Designing the Power Library – Workshop im WZB

Ein paar Notizen zum im IB Weblog angekündigten Workshop: Designing the Power Library mit Kathryn Deiss von der ALA. Die Vortragsfolien befinden sich in ihrem Peanutbutterwiki:

In den vier großen Abschnitten: Ideas, Relationships, Leading Change und Innovation, ging es um die Möglichkeiten offener, neuen Ideen aufgeschlossenenen Bibliothekaren und Bibliothekarinnen und ihrem kreativen Umgang mit ihrer Arbeit in einem zunehmend technischer werdenden Beruf. Wer erwartete, dass Web 2.0 im Workshop die Hauptrolle spielen würde, wurde deutlich überrascht. Der Einsatz von Web 2.0-Anwendungen wurde beispielhaft als Mittel zum Zweck skizziert, um einen tiefgreifenderen Mentalitätswechsel zu beschwören. Dies tat Frau Deiss mit einer inneren Überzeugung, die man ihr in ihrer ganzen Leichtigkeit abnahm.

Nichts ist einfacher als kreativ zu sein. Ideen lassen sich in verschiedensten Formen und Arten entwickeln. Das ist lernbar. Es gibt Rückschläge, aber ohne Ideen und einem Versuch, positiv an eine Umsetzung zu gehen, gibt es keine Entwicklung. Veränderungen durch Ideen können Umbrüche bedeuten, die sich auf die gesamte Arbeitsweise auswirken, aber man sollte die Vorteile entdecken, die häufig die Nachteile überwiegen. Man kann der Mentalität des Verlustes der des Gewinnens entgegenzusetzen, was sie am Beispiel der Transformation des Kartenkatalogs zum OPAC erläuterte:

Zuerst waren alle geschockt die Karten aufzugeben und nach drei Monaten haben alle nur noch die neue Technologie zu schätzen gewußt.

Ich kann mich da nur Boris anschließen:

Abschließend kann man sagen, dass es Kathryn Deiss auf angenehme Art und Weise versteht, Horizonte zu erweitern.

Zumindest für mich kann ich sagen, dass sich der Wunsch von Frau Deiss, dass man am Ende ihres Vortrages mit mindestens einer neuen Idee den Workshop verlässt, erfüllt hat.

Ergänzung des Beitrags von Boris 2.0 im IB Weblog

EU-Bibliotheksrat erkennt eine Notwendigkeit

Der Europäische Bibliotheksrat hat verstanden, das vergriffenen und verwaiste Werke zugänglich bleiben müssen. Im Rahmen der Initiative Digitale Bibliotheken” wurde der Bibliotheksrat neu eingesetzt. Er legte in Brüssel eine Reihe von Vorschlägen für die digitale Konservierung urheberrechtlich geschützter Werke vor und entwarf Modell-Lizenz für den Zugang zu vergriffenen Werken.
Die Verwendung verwaister Werke, bei denen auch nach gewissenhafter Recherche ein Urheber und Rechteinhaber nicht ermittelt werden konnte, sollen nach dem Bericht einer Arbeitsgruppe Urheberrecht des Bibliotheksrates, sowohl kommerziell als auch nicht-kommerziell genutzt werden dürfen.
Für die Nutzung dieser Werke empfielt der Bibliotheksrat auf die Kompatibilität und übereinstimmende Grundprinzipien zu achten.

Nach Ansicht des Bibliotheksrats sollte […] unter anderem klar definiert werden, was unter “gewissenhafter Suche” zu verstehen ist und wann ein potenzieller Nutzer diesem Anspruch genüge getan hat.

Ermert, Monika: EU-Bibliotheksrat will vergriffene und verwaiste Werke zugänglich machen via heise online

Einsteigen in Bibliotheken

Das Börsenblatt meldet Neuer Einstieg in die Welt der Bibliotheken und bezieht sich dabei auf das das Online-Portal des Deutschen Bibliotheksverbands (DBV) www.bibliotheksportal.de, welches sich mit Informationen über Bibliotheken in Deutschland und über viele fachspezifische Themen ab sofort an ein breites Publikum wendet.

“Insider” wissen, das dieses Portal bereits seit Herbst vergangenen Jahres online ist, aber seine Themenpalette deutlich erweitert.

Zu den Daten und Fakten über Typen und Netzwerk der Bibliotheken kommen nun auch Informationen über Strategien und Visionen, über internationale Kooperationen oder aktuelle Entwicklungen beim elektronischen Publizieren.

