Google und das Machtzentrum Berlin

Google rückt näher an das Zentrum der Macht. Gestern wurde offiziell das Lobbybüro Berlin eröffnet. Damit ist Google von Hamburg aus näher an die Politik gerückt.

Lobbyarbeit steht vor allem für die Vorratsspeicherung von Daten an.
Der Suchmaschinengigant wird von Politikern, Datenschützern und Forschern wegen seinen Vorstellungen zur Länge der Speicherung von Suchanfragen nebst IP-Adressen, wo Google 18 Monate für angemessen hält, sehr kritisch beäugt. Europäische Datenschützer, die eine maximale Vorhaltung von höchstens sechs Monaten durchsetzen wollen, stehen da schon im Widerspruch zum deutschen Telemediengesetz (TMG), das eine “unverzügliche” Löschung personenbezogener Datensätze verlangt.

Googles Nord- und Zentraleuropa-Chef, Philipp Schindler, begründete die Eröffnung des Lobbybüros damit: “Wir wollen als transparenter und offener Gesprächspartner wahrgenommen werden.” Ziel sei es, die Ängste der Politiker kennenzulernen und sie abzubauen.

Erstaunlich ist nur die Geheimhaltung, wo genau denn nun der Sitz des Büros Unter den Linden in Berlin ist.

Quellen:
Tiemeyer, Antje: Google feiert in Berlin; rechts in der Navigation lässt sich dann der Beitrag als Video öffnen. RBB aktuell
Krempl, Stefan: Google eröffnet Lobbybüro in Berlin via heise online

Wikipedia gegen Brockhaus Online

Wikipedia Deutschland punktet beim einem Text des ‘Stern’ im Bereich Aktualität und Richtigkeit gegenüber Brockhaus Online. Bei dem Test erreichte Wikipedia einen Durchschnitt von 1,7 gegenüber dem Durchschnitt von 2,7 beim Brockhaus.

Bei 43 Artikeln bekam Wikipedia bessere Noten als die Konkurrenz. Nur bei sechs Stichworten lag der Brockhaus vorn, in einem Fall erhielten beide Nachschlagewerke die gleiche Note.

Zweiflern sollte dies zu denken geben, wenn es um die Zitierfähigkeit von Wikipedia geht. Die Zitierfähigkeit steht immer wieder zur Diskussion.

Und fast will es scheinen, als ob Wikipedia schon fast zu komplex wird.

Einzig bei der Verständlichkeit liegt der Brockhaus vorn. Einige Wikipedia-Artikel sind für Laien schlicht zu kompliziert, viele zu weitschweifig, urteilten die Tester.

Quelle: Wikipedia siegt im Test gegen Online-Ausgabe des Brockhaus via de.internet.com

2008: Start der Sammlung von Netzpublikationen

Das Börsenblatt online berichtet, dass die Deutsche Nationalbibliothek ihrem 2006 gesetzlich beschlossenen Auftrag zur Sammlung von Netzpublikationen ab 2008 nachkommen will. Begonnen wird mit Monographien ausgewählter Partner. Gerade aus Sicht der Verleger scheinen viele Aspekt allerdings noch unklar.

Auf der gestrigen Informationsveranstaltung, die der Verleger-Ausschuss des Börsenvereins und der DNB gemeinsam ausrichteten, standen deshalb noch einmal Fakten und Diskussionen im Mittelpunkt. Fazit: die Verlage wünschen sich endlich eindeutige Entscheidungen seitens der DNB.

Die DNB möchte den Verlagen ihre Bedingungen jedoch nicht diktieren, sondern mit ihnen zusammen Lösungen finden.

Quelle:
Lutze, Doreen: DNB startet 2008 Sammlung von Netzpublikationen via Maikatze liest

Das Ende des Internets

Immer mehr, immer realistischer, immer schneller. Das Internet kann diesen Ansturm langsam nicht mehr verkraften.

laut der Studie:engl: , die in Zusammenarbeit von Nemertes:engl: und der «Internet Innovation Alliance»:engl: erarbeitet wurde, geht es keine drei Jahre mehr, bis das Web tatsächlich kollabiert.

Um den derzeitigen Bedarf auch weitergehend zu decken, werden hohe Investitionen notwendig, damit nicht das passiert wie auf dieser Seite 😉 hier.

