Bücher und Leselisten gegen Rassismus?

Der Hashtag #BÜCHERGEGENRASSISMUS stammt vom Literaturblogger Marius Müller (https://buch-haltung.com/). Er thematisierte in seinem Blogeintrag vom 3. Juni die aktuellen Ereignisse in den USA, die nun von einer großen Anzahl von Menschen nicht mehr weiter hingenommen und akzeptiert werden. Aus aktuellem Anlass erstellte er eine Liste antirassistische Literatur. Ich finde diese Liste durchaus gelungen, da neben Sachbüchern und bekannten Klassikern u.a. von J. Baldwin auch Krimis enthalten sind.

Der Blogger geht auch auf den Rassismus in Deutschland ein, der in den letzten Jahren erneut zunahm. Müller gibt sich keinesfalls der Illusion hin, dass Bücher viel gegen Extremismus und Rassismus ausrichten können. Trotz seines Realismus, glaubt er dennoch an die Macht der Worte und die Kraft der Veränderung:

“Denn wenngleich Bücher konkret wenig an herrschenden Verhältnissen verändern, so ist es doch das Denken, auf das sie einen großen Einfluss haben können. Bücher können Sachverhalte vor Augen führen, Privilegien sichtbar machen oder Diskurse anstoßen. Freilich: ohne einen aufgeschlossenen Geist wird das alles nichts – aber bei den Leser*innen der Buch-Haltung gehört eine solche Offenheit ja eh zur Grundeinstellung.”

Wenn ich selbst meine eigene Lesebiografie analysiere, komme ich durchaus zum Schluss, dass es sehr wohl einen Unterschied macht MalcolmX und Roots als Teenager gelesen zu haben. Von MalcolmX ist es kein weiter Weg zu Marcus Garvey und Huey Newton. Die Sensibilität und das Bewusstsein von Diskriminierung betroffene Minderheiten besser zu verstehen, kann durch die Lektüre, welche deren  Anliegen und Geschichte verdeutlicht, erzeugt und geschärft werden. Es gäbe noch weitere Beispiele, die klar machen wie wichtig es sein kann Literatur gegen Rassismus möglichst frühzeitig kennen zu lernen. Erst später entstanden mehr und mehr Sachbücher dazu im deutschsprachigen Raum. Der Bestand zum Thema Fremdenfeindlichkeit/Rassismus fiel in der Kindheit und meiner Jugend in der lokalen Bibliothek vor Ort äußerst dürftig aus, wenn man diesen mit der heutigen Anzahl an Medien vergleicht.

Mit Sicherheit können andere Künste wie Musik und Malerei ebenso ihren Beitrag dazu leisten ein bessere Verständnis für eine antirassistische Haltung zu erzeugen.

Insbesondere im englischsprachigen Raum werden derzeit jeder Menge  Literaturtipps gegen Rassismus weiterverbreitet. Laut dem Slate Magazine vom 1. Juni 2020, sind viele antirassistische Bücher auf Amazon ausverkauft, auf den Bestsellerlisten vor allem im Bereich Non-Fiction sind diese Bücher ganz weit oben zu finden. An dieser Stelle werde ich kurz auf die wichtigsten Quellen der englischsprachigen Literatur gegen Rassismus verweisen ohne eine Garantie auf Vollständigkeit abzugeben:

Zurecht stellte Lauren Michele Jackson am 4. Juni im Vulture Magazine die Frage “What Is an Anti-Racist Reading List For?”. Die Autorin machte darauf aufmerksam, dass die typische antirassistische Literatur wie sie oben genannt wurde und auch in den oben stehenden Gliederungspunkten aufgelistet wurde, keine pädagogische Anleitung gibt und selbstreferentiell ist. Die Autorin glaubt nicht an die Selbstgewisserung derer, die einen solchen Kanon aufstellen und an die Heilsversprechen eines solchen:

“As a friend pointed out on Twitter, George Zimmerman was acquitted seven years ago. Donald Trump was elected four years ago. Black History Month happens every year. Cops kill all the time. The books are there, they’ve always been there, yet the lists keep coming, bathing us in the pleasure of a recommendation. But that’s the thing about the reading. It has to be done.”

