Wasserschaden in der UB Erlangen-Nürnberg

Als Bibliothekar hat man sehr berufsbezogene Albträume, neben den Büchern in Flammen kommen gleich die Bücher im Wasser.

Kurz nach Ostern wurde einer dieser Albträume nasse Realität. Die UB Erlangen wird momentan energetisch saniert, dafür wurde unter anderem auch das Dach geöffnet. Darüber wurden Planen gespannt, die das eindringen von Wasser verhindern sollten.

Funktioniert hat es nicht. Und so konnte in der Nacht des 27.04. Wasser in Magazin und Lesesaal eindringen. 20.000 Bände waren vom Wasserschaden betroffen. Den größten Teil davon hat man Leipzig bringen lassen, dort sind sie momentan im Gefriertrockner. Ein kleiner Teil wurde allerdings dem Abfall zugeführt, ca. 450 Bände auf denen der Schimmel bereits wütete.

Schimmelschaden

Auch die örtliche Zeitung berichtete über das Unglück: Erlanger Nachrichten

Gerne würde ich diesen Beitrag damit abschließen, dass das Problem behoben ist.  Leider hat es seit dem noch zweimal rein geregnet, zwar war der Schaden wesentlich kleiner und begrenzter, jedoch wurden auch dabei wieder Bücher unter Wasser gesetzt.

Erweiterungsbau der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig eröffnet

Heute wurde endlich der langerwartete und schwer benötigte Erweiterungsbau der Deutschen Bücherei in Leipzig feierlich eröffnet. Der vierte Erweiterungsbau der fast 100jährigen Bibliothek kostete rund 59 Millionen Euro. Er verbindet nun in Form eines aufgeschlagenen Buches das Hauptgebäude von 1912 mit den weniger hübschen, aber sehr markanten Büchertürmen, die während der fast vierjährigen Bauzeit ebenfalls mit einer neuen Fassade versehen wurden.

Der Neubau besteht aus neun Stockwerken, wovon drei unterirdisch liegen. Der Bibliothek stehen nun 14.000 Quadratmeter mehr zur Verfügung, darunter fast 11.000 qm dringend benötigte Magazinfläche. Um die neuen Magazine in die Ablauforganisation der DNB einzubeziehen, mussten rund 170 Regalkilometer Medien bewegt und umgesetzt werden. Für weitere Medien wurden jetzt insgesamt neue 136 km laufende Regalfachböden geschaffen. Auch für eine konstante Luftfeucht von 50% bei 18°C ist gesorgt. Die Bibliothek setzt dabei auf ein innovatives Konzept der Geothermienutzung, wobei 48 Erdwärmesonden mit einer Bohrtiefe von ca. 124 Metern in den Erdboden zu einer Halbierung der Energiekosten gegenüber konventionellen Methoden führen sollen.

Entworfen wurde der Bau von der Stuttgarter Architektin Gabriele Glöckler, die als Siegerin eines europaweiten Ausschreibungswettbewerbes hervor ging. Als Idee liegt das Konzept von “Umschlag – Hülle – Inhalte” der Gestaltung zugrunde und das Gebäude macht in dieser Form auch seine Funktion als Büchermagazin sichtbar.

“Mit der Umsetzung der Vierten Goldbergvariation von Bach in abgestuft rote Fassadenelemente wird zugleich auf das Deutsche Musikarchiv und die Musiktradition der Stadt Leipzig angespielt”, führt Glöckler weiter aus.

Neben den neuen Magazinen wird im vierten Erweiterungsbau auch das Deutsche Buch- und Schriftmuseum untergebracht, welches im März des nächsten Jahres eröffnet werden soll. Außerdem ist dort das Deutsche Musikarchiv untergebracht, welches von Berlin nach Leipzig umgezogen ist. Der Neubau beherbergt neben dem Lesesaal des Musikarchivs auch die Räume der Anne-Frank-Shoa-Bibliothek.

Bewundert werden kann dieser architektonisch gelungene Neubau im hier verlinkten Video :video: .