Quelle:
Studie sagt das Ende des Internets voraus via PCtipp.ch

DNB startet 2008 Sammlung von Netzpublikationen

Ab 2008 soll es nun ernst werden mit dem 2006 gesetzlich beschlossenen Auftrag der Deutschen Nationalbibliothek zur Sammlung von Netzpublikationen. Zunächst soll – in einer ersten Testphase mit ausgewählten Partnern – mit Monographien begonnen werden. Allerdings sind vor allem auf Verlegerseite noch viele – nicht nur technische – Aspekte unklar. Auf der gestrigen Informationsveranstaltung, die der Verleger-Ausschuss des Börsenvereins und der DNB gemeinsam ausrichteten, standen deshalb noch einmal Fakten und Diskussionen im Mittelpunkt. Fazit: die Verlage wünschen sich endlich eindeutige Entscheidungen seitens der DNB.

Den Verlagen nur etwas zu diktieren, liegt der DNB jedoch fern, wie Schwens immer wieder durchblicken ließ. Die DNB wolle einen gemeinsamen Nenner finden, agiere nach dem Motto: minimaler Aufwand bei maximaler Wirkung.

via börsenblatt online

DRM und Datenschutz schließen sich nicht aus

… zumindest richtig angewendet. Digital Rights Managment kann als Lösung für das Identitätsmanagement und den Datenschutz dienen. Zu diesem Schluss kam man beim zweiten Internet Governance Forum (IGF):engl: der UN.

Simon Davies, Direktor der Organisation Privacy International (PI), sprach sich in einem von drei Treffen zum Thema Datenschutz und Privatheit dafür aus, in Zukunft auf technische Lösungen zu setzen. “Es ist klar, dass rechtliche und Marktlösungen nicht in ausreichendem Maß den individuellen Nutzer in seinen Rechten schützen können, daher müssen wir einen Weg einschlagen, der Nutzerkontrolle durch technische Infrastrukturen einbezieht”, erklärte Davies gegenüber heise online.< heise >

Unterstützt werden müssen technische Lösungen auch weiterhin durch rechtliche Maßnahmen. Technik kann nur eine Erleichterung bei der Lösung der Problematik privacy sein. Insbesondere mit Blick auf Web-2.0-Angebote, bei denen User ausführliche Profile von sich preisgeben, müssen Lösungen für mehr “Intimität” (Privatsphäre) geschaffen werden.
DRM kann die Daten nicht nur vor unberechtigten Zugriffen schützen, sondern in digitale Daten auch ein Verfallsdatum einbauen.

Hätten Daten wie Milchtüten ein Ablaufdatum, müsse der Nutzer sich automatisch mit Fragen von Gewichtung und Selektion auseinandersetzen.< PC-Welt >

DRM eigne sich sehr gut, um die Zweckbindung, das wesentliche Element des Datenschutzes, abzubilden. Als praktisches Beispiel, das sich rasch implementieren ließe, nannte Schallaböck die Vorratsdatenspeicherung. Über ein solches System ließe sich eine Löschung nach sechs Monaten absichern.< heise >

In diesem Fall würde DRM sich positiv für den Internet-Nutzer auswirken, da so ein selbstbestimmtes Handeln möglich wird. Der Nutzer wird ein wenig mündiger, was mit seinen Daten passiert.

Quellen:
Persönliches DRM als Retter von Datenschutz und Privatsphäre heise online
Medienrechtler fordert Verfallsdatum für das Internet PC Welt (06.09.2007)

Kommen nach der großen Community die elitaeren Kreise?

Die große Wissensgemeinschaft der Wikipedia bekommt immer mehr Konkurrenz. Anfang des Jahres startete Citizendium:engl: . Jetzt startet Veropedia:engl: . Hier werden die Artikel verifiziert und gescoutet, d.h. durch die Nutzer bewertet. “Veropedia is based on Wikipedia, a user-contributed encyclopedia.”
Ein anderes Angebot ist Scholarpedia:engl: , the free peer reviewed encyclopedia written by scholars from all around the world.

Sie alle basieren auf der Idee, dass eine Community Wissen aufzeichnen und zusammentragen kann. In der Frage, wie man die Qualität verbessern kann – Wikipedia setzt hier eindeutig auf die Quantität der Nutzer – gehen Citizendium und Scholarpedia den Weg einer zunehmenden Exklusivität. Veropedia hingegen ist “a collaborative effort by a group of Wikipedians to collect the best of Wikipedia’s content, clean it up, vet it, and save it for all time.”

Mehr dazu:
Multipedias via infobib
Graf, Klaus: Veropedia – zitierfähige Wikipedia? via archivalia

Kategorisiert: Internetnutzer

Der Werbevermarkter SevenOne Interactive der Programmkette ProSiebenSat.1 will in seiner Studie “@facts extra – Online-Nutzertypen 2007” Internet-Nutzer in sieben statt bisher fünf “Nutzertypen”-Gruppen einteilen. Das Internet und seine Nutzer haben sich in den vergangenen fünf Jahren stark verändert. Grund dafür sind unter anderem Web2.0-Plattformen, die einen Trend in Richtung Entertainment, Kommunikation, User Generated Content und Games setzen.