Das vom DBV angebotene Portal wird vom Kompetenznetzwerk für Bibliotheken (KNB) realisiert und wird als Modul des Wissenschaftsportals b2i (www.b2i.de) von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert.

Quelle:
Neuer Einstieg in die Welt der Bibliotheken via börsenblatt online

Wales: Ausleihrückgang bei Büchern

Zwei seperate Studien zeigen, das die Ausleihzahlen bei Büchern in dem Maße fallen, wie Studenten und Personal sich dem Computer zuwenden. Bibliotheken reagieren auf die neuen Bedürfnisse der Nutzer, die flexiblere Lernmethoden fordern.

Die Zahl der ausgeliehenen Bücher an der Swansea University hat sich in den letzten fünf Jahren von einer Million Bücher auf 400.000 reduziert. Hingegen wurden zwischen August 2005 und Julie 2006 600.000 Volltexte elektronischer Zeitschriften heruntergeladen, was mit dem Rückgang bei den Büchern korrespondiert.

Von 980 Studenten

  • besuchten 8% die Bibliothek mehrmals am Tag;
  • 25% nutzten das Universitätsnetzwerk mehrmals am Tag;
  • 13% gingen zumindest einmal am Tag in die Bibliothek;
  • 17% nutzten einmal am Tag die Bibliothek nur, um Zugang zum Netzwerk zu erhalten.

Quellen:
Carver, Blake: Borrowing University books falls as students turn to internet:engl: via LISNews.org
Wightwick, Abbie: Borrowing uni books falls as students turn to internet:engl: auf icWales.co.uk

Konkurrenz für Google

Mit dem Verzeichnis Zentrale Verzeichnis digitaler Bücher soll ein zentraler Suchpunkt für Digitalisierungsprojekte in Deutschland entstehen. Für die Digitalisierung der Bestände in wissenschaftlichen Bibliotheken will die Deutsche Forschungsgemeinschaft 10-20 Millionen Euro jährlich bereitstellen, berichtete Spiegel-Online.

Quelle:
Lutze, Doreen: Digitalisierung deutscher Bibliotheken via Maikatze liest

Google und die Digitalisation

Immer wieder umstritten und doch auch geliebt, wenn man findet, was man such: Google und Google Books. Hohe Aufmerksamkeit wird dem Projekt zuteil, weil:

Some of the attention can be traced back to Google’s high recognition factor, which inevitably makes its new endeavors newsworthy. And then Google is clearly navigating some uncharted waters for fair use. The speed and scope of the effort, covering such a large amount of materials in a relatively short amount of time, also draws attention.

Diesen Problemen sind andere Projekte, wie das wesentlich ältere Project Gutenberg:engl: und das American Memory Project:engl: ausgewichen.

Folgende Bibliotheken haben ihre Bestände Google zum Scannen zur Verfügung gestellt.

– Libraries sticking with public domain (at least for now):

  • University Complutense of Madrid
  • Harvard University
  • The New York Public Library
  • Oxford University
  • Princeton University
  • University of Wisconsin-Madison
  • National Library of Catalonia and affiliates
  • – Libraries open to scanning materials regardless of copyright status (at least until the courts decide):

  • University of California
  • University of Michigan
  • Stanford University
  • University of Texas
  • University of Virginia

    Noch nicht aufgezählt in dieser Liste ist die Bayerische Staatsbibliothek.

    Auffallend ist, dass all diese Bibliotheken bereits im Vorfeld Erfahrungen mit der Digitalisierung von Büchern hatten. Michigan ist ein Vorreiter dieser Bewegung.

    University of Michigan, arguably the leader among the Google library partners, has been working on a variety of digitization initiatives since the late 1980s. Anne Karle-Zenith, special projects librarian, University Library, UM, cited the current statistics on their digitization progress prior to Google: “141 text collections with 25 million page images online, plus 3 million pages of encoded text and 89 image collections containing approximately 200,000 images.”

    Und warum machen Bibliotheken eigentlich bei diesem Projekt mit? Neben einer vermeintlichen Lösung der Archivierungsprobleme, bringt es Michael Popham, Chef der Oxford Digital Library, Oxford University Library Services, auf den Punkt: “What Google brought was an exciting vision and the resources to make that a reality.”

