (AFP) und Google haben ihren über zwei Jahre gehenden Copyright-Streit beigelegt und am Freitag einen Kooperationsabkommen geschlossen. Danach darf Google in bestehenden und künftigen Diensten Nachrichten aus dem AFP-Ticker sowie Bilder verwenden. Was der Suchmaschinengigant dafür an Lizenzgebühren bezahlt blieb geheim.

AFP hatte Google Anfang 2005 wegen fortgesetzter Copyright-Verletzungen verklagt und Schadenersatz in Höhe von 13,2 Millionen Euro gefordert. Google entfernte daraufhin alle AFP-Meldungen aus seinem News-Dienst. Der Rechtsstreit war eine Facette in dem fortwährenden Konflikt zwischen klassischen Nachrichtenmedien und Suchmaschinen.

Quelle: Französische Nachrichtenagentur einigt sich mit Google via heise online

Loch an Loch und hält doch

Es hat fast zwei Monate gedauert, bis die Löcher im DRM-System der DVD-Nachfolgetechnologien HD DVD und Blu-ray wieder gestopft waren. Diese Mitteilung veröffentlichte die Organisation Advanced Access Content System License Administrator (AACS LA) gestern in Los Angeles, Kalifornien.

Zukünftig sei es nicht mehr möglich, die Schlüssel zur Dekodierung hochauflösender Filme aus dem Arbeitsspeicher von PCs auszulesen.

Hacker war es vor einigen Wochen gelungen, Keys des DRM-Systems AACS, die kurzzeitig offen im Arbeitsspeicher abgelegt werden, auszulesen. Ein Programmierer unter dem Pseudonym Arnezami veröffentlichte ein Tool, mit dem der entsprechende RAM-Bereich extrahiert werden kann. In Verbindung mit dem Programm BackupHDDVD konnten Filme daraufhin unverschlüsselt auf die Festplatte kopiert werden.

Ein Patch, das durch die Hersteller von Softwareplayern bald als Update bereitgestellt werde, soll das Auslesen der Keys nun verhindern, so die AACS LA. Auch die alten Schlüssel werden außerdem durch neue Codes ersetzt.

Für neue Filme gilt: sie werden nur noch mit Systemen abspielbar sein, die über die neue AACS-Version verfügen. Damit zwingt man die Anwender, den Patch zu installieren.

Quelle:
Löcher im DRM-System von DVD-Nachfolgern offenbar gestopft via de.internet.com

Langzeitarchivierung kippelt

Hier nochmal ein paar Informationen rund um die Langzeitarchivierung. Der Artikel ist kurz vor dem Hilferuf aus dem Deutschen Musikarchiv erschienen.

Mit zwei Problemen haben die Archivare von Informationen zu kämpfen:

  1. Einmal mit dem exponentiellen Wachstum von (digitaler) Information
  2. und andererseits fehlenden Möglichkeiten für die Langzeitarchivierung.

Derzeit gängige Speichermedien für digitale Daten wie CDs, DVDs, Festplatten unterliegen mechanischen und erosiven Einflüssen und müssen daher als ungeeignet angesehen werden. Ein weiteres Problem ist die fehlende Kompatibiblität von Speicherdateiformaten und der Lesesoftware.

Mit den digitalen Datenmengen verhält es sich wie mit dem Klimawandel, den alle kennen, aber niemand weiß, wie er in den Griff zu bekommen ist. Die Marktforscher von IDC haben mit ihrer Studie zum digitalen Datenaufkommen “The Expanding Digital Universe”:engl: versucht, dem Phänomen einen Namen zu geben.

Wohin also mit der anschwellenden Datenflut, die sich schon 2010 zu zwei Dritteln aus den privaten Quellen speisen wird. Die gute, alte Festplatte reicht heute selbst da kaum noch aus. Stark im Ansteigen ist die Verwendung von Flash-Speichern, wie sie in USB-Sticks und in den meisten tragbaren digitalen Endgeräten wie Handys oder Musik-Playern verwendet werden. Technisch gesehen könnten sie auch die rotierende Festplatte in PCs ersetzen.

Die technische Möglichkeit ist derzeit finanziell jedoch nicht zu stämmen. Aber auch Festplatte und Flash-Speicher sind keine Lösung für eine langfristige Speicherung der digitalen Daten. Diese müssen daher weiterhin auf CDs und DVDs geschrieben werden.

Der deutsche Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft (IFPI) hat erst diese Woche errechnet, dass sich die Zahl der Benutzer, die sich digitale Inhalte auf CD/DVD brennen, von 1999 bis 2006 vervierfacht hat. Auf der Hitliste ganz oben ist nach wie vor Musik (70 %), gefolgt von privaten Fotos oder Videos (67 %) – Hauptverursacher des “digitalen Urknalls”.

Allerdings sind sich die Forscher zurecht uneinig, wie lange solche Träger halten. Dass die von den Herstellern häufig bezeugte Haltbarkeit von 50 Jahren bei richtiger Lagerung und Behandlung nicht hinhaut, haben unlängst die Schlagzeilen aus dem Deutschen Musikarchiv bewiesen.