Ihren Fatalismus kann ich zwar nachvollziehen, aber ich teile ihn nicht vollkommen. Ob eine Buchempfehlung oder eine Liste mit Literatur ernst genommen wird von all jenen, die Nachholbedarf in Geschichte und Rassismus haben, ist immer fraglich. Es ist aber nachgewiesen, dass Bücher heilsam sein können und nicht nur jungen Häftlingen bei der Resozialisation helfen. Die Wirkpotenziale des Lesens dürfen nicht unterschätzt werden. So gab es bereits vor dem Projekt an der JVA Stadelheim in Dresden einen sogenannten “Dresdner Bücherkanon“. Ein Blick in den Bücherkanon macht deutlich, dass Lesen eine Erziehungsfunktion insbesondere in der Jugendgerichtshilfe haben kann. Der Kanon enthält auch Bücher, die sich mit dem Fremdenfeindlichkeit und anderen Jugendthemen auseinandersetzen. Er richtet sich an jugendliche Straftäter im Alter von 12-20 Jahren.

Die Autorin Nic Stone plädierte am 8. Juni im Cosmopolitan Magazine dafür nicht nur Sachbücher über Rassismus zu lesen, sondern auch Geschichten darüber, wie Schwarze Menschen leben, zu lesen: “Don’t Just Read About Racism—Read Stories About Black People Living

An ihrem Post vom 30. Mai auf Instagram wird deutlich, wie wichtig Kinderbücher sind, in denen zum Beispiel Schwarze vorkommen und Hauptakteure sind. In diesem Zusammenhang sei auf den Blogeintrag “Diversität im Literaturbestand Öffentlicher Bibliotheken?” verwiesen:

Hier ein Auszug ihres Postings:

“Read all the books about racism. All of them. Recognize that racism, racist acts, racist ideas, and racist terror are and have always been about dehumanization. “Those beings aren’t (insert illusorily elevated trait) like us, so we are human and they are not.” Once we become less human in someone else’s sight, we become less worthy of compassion, empathy, space, existence, justice, fairness. Less worthy of love. Peace. Power. Less worthy of of oxygen. Of life. So while you’re reading those books about racism, please also read books about explicitly black people–especially black kids–just being human. Doing things humans are allowed to do in our imaginations: falling in love, dealing with illness, navigating time travel, questioning other aspects of their identities, saving their country, fighting with their parents.”

Nachdem ich mich nun im Zuge des Blogeintrags mit dem Thema Leselisten und deren Funktion ausführlich befasste und selbst über besuchte Lesungen der letzten Jahre wie etwa die von Zafer Şenocak, Anne Chebu, Mark Terkessidis und Sascha Stanicic zurückerinnere und nachdenke, komme ich zum Entschluss, dass Rassisten eher selten bis gar nicht Lesungen besuchen würden, bei denen Meinungen und Haltungen vertreten werden, die den ihren entgegenstehen. Meistens gab es wenig bis keinen Widerspruch aus dem Publikum bei solchen Lesungen, da die Teilnehmer*innen oft einem ähnlichen Milieu angehören und ohnehin fast die gleiche Einstellung wie der Autor/die Autorin mitbringen. Die Sarrazin-Lesung aus dem Jahr 2010 in München ist ein gutes Gegenbeispiel dafür, dass Rassisten aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten, allen voran der bügerlichen Mittelschicht, einer Lesung beiwohnten, die deren Weltbild bestätigte. Antirassisten, welche etwa die Lesung “störten”, bestätigen genau das Weltbild, welche Rassisten von ihnen haben. All jene, die störten und einen Abbruch erzwingen wollten, erreichten bei den Gästen mitnichten deren Einstellungen & Meinungen zu verändern. Im Gegenteil, die, welche den Autor “gut” fanden, sahen sich in der Meinungsfreiheit beschnitten und bezichtigten die, welche seine Thesen als rassistisch bezeichneten als “Störer”. Der überwiegende Teil der Zuhörerschaft stimmte in diesem Fall mit der Meinung und Haltung des Autors überein, obwohl er und seine Thesen erwiesenermaßen bis zum heutigen Tage rassistisch bleiben.