Die Deutsche Bücherei, der Leipziger Teil der Deutschen Nationalbibliothek sammelt seit 1913 das gesamte deutsche Schrifttum aus dem In- und Ausland, sowie Übersetzungen deutschprachiger Werke und Germanica (fremdsprachige Werke über Deutschland). Durch das Pflichtexemplargesetz müssen alle Verlage zwei Exemplare möglichst unaufgefordert und kostenlos an die Bibliothek liefern. Die Doppelexemplare sind ein Überbleibsel der deutsch-deutschen Teilung. Der gemeinsame Bestand der beiden Standorte beträt momenta etwa 26 Millionen Bücher, Zeitschriften und andere Medien. Ca. 14,5 Millionen sind in Leipzig.

Quellen:
26 Millionen Bücher und Medien lagern in der Nationalbibliothek, The EpocheTimes::online
Deutsche Nationalbibliothek Leipzig : Feierliche Eröffnung des Erweiterungsbau, infoTV Leipzig
Kulturstaatsminister eröffnet Erweiterungsbau der Nationalbibliothek, Pressemitteilung der Deutschen Nationalbibliothek

Vorstellung der "Biblioteca Pública de Barañáin"

Am 15. März diesen Jahres wurde die öffentliche Bibliothek in Barañáin eingeweiht.  Barañáin ist eine Stadt mit etwa 23.000 EinwohnerInnen und Teil der Provinz Navarra im Norden Spaniens. Mehrsprachigkeit ist dort keine Seltenheit, denn ähnlich wie in der schweizerischen Stadt Biel/Bienne gibt es dort auch zweisprachige Namen, Verwaltungen und Straßenschilder. Ein Teil der EinwohnerInnen zählt zur baskischen Minderheit. Das folgende Video ist leider nur auf Spanisch verfügbar. Dennoch ist es sehr liebevoll und menschlich gemacht. Insbesondere die Aussagen der Kinder und wie diese in Szene gesetzt werden,  erinnern an die mittlerweile eingestellte Fernsehsendung “Dingsda“.

http://vimeo.com/21945233?ab

Wiedereröffnung der Bibliothek des Klosters und Internats „Collegium Augustinianum Gaesdonck“

Stolz können sie sein auf ihre wiedereröffnete Bibliothek, alle die sich aktiv beteiligt haben am Umbau, der Auslagerung und der Digitalisierung der Archive. Die Klosterbibliothek der Gaesdonck besitzt Bücher, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen, eine Sammlung die “beinah einzigartig ist unter den linksrheinischen Klöstern, welche Anfang des 19. Jahrhunderts unter französischer Besetzung großes Leid erdulden mußten.”

Die Inhalte des Klosterarchivs, weit mehr als 50.000 Seiten wurden gesichtet, sortiert, fotografiert und schlussendlich digitalisiert. Sie wurden beim Festakt auf einer kleinen Festplatte gespeichert präsentiert. Das digitale Archiv von Gaesdonck und Graefenthal wurde ehrenamtlich in vierjähriger Arbeit erstellt. Um Platz zu schaffen, wurden die Bücher aus den Räumen der Bibliothek in den Diözesanverband in Münster verbracht. Die Digitalisierung war eine Herausforderung für die Mitarbeiter der Digitalsierungsgruppe, die im Winter bei ihrer Arbeit bis zu drei Pullover trugen, weil sie sonst in den Räumen der Bibliothek zu erfrieren drohten. Mit der Digitalsierung ist man sich sicher, dass das Archiv nun mindestens für weitere 600 Jahre erhalten bleiben wird und dafür hat sich die harte Arbeit gelohnt.

Nach einem kleinen Festakt wurden die Türen zum großen, langen Raum, dem restaurierten und nun auch klimatisierten Saal des Archivs geöffnet, in dem nun die mehr als 5000 Bücher untergebracht sind. Die Regale aus dunklem Holz sind in die Spitzbögen eingepasst (Bilder am Ende des hier verlinkten Beitrages). Außerdem befinden sich zwei Archive dort: das Klosterarchiv mit Büchern der Jahre ca. 1350 bis 1850 und das Archiv von Graefenthal mit Büchern von ca. 1250 bis 1700. In diesem historischen Material von Gut Graefenthal sowie dem Collegium Augustinianum Gaesdonck kann künftig digital (ganz offensichtlich nicht online) geblättert werden. Die Materialien des 16. und 17. Jahrhundert mit Schwerpunkt Theologie stehen nun für die wissenschaftliche Nutzung einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung.