Quelle:
FORMAT – Die digitale Ewigkeit ist wackelig: Wie Datenberge richtig konserviert werden auf networld.at (17.03.2007)

Urheberrecht in Russland problematisch

Russland möchte noch vor der Präsidenten-Walhl nächstes Jahr in die WTO (World Trade Organization) eintreten, teilte der russische Wirtschaftsminister German Gref hat bei einem Treffen mit seinem US-amerikanischen Kollegen Carlos Gutierrez in Moskau mit.
Eine Bedingung dafür ist die Bekämpfung der ständigen Urheberrechtsverletzungen in dem riesigen Land.

Russia should crack down on factories that produce counterfeit optical disks, better define the restrictions on imports of encryption technology and close down the music download web site Allofmp3.com, Gutierrez told reporters on the sidelines of the American Chamber of Commerce’s eighth annual conference.

Gref musste jedoch einräumen, dass dies so leicht nicht möglich wäre:

Gref said at the conference that it would be difficult to drastically improve protection of intellectual property rights this year.

Genaue Gründe blieb der Minister jedoch schuldig

Quellen:
Russland sieht Probleme bei Verschärfung des Urheberrechts via heise online
Gref Calls WTO Top Priority This Year:engl: The Moscow Times

Google und die Digitalisation

Immer wieder umstritten und doch auch geliebt, wenn man findet, was man such: Google und Google Books. Hohe Aufmerksamkeit wird dem Projekt zuteil, weil:

Some of the attention can be traced back to Google’s high recognition factor, which inevitably makes its new endeavors newsworthy. And then Google is clearly navigating some uncharted waters for fair use. The speed and scope of the effort, covering such a large amount of materials in a relatively short amount of time, also draws attention.

Diesen Problemen sind andere Projekte, wie das wesentlich ältere Project Gutenberg:engl: und das American Memory Project:engl: ausgewichen.

Folgende Bibliotheken haben ihre Bestände Google zum Scannen zur Verfügung gestellt.

– Libraries sticking with public domain (at least for now):

  • University Complutense of Madrid
  • Harvard University
  • The New York Public Library
  • Oxford University
  • Princeton University
  • University of Wisconsin-Madison
  • National Library of Catalonia and affiliates
  • – Libraries open to scanning materials regardless of copyright status (at least until the courts decide):

  • University of California
  • University of Michigan
  • Stanford University
  • University of Texas
  • University of Virginia

    Noch nicht aufgezählt in dieser Liste ist die Bayerische Staatsbibliothek.

    Auffallend ist, dass all diese Bibliotheken bereits im Vorfeld Erfahrungen mit der Digitalisierung von Büchern hatten. Michigan ist ein Vorreiter dieser Bewegung.

    University of Michigan, arguably the leader among the Google library partners, has been working on a variety of digitization initiatives since the late 1980s. Anne Karle-Zenith, special projects librarian, University Library, UM, cited the current statistics on their digitization progress prior to Google: “141 text collections with 25 million page images online, plus 3 million pages of encoded text and 89 image collections containing approximately 200,000 images.”

    Und warum machen Bibliotheken eigentlich bei diesem Projekt mit? Neben einer vermeintlichen Lösung der Archivierungsprobleme, bringt es Michael Popham, Chef der Oxford Digital Library, Oxford University Library Services, auf den Punkt: “What Google brought was an exciting vision and the resources to make that a reality.”

    Gesamter Artikel:
    Grogg, Jill E., Ashmore, Beth: Google Book Search Libraries and Their Digital Copies:engl: auf Information Today Inc.

    Informationsplattform für Open Access

    Open Access ist derzeit in jeder Munde, mal mehr oder weniger kritisch, je nachdem, welche Seite darüber spricht.
    Das CEDIS der Freien Universität Berlin, die Universität Bielefeld sowie die Universität Konstanz bauen mit der Förderung der DFG und der DINI ein Portal zum Open Access auf.

    Die Informationsplattform (IP-OA) will einen einheitlichen und komfortablen Zugang zu den wichtigsten Fragen rund um Open Access bieten und darüber hinaus praktische Hilfestellungen geben – einerseits für Publikationsmöglichkeiten, andererseits für die Implementierung von Open Access-Angeboten im Wissenschaftsbereich. Auf der Informationsplattform werden Konzepte, rechtliche, organisatorische und technische Rahmenbedingungen, konkrete Erfahrungen bei der Umsetzung, Initiativen, Dienste/Dienstleistungsanbieter und Positionspapiere an zentraler Stelle zusammengefasst. Zielgruppen des Angebots sind die Akteure des Wissenschaftsbereichs, insbesondere die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler selbst, aber auch die Leitungen von Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Infrastrukturdienstleister wie z. B. Bibliotheken und Rechenzentren und nicht zuletzt auch Förderorganisationen und politische Entscheidungsträger.

    Quellen:
    Neu im Netz: Informationsportal Open Access via IB.weblog
    http://openaccess-germany.de/ (IP-OA)

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