Leselisten verfolgen zwar ein hehres Ziel und eine “Mission”, aber im seltensten Falle bewirken sie das, wofür sie eigentlich gedacht sind und meist werden nie jene erreicht, die “bekehrt” werden sollten. Solche thematischen Leseempfehlungsaufstellungen und Bücherschaukästen kenne ich aus der eigenen bibliothekarischen Arbeit und beobachte sie auch noch jetzt regelmäßig bei Besuchen in Bibliotheken. Es ist aber durchaus wohlfeil und selbstgerecht, gerade immer das Thema “auszuhängen”, was opportun ist und sich gut verkaufen/ausleihen lässt. Rassismus und der Kampf dagegen sollte nicht für eigene Zwecke instrumentalisiert werden. Auf Menschen, die nicht per se die in den Büchern vermittelte Einstellung teilen, nicht tolerant und antirassistisch sind, mag eine solche Liste paternalistisch, arrogant und bildungsbürgerlich überheblich wirken. Es ist durchaus möglich, dass solche Leselisten eine bürgerliche weiße Mittelschicht erreichen, Angehörige bestimmter Minderheiten, Studierende und auch Leute aus dem Arbeitermilieu. Dennoch wird Lesen alleine, am strukturellen Rassismus und an der ethnischen Diskriminierung beispielsweise an Schulen kaum bis gar nichts ändern. Es könnten noch weitere Beispiele angeführt werden, die noch andere Rassismen anderer Gesellschaftsbereiche aufzeigen und deren mangelnder Abbau durch das Lesen keine unmittelbare Veränderung herbeiführt. Lesen ist immerhin ein Anfang. Ähnlich verhält es sich mit der geplanten Streichung des Begriffs “Rasse” im Grundgesetz. Sollte diese zustande kommen, gibt es ja immer noch den Rassismus.

Dirk Roßmann, der Gründer der gleichnamigen Drogeriekette verschenkte im Herbst 2019 25.000 Bücher von Jonathan Safran Foers Werk “Wir sind das Klima!”. Rossmann war sich nach der Lektüre bewusst, dass sich etwas an der Klimapolitik und an der Haltung jedes einzelnen ändern müsse. Jedem Buchgeschenk Rossmann war ein Brief beigefügt mit der persönlichen Bitte Rossmans mit anderen Menschen über das Buch und dessen Inhalt zu sprechen. Was heißt das nun für Bücher gegen Rassismus? Schließlich kann es immer hilfreich sein, mit anderen über Gelesenes zu sprechen und den ein oder anderen Rassisten außerhalb seines Milieus, innerhalb der Verwandtschaft, als auch im Freundes- und Bekanntenkreis davon zu überzeugen Haltungen, Meinungen und Einstellungen zu überdenken und diese infrage zu stellen. Es kommt vor allem darauf an, mit wem man über das Gelesene spricht und ob die Menschen am Ende tatsächlich bereit sind ihre langjährigen festgefahrenen Vorurteile und Stereotypen aufzugeben. Einen Versuch ist es ja wert.