Die Bibliothek beherbergt auch 150 Inkunabeln, welche aufwending nach dem Vorbild der Gutenberg-Bibel von ca. 1454 gestaltet sind. Auch ein urkundlich belegter “Lebensretter ist in den Regalen zu finden, ein Buch, dessen Buchrücken aufgerissen ist.

Dieses Buch habe sich ein Mönch bei einem Angriff vor den Leib gehalten – und überlebt. Das Bajonett des Angreifers scheiterte am Wälzer.

Auch andere, noch zu entdeckende Schätze befinden sich in der Bibliothek, z.B. Bücher deren Buchdeckel aus Seiten älterer Bücher bestehen. Dies war damals ein übliches Verfahren, um sehr teures Papier zu spren. In diesen Buchdeckeln wurden schon richtige Schätze gefunden, z.B. das Nibelungenlied. Es ist zu vermuten, dass noch viele ältere Schriften in den über 10.000 Buchdeckeln der Klosterbibliothek verstecken, die darauf warten, entdeckt und erforsch zu werden.

Quellen:
Eichhorn, Andreas: Kulturelles Erbe des Niederrheins, Der Westen, 05.04.2011
Reinders, Katrin: Eine Schatzkammer öffnet sich, Der Westen
Wiedereröffnung der Klosterbibliothek Gaesdonck – Feierliche Einweihung durch Bischof Theising, Kle-point

[Kurz] Die Stadtbibliothek Dingolfing erhält ein neues Gebäude

Bisher gibt es ja ganz unterschiedliche Umnutzungen von Gebäuden, die einst andere  Funktionen erfüllten und nun Bibliotheken sind. So wurden schon ehemalige Kirchen und ehemalige Schlösser und vieles mehr zu Bibliotheken umgewandelt. Die Freiluftbibliothek Magdeburg steht auf dem Gelände eines ehemaligen Kaufhauses. Welche Umnutzungsarten gibt es noch?  Das Regionalfernsehen Landshut berichtete heute, dass die Stadt Dingolfing (im Regierungsbezirk Niederbayern) demnächst einen Umzug ihrer zu klein gewordenen Bibliothek in ein ehemaliges Gasthaus plant.  Das Haus wurde 1740 gebaut und der 1. Bürgermeister Pellkofer  ist überzeugt, dass die Bibliothek ein architektonisches Schmuckstück wird. Noch ist die Stadtbücherei im Gymnasium untergebracht:

“Das ehemalige Gasthaus Seethaler in Dingolfing wird zur Bibliothek umgebaut. Architekt Hans Vogginger hat das Konzept am Donnerstag dem Stadtrat vorgestellt. Rund 3,3 Millionen Euro wird der Umbau des denkmalgeschützten Hauses am Marienplatz kosten. Rund 60% davon wird das Programm ‘Soziale Stadt’ voraussichtlich übernehmen.”

Ein Imagevideo der Bibliothek der "Cité de l’architecture et du patrimoine" in Paris

Die Bibliothek der Cité de l’architecture et du patrimoine ist eine Spezialbibliothek für zeitgenössische Architektur. Sie befindet sich im Palais de Chaillot unweit des Place du Trocadéro.

Aus aktuellem Anlass: Die Freiluftbibliothek in Madeburg ist Gewinner des “Brit Insurance Award” 2011

“The success of this experience counters the scepticism that often hovers over the trade-off between participative processes and the practice of good architecture. Far from being gentrified, the urban setting of Salbke takes on added value with the presence of this building, which sagely takes over an interstitial run-down space to give it order and also signal its presence. […] The citizen participation that is revitalising the social fabric does not end with conceiving a building since, now the professionals who acted as advisers have gone, the residents have taken over its management. The result points to the possibilities of a civil society that is able to emancipate itself from the upside-down State protection when the public administration does not satisfactorily meet its needs.”David Bravo Bordas