    Gesamter Artikel:
    Grogg, Jill E., Ashmore, Beth: Google Book Search Libraries and Their Digital Copies:engl: auf Information Today Inc.

    Bibliothek verweigert sich

    Die Bibliothekare:engl: des Massachussetts Institute of Technology (MIT) :engl: haben das Abonnement für das Online-Archiv der amerikanischen Society of Automotive Engineers (SAE) :engl: zum Ende des Monats gekündigt. Grund dafür: SAE möchte für seine Fachinformation DRM einsetzen.

    Die Begründung ist verständlich, warum SAEs DRM:engl: in diesem Fall mehr als eine Zumutung für die Kunden der Bibliothek ist.

    SAE’s DRM technology severely limits use of SAE papers and imposes unnecessary burdens on readers. With this technology, users must download a DRM plugin, FileOpen Systems’ third-party plug-in for Adobe Reader called “FileOpen,” in order to read SAE papers. This plugin limits use to on-screen viewing and making a single printed copy, and does not work on Linux or Unix platforms.

    Damit gehen die Bibliothekare einen weiteren Schritt in Richtung eines konsequenten Open Access. Dies ist zu befürworten aus Sicht der Open Access-Anhänger. Allerdings stellt sich mir die Frage, wie die Bibliothek ein umfassendes (Fach)Informationsangebot anbieten möchte, wenn sie grundlegend DRM ausschließt oder schätzt man dort die eigene Macht so hoch ein, dass man auf diesem Wege DRM verhindern könnte?

    Quellen:
    MIT Faculty and Libraries Refuse DRM; SAE Digital Library Canceled:engl:
    MIT-Bibliothek verweigert DRM-Einsatz auf iRights.info

    "Information und Ethik"

    Dies war das Motto des 3. Leipziger Kongresses für Information und Bibliothek in – wie nicht anders zu erwarten – Leipzig. Im Rahmen dieses Kongresses hat hat Wikimedia Deutschland Empfehlungen für Digitalisierungsprojekte herausgegeben. Unter dem Grundsatz: “Gemeinfreies bleibt gemeinfrei” werden Rechtsempfehlungen ausgesprochen, damit Digitalisate von gemeinfreien Werken auch weiterhin gemeinfrei bleiben. Dies ist dem Open Access-Gedanken verpflichtet, den Wikimedia sowieso folgt. Geschaffen werden soll eine “Digitale Wissensallmende”.

    Wikimedia Deutschland will mit seinen Empfehlungen Kultureinrichtungen unterstützen, die sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sind und sich deshalb nicht an dem Versuch beteiligen möchten, gemeinfreie Werke zu remonopolisieren. Gleichzeitig appelliert der gemeinnützige Verein an die Bundesregierung, der Absichtserklärung auf dem UNO-Weltgipfel Taten folgen zu lassen und diesen Aspekt bei der Erarbeitung der nationalen Digitalisierungsstrategie im Rahmen der europäischen digitalen Bibliothek zu berücksichtigen.

    Quellen:
    Wikimedia veröffentlicht Empfehlungen für Digitalisierungsprojekte auf Wikimedia Deutschland
    Gemeinfreies bleibt gemeinfrei, Normdaten fast frei via IB Weblog

    Der Direktor einer Library 2.0

    Nun, jede Bibliothek benötigt einen Direktor, so wohl auch die Bibliothek 2.0.
    Tasha Saecker vom Blog Sites and Soundbytes:engl: entwirft die Vision eines Library Director 2.0:engl: .

    Unverzichtbar sind dabei:

    • Less hierarchy more flexibility
    • Trust staff – no micromanagement
    • Transparency
    • Involve all levels of staff in conversation
    • Explain decisions fully and honestly
    • Create a structure that supports quick decision making and implementation
    • Train staff and encourage them to learn and share knowledge
    • Allow play time with technology
    • LISTEN LISTEN LISTEN
    • Offer structures for feedback; staff blogs, department forums, etc.


    It all comes around to the same place – equality, openness, honesty, trust and communication. That is what I think Library Director 2.0 is all about. We must do it with our staff before we can even think of doing it with our patrons. But once our staff is being treated this way, it will be so natural for them to approach patrons with a 2.0 spirit.

    Dies sollte in vielen Punkten jedoch bereits auf “Bibliotheksdirektoren 1.0” zutreffen, oder?

    Quelle: Saecker, Tasha: Library Director 2.0:engl: auf Sites and Soundbytes

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