Ecke eines alten Buches, Brille und Kuli (Ausschnitt)

Tipps zum Finden vergessener Bücher

Vielleicht kennen Sie das auch? Ein Nutzer oder Nutzerin steht vor Ihnen, hilflos und verzweifelt. Der Student hat sich da ein Zitat notiert und weiß nicht mehr aus welchem Buch oder Mama erinnert sich an ihr Lieblingsbuch aus der Kindheit, kann noch ein paar Szenen beschreiben und kennt ungefähr noch die Namen der Hauptpersonen, aber der Titel ist nicht mehr präsent.

Hier ein paar Tipps, wie man dann vorgehen kann, um dennoch das Buch zufinden.
 

Geduld

… wird helfen. Tragen Sie (gemeinsam) zusammen, was zum Buch bekannt ist. Namen, Orte, Zitate, Beschreibung des Covers. Jedes Fitzelchen kann bei der Detektivarbeit zum Ziel führen.

Bibliothekskataloge

Bibliothekskataloge oder Discovery Services durchsuchen inzwischen nicht nur die formalen Felder der Titelaufnahmen, sondern oft auch Inhaltsverzeichnisse, Buchbeschreibungen und Rezensionen. Daher kann hier bereits ein Suche mit den wichtigsten Begriffen zu einem Ergebnis führen. Wer Fuchur sucht, wird also rasch schon Michael Endes “Unendliche Geschichte” finden, ohne sich durch einen Wust an Treffern zu wühlen.
Beispiel: Katalog des VÖBB

Auch große Kataloge, wie die von Nationalbibliotheken, z.B. der Deutschen Nationalbibliothek oder Metakataloge wie der KVK können ein guter Einstieg sein.

International interessant für die Suche ist insbesondere bei fremdsprachigen Büchern der WorldCat. Dieser ist wohl der größte Bibliothekskatalog der Welt. Viele Bibliotheken melden ihre Bestände auch dorthin, was die Chancen erhöht, dass das gesuchte Buch dort gefunden wird.

Allgemein gilt: Natürlich hängt es immer davon ab, was für Informationen zum Buch vorhanden sind. Bei zu allgemeinen Informationen können zu viele Treffer gefunden werden, aber diese lassen sich manuell weiter einschränken.

Hilfreich ist, wenn vielleicht das ungefähre Erscheinungsjahr bekannt ist, um dann die Ergebnisse auf einen kleineren Zeitraum einzuschränken, z.B. wenn sich dunkel erinnert wird, dass das Buch Anfang der 1980er gelesen wurde und da schon nicht mehr ganz jung war. So kann man davon ausgehen, dass das Erscheinungsjahr vor 1990 lag und wenn die Schrift normal war, also das Buch nicht in Fraktur gedruckt war, kann man eigentlich Bücher vor 1940/1950 auch ausschließen, da später kaum noch Bücher in dieser Schrift gedruckt wurden.

Auch eine Eingrenzung des Medienformates kann weiterhelfen, da dadurch die Teffermenge eingegrenzt weiter eingegrenzt wird. Weitere Filteroptionen ergeben sich nach und nach, sollten aber so eingesetzt werden, dass das Ergebnis wiederum nach Möglichkeit nicht zu “exakt” beschrieben wird, zumal die Suche sonst vorher schon zu einem Erfolg gekommen wäre.

Verändern Sie ggf. die Stichwörter Ihrer Suche. Hier kann auch ein Thesaurus weiterhelfen, aber oft reichen die eigenen Ideen. Synonyme, verwandte Begriffe können weiterhelfen, da jeder Dinge oft anders beschreibt oder in seiner Erinnerung unter einem bestimmten Begriff abspeichert hat, der dann aber im Titel des Buches nicht wirklich verwendet wurde.

Nicht unbedingt naheliegend, aber doch recht hilfreich ist die Suche nach Schlagwörtern. Diese fassen schließlich oft verschiedene Begrifflichkeiten themen- oder konzeptbezogen zusammen. Einfach mal bei den scheinbar passendsten Treffer die Detailansicht aufrufen und dann dort auf die angebotenen inhaltlichen Schlagwörter (ggf. Schlagwortketten) klicken. Danach lassen sich ggf. Filter modifizieren.