2009 und 2010 berichtete Dörte bereits von der Freiluftbibliothek im Madeburger Stadtteil Salbke. Das Projekt „Lesezeichen für Salbke” gewann nun diesen Jahr den prestigeträchtigen “Brit Insurance Award”. Herzlichen Glückwunsch! Über das franko-kanadische Bibliotheksweblog “Bibliomancienne” (von Marie D. Martel) erfuhr ich am 11.03. davon. Natürlich berichtete auch das Weblog des Lesezeichens Salbke bereits am 04.03. darüber. Das Konzept und die Idee in Städten, die in der Sprache der Soziologen als “Shrinking Cities” bezeichnet werden, solche Open-Air-Bibliotheken zu errichten, hätte doch durchaus Zukunft. Andere Städte, die mir in Sachsen-Anhalt bekannt sind (u.a. Halberstadt) verlieren zunehmend an Plattenbauten, da diese abgerissen wurden. An deren Stelle treten Grünflächen auf deren Böden solche Freiluftbibliotheken gut “gedeihen” würden. Mit der zweiten internationalen Auszeichung nach dem “European Prize for Urban Public Space” hat die Freiluftbibliothek aus Magdeburg mit dem “Brit Insurance Award” 2011 über die europäischen Landesgrenzen Schlagzeilen gesorgt. Die am 16. Januar diesen Jahres von mir gestellte Frage ob Bibliothekslandschaften in “Schrumpfenden Städten” per se ein Bibliothekssterben bedeuten müssen, kann ich nun selbt mit nein beantworten. Wenn Bibliotheken in der Lage sind sich an die demographische Entwicklung  welche neue  “Landschaften”  schafft und die soziale Segregation eher verstärkt, anpasst, dann wird es auch dort ein “Revival” von Bibliotheken geben. Bisher gibt es wohl aufgrund sozialer Verwerfungen und Bildungsarmut bisher noch wenig BibliothekarInnen, die  angemessen niedrigschwelligere Angebote bereitsstellen und selbst vor Ort mit den potentiellen NeunutzerInnen in Kontakt treten.  Es ist wohl auch der Ort und die Architektur, welche die Attraktivität  steigert und die Hemmschwellen sinken lässt. Dadurch, dass es sich bei den MitarbeiterInnen dieser Freiluftbibliotheken um Menschen aus dem Viertel handelt, in dem die Freiluftbibliothek steht, wird es sicherlich leichter Kinder und Erwachsene diesen neuen Ort “schmackhaft” zu machen. Wenn zukünftig BibliothekarInnen aus anderen Ländern auf Bibliothekenexkursion in Deutschland sind, könnten diese auch die Freiluftbibliothek in Madeburg besuchen. Warum denn nicht? Sie ist ein Best Practice Beispiel dafür, wie die Bibliothek der Zukunft in bestimmten Regionen und Stadtteilen aussehen sollte und muss.

In dem nun folgenden Video kommt einer der Architekten, David Bravo Bordas zu Wort.

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Ein Imagevideo der Zentralbibliothek in Vigo (Spanien)

Raquel Galavis, eine Schauspielerin und Moderatorin  führt durch ihre professionelle und lebendige Stimme und Mimik durch die öffentliche Zentralbibliothek in Vigo. Leider gibt es keine Untertitel, aber auch ohne Spanischkenntnisse ist es möglich sich die Inhalte und die Bedeutung des Gesagten zu erschließen. Sie spricht über die Geschichte der Bibliothek, deren Abteilungen und Dienstleistungen. Die Bibliothek dient der Bildung und Unterhaltung.

Hochschulbibliothek wurde generalüberholt

In Bernburg in der Hochschule Anhalt wurde ein neues Sprachlabor eröffnet und auch das sanierte Hauptgebäude samt Bibliothek wurde neu eingeweiht. Damit ist das letzte Gebäude des Campus nun auch von Grund auf saniert.

Die neue Bibliothek wurde in den letzten drei Jahren mit 850.000 Euro peu à peu auf Vordermann gebracht.Seit letztem Jahr stehen der Bibliothek zwei Etagen des Hauptgebäudes mit 1.400 Quadratmetern Nutzfläche zur Verfügung. Die Bibliothek kann neben den Freihandbereichen auch vier Magazine und einen Zeitschriftensaal nutzen.