Die Studie gilt als repräsentativ und hat 1.500 Internet-Nutzer ab 14 Jahre befragt. Sie unterscheidet mit Hilfe einer Clusteranalyse sieben in sich recht homogene Nutzergruppen. Durchgeführt wurden die telefonischen Befragungen in von Dezember 2006 bis Januar 2007 durch Forsa.

Als Unterscheidungs-Kriterien wurde dabei die Online-Interessen, die Internet-Nutzung, das E-Commerce-Verhalten, die Freizeitaktivitäten sowie soziodemographische Merkmale herangezogen.

  • “Multi-Interest & User Generated Content”-Surfer
    • (15,7 Prozent der Befragten) : hohe Affinität für den neuen Bereich des nutzergenerierten Inhalts
    • 42% dieser Nutzer selbst Inhalte ins Internet
    • Durchschnitt 40 Jahre alt, männlich, gut gebildet und besser verdienend
    • vielseitigen Interessen : Nutzung von Angeboten wie Nachrichten, Politik, Wirtschaft und Börse
  • “Entertainment & Communication”
    • eher weiblich, relativ jung (im Durchschnitt 28,8 Jahre)
    • täglich rund 155 Minuten im Netz
    • Kommunikation : Chats, Foren, Communitys, Dating und Instant Messaging
  • “Fun & Games”
    • jüngste Gruppe (Durchschnitt: 27,7 Jahre)
    • 18,1 Prozent der Befragten
    • mehrheitlich männlich
    • im Durchschnitt 152 Minuten täglich online, die Spieler unter ihnen verbringen davon 62 Minuten mit Online-Games
  • “Music & Video”
    • doppelt so viele Männer wie Frauen
    • E-Commerce-Angeboten gegenüber überdurchschnittlich aufgeschlossen (hauptsächlich Bücher sowie CDs und DVDs)
  • “Free Time Planner”
    • Nutzung des Internets insbesondere zur Freizeitplanung
    • Durchschnitt 44,3 Jahre alt und männlich
    • 3/4 dieser Gruppe bereits über das Netz gekauft (Bücher, Produkte rund um die Freizeitgestaltung wie Reisen, Tickets oder Hotelbuchungen)
  • “Service, Shopping und Lifestyle”
    • sehr kaufkräftig (höchste Durchschnittseinkommen aller Nutzer)
    • Geschlechteraufteilung ist gleichmäßig
    • besonderes Interesse : Einkaufen im Internet (Bücher, Kleidung und Schuhe sowie Schmuck und Uhren, Spielzeug oder auch Pauschalreisen
  • “Low Interest”-Nutzer
    • (22,1 Prozent) mit eher schwach ausgeprägtem Interesse
    • Selbst die beliebteste Funktion des Internets, das E-Mailen, nutzen nur 53,6 Prozent davon.
    • Geschlechterverhältnis ausgeglichen
    • durchschnittliches Alter von 45,4 Jahren (die ältesten Online- Nutzer)

Quelle:
Sieben Schubladen für Internet-Nutzer via golem.de

Begründung des Urteils vom LG Berlin zu MyProf.de

Endlich ist die Urteilsbegründung zum Urteil des Berliner Landgerichtes vom 31. Mai 2007 (Az. 27 S 2/07) in Sachen des Bewertunsforums Mein Prof.de da.

Die Annahme einer (generellen) Pflicht zur inhaltlichen Überprüfung aller eingestellten Beiträge – unabhängig der Kenntnis konkreter rechtswidriger Beiträge Dritter – scheidet für den Betreiber eines Onlineportals aus.

Grund ist, dass man eine Pflicht zur inhaltlichen Überprüfung aller eingestellten Beiträge für den Betreiber eines Onlineportals nicht annehmen kann, da diese wegen der großen Menge an Beiträgen praktisch nicht durchführbar wäre. Eine Prüfungspflicht allerdings bestände in dem Fall, dass der Betreiber auf einen Verstoß hingewiesen wird.

Eine Revision wurde vom Gericht abgelehnt, da es sich mit diesem Urteil im Einklang mit der höchstrichterlichen Rechtsprechung sieht.

Quellen:
Heidrich, Joerg: LG Berlin: Keine Überwachungspflichten für Forenbetreiber via heise online
LG Berlin, Urteil vom 31.05.2007 – Az. 27 S 2/07 via Medien, Internet und Recht

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