Für nichtwissenschaftliche Literatur sehr interessant ist Library Thing, da hier oft Nutzer die nachgewiesenen Bücher mit Tags, Rezensionen, Beschreibungen etc. anreichern. Auch hier kann eine Suche rasch zu einem guten Erfolg führen.

Direktes Zitat

Recht einfach kann sich die Suche gestalten, wenn ein “direktes Zitat” vorliegt, d.h. eine Textpassage bekannt ist, wie sie 1:1 in dem Buch vorkommt. Suchen Sie als Phrase, also in Anführungszeichen gesetzt, nach dem kompletten Zitat, z.B. in Google, in Google-Books oder Google-Scholar, HathiTrust oder in den entsprechenden Fachdatenbanken mit Volltextsuche (frei oder in Ihrer Bibliothek lizensiert).

Finden Sie damit nicht den gewünschten Titel oder einen Hinweis auf den Titel (Verweis), so suchen Sie ohne Anführungszeichen nach dem Text. Vielleicht fehlt ja nur ein Wort. Das Ranking der Suchmaschinen spült passende Treffer mit den meisten Übereinstimmungen oft an den Anfang.

Werden Sie immer noch nicht fündig, beschränken Sie sich auf die sinntragendsten Wörter in der Singularform, wichtige Verben ggf. in verschiedenen Beugungsformen, sofern die Suche eine semantische Anfrage unterstützt.

(Antiquariats-)Buchhandel

Auch die Online-Suchmöglichkeiten von Buchhändlern, egal ob neu oder alt können weiterhelfen, da dort oft ebenfalls Buchbeschreibungen hinzugefügt werden. Insbesondere Plattformen zu antiquarischen Medien wie Booklooker.de, auf der auch private Leute ihre Bücher verkaufen, können eine wahre Fundgrube sein. Oft werden Inhaltsinformationen ergänzt, die dann bei der Suche insbesondere nach Eigennamen der handelnden Personen recht hilfreich sind.

Amazon bietet sich hier auch an, nicht nur weil es dort viele Rezensionen gibt mit zusätzlichen Informationen, sondern auch durch die sehr einfache Suche. Mit anderen deutschen Suchmaschinen des Buchhandels tut man sich meiner Erfahrung deutlich schwerer und es ist unwahrscheinlicher, dort zum Ziel zu kommen.

Suchmaschinen

Ich glaube oft startet man zuerst mal bei Google mit der Suche, weil die Erfahrung sagt, dass man da schnell fündig wird. Bei der Suche nach Büchern, deren Titel oder Inhalte man nicht mehr richtig weiß, ist die Chance allerdings deutlich geringer. Leider kann man sehr schnell durch die Treffermenge und darin enthaltenen unrelevanten “Beifang” mehr Zeit als geplant verbringen, ohne wirklich einen Erfolg zu haben. Dennoch: Es kann durch Zufall und eine gut zusammengesetzte Frage sehr schnell einen Erfolg geben.
Daher ein paar Tipps:

  • Verwenden Sie Begriffe in der Sprache, in der das Buch geschrieben ist.
  • Ergänzen Sie formale Fakten, z.B. Buch, Roman, geographische Informationen, bspw. DDR
  • Verwenden Sie alternative Suchmaschinen, z.B. Bing, Ecosia, DuckDuckGo. Hier kriegen Sie andere Treffer(mengen) angezeigt, da die wenigstens Webseiten für diese Suchmaschinen optimiert sind.
  • Bei sehr vielen Treffern: Springen Sie ggf. mal auf Trefferseite 5 oder noch weiter nach hinten. Dort können Sie “Schätzchen” finden, die nicht mit den SEO-optimierten Seiten zu beginn Ihrer Trefferliste mithalten können.
  • Abwegig auf den ersten Blick, aber manchmal wirklich sehr hilfreich: Verwenden Sie ggf. die Bildersuche von Google oder Bing. Manchmal entdeckt man so dann ein Cover mit dem Titel, da die Trefferanzahl bei Bildern geringer ist als bei der normalen Volltextsuche.
  • Setzen Sie sich für diese Suchen ein Zeitlimit, da Sie sich sonst in dieser Suche verlieren können.