Auch der Bestand wurde neu erfasst. Dazu setzte man auf das elektromagnetische Selbstbuchungssystem RFID. So können die Medien, die entliehen werden, automatisch identifiziert und lokalisiert werden. Die RFID-Aufklebererlauben es sogar, dass ein ganzer Stapel Bücher mit einem Mal ausgeliehen werden kann. Wer das Entleihen vergisst, der wird duch einen dringlichen Warnton beim Verlassen der Bibliothek daran erinnert. Von den 80.000 Medien, die mit umgezogen sind, sind bereit 50.000 mit den RFID-Codes versehen.

Quelle
Spengler, Paul: Elektromagnetische Strahlen durchdringen Bücherstapel, Mitteldeutsche Zeitung

Neubau für die Universitäts- und Landesbibliothek der TU Darmstadt

Ganze 74 Millionen Euro soll die neue Univeristäts- und Landesbibliothek (ULM) auf dem Campus der Technischen Universität Darmstadt kosten. Das Land Hessen unterstützt die TU dabei mit 30 Millionen Euro. Bei so einer Summe geben sich dann zum Rechtfest der hessische Finanzminister Thomas Schäfer und Hessens Wirtschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann sich ein Stelldichein beim Richtfest.

Der Neubau wir nach Plänen des Nürnberger Büros Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten zwischen Magdalenenstraße, Herrngarten und Alexanderstraße errichtet. Baubeginn war 2009. Die Bibliothek soll nach Vorstellung von TU-Präsident Hans Jürgen Prömel ein zentraler Ort der Kommunikation und Informationsentwicklung werden. Sie soll kein Elfenbeinturm der Wissenschaft sein, sondern dazu beitragen, den Campus kompakter zu gestalten und die Wege kurz zu halten.

In diesem Neubau sollen sechzig (!) kleine Fachbereichsbibliotheken zu einer Einheit zusammengeschlossen werden und auch den jetzigen Standort der ULB im Schloss entlasten. Als Dienstleistungszentrum soll die Bibliothek auch jedem Nicht-Studenten offen stehen. Wissenschaftsministerin Kühne-Hörmann betonte auch, dass die TU sich im BAu- und Kostenplan befinde, was auf die Bauautonomie der TU zurückzufühen sei.

Mit dem neuen Bibliotheksgebäude sollens ich die Studien- und Arbeitsbedingungen der Technischen Universität wesentlich verbessern. Auf 20.000 Quadratmetern Nutzfläche werden 78.000 Regalmeter Platz für 2,2 Millionen Medien schaffen. Etwa 680.000 Bände werden dabei in Freihand aufgestellt. Von oben wird das Gebäude wie ein kleingeschriebenes “b” ausehen. und den Studierenden über 500 Lese- und Arbeitsplätze bieten.

Mittelpunkt des Gebäudes soll ein überdachtes Atrium im Inneren des Gebäudes werden, von dem die Nutzer über eine zentrale Treppe in die fünf Obergeschosse gelangen. Dort werden ihnen über Galerien der Freihandbestand zugänglich gemacht und die Nutzer können auch gleich vor Ort Arbeiten oder die Anleseplätze nutzen. Die ruhigeren Arbeitsplätze werden zur Außenfassade hin angeordnet.

Unzugänglich für die Nutzer sind die Magazine und Schatzkammern, in welchen die historischen Bestände aufbwahrt werden. Die Bibliothek ist nicht nur universitäres Dienstleistungszentrum sondern nimmt auch die Funktion einer Landesbiblitohek war, d.h. sie sammelt auch das regionale Schrifttum. Sie sammelt seit 450 Jahren und besitzt daher auch Schriften, welche weltweit einzigartig sind. Für diese ist es gut, dass sie endlich aus dem Schloss in perfekt klimatisierte Räume umgelagert werden können.

Den “fast sakralen” Charakter einer Bibliothek sieht ULB-Direktor Hans-Georg Nolte-Fischer auch in der Aufgabe einer Bibliothek als Treffpunkt für viele unterschiedliche Menschen sei, für Autoren und Leser, also aus der Tatsache, dass eine “nicht begrenzt auf eingeschworene Gemeinschaften” ist. Vor dem Direktor und seinen Mitarbeitern liegt zwar noch sehr viel Arbeit wegen des Umzuges, aber die Freude auf das neue Domizil überwiegt.

Quelle:
TU Darmstadt bekommt neue Bibliothek, Echo online

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