Cover-Suche

Die vage Idee, wie das Cover ausgesehen hat, kann ebenfalls hilfreich sein. Wenn Sie ein Stichwort vom Titel kennen, könnte die Suche unter anderem bei englischsprachigen Titeln in der Big Book-Search zum Erfolg führen. Allerdings ist die Suche sehr einfach gestrickt, so dass eine ausgepfeilte Anfrage hier nicht weiterhilft. Aber zumindest kann man es ja mal probieren und es ist eine Alternative zur Bildersuche mit Google.

Foren und Communitys im Netz

Die eigene Suche war nicht hilfreich? Man hat selbst keine Idee mehr, wie man weitersuchen soll? Dann gibt es Mailinglisten und Gruppen, die einem da weiterhelfen können.

In Deutschland kann man sich an die Mailingliste RABE — Recherche und Auskunft in bibliothekarischen Einrichtungen wenden. Dort gibt es (andere) Fachleute, die mit ihrem Wissen und Können weiterhelfen.

Bei englischsprachigen Titel könnte die Gruppe bei Goodreads’s “What’s the Name of That Book???” ein guter Ansatzpunkt sein. International wird es auch in der Facebook-Gruppe Library Think Tank – #ALATT, an die man sich mit entsprechenden Fragen wenden kann.

Auch im Netzwerk “Reddit” gibt es eine hilfreiche Gruppe, an die man sich wenden kann: “What’s That Book Called?

Viele Buchforen, z.B. BücherTreff.de, Booklooker-Forum oder Büchereule.de ermöglichen es ebenfalls, dort seine Suchanfrage stellen zu können.

Und wenn Sie dort nichts finden? Können Sie das Buch einem einschlägigen Genre zuordnen, gibt es oft mit ein wenig Suchen das entsprechende spezialisierte Literatur-, Bücher- oder Themenforum dazu. Versuchen Sie es dort erneut.
Wer z.B. ein Buch aus DDR-Zeiten sucht, kann mal bei Bucherinnerungen.de stöbern gehen. Die Einträge sind mit Beschreibungen und Covern versehen und wecken so vielleicht alte Erinnerungen.

Wo findet man außerdem geballtes Fachwissen und eine große Community? Ein Ort ist Wikipedia.
Bei der “Auskunft” der Enzyklopädie können Fragen gestellt werden und Freiwillige Antworten geben.

Weitere Tipps?

Manchmal geht es bei diesen Überlegungen sehr schnell, manchmal wirkt es weiterhin aussichtslos. In diesen Fällen ggf. Pausen einlegen, weiter drüber nachdenken und es zu einem anderen Zeitpunkt nochmal versuchen und an anderer Stelle mit neuen Suchideen starten.

Falls vorhanden, die eigenen Eltern oder Freunde frage, die sich vielleicht besser erinnern, was das eigene Kind etc. gelesen hat.

Lassen Sie sich in Bibliotheken gegebenenfalls von den Fachleuten vor Ort helfen. Die haben das gelernt.
Sie sind Fachmann/Fachfrau? Fragen Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen, denn diese haben unter Umständen eine ganz andere Herangehensweise.

Wo kann man noch suchen oder wie kann man Suchanfragen besser gestalten? Tipps, Ideen, Ergänzungen, Verfeinerungen? Immer her und ab in die Kommentare damit!

Inspiriert durch:

Hargreaves, Abby: How to Find a Book You’ve Forgotten: Tips from a Librarian, BookRiot

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